Nachrichten aus Irland

September 2008

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Dienstag, 30. September 2008

Die Regierung ‘packt noch was drauf’ und verspricht, nachdem gestern der Aktienkurs der Anglo Irish Bank (nicht mit der AIB-Bank zu verwechseln) um 46 % gefallen war, als ‘vertrauensbildende Maßnahme’ eine staatliche Zweijahres-Garantie für Einlagen in beliebiger Höhe bei sechs irischen Banken. Anschließend stiegen die Bankenkurse wieder zwischen 10 und 18 %. (s.a. 20.09.08)
Landwirtschaftsminister Brendan Smith teilt der EU-Kommission mit, dass sich die irische Landwirtschaft nicht in der Lage sieht, ihren Ausstoß an Treibhausgasen so weit zu drosseln, dass Irland die von der EU gesetzten Ziele erreicht. Maximal eine Reduktion um 3 % sei in der Landwirtschaft realisierbar.
Fast 27 % der in Irland freigesetzten Treibhausgase stammen aus der Landwirtschaft, wobei es sich im Wesentlichen um bei der Tierhaltung freigesetztes Methan handelt. Da die Tiere weitgehend im Freien gehalten werden, erläutert der Landwirtschaftsminister, sei eine spürbare Reduktion nicht möglich. Es bringe auch nichts, die Tierproduktion zum Erreichen der EU-Ziele einzuschränken, da dann mehr Fleisch importiert werden müsse, was zu einer Erhöhung des CO2-Ausstoßes führe. Im europäischen Mittel produziert die Landwirtschaft 9 % der Treibhausgase.

Montag, 29. September 2008

Nordirlands Gesundheitsminister Michael McGimpsey (UUP) kündigt an, die Rezeptgebühr für Medikamente zum ersten Januar 2009 auf £3 zu senken und von April 2010 an ganz zu streichen. Die Kosten dafür werden auf jährlich £13 Mio. geschätzt. Seit Gründung des staatlichen nordirischen Gesundheitsdienstes vor 60 Jahren sei es das Ziel gewesen, eine kostenlose medizinischen Versorgung für alle ‘von der Wiege bis zur Bahre’ sicherzustellen. Es sei einfach nicht akzeptabel, so der Minister, dass Kranke sich Sorgen darüber machen müssten, woher sie das Geld für lebenswichtige Medikamente nehmen sollten, die sie sich nicht leisten können.
“... aus sicherer Quelle können wir der Stadt bestätigen, dass er zehn Minuten, nachdem er nach seinem Aufstieg den Blicken entschwunden war, nahe der Insel Clontarf sicher am Strand landete”, schrieb das Freeman’s Journal am 20. Januar 1785. Es geht um Richard Crosbie, der am Nachmittag zuvor als erster Ire eine Ballonfahrt wagte. Am vergangenen Wochenende wurde ihm am Ort des Aufstiegs in Ranelagh Gardens (heute ein kleiner Park im Süden Dublins) ein Denkmal enthüllt.

Sonntag, 28. September 2008

Während auf der Seite der nordirischen Nationalisten über ein Zusammengehen von SDLP mit der Fianna Fáil aus der Republik spekuliert wird, sind nach Pressemeldungen die Gespräche zwischen der UUP und den britischen Konservativen schon weiter fortgeschritten. So stellen die Torys der UUP für den Fall einer Allianz verbunden mit einem Wahlsieg in Großbritannien ‘auf Dauer’ einen Ministerposten in einem konservativen Kabinett in Aussicht.
Doch wie in der SDLP nicht alle den potentiellen Partner Fianna Fáil mögen, gibt es unter den Mitgliedern der UUP Gegner einer Allianz oder Verschmelzung mit den britischen Konservativen, deren Nordirlandpolitik der letzten 25 Jahre von manchen sehr kritisch beurteilt wird. Die DUP versucht Gewinn daraus zu ziehen und betont, dass sie mit ihrer Unabhängigkeit von der ‘zentralen Regierung’ in London die Interessen des unionistischen Lagers in Nordirland am besten vertreten könne.

Sonnabend, 27. September 2008

Ein Regierungschef und sein Stellvertreter sind bereit, persönlich miteinander zu reden – das ist RTÉ eine Meldung wert. Ihre Namen: Peter Robinson (DUP), First Minister Nordirlands, und Martin McGuinness (SF), stellvertretender First Minister Nordirlands. Es geht um die Weigerung der DUP, sich auf einen Termin für die Übertragung des Justiz- und Polizeiwesens auf die nordirische Exekutive festlegen zu lassen, und die Weigerung der Sinn Féin, vor der Festlegung eines solchen Termins der Einberufung einer Sitzung des Kabinetts zuzustimmen.
Mehr Infos hier: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08
Um rund 1.000 Mitarbeiter will der Chef der Gesundheitsbehörde HSE Prof. Brendan Drumm im kommenden Jahr den Personalbestand abbauen, um weitere 3.000 in den Folgejahren. Die große Mehrheit der Krebspatienten habe dadurch nichts zu befürchten, erklärte heute Gesundheitsministerin Mary Harney. Womit jeder Patient nur hoffen kann, dass er nicht zur Minderheit gehört – falls er oder sie dann noch lebt. Erst kürzlich starb in Ennis eine Frau an Krebs, und zwar kurz nachdem die Klinik ihr bescheinigt hatte, dass sie keinen hat. (s.a. 25.11.07, 18.06.08)
Inkompetent und verantwortungslos nennt der irische Ärzteverband IMO die Entscheidung der Gesundheitsbehörde, sich der Expertenempfehlung, allen über 50-jährigen vor dem Winter eine kostenlose Grippeimpfung anzubieten, zu verweigern. Bislang muss man mindestens 65 Jahre alt sein, um eine kostenlose Grippeimpfung zu bekommen.

