Nachrichten aus Irland

Juni 2008

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Montag, 30. Juni 2008

Was macht eine Regierung, wenn eine Rezession droht? Man schafft neue Arbeitsplätze für Berater – einen davon für den Bruder des Finanzministers, seines Zeichens Juniorminister für Integrationsfragen. Drei neue Berater für Juniorminister soll das Kabinett nach einer Vorlage des Finanzministers in dieser Woche absegnen, doch Kollegen, deren Etat gekürzt werden soll, haben dem Vernehmen nach ‘die Augenbrauen hochgezogen’.
Von den angekündigten Kürzungen beim Haushalt 2009 bleibe ihrer ausgenommen, zeigt sich Sozialministerin Mary Hanafin zuversichtlich. Die Sozialleistungen würden nicht gekürzt. Im Gegenteil, die Ausgaben ihres Ministeriums würden sogar steigen, wenn sich die Arbeitslosenrate weiter erhöht.

Sonntag, 29. Juni 2008

Nachdem der letzte Verdächtige im Mordfall Robert McCartney auf freien Fuß gesetzt wurde, beschuldigen die Schwestern des Ermordeten die IRA und Sinn Féin erneut, den Mörder zu kennen und ihn zu decken. Diese weisen das zurück. Man bete täglich darum, dass die Mörder eine schreckliche Krankheit treffe, so eine der Schwestern, und dies nicht erst mit 80.
Siehe auch: 26./27.02.05, 04.03.05, 09.03.05, 23.03.05, 27.03.05, 10.04.05, 26.04.05, 01.06.05, 04.10.05
Nachdem es ein Jahr lang im Collins Barracks Museum ausgestellt war, ist das Seepferd von Glendalough, der Nachbau eines im Jahr 1042 in Dublin gebauten Wikinger-Langschiffs, wieder in seinem Element und macht sich auf 2.200 km lange Reise nach Dänemark. Mehr als 1.000 Zuschauer verabschieden es mit seiner 65-köpfige Besatzung zu den Klängen des Piper’s Lament am Custom House Quay.
Siehe auch: 27.06.07, 02.07.07, 14.08.07

Sonnabend, 28. Juni 2008

Umweltzerstörung durch CO2? Aber nicht beim Weinexport, sagt ein französischer Unternehmer und hat die Lösung. Und so werden am 22. Juli in Irland die ersten 20.000 Flaschen erwartet, die per Segelschiff von Bordeaux nach Dublin gelangen. Zunächst als Test mit einem 108 Jahre alten Segler, doch sind nach Ankündigung der französischen CTMV, eine im vergangenen Jahr gegründete Reederei für den kommerziellen Gütertransport mit Segelschiffen, bereits neue Schiffe in Bau. Von Juli 2009 an sollen dann pro Fahrt 89.000 Flaschen Wein auf der Bordeaux-Dublin-Linie transportiert werden. Weitere Linien nach Großbritannien, Dänemark und Kanada sind geplant.
“O’Leary verliert seinen Lehrling an Aer Lingus”, schreibt der Irish Independent. Nach 11 Jahren bei Ryanair wechselt Michael O’Learys einstiges ‘Mini-Ich’ Sean Coyle zum Konkurrenten Aer Lingus, um dort Finanzvorstand zu werden. Als ‘mehr O’Leary als O’Leary selbst’ soll er wegen seiner harten Verhandlungsführung und ‘bemerkenswerten Fähigkeit, die Eigenarten seines Meisters nachzuäffen’ bei seinem bisherigen Arbeitgeber bekannt gewesen sein.

