Nachrichten aus Irland

Oktober 2009

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Sonnabend, 31. Oktober 2009

Mit weniger Geld wollen sich zur Verhinderung von Entlassungen von Februar an das Management und die Mitarbeiter des Besucherzentrums an den Cliffs of Moher zufrieden geben.
Nachdem die Zahl der Besucher in diesem Jahr bislang um 5 % gefallen ist, wird zum Jahresende ein Verlust von € 200.000 erwartet. Bei einer Reduzierung der Arbeitszeit auf eine 3-Tage-Woche werden die Gehälter um 18 % gekürzt.

Freitag, 30. Oktober 2009

Staatsminister Martin Mansergh aus dem Finanzministerium zeigt sich zuversichtlich, dass im Rahmen der Beratungen für den nächsten Haushalt der Streit über die Zuschüsse für protestantische Schulen, deren Kürzung im letzten Herbst beschlossen worden war, gelöst werden kann. Eine Gefahr wird vor allem für das Überleben protestantischer Schulen in ländlichen Regionen gesehen.
Nicht nur die Oppositionsparteien und die Erziehungslobby sehen in diesen Kürzungen eine Gefahr für das Erziehungswesen. Am letzten Wochenende hatte sich der katholische Erzbischof von Dublin Diarmuid Martin in die Diskussion eingemischt, auf den wichtigen Beitrag hingewiesen, den die protestantischen Schulen für den Pluralismus in der Ausbildung leisten, und gefordert, die Kürzungen zurückzunehmen. Schon im vergangenen Jahr hatte die katholische Bischofskonferenz verlauten lassen, die katholische Kirche trage in zu hohem Maße die Verantwortung für die schulische Ausbildung.
Die 130 gekündigten Mitarbeiter von Coca Cola nehmen in einer Urabstimmung auf Empfehlung ihrer Gewerkschaft ein nunmehr verbessertes Abfindungsangebot an. Der Konzern bietet pro Beschäftigungsjahr sieben Wochengehälter (maximal € 150.000) und in Abhängigkeit von der Dauer der Firmenzugehörigkeit einen zusätzlichen Pauschalbetrag zwischen € 5.000 und € 20.000. (siehe auch 02.10.09)

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Nachdem die finanziellen Voraussetzungen zur Übertragung des nordirischen Justiz- und Polizeiwesens auf die nordirische Regierung gegeben sind (der britische Schatzkanzler ist bereit, zum Aufbau der erforderlichen Strukturen umgerechnet € 1,1 Mrd. zu Verfügung zu stellen), stellt der nordirische Regierungschef und DUP-Vorsitzende Peter Robinson eine neue Bedingungen und verlangt, vor der Ernennung eines nordirischen Justizministers die bei den Unionisten so unbeliebte Parades Commission abzuschaffen, die die Paraden des Oranierordens reglementiert, indem sie z.B. den Durchzug durch katholische Wohngebiete verbietet.
Die Sinn Féin ist sauer. Noch zu Beginn des Monats habe der DUP-Vorsitzende bei den Verhandlungen gesagt, dass die Übertragung des Polizei- und Justizwesens auf die nordirische Regierung stattfinden könne, sobald das Finanzielle geklärt sei. Dies sei nun der Fall, und schon ziehe er eine neue Bedingung aus dem Ärmel.

Siehe a.: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Manch einer erinnert sich noch an eine Zeit, in der in den Dörfern am Rande des grünen Universums Tag & Nacht kaum jemand seine Tür abzuschließen pflegte. Bitte doch! meinte heute Garda Commissioner Fachtna Murphy nach der Vorstellung der aktuellen Kriminal-Statistik. Man tue alles, um Einbrecher aufzuspüren, doch mehr Vorsorge sei angesagt, auch wenn man sein Haus nur kurz verlasse. Ein paar Minuten um Wertgegenstände zu sichern, Türen und Fenster zu schließen und gegebenenfalls ein Alarmsystem einzuschalten würden viele Einbruchdiebstähle verhindern.
Das irische Gesundheitssystem hat keinen guten Ruf, doch von den Entschädigungen bei Behandlungsfehlern können deutsche Betroffene in vergleichbaren Fällen nur träumen. € 4,5 Mio. erkannte der High Court gestern einem Sechsjährigen zu, der aufgrund einer ‘fahrlässigen und die Sorgfalt verletzenden Behandlung’ der Mutter bei seiner Geburt eine zerebrale Kinderlähmung (Lähmungen durch eine frühkindliche Hirnschädigung) erlitten hatte.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Nach der nordirischen Sozialministerin Margaret Ritchie gibt nun auch der stellvertretende SDLP-Vorsitzende Alasdair McDonnell seine Bewerbung um den Parteivorsitz bekannt, weitere Bewerber werden nicht erwartet. Damit wird es zum ersten Mal seit Gründung der Partei eine wirkliche Wahl des Vorsitzenden geben, denn die bisherigen Amtsinhaber Gerry Fitt, John Hume und Mark Durkan waren bei ihrer Wahl die einzigen Kandidaten. Er sei der ‘richtige Parteiführer zur richtigen’ Zeit, zeigt sich Mr. McDonnell überzeugt, werde sich nicht damit abfinden, dass die SDLP hinter der Sinn Féin die zweite Geige spiele und sich als erstes darauf konzentrieren, die Partei organisatorisch zu reformieren.
Es ist schon vier Wochen her, dass Staatspräsidenten Mary McAleese an ihrem Amtssitz im Dubliner Phoenix Park einen Empfang für fünfzig Witwen von Polizisten der Royal Ulster Constabulary gab, die während der Troubles von IRA-Mitgliedern ermordet worden waren. Es sei ein sehr bewegendes Ereignis gewesen, so heute der Versitzende der Police Federation for Northern Ireland Terry Spence. Die Präsidentin habe ihnen die Hand der Freundschaft gereicht, ein Tag, den viele Teilnehmerinnen nach eigenem Bekunden ihr Leben lang nie vergessen würden.