Freitag, 26. September 2008

Dass in Galway das Wasser mitunter durch Bleileitungen fließt, war eigentlich bekannt, und doch kam man nach den Trinkwasserskandalen der Vergangenheit erst im letzten Monat auf die Idee, den Bleigehalt zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden in dieser Woche veröffentlicht, und man war ‘shocked and horrified’, um die Labour-Stadträtin Colette Connolly zu zitieren. Bis zum Sechsfachen war der als unbedenklich geltende Grenzwert in einigen Vierteln überschritten.
Gestern wurde im Merlin Park Hospital eine Sonderabteilung eröffnet, um die Bewohner von zunächst 12 Häusern in Claddagh, Old Mervue, Shantalle und Bohermore auf ihren ‘Bleigehalt’ und möglicherweise erlittene Gesundheitsschäden zu untersuchen. Rund 1.000 Haushalte sind aufgefordert, kein Leitungswasser mehr zu trinken, denn anders als bei der Verseuchung mit E-Coli-Erregern hilft hier auch kein Abkochen.

Siehe a.: 24.11.99, 11.01.00, 12.09.00, 13.02.02, 03.07.02, 23.08.02, 10.05.03, 30.08.05, 22.03.07, 30.03.07, 11.04.07, 12.04.07, 10.07.07, 20.08.07, 14.09.07, 05.11.07, 24.01.08, 12.06.08
Die Internetangebot der Irish Times ist in verschiedene Kategorien gegliedert (In the Dáil, In the North, In the Courts, Regional News u.v.m.). Nun ist als Ausdruck der allgemeinen Stimmungslage eine neue hinzugekommen: Ireland in Recession. Darin heute Berichte über Entlassungen in Cork, geplante Einschnitte beim Staatssender RTÉ, Haushaltskürzungen, Personalabbau im öffentlichen Dienst usw. Und nachdem jahrelang Arbeitskräfte importiert wurden, wird irischen Ingenieuren und Bauarbeitern auf der soeben eröffneten Dubliner Jobbörse nahegelegt, es doch auch einmal in Australien und Neuseeland zu probieren.
Finanzminister Brian Lenihan weist einen gestern konkretisierten Plan des Dubliner Stadtrats zur Erhebung einer Touristensteuer (s.a. 25.04.08) zurück. Eine solche Steuer sei sehr schwer zu implementieren und verstoße wahrscheinlich gegen EU-Recht.

Donnerstag, 25. September 2008

260 Nationalstraßen-Kilometer werden zu Motorways (Autobahnen) hochgestuft und damit die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 auf 120 km/h erhöht. Gleichzeitig kündigt die irische Polizei mehr Geschwindigkeitskontrollen an, nicht, um mehr Geld einzunehmen, wie sie betont, sondern um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Und so werden auf der Internetpräsenz der Garda mehr als 700 Speed Enforcement Zones deklariert, in denen der Autofahrer mit Radarkontrollen zu rechnen hat. Ich habe nachgeforscht, doch die rechts oben abgebildete, kurz hinter Leenaun von der N 59 ins Gleann na nGeimhleach (Tal der Gefangenen) abzweigende Seitenstraße gehört nicht zu einer solchen Zone. Wer hier die zulässigen 80 km/h überschreitet, hat also nichts zu befürchten.

Mittwoch, 24. September 2008

Was das Tragen von Kopftüchern in der Schule betrifft, so gehen darüber auch in Irland die Meinungen auseinander. Die Regierung will sich da heraushalten, bestätigte gestern Erziehungsminister Batt O’Keeffe, auf eine Direktive verzichten und es den Schulen selbst überlassen, ob sie in Klassen mit muslimischen Schülerinnen Kopftücher zulassen oder diese als unvereinbar mit den Schuluniformen ansehen.
Die Zahl der Touristen, die in diesem Sommer Irland besuchten, ist deutlich gesunken, so waren es im Juli 8,1 % weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Am stärksten fiel mit 17 % der Rückgang bei den Briten aus, während er bei den übrigen Europäern nur 0,3 % ausmachte. Über die Ursache ist man sich nicht ganz einig. Die Sprecherin von Tourism Ireland führt ihn auf ökonomische Gründe zurück (durch das schwache britischen Pfunds, wurde der Irlandurlaub für Briten um 16 % teurer), während Jim Dalton vom CSO meinte, das Wetter habe wohl auch dazu beigetragen. Ob sich Festlands-Europäer leichter mit Regen abfinden? Eine andere Frage ist, auf welchen Tag in diesem Jahr der Sommer fiel.
Wie dem auch sei, insgesamt kamen im Juli aus Großbritannien 342.000 Touristen, aus dem übrigen Europa 311.000 und aus den Vereinigten Staaten 137.000 (-6,1 %).