Freitag, 27. Juni 2008

Irlands größte Gewerkschaft SIPTU warnt vor ‘falschen Schlussfolgerungen’ aus der ESRI-Analyse. Das Land werde von einer Rezession in eine Depression gelangen, wenn die Löhne nicht steigen. Die Berechnungen des ESRI hätten nicht berücksichtigt, dass stagnierende Reallöhne der Hauptgrund für einen Rückgang der Konsumbereitschaft sei und die Wirtschaft schwächten. Die ESRI-Annahme, dass sich die Löhne in diesem Jahr um 5,5 % erhöhten, sei falsch; derzeit würden sie kaum mit der Inflationsrate von 4,5 % mithalten.
Als Bertie Ahern das Büro des Regierungschef im letzten Monat verließ, mochte man ihn nicht im Regen stehen lassen. Ein neues Büro in der Nachbarschaft des Leinster House musste her, ward gefunden und wurde, wie das OPW heute bekannt gab, mit einem Kostenaufwand von € 200.000 renoviert und neu eingerichtet.
Wer in Irland eine Atombombe ausprobiert, so der bisherige Entwurf der Nuclear Test Ban Bill, hat sich vor einem Kreisgericht zu verantworten und muss mit einer Geldstrafe in Höhe von € 5.000 sowie zwölf Monaten Gefängnis rechnen. Vermutlich standen die Atommächte mit ihren Testprogrammen schon Schlange, doch sollen die Strafandrohung nun verschärft werden und mit den zentralen Kriminalgerichten eine höhere Instanz zuständig werden.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Finanzminister Brian Lenihan wird konkret. Ein Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst sei geplant, und 1.000 Stellen im Gesundheitsdienst will er abbauen, unter anderem dadurch, dass zeitlich verfristete Stellen nicht neu besetzt werden.
Derweil warten in 43 Krankenhäusern des Landes mehr als 21.000 Kinder und Erwachsene seit mehr als drei Monaten auf eine erforderliche Operation, 2.000 seit mehr als einem Jahr. Nicht jeder von ihnen wird diese erleben. Das sei unentschuldbar, meint die Abgeordnete Mary Harney. Seit vier Jahren ist sie Gesundheitsministerin.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Nach der gestrigen Warnung des ESRI will Finanzminister Lenihan ‘die Axt an die Staatsausgaben legen’. Die stellvertretende Regierungschefin und Wirtschaftsministerin Mary Coughlan sieht das nicht ganz so dramatisch. Der Abschwung, meint sie, mag vielleicht zweieinhalb Jahre dauern, und so solle man weiterhin Kapital investieren, bis das Wirtschaftswachstum wiederhergestellt sei.
Als Gott die Zeit erschuf, gab er den Iren genug davon, lautet ein Sprichwort. Stimmt das noch im 21. Jahrhundert? Mehr als 2.600 Angestellte wurden über ihre Mittagspause befragt, wobei sich herausstellte, dass die durchschnittliche Lunchzeit in den letzten drei Jahren von 45 auf 22 Minuten gesunken ist. Die meisten verzehren ihr Sandwich am Arbeitsplatz. Für den traditionellen Pub-Lunch findet kaum noch jemand Zeit.

Dienstag, 24. Juni 2008

‘Wir haben den Aufschwung in die Luft gesprengt’, lautet die Schlagzeile des Tages. Nach mehr als 20 Jahren werde Irland 2008 in eine Rezession gleiten, sagt das ESRI voraus, nicht zuletzt, weil die Regierung in den vergangenen Jahren Milliarden vergeudet habe. Für das kommende Jahr erwartet das ESRI die erste Auswanderungswelle seit zwanzig Jahren. Doch vielleicht gibt es dann auch wieder schöne neue Auswandererlieder, wie wir sie so gerne in den Pubs hören.
“Die Geschichte vom Wirtschaftswunder ist mittlerweile Teil des Erbguts der Iren. Sie wird heute an Schulen und Universitäten gelehrt”, schrieb am 28.04.2008 die Financial Times Deutschland in einem Artikel, in dem dem irischen Wirtschaftswunder ein jäher Absturz prognostiziert wurde. Nun ist es soweit.
Iarnród Éireann, die staatliche irische Eisenbahn, ist die erste Gesellschaft des Landes, die zu einer Strafe verurteilt wurde, weil sie der Kommission für Datenschutz eine Auskunft verweigerte. 500 Euro muss die Bahn zahlen – das wird ihr aber weh tun!

Montag, 23. Juni 2008

Tausende von L(earning)-Drivern mit zweiter provisorischer Lizenz, die bislang auch ohne Führerschein mit einer L-Plakette an der Heckscheibe unbegleitet Auto fahren durften, dürfen von Montag an nur noch mit einer Begleitperson hinter das Steuer, die seit mindestens zwei Jahren im Besitz einer Fahrerlaubnis ist. Die Meldung kommt bekannt vor, und richtig, sie stand bereits im Oktober 2007 hier in den Nachrichten. Damals wurde den Fahrern noch einmal eine Frist von acht Monaten zur Ablegung der Fahrprüfung gegeben, die am 30. Juni abläuft, ohne dass viele sie wahrgenommen haben.
Allerdings haben die Versicherungen bestätigt, dass der Versicherungsschutz auch für verbotswidrig alleinfahrende L-Driver besteht, und von der Polizei ist zu hören, dass man ihnen zwar Strafzettel auszuhändigen vermag, sich nicht in der Lage sieht, ihnen die Weiterfahrt zu untersagen. Man könne die fahrerlosen Autos schließlich nicht auf der Straße stehen lassen und habe auch keinen Platz, sie zu deponieren.