Montag, 26. Oktober 2009

Während der eine oder andere Minister dabei war, seinen Mietwagen-Etat zu rechtfertigen, bewegte man sich in Dublin auf Schusters Rappen durch die Stadt. 12.750 Teilnehmer aus aller Damen & Herren Länder gingen heute Vormittag beim 30sten City-Marathon an den Start. Es siegte in 2 Stunden, 9 Minuten und 11 Sekunden der Äthiopier Feyisa Lilesa und durfte ein Preisgeld in Höhe von € 15.000 mit nach Hause nehmen. Ob man die gleiche Strecke in einem Auto schneller bewältigt hätte, ist gar nicht so sicher.
Der schnellste Ire, wer hätte das bei dem Namen Sergei Ciobanu gedacht, kam nach zwei Stunden und 22 Minuten ins Ziel. Bei den Damen siegte mit zwei Stunden und 32 Minuten Katerine Stetsenko aus der Ukraine, als erste Irin erreichte Annette Keeley aus Raheny die Ziellinie.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Nachdem Parlamentspräsident John O’Donoghue wegen seiner Reisekosten- und Spesenabrechnungen Anfang des Monats den Rücktritt einreichen musste, stehen die Reisekosten der Kabinettsminister im Fokus der Opposition und der Medien. Und die sind auch nicht ohne. So wurden im Ministerium für Landwirtschaft in den acht Monaten von Mai bis September letzten Jahres € 75.136 für Reisen des Chefs und seiner zwei Juniorminister verbucht, von denen allein € 19.000 auf die Miete eines Autos nebst Fahrer für Landwirtschaftsminister Brendan Smith bei den Agrarverhandlungen Genf entfielen. Auch Verkehrsminister Noel Dempsey äußerste gestern, dass er ‘sehr unglücklich’ über die Höhe der Kosten für die Fahrzeugmieten bei seinen Auslandsreisen sei.
Im kommenden Monat will die Regierung nun eine Übersicht über die Reisekosten aller Minister seit 2002 vorlegen.
Ex-Beatle Sir Paul McCartney kommt zum dritten Mal nach Dublin und tritt am 20. Oktober im O2-Konzerthaus in den Dubliner Docklands auf. Was die Karten bei seinem ersten und einzigen Auftritt mit den Beatles im Jahr 1963 gekostet haben, was ich nicht; bei dem am Dienstag startenden Vorverkauf sind zwischen € 86,25 und € 156,25 zu entrichten. Da lausche ich doch lieber Yesterday von einer alten LP.

Sonnabend, 24. Oktober 2009

Es ist gefährlich, bei der Bank of Ireland zu arbeiten, vor allem für die Familienangehörigen. Schon drei Mal in diesem Jahr wurden Angehörige von Mitarbeitern der Bank gekidnapped und die Angestellten gezwungen, den Entführern eine größere Summe Geldes aus dem Tresor ihres Arbeitgebers auszuhändigen, um sie auszulösen. Gestern waren es rund € 300.000, die eine verzweifelte Angestellte in einem Auto hinterließ, um ihren Mann und ihre zwei Kinder freizubekommen. Bei einem Fall im Februar ging es um € 7,5 Mio.
Viel wird geredet über unmoralisch hohe Managergehälter in der Industrie und bei den Banken, doch wie sieht es bei den Gewerkschaften aus? Sieben von 16 irischen Gewerkschaften, darunter Mandate, TEEU und INO, weigern sich offen zu legen, was ihre Chefs verdienen.