Dienstag, 23. September 2008

Rund 150.000 Besucher werden in den kommenden drei Tagen bei den landesweiten Meisterschaften im Pflügen erwartet, die Tánaiste Mary Coughlan heute in Cuffesgrange in der Grafschaft Kilkenny eröffnet. Es ist der größte landwirtschaftliche Event in Europa, sagen die Veranstalter, und es gibt nicht einen Minister oder Vorsitzenden einer größeren Partei, der nicht bis Donnerstag sein Kommen zugesagt hat. Ob sie alle auch die Eintrittsgebühr von 20 Euro zahlen? Doch sein Geld ausgeben kann man dort auch anders: 900 Verkaufsstände warten auf Kunden aus allen Ecken Irlands.
Die erste Meisterschaft im Pflügen wurde im Jahr 1931 abgehalten, als mit J.J. Bergin aus Athy (Co. Kildare) und Denis Allen aus Gorey (Co. Wexford) zwei befreundete Farmer herausfinden wollten, welche Grafschaft die besten Pflüger hat. Wexford siegte, gefolgt von Wicklow und Kilkenny. Die Kosten für diese erste Veranstaltung beliefen sich auf £9, 3 Schilling und 5 Pence. Inzwischen ist sie mit Teilnehmern aus acht Ländern international geworden. 200 Morgen Land warten darauf, in mehreren Dutzend Wettbewerben beackert zu werden.
Hier ein Buch mit einer Auswahl aus den Kolumnen des seit 1985 in Dublin lebenden Korrespondenten der taz Ralf Sotscheck, das ich in der Verschenkkiste eines Lesers dieser Nachrichten gefunden habe: Dublin Blues, erschienen im Jahr 2003 im Rotbuch Verlag. “Kein Guinness mehr im Kühlschrank?” fragt der Herausgeber und fährt fort: “macht nichts, lesen Sie sich heiter!” Zum Beispiel über die Bemerkungen des Autors zum Prozess gegen die Drumcondra-Eleven.
Wer Dublin Blues im Laden kauft, zahlt dafür 9,90 Euro, wer hingegen schnell genug ist, um sich nun als erste/r über mein Kontaktformular zu melden (auf den Briefumschlag links in der Menüzeile klicken), bekommt das neuwertige, 156-seitige Buch kostenlos frei Haus. Doch nicht vergessen, eine Versandadresse anzugeben.

Nachtrag: Knapp eine Stunde, nachdem diese Meldung online war, meldete sich der erste Interessent, und das Buch geht an einen Leser aus 47906 Kempen.

Montag, 22. September 2008

Über den ‘IKEA-Express’ wurde hier schon früher berichtet, doch nicht nur wegen Möbel fährt der ‘Republikaner’ nach Nordirland. So klagt die Alcohol Beverage Federation of Ireland (Verband der Hersteller und Vertreiber alkoholischer Getränke), dass immer mehr Iren aus der Republik sich ihren Stoff in Nordirland besorgen, wo alkoholische Getränke um mehr als 30 % billiger sind, was bei einer Flasche Whiskey leicht 8 Euro ausmacht. Finanzminister Brian Lenihan wird daher aufgefordert, bei seinem Haushaltsansatz die Alkoholsteuer nicht noch weiter zu erhöhen. € 2,2 Mrd. trage die Getränkeindustrie schon jetzt zum Steueraufkommen bei und sichere 61.000 Arbeitsplätze.
Nach den derzeit kursierenden Zahlen ist der Alkoholkonsum in Irland in diesem Jahr um 7 % gesunken, im August verglichen mit dem August des Vorjahres gar um 14 %. Ob der nicht in der Republik erworbene Alkohol dabei berücksichtigt ist, geht aus den Berichten leider nicht hervor.
Die Zahl der Dubliner, die in Obdachlosen-Unterkünften übernachten, ist nach einem Bericht der Dublin Simon Community im letzten halben Jahr um 50 % gestiegen. Kürzlich wurden zwei neue Schlafstellen mit 28 Betten eingerichtet. Das Erreichen des von der Regierung vor fünf Jahren propagierten Ziels, die Obdachlosigkeit in Dublin bis zum Jahr 2010 zu eliminieren, sieht der Vorsitzende der Community Sam McGuinness daher in Frage gestellt und fordert sie im Vorfeld der Haushaltsberatungen dazu auf, die Menschen am Rand der Gesellschaft nicht noch weiter durch Kürzungen zu bestrafen.

Sonntag, 21. September 2008

Der britische Nordirlandsekretär Shaun Woodward fordert die nordirischen Politiker auf, ihre Führungskraft unter Beweis zu stellen und zu zeigen, dass sie in der Lage sind, das Land zu regieren. Die Mehrheit der Unionisten und Nationalisten wünsche sich die baldige Vollendung der Selbstverwaltung Nordirlands [wozu noch die Übertragung der Zuständigkeit für das Justiz- und Polizeiwesen fehlt]. Die nordirische Exekutive müsse zusammentreten und ihre Arbeitsfähigkeit beweisen, ansonsten drohe ein politisches Vakuum, in dem sich neuer Terror durch Dissidenten entwickeln könne.
S. auch: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08