So bleibt Irland das einzige europäische Land, in dem ein Führerscheinbewerber mit dem eigenen Wagen zur Prüfung fährt, durchfällt, sich dann ans Steuer setzt und nach Hause fährt. (s.a. 11.06.07, 26.10.07, 28.10.07)
Eine Meldung aus dem Vatikan: Papst Benedikt XVI kündigt an, den 50. Eucharistischen Weltkongress im Jahr 2012 in Dublin abzuhalten. Damit findet ein solcher Kongress nach 80 Jahren erstmals wieder in Irland statt. Den Dubliner Eucharistischen Weltkongress von 1932 sehen viele Historiker mittlerweile als Symbol eines Jahrzehnte währenden Bündnisses zwischen katholischer Kirche und irischem Nationalismus, das die geistige Elite außer Landes getrieben hatte.

Sonntag, 22. Juni 2008

Einen ‘schwarzen Freitag für Lenihan’ nennt ein Kommentator den vorgestrigen Auftritt des Finanzministers vor einer Konferenz von Bauunternehmern in Dublin, doch das wahre Ausmaß des Dilemmas werde man erst erkennen, wenn abzusehen sei, wie viele von den Tausenden von Bauarbeitern, die nun in die Betriebsferien gingen, anschließend nicht wieder eingestellt werden. Derweil sinken die Preise selbst für herrschaftliche Anwesen. So ist die Residenz des französischen Botschafters in Dublin statt wie bisher verlangt für € 70 Mio. bereits für € 60 Mio. zu haben. Ein echtes Schnäppchen also. Und der Grain Store am Hafen von Clifden (s. Foto oben rechts), ein nach Aussage des Maklers Matt O’Sullivan ‘Objekt mit einem enormen Entwicklungspotenzial’, schon für eine Million Euro.
Was waren das noch für schöne Zeiten, lese ich in einer Beilage zum Sunday Independent, als Ian Paisley nur zu dem Zweck ins RTÉ-Studio kam, um sich beleidigen zu lassen und davonzustürmen. Da saß er dann und wartete auf irgendeinen Narr, der 32 Counties oder Sinn Féin sagte, woraufhin er aufsprang, den Papst ‘Hure von Babylon’ nannte und zu einem wartenden Taxi rannte. “Connolly Station”, pflegte er dann zu rufen, “diese mörderischen Fenier hatten heute Nacht nichts Besseres zu tun als mich zu beleidigen, und ich verpasse deshalb auch noch meinen Zug.” Und nun sonnt er sich als ‘elder Statesman’. Wie langweilig ist die Politik doch geworden!

Sonnabend, 21. Juni 2008

Seit sechs Jahren geht der Abtreibungstourismus von Irland (Schwangerschaftsabbrüche verboten) nach Großbritannien zurück, 4.686 waren es im vergangenen Jahr. Ob damit auch die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zurückgegangen ist, ist fraglich, denn immer mehr Frauen fahren dazu nach Holland, wo es keine Statistik über Schwangerschaftsabbrüche gibt und die Sache nur etwa halb so viel kostet.
Nachdem man die düsteren Vorhersagen lange abgewiegelt hatte, gibt es die irische Regierung nun zu: der Bauboom in Irland, so Finanzminister Brian Lenihan gestern auf einer Konferenz führender europäischer Bauunternehmer in Dublin, sei zu seinem ‘schaurigen Ende’ gekommen. Und er habe das Pech, lamentierte er, gerade in dieser Zeit Finanzminister geworden zu sein.