Freitag, 23. Oktober 2009

‘Mary Robinson for President’, lautet ein Vorschlag aus den Reihen der irischen Menschenrechtskommission, der die frühere Staatspräsidentin und UN-Hochkommissarin für Menschenrechte als Kandidatin für den neuen Posten des Präsidenten des Europäischen Rates ins Gespräch bringt. Als aussichtsreichster Kandidat galt bislang der britische Ex-Premierminister Tony Blair, dem gegenüber es jedoch Vorbehalte in einigen EU-Ländern gibt. Auch der Name des ehemaligen Taoiseach John Bruton wurde schon genannt.
Zum Start in den October Bank Holiday bietet die Behörde für Straßensicherheit den Autofahrern an 130 Topaz-Tankstellen kostenlos Kaffee an. Rund 20.000 Tassen will man heute ausschenken, um der Ermüdung am Steuer vorzubeugen und die Fahrer zu einer Pause zu bewegen. Unfälle wegen Ermüdung, sagt die Behörde, führen dreimal so oft zu Todesfällen oder schweren Verletzungen wie andere.
Warum dann nicht gleich Bus fahren, das kann sehr viel preiswerter sein und ist nicht unbedingt langsamer. So wurden auf der neuen Non-Stop-Route Galway–Dublin von Citylink die Tickets im Preiskampf mit dem Konkurrenten GoBus bei Online-Buchung zum Teil für einen Euro verkauft. Auf Antrag von GoBus hat das Verkehrsministerium Citylink nun aufgefordert, die Verbindung mit sofortiger Wirkung einzustellen, da die Firma keine Lizenz für sie habe. Citylink weigert sich und argumentiert, dass die bestehende Lizenz für Fahrten mit Zwischenstopps auf Fahrten ohne Zwischenstopps übertragbar sei. GoBus, das bis dahin als einziges Unternehmen Galway–Dublin Nonstop bediente, hatte drei Jahre auf die Lizenz gewartet.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Nach dem Gespräch mit dem Taoiseach Brian Cowen am Dienstag zeigen sich die irischen Gewerkschaften auch weiterhin nicht überzeugt von der Wirtschaftspolitik ihrer Regierung und planen für den 6. November Massendemonstrationen in Cork, Dublin, Dundalk, Galway, Limerick, Sligo, Waterford und Tullamore. 1,9 Mio. Haushalte sollen Post vom Gewerkschaftsdachverband bekommen und 1,9 Mio. Aufkleber verteilt werden. Zuvor hatten sich die Mitglieder der Gewerkschaft IMPACT, die rund 55.000 Angestellte im öffentlichen Dienst vertritt, mit einer Mehrheit von 86 % für Streiks ausgesprochen, sollte die Regierung nach der Einführung der Rentenabgabe nun auch noch die Löhne kürzen.
Seit rund zehn Jahren plant man den Umzug des Abbey Theaters, mal sollte am gleichen Ort neu gebaut werden, dann war das Gelände des früheren Carlton Kinos an der O’Connell Street im Gespräch oder auch das Coláiste Mhuire (Marien-Kolleg, eine Ausbildungsstätte für Lehrer) am Parnell Square. Vor zwei Jahren hatte man sich ‘endgültig’ für den Custom House Quay entschieden, und es wurde die Ausschreibung eines internationalen Architektenwettbewerbs angekündigt.
Doch auch das hinfällig. Für noch mindestens fünf Jahre werde das Abbey Theater am alten Standort bleiben, hörte man gestern vom im Finanzministerium für das OPW zuständigen Staatsminister Martin Mansergh. Zur Zeit laufe eine Machbarkeitsstudie, das General Post Office zur künftigen Spielstätte des Nationaltheaters umzubauen, nach Möglichkeit bis zum 100jährigen Jubiläum des Osteraufstands im Jahr 2016.

Siehe a.: 29.06.00, 07.02.01, 10.01.02, 20.02.02, 26.01.03, 06.04.04, 01.03.05, 15.03.05, 13.05.05, 17.06.05, 05.09.05, 10.09.06, 16.10.07

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Nach dreijährigen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen, die umgerechnet knapp 19 Millionen Euro verschlungen haben, ist ab morgen das Ulster Museum am Botanischen Garten von Belfast wieder geöffnet.
Das 1929 als Belfast Municipal Museum and Art Gallery gegründete Museum ist das größte Nordirlands und eines der drei Nationalmuseen des Landes. Auf rund 8.000 m² Ausstellungsfläche findet man bildende und angewandte Kunst sowie archäologische, völkerkundliche, botanische, zoologische und geologische Sammlungen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Industrie- und Stadtgeschichte mit Exponaten aus mehreren Jahrhunderten, und schließlich beherbergt das Museum das aus einem 1588 vor der Küste Nordantrims gesunkenen Schiff der spanischen Armada geborgene Gold und Silber. Kinder waren in der Vergangenheit von der ausgestellten Mumie und den Dinosauriern am meisten beeindruckt. Neu ist eine sich über drei Stockwerke erstreckende Ausstellung Fenster zu unserer Welt.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Auf einer gemeinsamen Konferenz der nordirischen Polizei und der der Republik warnt Garda Commissioner Fachtna Murphy vor einer “neuen Dimension des die innerirische Grenze überschreitenden Verbrechens”. Dissidente Republikaner würden südlich der gemeinsamen Grenze aktiv neue Mitglieder werben. Darüber hinaus, so die stellvertretende nordirische Polizeipräsidentin Judith Gillespie, sorgten einige hundert dissidente Hardcore-Republikaner im Untergrund für logistische Unterstützung oder operierten als Vermittler. Die von ihnen ausgehende Gefahr sei so ernst, wie schon seit einem Jahr nicht mehr.
Taoiseach Brian Cowen und Finanzminister Brian Lenihan treffen sich heute Abend mit Vertretern des Dachverbandes der irischen Gewerkschaften, um über die wirtschaftliche Lage zu diskutieren. Die Gewerkschaften hatten eine groß angelegte Kampagne gegen die Sparpläne der Regierung angekündigt. (s.a. 01.10.09, 05.10.09)