Sonnabend, 20. September 2008

Um zu verhindern, dass der noch unverschuldete Teil Irlands nun seine Bankguthaben plündert und das Geld im Moor vergräbt, erhöht die Regierung als Reaktion auf die internationale Finanz- und Bankenkrise die Einlagensicherung auf Guthaben bei Credit Unions, Banken und Bausparkassen von derzeit maximal € 20.000 (bei einem geschütztem Anteil der Einlage von 90 %) auf € 100.000. Das Gesetz soll in den nächsten Tagen rückwirkend ab heute verabschiedet werden. Das ist dann nach Italien (€ 103.000) die höchste Einlagensicherung in Europa. In Deutschland liegt der Höchstwert der Entschädigung wie bislang in Irland bei € 20.000.
Im Aufsichtsrat von Aer Lingus ist man sich uneins. Einige Mitglieder, darunter der Generalsekretär des irischen Gewerkschafts-Dachverbands David Begg sowie der frühere Berater von Taoiseach Brian Cowen Colin Hunt, wollen die vom Management geplanten Einschnitte, mit denen jährlich bis zu € 100 Mio. eingespart werden soll, nicht akzeptieren. Auch die stellvertretende Regierungschefin sowie Wirtschafts- und Arbeitsministerin Mary Coughlan zeigt sich nicht begeistert.
Und darum geht es: Rund 1.200 Mitarbeiter am Boden sowie das Kabinenpersonal bei den Transatlantik-Flügen will Aer Lingus, wie es auf Neuhochdeutsch heißt, outscourcen. Die betroffenen Mitarbeiter sollen die Wahl haben, zum neuen Dienstleister zu wechseln oder eine Abfindung in Anspruch zu nehmen. Des weiteren will das Management die geplante Expansion von Aer Lingus auf Eis legen und die Zahl der Transatlantik-Verbindungen von acht auf sieben reduzierten. Für Überseeflüge ab Shannon will man vom Flughafen eine Gebührensenkung fordern. Ansonsten, so die im Raum stehende Drohung, müsse man darüber nachdenken, ob es weiterhin Sinn macht, die USA von Shannon aus anzufliegen.

Freitag, 19. September 2008

Maura Harrington bricht ihren Hungerstreik gegen die Verlegung der umstrittenen Erdgas-Pipeline in der Broadhaven Bay ab, nachdem ihr schriftlich versichert wurde, dass das Verlegeschiff irische Gewässer verlassen habe. Inwieweit das Auslaufen des Schiffes aus der Bucht in Zusammenhang mit ihrem Protest steht, ist eine andere Frage.
S. auch: 26.06.02, 30.06.05, 01.07.05, 23.07.05, 01.08.05, 05.08.05, 26.08.05, 01.10.05, 13.10.05, 22.11.05, 3./4.05.06, 14.07.06, 03.08.06, 12.08.06, 21.04.07, 13.11.07, 17.04.08, 29.04.08, 15.07.08, 22.07.08, 11.08.08, 22.08.08, 01.09.08, 10.09.08, 16.09.08

Donnerstag, 18. September 2008

Die für heute angesetzte Sitzung des nordirischen Kabinetts kommt wegen Abwesenheit des stellvertretenden Regierungschefs Martin McGuinness und der drei Sinn-Féin-Minister nicht zustande. Hauptgrund für diese Blockade ist die Weigerung der DUP, sich auf einen Termin für die Übertragung des Justiz- und Polizeiwesens auf die nordirische Exekutive festlegen zu lassen, obwohl gestern selbst die größte nordirische Polizeigewerkschaft dies als hilfreich auch für die Arbeit der PSNI bezeichnet hatte.
Auch der britische Premierminister Gordon Brown sieht die Voraussetzungen gegeben, einen nordirischen Justizminister zu bestellen. Nach dem St. Andrews Abkommen sollte dies bereits im Mai erledigt gewesen sein.

S. auch: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08
Die Fianna Fáil, seit 1932 größte politische Partei der Republik, hat Überlegungen, sich nach Nordirland auszubreiten und dort an den Wahlen zur Assembly und zu den Lokalparlamenten teilzunehmen, ‘auf unbestimmte Zeit’ von der Tagesordnung genommen. Diese Option hatte in den letzten Monaten ihre Gespräche über eine Kooperation mit der nordirischen SDLP erschwert, und in der Tat dürfte es einfacher sein, die SDLP (und ihre Wähler) zu übernehmen, als einen eigenen Parteiapparat aufzubauen und parallel zur SDLP anzutreten. Die Tage der SDLP als eigenständige Partei scheinen in der Tat gezählt zu sein, doch gibt es nicht wenige SDPLer, die mit der Labour Party glücklicher wären.

Mittwoch, 17. September 2008

Nach der gestrigen Zusammenkunft der nur noch aus vier Mitgliedern bestehenden Parliamentary Party der Progressive Democrats geht man davon aus, dass die Partei im kommenden Monat nach 23 Jahren zu Grabe getragen wird. Man sei sich einig, so im Anschluss der erst im April gewählte PD-Vorsitzende Ciarán Cannon, dass die Partei nicht überlebensfähig sei. Die letzte Entscheidung sollen im Oktober mit einfacher Mehrheit die 4.000 Mitglieder treffen. Progressive Democrats ihre Unterstützung.
Siehe auch: 27.05.07, 01.06.07, 15.06.07, 12.07.07, 16.07.07, 29.09.07, 06.11.07, 19.01.08, 18.02.08, 13.09.08
Taoiseach Brian Cowen strahlt. Nach einem 18-stündigen Verhandlungsmarathon einigen sich Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber gegen Mittag auf einen Entwurf über ein Rahmenabkommen für die Gehaltsentwicklung in den kommenden zwei Jahren (National Pay Deal). Vorgesehen ist eine 6 %ige Gehaltserhöhung in zwei Phasen über die kommenden 21 Monate und anschließend ein halbes Prozent extra für die unteren Lohngruppen.
Der ausgehandelte Kompromiss muss von den Gewerkschaften und Arbeitgebern noch intern abgesegnet werden. Die Labour Party sieht ihn positiv und empfiehlt die Annahme: mit den vorgeschlagenen Lohnerhöhungen hätten die Gewerkschaften das Beste für die Arbeitnehmer erreicht, was im gegenwärtigen Klima möglich sei.