Freitag, 20. Juni 2008

Wie geht es weiter mit Irland und der EU? Es werde keine neuen Verhandlungen über den Vertrag geben, hört man aus Brüssel. Möglich sei eine schriftliche Klarstellungen fraglicher Punkte. Die irische Regierung habe dann bis zu den Europawahlen im nächsten Frühjahr Zeit, ihre Bürger in einem neuen Referendum zur Zustimmung zu bewegen.
Derweil fordert der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im EU-Parlament Martin Schulz die irische Regierung auf, ihren EU-Kommissar für den Binnenmarkt und Dienstleistungen Charlie McCreevy zurückzuziehen. Dieser hatte vor der Urabstimmung erklärt, den Vertrag, zu dessen Zustimmung er die Bürger seines Landes aufforderte, selbst nicht komplett gelesen zu haben (s.a. 24.05.08).
Eine Überraschung erlebten die 170 Mitarbeiter von Lisney, dem größten Makler des Landes, als sie in dieser Woche erfuhren, dass ihre Gehälter vom 1. Juli an um 10 % gesenkt werden. Grund ist die Immobilienkrise, die auch den Maklern zu schaffen macht. Der Abschlag betrifft auch die Direktoren, die sich im letzten Jahr noch einen Gehaltszuwachs von 50 % genehmigt hatten.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Eine Ära geht zu Ende. Vor 40 Jahren unterrichteten mehr als 1.000 Christian Brothers an irischen Schulen; heute sind es gerade mal zehn, und bald werden es gar keine mehr sein. Gestern übergab die Congregation of Christian Brothers bei einer Zeremonie auf Dublin Castle ihre noch 96 Schulen einem Trust und zog sich aus dem Erziehungswesen des Landes zurück.
Der irische Gewerkschaftsdachverband ICTU ruft dazu auf, Produkte und Dienstleistungen aus Israel zu boykottieren, solange das Land die Menschenrechte der Palästinenser nicht respektiere. Die EU wird ermahnt, Maßnahmen gegen Israel zu ergreifen. Irische Importe aus Israel umfassen in erster Linie Obst, Gemüse und Hi-Tech-Produkte.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Rund eine Million Euro Verlust pro Tag machte der irische Gesundheitsdienst im ersten Vierteljahr dieses Jahres, und sollte die Arbeitslosigkeit weiter steigen, warnt HSE-Chef Prof. Brendan Drumm, könne das Defizit am Jahresende bei € 300 Mio. liegen. Im vergangenen Jahr wurde ein Rekorddefizit von € 255 Mio. eingefahren. Dennoch sieht der Chef der Behörde das Gesundheitssystem nicht in einer grundsätzlichen Krise, sondern sieht die Lösung des Problems in weiteren Einschnitten und Sparmaßnahmen.
Zur Erinnerung: Im September genehmigte die Gesundheitsbehörde ihrem Chef zusätzlich zu seinem Jahresgehalt von € 320.000 die maximal mögliche Leistungsprämie von € 80.000. Weitere rund 100 HSE-Manager wurden mit erheblichen Bonuszahlungen bedacht.
Die Iren wählen nicht nur ihre Abgeordneten, mitunter hinterlassen sie denen, die sich so uneigennützig für das Volk einsetzen, auch ihr Vermögen. Noch bemerkenswerter ist es, wenn diese das Erbe dann nicht annehmen. So vermachte ein Farmer aus der Grafschaft Galway sein Anwesen in Connemara im Wert von € 1,3 Mio. seinem Wahlkreis-Abgeordneten und Minister für die Gaeltacht und ländliche Angelegenheiten Éamon Ó Cuív, der das Erbe allerdings ausschlug.

Dienstag, 17. Juni 2008

Der negative Ausgang der Volksabstimmung über die EU-Verfassung bleibt Hauptthema in den Medien und inspiriert Kommentatoren und Karikaturisten. Gestern wurde mit dem Bloomsday in Dublin wieder einmal James Joyce gefeiert. Dazu eine Karikatur im Irish Independent, eine Bloomsday Lesung:
Links ein großes aufgeschlagenes Buch, Finnegan’s Wake, Joyces Spätwerk, das als eines der kompliziertesten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts gilt, rechts daneben als Buch der Vertrag über die EU-Verfassung. Hinter Finnegan’s Wake hockt, den Text studierend, leicht und locker ein Schüler und meint: “Alles klar, überhaupt kein Problem für mich”. Hinter dem EU-Vertrag sieht man mit grübelnder Miene und Falten auf der Stirn James Joyce, sein Kommentar: “Da kann ich mir absolut keinen Reim drauf machen.”
Es ist die Zeit der Erstkommunionen, und die Ulster Bank hat diese einmal von der ‘ökonomischen Seite’ betrachtet. € 463 an Geldgeschenken nimmt jedes Kommunionkind im Schnitt ein, wobei die Eltern durchschnittlich € 748 für die Feier ausgeben. Der Wert der Sachgeschenke liegt in der Regel zwischen 40 und 60 Euro.

Montag, 16. Juni 2008

Ennis, die Hauptstadt der Grafschaft Clare, ist nach der heute veröffentlichten ‘Anti-Müll Liga 2008’ die sauberste Stadt Irland, doch auch Dublin City (im Vorjahr noch drittschmutzigste Stadt des Landes) hat sich herausgeputzt und auf Platz 16 vorgearbeitet. Insgesamt gelten 32 Städte ‘nach europäische Norm’, wie es heißt, als müllfrei. Als schmutzigster Ort wurde die Dubliner Vorstadt Tallagh eingestuft, doch auch die zweitgrößte Stadt der Republik Cork gilt als ‘vermüllt’. Die Studie umfasst alle 55 Städte der Republik, die eine Bevölkerung von mehr als 6.000 Einwohner aufweisen.
Just zu dem Zeitpunkt, an dem der Big Ignorant Fellow From Offaly meinte, noch schlimmer könne es für ihn nicht kommen, kam es dann doch noch schlimmer: Offaly verlor mit ihm als Zuschauer auf der Tribüne recht deutlich das Halbfinalspiel der Leinster Senior Hurling Championship.