Montag, 19. Oktober 2009

Nicht alle in der Fine Gael sind von der Ankündigung ihres Vorsitzenden vom Sonnabend begeistert, nach (erhoffter) Erlangung der Häuptlingswürde innerhalb von zwölf Monaten ein Referendum durchführen zu wollen, um den irischen Senat abzuschaffen. Die große Mehrheit der eigenen Abgeordneten und Senatoren fühlt sich überrumpelt und kritisiert, von dem Vorhaben erst Stunden zuvor gehört zu haben. Der jedoch widerspricht und erklärt, er habe den Vorschlag bereits im Juli bei einer Veranstaltung der Magill Summer School in der Grafschaft Donegal gemacht.
Die Idee, den Senat abzuschaffen, ist nicht neu. 1985 hatte sich u.a. mit diesem Ziel eine Gruppe Abgeordneter von der Fianna Fáil abgespalten und eine neue Partei gegründet – die Progressive Democrats. Die Partei existiert nicht mehr, doch noch immer sitzen zwei von ihr benannte Vertreter im Senat.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Fast 1.000 Operationen wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im größten Kinderkrankenhaus des Landes abgesagt und verschoben, davon mehr als 50 Herzoperationen. In einem Viertel der Fälle lag der Grund darin, dass es kein freies Bett auf der Intensivstation gab. Nach Auskunft eines Herzspezialisten wurden die meisten Operationen jedoch relativ kurzfristig nachgeholt.
Damit sind im ersten Halbjahr 2009 in irischen Krankenhäusern rund 10.000 angsetzte Operationen abgesagt worden, eine Zahl die nach den Worten des Chefs der Gesundheitsbehörde Prof. Brendan Drumm “verglichen mit dem Umfang der Arbeit, die täglich in den Krankenhäusern des Lands geleistet wird, relativ niedrig ist.” Und so soll ihm nun auch zu seinem Jahresgehalt in Höhe von € 320.000 die im letzten Jahr fällige Leistungszulage in Höhe von € 70.000 ausgezahlt werden. Auf die Frage, ob sie diese unter dem Aspekt der Mittelkürzungen im Gesundheitsbereich für gerechtfertigt halte, verweigerte Gesundheitsministerin Mary Harney in der vergangenen Woche die Antwort und beschränkte sich auf die Aussage, sie sei dafür nicht verantwortlich.

Sonnabend, 17. Oktober 2009

Sir William Rowan Hamilton, geboren am 4. August 1805 in Dublin und gestorben am 2. September 1865, gilt als berühmtester Mathematiker und Physiker Irlands, bekannt für seine Beiträge zur Mechanik und Untersuchung der Quaternionen – hyperkomplexe Zahlen, lese ich bei Wikipedia, was immer das auch sein mag. Im Jahr 1843 wurde er des Vandalismus und der Beschädigung öffentlichen Eigentums für schuldig befunden, weil er eine seiner bekanntesten Formeln in den Stein Brücke von Cabra am Royal Canal gekratzt hatte.
Doch all das war ihm gestern verziehen, als bei einer vom Gemeinderat von Cabra veranstalteten Wanderung entlang des Royal Canal an diese Untat erinnert wurde. Von der ursprünglichen Sachbeschädigung ist zum Leidwesen aller nichts mehr zu sehen, doch hatte Taoiseach Éamon de Valera hier 1958 eine Gedenktafel enthüllt, an einer Brücke, meinte gestern Prof. Tony O’Farrell von der Maynoother Abteilung der NUI, die allen Mathematiker rund um diesen Erdball ein Begriff ist.

Freitag, 16. Oktober 2009

Gefahr ist im Anzug im Oranierland. Im kommenden Jahr will Papst Benedikt XVI das Vereinigte Königreich besuchen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass er auch nach Nordirland kommt. So hat sich nun eine Gruppe Orange Reformation gebildet und fordert den Oranierorden auf, alles zu unternehmen, einen solchen Besuch zu verhindern.
Schon im September hatte der DUP-Abgeordnete im nordirischen Parlament Ian McCrea gewarnt, der Papst würde den Zorn der Protestanten auf sich ziehen, wenn er nach Nordirland käme. Die meisten Nordiren seien Protestanten und der Überzeugung, dass der Papst der Antichrist ist.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Nach einem heute gesprochenen Urteil des High Courts darf ein Kapitel aus dem Bericht der Regierungskommission über den Kindesmissbrauch durch Priester und Ordensleute der Erzdiözese Dublin zwischen 1975 und 2004 vorläufig nicht veröffentlicht werden. Darin geht es um einen Täter, bei dem das Gerichtsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Im Mai 2010 soll neu darüber entschieden werden.
Er persönlich würde es vorziehen, so der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin, wenn der Bericht möglichst schnell vollständig veröffentlicht würde, denn der ungekürzte Bericht lasse besser die richtigen Fragen stellen.

Siehe a.: 18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09
Das Rennen ist eröffnet, und mit der 51-jährigen nordirischen Sozialministerin Margaret Ritchie meldet sich die erste Bewerberin um den Posten des im Frühjahr aus dem Amt scheidenden SDLP-Vorsitzenden Mark Durkan und kündigt für den Fall ihrer Wahl einen umfassenden Plan zur Erneuerung der Partei und eine ‘neue, spannende Vision’ an. Man geht davon aus, dass der 60 Jahre alte stellvertretende SDLP-Vorsitzende Alasdair McDonnell seinen Hut auch noch in den Ring werfen wird.
Wird es die oder der letzte SDLP-Vorsitzende(r)? Seit rund zwei Jahren wird über ein Zusammengehen der nordirischen SDLP mit einer Partei aus der Republik spekuliert, doch in den letzten Monaten wurde es ruhig darüber.