Dienstag, 16. September 2008

Montag, 15. September 2008

Sollte die Sinn Féin einer Kabinettssitzung am Donnerstag nicht zustimmen, werde dies eine politsche Krise heraufbeschwören, warnt die DUP. Eine Sitzung des Kabinetts kann nur im Einvernehmen zwischen dem Ersten Minister Peter Robinson (DUP) und seinem Vertreter Martin McGuinness (SF) einberufen werden. Dies ist seit nunmehr drei Monaten nicht mehr geschehen, da die Sinn Féin im Vorfeld Forderung stellt (z.B. die Festlegung eines Termins für die Übertragung der Justiz- und Polizeigewalt auf die nordirische Exekutive), denen sich die DUP verweigert. Morgen reist der britische Premierminister Gordon Brown nach Belfast, um zwischen den Parteien zu vermitteln.
‘Aer Lingus auf Kollisionskurs mit den Gewerkschaften’, liest man heute in der Irish Times. Bei den anstehenden Verhandlungen über Kosteneinsparungen, lässt die Fluggesellschaft verlauten, sei man nicht bereit einen Vermittler einzubeziehen, wozu auch der Labour Court und die LRC gehören. Das könne, drohen die Gewerkschaften, zu einem Abbruch der Verhandlungen über einen neuen National Pay Deal (Rahmenabkommen über die Gehaltsentwicklung in den kommenden Jahren) führen. Die Regierung bringt das in eine unangenehme Situation; zum einen erhofft sie sich mit einem solchen Pay Deal endlich einmal ein Erfolgserlebnis, zum anderen hält der irische Staat rund 25 % der Aktien der Fluggesellschaft, die dieses gefährdet.
Beim Griff in die Verschenkkiste unseres Buchspenders erwische ich diesmal einen Band, mit dem ich persönlich gar nichts anfangen kann. Engel reisen immer ohne Gepäck – Eine mystische Irland-Reise von Ingrid Lipowsky, 2004 erschienen im Verlag Neue Erde.
Ich zitiere aus der Verlagswerbung: “Da taucht im Geist der Autorin plötzlich ein Name auf, der sie berührt und nicht mehr los lässt – Gwenlynn. Als sie ihre Engel nach der Bedeutung fragt, verlangen diese, dass sie geduldig sein möge, und dann geht es mit einem Mal alles ganz schnell: Unversehens reist sie nach Irland und damit in ein früheres Leben.” Das Buch, das der Verlag als ‘wahre Geschichte’ bezeichnet, geht frei Haus an den ersten Interessenten bzw. die erste Interessentin, der oder die sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links in der Menüzeile klicken) meldet und eine Versandadresse angibt.

Nachtrag: Das Buch geht an einen Leser, der sich um 13.12 Uhr von der irischen Westküste aus Galway meldete.

Sonntag, 14. September 2008

Nach der Rückkehr der Mannschaft des gesunkenen Segelschulschiffs Asgard II – die Ursache wird zur Zeit noch untersucht – wird der Vorschlag laut, künftig die Jeanie Johnston als Segelschulschiff einzusetzen. Bei dieser Dreimastbark handelt es sich um den Nachbau eines ‘Famine Ship’ (Hungersnot-Schiff) aus dem 19. Jahrhundert. Auf solchen Schiffen fuhren um 1850 Hunderttausende von Iren nach Amerika, um der Hungersnot in ihrer Heimat zu entkommen, wobei viele ihr Ziel nicht erreichten.
Im Jahr 2003 wurde eine solche Fahrt mit dem € 15 Mio. teuren Nachbau der Jeanie Johnston aus dem Jahr 1847 und einer Gruppe aus 40 protestantischen und katholischen Jugendlichen beiderseits der irisch-irischen Grenze wiederholt. Seither weiß nicht so recht, was man mit dem Schiff anfangen soll.

Zur Jeanie Johnston siehe: 16.02.03, 01.03.03, 15.04.03, 06.11.03., 07.05.04, 18.05.05
Der Vorsitzende der Progressive Democrats Ciarán Cannon weist einen Bericht in der heutigen Ausgabe der Sunday Tribune zurück, nach dem die PD kurz vor einer Übereinkunft über die Wiedereingliederung in die Fianna Fáil steht.