Sonntag, 15. Juni 2008

Das Cowen-Desaster: wenig Autorität und keine Führungskraft, lautet die Schlagzeile des der Fianna Fáil selten wohlgesonnenen Sunday Independent. Nach nur sechs Wochen im Amt, so der Kommentar, liege die Autorität des Regierungschefs in Scherben. Das Volk habe die Abstimmung über die EU-Fassung zum Anlass genommen, gegen die Regierung, ihre Politik, die Wirtschaftskrise und den Regierungsstil des Taoiseach zu stimmen. Ein Insider aus Regierungskreisen: “Die Menschen haben gegen das, was sie tun sollten, revoltiert.”
Zu den wenigen, die halbwegs unbeschadet aus dem Dilemma hervorgegangen sind, gehört nach Ansicht der Kommentatoren der neue Außenminister Micheál Martin, dem es in dieser Woche obliegt, das Ergebnis der Volksabstimmung seinen EU-Kollegen zu verkaufen. Langfristig sehen manche in ihm schon einen Anwärter auf die Nachfolge Brian Cowens. Hervorgehoben wird seine Durchsetzungskraft, mit der es ihm vor vier Jahren als Gesundheitsminister allen Unkenrufen zum Trotz gelungen war, ein generelles Rauchverbot an Arbeitsplätzen einschließlich Restaurants und Pubs durchzusetzen.

Sonnabend, 14. Juni 2008

Ein positiver Seiteneffekt des Ergebnisses der gestrigen Volksabstimmung in Irland: Der frühere Taoiseach Bertie Ahern, so gestern ein Kommentar aus Brüssel, habe nun genauso große Chancen Präsident der EU-Kommission zu werden, wie im November die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten zu gewinnen.
Ein Leserbrief an den Irish Independent aus Schweden: “Ihr habt von der EU mehr erhalten, als die meisten. Nun bitten wir euch freundlich, sie zu verlassen.”

Freitag, 13. Juni 2008

If It Was Your Will ..., mit diesem Lied des kanadischen Songpoeten Leonard Cohen von seinem Konzert in Dublin untermalt das irische Fernsehen die Meldung des Tages: Irland sagt No! Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams strahlt, und das politische Establishment ist fassungslos. Bei einer überraschend hohen Wahlbeteilung von 53 % haben mehr als 53 % der zur Volksabstimmung gegangenen Iren Nein zur EU-Verfassung gesagt und die EU in eine Krise gestürzt, obwohl sich 97 % der von ihnen ins Parlament gewählten Abgeordneten für die Annahme dieser Verfassung ausgesprochen hatten. Rund 110.000 irische Nein-Stimmen (Nein: 862.415, Ja: 752.451) bewirken, dass für 490 Mio. Europäer die von allen EU-Staaten unterschriebene Verfassung nicht in Kraft treten kann.
S.a.: 13.12.07, 18.01.08, 21.01.08, 26.01.08, 01.03.08, 05.03.08, 18.04.08, 20.04.08, 20.05.08, 22.05.08, 24.05.08
Zehn Prozent der Soldaten der britischen Streitkräfte Nordirlands stammen mittlerweile aus der Republik, gut dreimal so viele wie noch vor zwei Jahren. Die Truppenstärke im Norden liegt bei 3.000, auf dem Höhepunkt der Troubles waren dort rund 30.000 Soldaten stationiert.

Donnerstag, 12. Juni 2008

Heute stimmt das Volk in einem Referendum über die Annahme der EU-Verfassung ab. Mitglieder geschlossener Orden, die ihre Klöster ausschließlich aus medizinischen Gründen und zur Teilnahme an Familienbegräbnissen verlassen dürfen, haben keine Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben, denn ein Briefwahlrecht gibt es nur für Gefangene und Mitglieder diplomatischer Vertretungen im Ausland. Der FF-Abgeordnete Michael McGrath findet das etwas seltsam und fordert, dies bei künftigen Wahlen zu ändern, doch Umweltminister John Gormley sieht keinen Handlungsbedarf.
Seit zwei Jahren steht im Mallow General Hospital ein neuer Computer-Tomograph im Wert von € 1,5 Mio., doch benutzt wurde er noch nie – es fehlt an Bedienungspersonal. Nun glaubte man einen qualifizierten Radiologen gefunden zu haben, doch der war nicht bereit, den Job zu den angebotenen Bedingungen zu übernehmen, und sagte gestern ab.
Nach den Trinkwasserskandalen der letzten Jahre soll nun mit einem Kostenaufwand von € 3,6 Mio. die Wasseraufbereitung für Galway verbessert werden. Der Baubeginn für die Erneuerung und Erweiterung der Wasser-Aufbereitungsanlage für die City, die nach Fertigstellung täglich 55.000 m³ Trinkwasser liefern soll, ist für September geplant.
Siehe a.: 24.11.99, 11.01.00, 12.09.00, 13.02.02, 03.07.02, 23.08.02, 10.05.03, 30.08.05, 22.03.07, 30.03.07, 11.04.07, 12.04.07, 10.07.07, 20.08.07, 14.09.07, 05.11.07, 24.01.08