Siehe auch: 17.09.07, 03.11.07, 09.11.07, 19.04.08, 02.05.08, 18.09.08

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Die frühere Dubliner Stadtverordnete der Green Party Bronwen Maher, die ihre Partei im Januar nach zwanzig Jahren Mitgliedschaft wegen ihres Handelns in der Koalition mit der Fianna Fáil verlassen hatte, hat sich der Labour Party angeschlossen. Labour Chef Eamon Gilmore zeigt sich erfreut über den, wie er sich ausdrückte, “großen Gewinn”.
Derweil halten viele Iren den Labour-Vorsitzenden für einen Gewinn für die irische Politik. 58 % sprachen sich in einer Umfrage des Radiosenders Newstalk Nation für ihn als Taoiseach aus, während der Vorsitzende der größten Oppositionspartei Fine Gael Enda Kenny nur 30 % Befürworter fand. Den gegenwärtigen Regierungschef Brian Cowen wollten nur 12 % behalten.
Hier wieder einmal ein Buch aus der Verschenkkiste, gebunden mit Schutzumschlag und neuwertig: Die Poeten der Nacht von Barry McCrea.
Zum Inhalt ein paar Zeilen vom Klappentext: “Als Niall Lenihan sein Studium am Trinity College in Dublin antritt, ändert sich sein Leben. Er trifft Studenten, die des Nachts in alten Büchern lesen, als ginge es um ihre Seele. Es sind ‘Literati’, Angehörige eines verborgenen Ordens, die einem alten Kult frönen: Mit Hilfe von ‘Sortes’ – schicksalsschwere Textstellen aus alten Büchern – sind sie der Zukunft und dem Mysterium des Lebens auf der Spur. Niall verfällt den Literati und den Sortes. Zu spät merkt er, dass sie sein Leben gefährden.”

Das Buch geht frei Haus an die oder den erste/n Interessenten, der oder die sich heute meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an einen Leser in 33615 Bielefeld.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Nachdem sie zu Hause in Belfast die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton verabschiedet haben, reisen der erste Minister des Landes Peter Robinson (DUP) und sein Stellvertreter Martin McGuinness (SF) ein weiteres Mal über die irische See zum britischen Premierminister Gordon Brown, um über die Übertragung des Polizei- und Justizwesens an die nordirische Regierung zu diskutieren. Man stehe an der Schwelle zu einer Einigung, lässt Herr McGuinness verlauten, doch Herr Robinson spürt Widerstand aus seiner eigenen Partei, auch wenn er schon “millions of pounds” für Nordirland herausgehandelt hat.
Siehe a.: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09
Nach dem Rücktritt von John O’Donoghue von der regierenden Fianna Fáil als Parlamentspräsident wird auf Vorschlag von Taoiseach Brian Cowen sein Parteikollege Séamus Kirk zum neuen Ceann Comhairle gewählt. Die Fine Gael hatte mit ihrem Abgeordneten Dinny McGinley einen Gegenkandidaten nominiert, doch erhielt dieser ausschließlich die Stimmen der eigenen Fraktion. Die oppositionelle Labour Party, deren Wahlziel eine Koalition mit der Fine Gael ist, stimmte nach parlamentarischer Sitte für den Wahlvorschlag der stärksten Partei, und das ist nun einmal die Fianna Fáil.

Montag, 12. Oktober 2009

Nach der Aussage eines pensionierten Detective Sergeant einer Sondereinheit der RUC wurde ihm im Sommer 1971 vom britischen Inlandsgeheimdienst MI5 der Auftrag erteilt, einem republikanischen Doppelagenten £ 500 anzubieten, um das Dubliner Hauptquartier der Sinn Féin in die Luft zu sprengen. Die Bombe sollte in einer Freitagnacht gelegt werden, um am Sonnabend hochzugehen, wenn hochrangige IRA-Leute dort ihre wöchentlichen Zahlungen abzuholen pflegten. Die britische Regierung will sich dazu nicht äußern und verweist darauf, dass Geheimdienstoperationen der Vergangenheit nicht kommentiert würden.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Die Irish National Liberation Army (INLA), eine kleine paramilitärische republikanische Gruppe, die sich 1972 von der IRA abgespaltet hatte, kündigt die Einstellung ihrer Terroraktivitäten an. Den Kampf für eine alle 32 Grafschaften umfassende sozialistische irische Republik werden man mit friedlichen und politischen Mitteln fortsetzen. Man geht davon aus, dass in den 37 Jahren ihres Bestehens rund 150 Menschen von der INLA ermordet wurden und die INLA noch in den letzten Jahren in Morde in Derry, Strabane, Teilen Belfasts und Dublins sowie in den Drogenhandel verwickelt war.
Anfang der Woche hatte ein Dubliner Hellseher namens Joe Coleman vorhergesagt, heute Nachmittag um drei Uhr werde die Jungfrau Maria bei der alten Kirche in Knock erscheinen. Geschätzt 5.000 Menschen reisten an, und es gab einigen Applaus, als einige ein übernatürliches Schimmer und eine Farbänderung der Sonne zu sehen glaubten. Ganz ohne Zweifel eine himmlische Erscheinung, erklärte eine Frau aus Castlebar, und eine andere aus Galway zeigte ihr Fotohandy herum, auf der sie diese vermeinte festgehalten zu haben. Eine Erscheinung allerdings, so die Skeptiker vor Ort, die man alle Tage haben könne – man müsse nur lange genug in die Sonne starren.