Sonnabend, 13. September 2008

Nach erneuten Spekulationen über einen Wechsel des Galwayer PD-Abgeordneten Noel Grealish zur Fianna Fáil deutet Gesundheitsministerin Mary Harney – von Herrn Grealish abgesehen die einzige PD-Abgeordnete im Parlament – ‘ernsthaften Überlegungen’ an, die Partei abzuwickeln. Seit dem Wahldesaster im Mai 2007 haben mehrere prominente Funktionsträger die PD verlassen, und es wurde immer wieder über eine Wiedervereinigung mit der Fianna Fáil spekuliert, von der sich die PD 1985 abgespalten hatte. Bei einer Umfrage im Mai gewährten gerade einmal 1 % der Befragten den Progressive Democrats ihre Unterstützung.
Siehe auch: 27.05.07, 01.06.07, 15.06.07, 12.07.07, 16.07.07, 29.09.07, 06.11.07, 19.01.08, 18.02.08, 17.04.08

Freitag, 12. September 2008

Leute, kauft bei Aldi und Lidl, empfiehlt mehr oder weniger direkt die vor gut einem Jahr eingerichtete nationale Verbraucherbehörde NCA (National Consumer Agency). Um ein Drittel billiger ist es dort als in den konkurrierenden Supermarktketten Tesco, Dunnes und Superquinn, auch wenn sich die Preisdifferenz mittlerweile etwas verringert hat.
Zum dritten Mal in diesem Sommer – wenn man ihn denn als solchen bezeichnen kann – hat mit XL-Holidays ein auch in Irland operierender Ferienflieger Pleite gemacht und den Flugbetrieb eingestellt. Etwa 1.000 Iren wissen nun nicht, wie sie wieder nach Hause kommen, und weitere 3.000 können gleich zu Hause bleiben. Ich sehe Michael O’Learys Schmunzeln im Gesicht, denn dem Chef von Ryanair dürfte das nicht ungelegen kommen. Doch zurück zum Sommer, über den unisono so viel gejammert wird: über den Juni in Connemara konnte ich mich wirklich nicht beklagen.

Donnerstag, 11. September 2008

Zehn Meilen vor der französischen Küste sinkt gegen 9.30 Uhr das irische Segelschulschiff Asgard II. Die 20 Auszubildenden und fünf Mann Stammbesatzung hatten sich zuvor in die Rettungsboote begeben und wurden von einem Schiff der französischen Küstenwache aufgenommen. Seit zwei Uhr in der Früh war Wasser in das Schiff eingedrungen, über die Ursache ist bislang nichts bekannt.
‘Guinness kehrt heim’, heißt es in einer Schlagzeile. Zwar will Diageo in den kommenden fünf Jahren die historische Brauerei an der St. James Gate mit einem Kostenaufwand von € 100 Mio. aufrüsten, um dort weiterhin den schwarzen Stoff für den irischen und britischen Markt zu produzieren, doch in Leixlip im County Kildare entsteht für € 550 Mio. eine neue Großbrauerei, in der von 2013 an Export-Guinness sowie Ale (Kilkenny, Smithwicks) und helles Bier (Harp Lager) produziert werden soll. In Leixlip braute Arthur Guinness sein erstes Bier, ehe er 1756 nach Dublin zog. Ein Teil des Areals, auf dem die neue Anlage entstehen soll, befindet sich noch im Besitz der Familie Guinness.
Die Brauereien in Kilkenny und Dundalk werden geschlossen und wie auch ein Teil des Geländes an der St. James Gate verkauft. Damit schließt die älteste Brauerei Irlands, denn seit 1710 wurde bei der St. Francis Abtei in Kilkenny Smithwick’s produziert. Guinness hatte den Betrieb 1965 erworben.

Mittwoch 10. September 2008

In der Broadhaven Bay hat die Verlegung der kontroversen Corrib Gas-Pipeline begonnen. Die meisten Fischer hatten sich im August von Shell abfinden lassen; drei, die sich dem nicht anschließen wollten und von ihrem Kutter aus die Arbeiten weiter behinderten, wurden in der Nacht von der Polizei wegen ‘Störung der öffentlichen Ordnung’ festgenommen. Derweil trat Maura Harrington, eine der lautstärksten Gegnerinnen des Projekts, in den Hungerstreik, während sich ihre Anhänger vor den Toren des Shell-Geländes in Glengad zu einer Mahnwache zusammenfanden.
Und hier noch eine Ergänzung von einem Leser dieser Nachrichten: “Und just in dem Moment, in dem das Verlegeschiff mit dem Absenken der Pipeline beginnen will”, schreibt Harry, der auch einen Whiskey-Shop betreibt, “geht ein wichtiges Teil kaputt. Die Aktion musste abgeblasen werden und das Schiff ins Dock zur Reparatur. Wird wohl so schnell nichts mehr werden, mit der Pipeline. Ich muss gestehen, mein Mitgefühl hält sich in Grenzen. Allerdings auch das für die Iren an sich, deren Regierung sich für nicht genannte Gegenleistungen die eigenen Rohstoffe abluchsen ließ. Meine Trauer gilt der Umwelt, denn auch die neue Trasse ist besch...”.

Frühere Meldungen: 26.06.02, 30.06.05, 01.07.05, 23.07.05, 01.08.05, 05.08.05, 26.08.05, 01.10.05, 13.10.05, 22.11.05, 3./4.05.06, 14.07.06, 03.08.06, 12.08.06, 21.04.07, 13.11.07, 17.04.08, 29.04.08, 15.07.08, 22.07.08, 11.08.08, 22.08.08, 01.09.08
In Wexford stirbt die ehemalige Schullehrerin Eileen Flynn, die 1982 in die Schlagzeilen geriet, als sie als vom Holy Faith Convent in Wexford entlassen wurde, da sie unehelich ein Kind bekommen hatte und mit dem geschiedenen Vater ihres Kindes (den sie nach irischem Recht nicht heiraten konnte) zusammenlebte. Der Versuch, gerichtlich dagegen anzugehen, scheiterte, und der High Court erklärte die Entlassung drei Jahre später für angemessen.