Mittwoch, 11. Juni 2008

Die Zahl derer in Irland, die arbeitslos sind oder von ihrem Einkommen nicht leben können, ist auf den höchsten Wert seit zehn Jahren gestiegen. Erstmals seit 1999 bezogen mehr als 200.000 Iren wöchentliche Wohlfahrts-Schecks, und Experten sagen bis zum Jahresende eine weitere Steigerung auf 230.000 voraus. Das wären dann 100.000 mehr als im Mai 2001.

Dienstag, 10. Juni 2008

Nach einem 55 Verhandlungstage dauernden Prozess vor dem High Court erklärt sich National Maternity Hospital zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von € 4,5 Mio. an einen heute fünfjährigen Jungen bereit, der nach Behandlungsfehlern bei der Geburt mehrfach behindert auf den Rollstuhl angewiesen ist. Erst vor wenigen Tagen wurde einem Teenager, der vor acht Jahren aufgrund einer nicht rechtzeitig durchgeführten Operation einen Gehirnschaden erlitten hatte, eine Entschädigung in Höhe von € 3 Mio. zuerkannt.
So spart man denn an anderer Stelle. Die Eltern von 16 autistischen Kindern im Donegal protestieren gegen die Entlassung einer Musiktherapeutin, die, so sagen sie, bei ihren Kindern wahre Wunder bewirkt habe. Der Service wird aus Kostengründen eingestellt.

Montag, 9. Juni 2008

Postminister Eamon Ryan beharrt weiter auf die von seinem Vorgänger angestoßene Einführung von Postleitzahlen, die – vom Ministerium abgesehen – kaum jemand will. Auf rund € 50 Mio. schätzt die Post die Kosten für das Projekt, das sie für überflüssig hält. Fünfzig Millionen kann der Minister den Steuerzahlern gegenüber in einer Zeit, in der massive Ausgabenkürzungen im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen anstehen, kaum rechtfertigen, doch er weiß eine Lösung: Neue Gutachter werden einberufen, auf dass sie die Kosten niedriger einschätzen. (s.a. 23.05.05, 11.06.06).

Sonntag, 8. Juni 2008

Finanzminister Brian Lenihan kündigt für den nächsten Haushaltsentwurf massive Kürzungen an, von denen das Gesundheits- und Erziehungs- und Sozialwesen nicht ausgenommen würden. Aufgrund der Steuerrückgänge bestehe die Gefahr, dass die Regierung mehr Kredite aufnehmen müsse, als nach den EU-Richtlinien zulässig ist. Irlands Wirtschaft sei in einer Krise, die noch mindestens zwei Jahre anhalten werde.
HSE-Chef Prof. Brendan Drumm führt die Probleme im Gesundheitswesen auch auf die seiner Meinung nach schlechte Arbeitsmoral der Mitarbeiter zurück. Abwesenheit und Krankmeldungen in einem Umfang, den es sonst nirgendwo im öffentlichen Dienst gebe, seien ein erheblicher Faktor für den angeblichen Mangel an Pflegekräften und Ärzten.

Sonnabend, 7. Juni 2008

Bei einem Unfall mit einem Schulbus im County Meath waren am 23. Mai 2005 fünf der 50 Schülerinnen ums Leben gekommen, sechs weitere lebensgefährlich verletzt worden. In den Unfall waren mehrere Fahrzeuge verwickelt gewesen, der Bus stürzte dabei um.
Wegen Nichteinhaltung der Sicherheitsvorschriften wurde das staatliche Unternehmen Bus Éireann gestern zu einer Rekordstrafe € 2 Mio. verurteilt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass das ABS-System des Busses nicht funktionsfähig und die Warnlampe, die dies anzeigte, entfernt worden war. Nach einem Gutachten wäre es bei einem funktionierende ABS-System mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu dem Unfall gekommen. Ob Bus Éireann das Urteil akzeptiert oder in die Revision geht, ist noch nicht klar.
Eine gute Woche war es für den ehemaligen Taoiseach Bertie Ahern, meint heute der Irish Independent, denn er habe eine plausible Erklärung dafür gefunden, mit welchem Geld er in den 90-er Jahren als Finanzminister sein privates Bausparkonto aufgefüllt hatte – mit dem Gewinn aus Pferdewetten. Und so sollten nun auch die irischen Banken, schlägt die Zeitung vor, statt auf den kollabierenden Wohneigentumsmarkt zu setzen, ihre Einlagen zusammenlegen und beim heutigen Pferderennen um 15.30 Uhr in Listowel investieren.