Sonnabend, 10. Oktober 2009

Die Meldung vom Abend in Kürze: Die irischen Grünen haben auf ihrem Sonderparteitag das Muffensausen bekommen, dass sie bei einer möglichen Neuwahl untergehen, und sich mit großer Mehrheit (84 %) für das in den vergangenen Tagen zwischen ihrer Parteiführung und der Fianna Fáil überarbeitete Regierungsprogramm und die Fortsetzung der Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode entschieden. (s.a. 26.09.09)
Für was brauchen wir Minister, lassen wir doch gleich die Berater entscheiden, denkt sich manch einer. Mehr als € 11 Mio. gaben im vergangenen Jahr die irischen Ministerien für externer Berater aus, wobei das Innen-/Umwelt- sowie das Sozial- und Familienministerium auf eine entsprechende Anfrage der Labour Party nicht antwortete und man beim Erziehungsministerium nach Angabe des zuständigen Ministers noch dabei ist, die Zahlen aufzuaddieren.

Freitag, 9. Oktober 2009

In London diskutiert man weiter über die Übertragung der Zuständigkeit für das Polizei- und Justizwesen der ‘six counties’ an die nordirischen Regierung, wesentliche Fortschritte wurden gestern Abend gemeldet. Während die Sinn Féin und der britische Premierminister davon ausgehen, dass die Finanzierung steht, lässt der DUP-Vorsitzende und nordirische Regierungschef Peter Robinson verlauten, er werde sich nicht voreilig in einen ‘Deal’ drängen lassen. Am Montag soll den nordirischen Parteien das Finanzierungsversprechen der britischen Regierung schriftlich vorgelegt werden, derweil die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton in Belfast erwartet wird.
Siehe a.: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09
Irlands größte Gewerkschaft SIPTU plant ihr Hauptquartier Liberty Hall abzureißen und am gleichen Standort neu zu bauen. Das derzeitige 17-stöckige und 60 m hohe Gebäude am Beresford Place nahe dem Custom House wurde zwischen 1961 und 1965 errichtet und ist nicht gerade ein architektonisches Meisterwerk. Ersetzt werden soll es durch einen 84 Meter hohen, 20-stöckigen Turm mit Glasfront auf einem Trapez als Grundfläche, gekrönt von einem runden, verglasten ‘Himmelsdom’.
Die erste Liberty Hall war ursprünglich ein Hotel und galt zwischen 1913 und 1916 als James Connollys persönliche Festung und sicherster Ort für Rebellenaktivitäten in Dublin. ‘Wir dienen weder König noch Kaiser’, las man nach Ausbruch des ersten Weltkriegs auf einem Banner an der Front, und drinnen wurde die Zeitung ‘The Irish Worker’ gedruckt. Von hier aus zog Connolly am Ostermontag 1916 mit der von ihm zum Schutz von Streikposten gegründeten Irish Citizen Army zur Unterstützung von Pádraig Pearse & Co. zum General Post Office, um sich anschließend als Märtyrer in irischen Pubs besingen zu lassen. Denn dass das Unternehmen aussichtslos war, war ihm von Beginn an klar.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Die Fluggesellschaft Aer Lingus informiert ihre Mitarbeiter in Cork und Shannon über die geplanten Einschnitte. 676 Arbeitsplätze sollen bis 2011 auf freiwilliger Basis abgebaut werden, darunter auch 100 von Piloten. Innerhalb von sechs Wochen erwartet man von den Mitarbeitern eine Zustimmung zu dem Plan; sollte diese nicht erfolgen, würden Strecken eingestellt, Flugzeuge verkauft und betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen.
Die Gewerkschaft SIPTU hat bereits Widerstand angekündigt. Im November 2008 hätten die 1.300 Mitarbeiter des Bodenpersonals bereits erhebliche Einschnitte akzeptiert, und das damals geschlossene Abkommen werde man in keinem Fall neu verhandeln. (s.a. 28.08.09, 03.10.09)
Die Behörde für Straßensicherheit RSA zeigt sich nach dem letzten Vorfall (Brand im Motorraum eines Schulbusses, 47 Kinder mussten evakuiert werden) besorgt über die Sicherheit der staatseigenen Busflotte. So wurden seit Mitte 2005 zehn Brände oder andere ernsthafte Unfälle mit Schulbussen bekannt, bei denen mehrere Kinder ums Leben kamen. Unter anderem wird kritisiert, dass die Sicherheitsüberprüfung von Bussen immer noch durch örtliche Werkstätten erfolgt und die vom Verkehrsminister für 2007 angekündigte Übertragung dieser Aufgabe an die RSA noch nicht vollzogen wurde.
Siehe auch: 23.05.05, 25.05.06, 04.04.06, 07.06.08.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Lange hat er sich gesträubt, doch gestern Nacht kündigte Ceann Comhairle John O’Donoghue von der regierenden Fianna Fáil nach einer tagelangen Diskussion über seine Reisekosten und Spesen (in den vergangenen zwei Jahren mehr als € 200.000 zusätzlich zu seinem Gehalt) an, er werde in der kommenden Woche zurücktreten. Zuvor hatten die mit der Fianna Fáil eine Koalition bildenden irischen Grünen erkennen lassen, sie würden bei einem Misstrauensvotum gegen ihn stimmen.
Der Ceann Comhairle (Parlamentspräsident) genießt ähnliche Privilegien wie ein Minister und wird, da er überparteilich handeln und keinen Wahlkampf betreiben soll, nach Ablauf der Legislaturperiode ohne zu kandidieren Mitglied des nächsten Parlaments. Und hier sieht die oppositionelle Fine Gael einen Knackpunkt und fordert den sofortigen Rücktritt. Sollten nämlich die irischen Grünen auf ihrer Parteiversammlung am 10. Oktober die Koalition mit der Fianna Fáil aufkündigen und das Parlament vor dem Rücktritt seines Präsidenten aufgelöst werden, wäre John O’Donoghue automatisch Mitglied des nächsten Dáil.
Nach dem Lesen der obigen Meldung fragte ich mich, wie viele Rollen Toilettenpapier man aus dem Spesenkonto des Ceann Comhairle hätte finanzieren können. Doch diese Frage stellt sich jetzt nicht mehr, denn die Firma Kittensoft konnte das Elend nicht mehr mit ansehen und spendete der St. John’s Girls’ National School in Carrigaline in der Grafschaft Cork 720 Rollen desselben. Zuvor hatte die Schulleiterin die Eltern schriftlich aufgefordert, den Kinder Toilettenpapier mit zur Schule zu geben, da diese auf Grund der Kürzungen im Bildungsbereich solches nicht mehr bezahlen könne.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Die Karawane zieht weiter, und die vom britischen Premierminister Gordon Brown geleiteten Gespräche zwischen Unionisten und Republikanern zur Übertragung des Polizei- und Justizwesens auf die nordirische Regierung werden heute Nachmittag in London fortgesetzt. Es seien gute Fortschritte erzielt worden, hieß es gestern Abend sowohl aus Kreisen der britischen Regierung als auch von Seiten der Sinn Féin.
Geeinigt hat man sich – wie erwartet – nicht, doch habe der britische Premierminister versichert, hört man von der Sinn Féin, dass die Sache nicht am Geld scheitern werde. Zuvor hatte der stellvertretende Regierungschef Martin McGuinness den First Minister Peter Robinson aufgefordert, gegenüber den “zwölf wütenden Männern” in seiner DUP Stellung zu beziehen.