Dienstag, 9. September 2008

Die Irish Family Planning Association (IFPA) stellt in Dublin City die kostenlose Ausgabe von Verhütungsmitteln an Inhaber von Medical Cards (durch Steuern finanzierte kostenlose Krankenkassen-Karte für die unteren Einkommen) ein, da die zu diesem Zweck für dieses Jahr zur Verfügung gestellten Mittel erschöpft sind und die Gesundheitsbehörde HSE kein Geld nachschiebt. So verbleibt den Betroffenen, soweit sie Verhütungsmittel nicht auf eigene Kosten erwerben wollen oder können, die von der katholischen Kirche propagierte Verhütungsmethode oder sie fahren zur IFPA-Zweigstelle in den Vorort Tallaght, wo der entsprechende Etat bislang noch nicht aufgebraucht ist.
Neuer Regen bringt neue Überflutungen, diesmal vor allem in den Provinzen Munster und Connacht. Am schlimmsten ist die Stadt Cork betroffen, und in Galway müssen – die Katastrophe schlechthin! – bei den Galway Races zwei Renntage gestrichen werden, da der Parcours unter Wasser steht.
Mehr als 50 Mio. Euro pro Jahr gibt der Dubliner Stadtrat seit 2004 für externe Gutachter aus, 20 % mehr, als z.B. die Dubliner Feuerwehr bekommt. Dies sei des Guten zu viel, kritisiert Stadtrat Daithí Doolan von der Sinn Féin, und fordert, den Beratungsetat, der im kommenden Jahr etwa 3 % des Gesamthaushalts der Stadt ausmachen wird, zu kürzen und das Geld für Dienstleistungen an die Bürger zu verwenden, die zunehmend zurückgefahren werden. City Manager John Tierney hingegen verteidigt die Ausgaben. Externe Berater würden nur hinzugezogen, wenn es absolut erforderlich sei, und bei den großen Infrastruktur-Projekten sei dies nun einmal häufiger der Fall.

Montag, 8. September 2008

Nachdem die Verhandlungen zwischen Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgebern über ein neues Abkommen zur Gehaltsentwicklung (National Pay Deal) Anfang August für gescheitert erklärt worden waren, startet man einen neuen Anlauf zu einer solchen Vereinbarung. Nach getrennten Gesprächen von Taoiseach Brian Cowen mit Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern am vergangenen Freitag wird es heute Nachmittag ein erstes gemeinsames Treffen geben, doch haben die Gewerkschaften bereits klar gemacht, dass sie den geforderten 11-monatigen Gehaltsstopp nicht akzeptieren. Der in diesem Monat auslaufende bisherige ‘Deal’ war im Juni 2006 vereinbart worden.

Sonntag, 7. September 2008

Wo gibt es die beste Barfood? Vielleicht hilft ein Blick in den soeben erschienenen Michelin Eating Out in Pubs 2009, der auch 17 Pubs aus der Republik und acht aus Nordirland listet. Vier sind im Vergleich zum Vorjahr mit einer Empfehlung hinzugekommen: das The Distiller’s Arms in Bushmills (Co. Antrim), Crockets on the Quay (Ballina, Co. Mayo), Sheebeen (Westport, Co. Mayo) und ganz im Süden The Poacher’s In (Bandon, Co. Cork).
Insgesamt empfiehlt der neue Pub-Michelin die Speisen von 563 Pubs aus dem Vereinigten Königreich und Nordirland, wobei mit dem Punch Bowl Inn aus Crosthwaite in Cumbria ein Pub von der Nachbarinsel ‘Pub of the Year 2009’ wurde. Die irische Hauptstadt Dublin ist mit nur einem vertreten, der Cellar Bar im Merrion Hotel. Die im letzten Jahr noch gelistete Clarendon Café Bar wurde mittlerweile geschlossen.
Und hier noch eine Meldung vom Sport, denn Irland ist gestern mit einem 2:1-Auswärtssieg gegen Georgien in die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gestartet. Das Spiel fand wegen der Unruhen in Georgien vor gerade einmal 4.500 Zuschauern in Mainz statt.

Sonnabend 6. September 2008

Jingle bells ... an diesem Wochenende startet Brown Thomas in Dublin den Verkauf von Weihnachtsartikeln. Die Kunden wüssten den frühen Zeitpunkt zu schätzen, so ein Sprecher des Kaufhauses. Zu Leopold Blooms Zeiten im Jahr 1904 rühmten sich Brown, Thomas & Co., ihres Zeichens Seidenhändler, Hutmacher & Kostümschneider, seit hundert Jahren das beste Leintuch und die besten Spitzen Irlands zu produzieren; hundert Jahre später geht man mit dem Start in die Weihnachtssaison voran. Am 13. September will Clerys in Dublin folgen, während Arnotts sich bis zur Eröffnung seines Weihnachtsmarkts bis zum 23. Oktober Zeit lassen will.
Der Abgeordnete der Fine Gael Leo Varadkar, Sohn eines indischen Vaters und einer irischen Mutter, hat eine Idee, die Arbeitslosenzahl zu senken. Sein Vorschlag ist, dem spanischen Modell folgend allen in Irland arbeitslos gewordenen Ausländern das Arbeitslosengeld für ein halbes Jahr auszuzahlen, wenn sie anschließend das Land verlassen und drei Jahre lang nicht zurückkehren.
Der Vorschlag wird auf breiter Front abgelehnt. Die Finne Gael ordne sich damit in die Tradition britischer Nationalisten ein, meinte der Abgeordnete Thomas Byrne von der sonst auch nicht immer zimperlichen Fianna Fáil. (s.a. 22.07.08)