Freitag, 6. Juni 2008

Eine Mitgliedschaft im Dáil na nÓg schützt nicht vor Deportation. Thomas Atacha, ein junger Mann aus Togo, der vor zwei Jahren nach Irland kam, eine führende Rolle im irischen Jugendparlament spielt und in dieser Woche mit seinen Abiturprüfungen begann, muss mit der Abschiebung rechnen, da die Ausländerbehörde seinen Asylantrag trotz Intervention des für das Jugendparlament zuständigen Familienministeriums, seiner Schule und des ihm zur Seite gestellten Sozialarbeiters abgelehnt hat.
Der Minister für die Gaeltacht und Entwicklung der ländlichen Regionen Éamon Ó Cuív unterzeichnete in dieser Woche den Vertrag zum Bau eines Landestreifens für Flugzeuge in einem Moor nördlich von Clifden, von dem aus eine Flugverbindung zur Insel Inishbofin eingerichtet werden soll. Die Kosten für den Kleinflughafen liegen bei € 4,3 Mio. Ein Landestreifen auf der Insel ist bereits in Bau und kostet den Steuerzahlern € 2 Mio. Das Projekt wurde von Umweltschützern seit der ersten Genehmigung im Jahr 1999 als überflüssig und landschaftszerstörend abgelehnt.
Siehe auch: 19.05.01, 03.05.06, 23.04.07.
125 Schüler der seit 1909 nicht mehr renovierten und zeitweise wegen Rattenverseuchung geschlossenen Kilfinane National School in der Grafschaft Limerick werden von ihren Eltern heute nicht zur Schule geschickt, um dagegen zu protestieren, dass der für dieses Jahr versprochene Neubau ein weiteres Mal verschoben wird. Erziehungsminister Batt O’Keeffe kritisiert die Streikaktion und fordert die Eltern zu ‘Geduld und Zurückhaltung’ auf. Die Schule besitzt keine Toiletten, die Schüler müssen dazu in ein anderes Gebäude gehen.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Mittwoch, 4. Juni 2008

Morgen soll nach dem Rückzug von Ian Paisley aus der Politik in Nordirland ein neuer First Minister gewählt werden, doch ob dies gelingt, ist noch nicht sicher. Der Haken ist, dass bei einer Neuwahl des Regierungschefs auch sein Stellvertreter bestätigt werden muss. Der ist von der Sinn Féin, heißt Martin McGuinness und zögert, sich nominieren zu lassen – ein Druckmittel, um bislang unerfüllte politische Forderungen durchzusetzen.
Gestern Nacht gab es dazu in London getrennte Gespräche zwischen dem britischen Premierministers Gordon Brown und dem als First Minister vorgesehenen neuen DUP-Vorsitzenden Peter Robinson einerseits und Sinn Féin Präsident Gerry Adams andererseits. Eine Einigung sei möglich, hört man aus politischen Kreisen, doch bislang ist sie nicht in Sicht. (s.a. 31.05.08)
Im maroden irischen Gesundheitssystem wird weiter gekürzt, erst letzten Monat wurde beschlossen, die letzte Krebsklinik im Nordwesten des Landes zu schließen. Sparen will man, und so ist es vielleicht wirtschaftlicher, das Geld statt zum Heilen für Schadensersatz-Forderungen auszugeben.
So wurde jetzt einem 17-jährigen Teenager, der vor acht Jahren auf Grund einer nicht rechtzeitig durchgeführten Operation einen Gehirnschaden erlitten hatte und heute halbblind ist, durch Richter Éamon de Valera eine Entschädigung in Höhe von € 3 Mio. zuerkannt. Als ‘Richter der kleinen Leute’ war der Namensvetter des Long Fellow schon früher aufgetreten, zum Beispiel als er vor einem Jahr ein Gesetz aus dem Jahr 1847 als nicht verfassungsgemäß erkannte und eine Gefängnisstrafe wegen Bettelns annullierte (s. 15.03.07)