Montag, 5. Oktober 2009

Der britische Premierminister Gordon Brown ist in Nordirland eingetroffen, um mit dem nordirischen Regierungschef Peter Robinson (DUP) und seinem Stellvertreter Martin McGuinness (Sinn Féin) über die Übertragung des Justiz- und Polizeiwesens auf die nordirische Regierung zu sprechen. Während sich DUP und Sinn Féin im Prinzip einig sind, dass einer solche ‘zu gegebener Zeit’ stattzufinden habe, ist die Sinn Féin (im Einklang mit der britische Regierung und nordirischen Polizeiführung) der Meinung, dass diese Zeit längst gekommen ist, während die DUP sie in einer unbestimmten Zukunft sieht.
Dabei steht die SF durchaus hinter der Forderung der DUP nach vorheriger finanzieller Unterstützung zum Aufbau einer nordirischen Justizverwaltung, hält diese jedoch gleichzeitig für eine Ausrede, um den Prozess zu verzögern. Denn viele Unionisten sehen es als Horrorvision, dass irgendwann ein Mitglied der Sinn Féin (und ggf. früheres IRA-Mitglied) nordirischer Justizminister werden könnte.

Siehe a.: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09
Irlands größste Gewerkschaft SIPTU weist die Forderung des Dachverbandes der Arbeitgeber nach einem 12-monatigen Einfrieren der Löhnen zurück. Man habe es satt, von den Arbeitgebern seit Monaten zu hören, die Arbeitnehmer sollten eine Beitrag zur Wirtschaftserholung leisten. Dies hätten sie längst getan, und nun warte man auf den der Arbeitgeber und ihrer Wählerschaft, denn der Beitrag der Reichen und Wohlhabenden stehe noch aus. (s.a. 01.10.09)

Sonntag, 4. Oktober 2009

Um 127 % ist seit Januar dieses Jahres die Zahl der Insolvenzen in Irland gestiegen, 1.094 waren es verglichen mit 480 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Verglichen mit der Zahl der Insolvenzen in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 betrug die Steigerung mehr als 400 %. Bis zum Jahresende werden 1.400 Insolvenzen erwartet.