Freitag, 5. September 2008

Nach Ryanair (s. Meldung von gestern) meldet nun auch Aer Lingus eine Steigerung der Passagierzahlen, wenngleich nur um 8,8 % im gleichen Zeitraum. Zudem lag die Auslastung der Maschinen mit 80,3 % deutlich niedriger als bei Ryanair, wobei zu berücksichtigen ist, dass Ryanair bislang keine Langstreckenflüge durchführt, bei denen sie erfahrungsgemäß schlechter ist.
Während Aer Lingus im ersten Halbjahr 2007 noch einen Gewinn von € 2,6 Mio. einflog, wurde im ersten Halbjahr 2008 ein operativer Verlust in Höhe von € 22,3 Mio. verzeichnet, für den in erster Linie die steigenden Preise für Flugbenzin verantwortlich gemacht werden. Einschneidende Einsparungen seien erforderlich, meinte gestern der Vorstandsvorsitzende Dermot Mannion in einem Interview mit der Financial Times, um ein mögliches Defizit in Höhe von € 100 Mio. für 2009 zu vermeiden.
Ich greife wieder einmal in die Verschenkkiste unseres Buchspenders und stoße auf den Roman 1994 erschienenen Roman Grenzland von Patrick Quigley. Die vorliegende deutsche Übersetzung erschien im Jahr 2000 im BLT-Verlag. Zum Inhalt:
Auf einer Anhöhe über dem weiten Land mit geheimnisumwobenen Steinhügeln und Mooren erhebt sich nahe der Grenze zu Nordirland eine dornenüberwucherte Ruine – das ‘Fort’. In diesem Grenzland wächst der sensible Shane McCabe auf. Aus dem harten Alltag seiner Jugend rettet er sich in versponnene Träume und Legenden. Doch die Realität gibt ihn nicht frei. Seine erste Liebe zur Tochter eines protestantischen Majors zerbricht am Hass zwischen den Religionen, und aus dem weltfremden Träumer wird ein verzweifelter Rebell. Bis ihn die Wiederbegegnung mit seiner Jugendliebe an den Rand des Todes bringt ...

Das Buch geht frei Haus an den ersten Interessenten bzw. die erste Interessentin, der oder die sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links in der Menüzeile klicken) meldet und eine Versandadresse angibt.

Nachtrag: Dieses Mal waren die Frühaufsteher im Vorteil. Um 8.46 Uhr meldete sich eine Leserin aus 71737 Kirchberg, an die das Buch nun auf die Reise geht.

Donnerstag, 4. September 2008

Mittwoch, 3. September 2008

In Cork nimmt die erste Einheit der neu eingerichteten Regional Support Units (RSU) der irischen Polizei die Arbeit auf. Die speziell ausgebildeten Polizisten gehen oder fahren in Gegensatz zu den Mitgliedern der ERU in der Regel als ‘normale Gardaí’ in den üblichen Uniformen unbewaffnet Streife, wechseln ihr Outfit jedoch, sobald sie für potentiell gefährliche Einsätze mit Waffen ausgestattet werden. Eine solche bewaffnete RSU-Patrouille besteht dann aus zwei bis drei Beamten mit einem speziellen ausgestatteten und gekennzeichneten Fahrzeug.

Dienstag, 2. September 2008

Ableger des Oranierordens gibt es auch in der Republik, und die zeigen sich zufrieden mit ihrer zunehmenden Akzeptanz in der Gesellschaft. So war Mary McAleese das erste Staatsoberhaupt, das sich mit Mitgliedern des Ordens traf, und in der vergangenen Woche lobte der Primas der katholischen Kirche Irlands Kardinal Brady ihn für seine Bemühung um einen Dialog und Verständigung. Von 2002 bis 2006, liest man im letzten Newsletter der Dublin and Wicklow Loyal Orange Lodge, sei die Zahl der Protestanten in der Republik von 181.000 auf 214.000 gewachsen und mache inzwischen 5 % der Gesellschaft aus. Das Klima habe sich gewandelt, die Akzeptanz und das Vertrauen zwischen Protestanten und Katholiken sei gewachsen, und die Republik könne nicht länger ein von katholischen Priestern unterdrückter Staat beschrieben werden.
Es war der nasseste August seit (fast) Menschengedenken, meldet der irische Wetterdienst: am Amtssitz der Präsidentin im Phoenix Park der nasseste seit mehr als 170 Jahren und am Dubliner Flughafen der nasseste seit Eröffnung der Wetterstation im Jahr 1941. 190 mm Niederschlag wurden dort gemessen. Als Übeltäter wurde ein hartnäckiges Tiefdruckgebiet bei und über Irland ausgemacht.
An vielen Orten stand man auch im Wasser. “Überflutungen gehören zum Leben in Irland unausweichlich dazu”, erfährt man auf der regierungsamtlichen Website www.flooding.ie, was sich – auch wenn Stadt- und Straßenplaner daraus nichts gelernt zu haben scheinen – im vergangenen Monat einmal mehr bestätigte.

Montag, 1. September 2008

Nachrichten aus Irland – September 2008