Dienstag, 3. Juni 2008

Nach mancherlei Hin und Her empfehlen mit der IFA und ICMSA beide große Bauern-Verbände ihren Mitgliedern, bei der Abstimmung über die EU-Verfassung mit Ja zu stimmen. Ausschlaggebend dazu war das Versprechen des neuen Regierungschefs Brian Cowen, bei den EU-Verhandlungen über ein Welthandelsabkommen von seinem Vetorecht Gebrauch zu machen, sollte das Ergebnis für irische Farmer nicht akzeptabel sein. Wobei offen bleibt, was dieser unter ‘nicht akzeptabel’ versteht.
Der Euro ist stark, das britische Pfund eher schwach, und so lohnt es sich für Euro-Besitzer, in Nordirland einzukaufen. Das hat auch Bus Éireann spitzgekriegt und eine Shopping-Express-Linie von Dublin zu einem Einkaufszentrum bei Banbridge jenseits der irisch-irischen Grenze eingerichtet. Weiterhin sehr erfolgreich ist der IKEA-Express, der Möbelkäufer aus Dublin sowie Drogheda und Dundalk zur (noch) einzigen irischen Niederlassung des schwedischen Möbel-Discounters bei Belfast bringt.
Ein Republikaner als Lord (Mayor)? Das geht! Mit 25 Stimmen aus den Reihen der Sinn Féin, Alliance Party und SDLP wurde gestern Stadtrat Tom Hartley von der Sinn Féin zum neuen Oberbürgermeister von Belfast gewählt und löst Jim Rodgers von der UUP ab, dessen Amtszeit abgelaufen ist. Seine Gegenkandidatin von der DUP Diane Dodds erhielt 23 Stimmen. Stellvertreter des neuen Lord Mayor wurde David Browne von der UUP.

Montag, 2. Juni 2008

40.515 Läuferinnen treten heute in Dublin zu einem 10 km langen Minimarathon an. Das Mindestalter beträgt 14 Jahre, doch nach oben hin gibt es keine Grenze. Älteste Läuferein ist die 83-jährige Maureen Armstrong aus Thurles, dem Vernehmen nach die älteste Frau, die je an einer solchen Veranstaltung teilgenommen hat. Ihre Fitness führt sie darauf zurück, dass sie jeden Tag dreieinhalb Kilometer läuft und weder trinkt noch raucht. “Ich fühle mich unbeschreiblich happy”, meinte sie, “einfach großartig. Bin schon seit acht auf den Beinen und habe erst einmal meine Pflanzen begossen.”
Der Moorbrand in der Grafschaft Mayo, der in den vergangenen Tagen eine Fläche von 3,2 km² erfasst hatte, gilt als gelöscht. Mayos Oberbranddirektor Séamus Murphy geht davon aus, dass das Feuer durch Fahrlässigkeit hervorgerufen wurde und warnt vor dem Rauchen und Grillen in der Natur.
Der Brandherd lag zirka acht Kilometer südlich der umstrittenen, im Bau befindlichen Raffinerie von Bellanaboy. Für die Gegner des Projekts ist das Feuer ein Weckruf für alle, die es genehmigten haben. (s.a. 29.04.08 und dort verlinkte frühere Meldungen)

Sonntag, 1. Juni 2008

Ein vor zwei Jahren in einem Torfabstich bei Faddan More in der Grafschaft Tipperary gefundenes 1200 Jahre altes kunstvoll dekoriertes lateinisches Psalmenbuch soll nach der nun durchgeführten Analyse ‘neugeschaffen’ werden, entweder mit digitalen Methoden oder als Neuschrift durch einen Kaligraphie-Experten unter Verwendung von Tinten und Pigmenten, wie sie im achten Jahrhundert üblich waren. Obwohl nur 15 Prozent der Pergamentseiten lesbar sind, hofft man, das komplette Buch ‘wiederherstellen’ zu können.
Ein Psalter ist ein mittelalterliches liturgisches Textbuch mit Psalmen und Wechselgesängen der Mönche, ein ‘Arbeitsbuch der Mönche, möchte man sagen. Aus welchem Kloster das Faddan More Psalter stammt und wie es ins Moor kam, bleibt ein Rätsel. Man vermutet, dass es dort versteckt wurde, doch von wem und warum? (s.a. 27.07.06, 06.08.06)
Die Mitarbeiter im irischen Außenministerium sind sauer, weil ihnen ihr oberster Chef die Verwendung von – so nennt es die Irish Times – Hi-tech-Schnickschnack wie Blackberry Handys im Amt aus Sicherheitsgründen untersagt. Man befürchtet, dass bei Verwendung dieser Technologie geheime E-Mails oder Dateianhänge von Kriminellen abgefangen werden können.
Die Mitarbeiter können das nicht verstehen, denn die Chefs der anderen Ministerien haben nichts gegen diese Technik einzuwenden, mit der man mobil seine E-Mails senden und empfangen kann. Es fehle nicht viel, meinte ein Angestellter, und sie dürften nur mit Papier und Tinte arbeiten. Doch das Außenministerium bleibt hart und begründet die Vorbehalte mit besonders sensiblen Daten, mit denen man tagtäglich zu tun habe.

Nachrichten aus Irland – Juni 2008