Sonnabend, 3. Oktober 2009

Ein erleichtertes Strahlen auf den Mienen der irischen Regierungspolitiker. Mit 67,1 % haben zwei Drittel der zur Wahl gegangenen Bevölkerung im gestrigen Referendum der europäischen Verfassung zugestimmt, während bei der ersten Abstimmung im Juni 2008 noch 53,4 % dagegen gestimmt hatten. Auch die Beteiligung an der Urabstimmung lag mit 58 % höher als 2008 (53,1 %). Weiter gestiegen ist damit auch die Reputation von Außenminister Micheál Martin als Leiter der Regierungs-Kampagne, die er, so schreibt die Irish Times, effizient und mit Leidenschaft und Autorität gegenüber den Vertragsgegnern betrieben hat.
Siehe a.: 13.12.07, 18.01.08, 21.01.08, 26.01.08, 01.03.08, 05.03.08, 18.04.08, 20.04.08, 20.05.08, 22.05.08, 24.05.08, 13.06.08, 15.06.08, 17.06.08, 20.06.08, 27.07.08, 12.11.08, 17.11.08, 08.06.09, 20.06.09, 23.06.09, 07.07.09, 22.07.09, 30.08.09, 04.09.09, 08.09.09, 10.09.09, 14.09.09, 15.09.09, 19.09.09, 30.09.09
Der Vorstand von Aer Lingus unter seinem neuen Vorsitzenden Christoph Mueller gab gestern grünes Licht für einschneidende Sparmaßnahmen, mit denen die Betriebskosten um € 130 Mio. pro Jahr verringert und die Fluggesellschaft aus der Verlustzone geführt werden sollen. Unter anderem will man bis zu 500 der derzeitig 3.900 Mitarbeiter entlassen und bei den verbleibenden Lohnkürzungen von bis zu 10 % durchsetzen. Letzteres gilt auch für die Direktoren. Einzelheiten sollen in der kommenden Woche bekanntgegeben werden.
Natürlich geht man nicht davon aus, dass die Gewerkschaften dies klaglos und ohne Arbeitskampfmaßnahmen akzeptieren. So sieht man auch die Gefahr, dass durch Streiks das Vertrauen der Kunden in die Fluggesellschaft gestört wird und es zu finanziellen Engpässen kommen kann.

Freitag, 2. Oktober 2009

Die Dubliner Taxifahrer, die gestern unter anderem mehrere Stunden lang die O’Connell Street blockiert hatten, setzen ihren Protest fort, und die Polizei rät dringend, die Innenstadt zu meiden. Die Fahrer fordern von der Verwaltung den Stopp der Ausgabe neuer Lizenzen, mehr Regulierung und schärfere Maßnahmen gegen illegale Konkurrenten. (s.a. 30.03.09)
Das Weihnachtsgeschäft naht, und so stellten sich gestern mehr als 1.000 Menschen von den Dubliner Büros von Marks & Spencer an, um sich auf die ausgeschriebenen 588 Aushilfsjobs in den zwanzig Filialen der Republik zu bewerben. 400 sind mittlerweile vergeben, und für die verbleibenden will man heute und morgen noch einmal jeweils 200 Bewerber interviewen.
Nach der Ankündigung der Auflösung des Auslieferungslagers von Coca Cola in Tuam und einem ergebnislosen sechswöchigen Streik fordert der Stadtrat Händler und Konsumenten zum Boykott von Coca-Cola-Produkten auf. Der Getränke-Gigant plant, alle Verteilungszentren aufzulösen und die Auslieferung auszugliedern. Landesweit werden dadurch 130 Mitarbeiter arbeitslos. Die Geschäftsführung warnt, dass ein solcher Boykott auch die verbleibenden rund 1.000 Arbeitsplätze bei Coca Cola in Irland gefährden könne.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Der Dachverband der irischen Gewerkschaften kündigt ab Freitag kommender Woche landesweite Porteste gegen die Sparpläne der Regierung an. Die Aktionen seien notwendig geworden, so ICTU-Generalsekretär David Begg, da Regierung und Arbeitgeber den erst vor einem Jahr mit den Gewerkschaften geschlossenen National Pay Deal nicht einhalten wollten.
Mit der Wirtschaftskrise sinkt der Bedarf an elektrischer Energie im Land. Um 5,6 % ist nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden von EirGrid Dermot Byrne der Strombedarf in diesem Jahr bislang gesunken, und für 2010 erwarte man einen weiteren Minderverbrauch von bis zu drei Prozent.
Um ‘Magische Landschaften und ein atemberaubendes Zusammenspiel von Licht und Schatten’ geht es in dem neuen Irland-Kalender des Fotografen Stefan Schnebelt, der hier als regelmäßiger Leser dieser Nachrichten ein Exemplar kostenlos zur Verfügung stellt.
Stefan Schnebelts Faszination für die Fotografie begann 1980 im Alter von 11 Jahren, als eine alte Voigtländer-Kamera seines Großvaters zu seiner ersten eigenen Kamera wurde. Seither hat er sich der künstlerischen Fotografie verschrieben. 1990 kam er als ‘Interrailer’ erstmals nach Irland, und die grüne Insel hat ihn seither nie wieder losgelassen. Es sind die atemberaubenden Landschaften und ständig wechselnden Lichtsituationen, die ihn magisch anziehen und zu seinen Aufnahmen inspirieren. Sein Anspruch ist es, die Geheimnisse und Einzigartigkeit, die sich Irland bis heute bewahren konnte, in fesselnden Fotografien zu dokumentieren.

Ein Exemplar des Kalenders geht frei Haus an den ersten Interessenten bzw. die erste Interessentin, der oder die sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und eine Versandadresse in Deutschland angibt.

Nachtrag: Der Kalender ist vergeben und geht mit einem Vorsprung von einer Minute zur nachfolgenden Meldung an einen Leser aus 58300 Wetter.

Nachrichten aus Irland – Oktober 2009