Nachrichten aus Irland

August 2007

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Freitag, 31. August 2007

Der Vorstand von Aer Lingus hat die Forderung von Ryanair auf Einberufung einer außerordentlichen Aktionärsversammlung zurückgewiesen. Ryanair hält knapp 30 % der Aer-Lingus-Aktien und will seinen Konkurrenten auf einer solchen Versammlung zwingen, die Flugverbindung Shannon-London Heathrow beizubehalten. In einem Brief an Ryanair vertritt der Aer-Lingus-Vorstand den Standpunkt, dass die Forderung von Ryanair gegen das irischen und europäische Wettbewerbsrecht verstößt, da es sich dabei um einen eindeutigen Versuch handele, die wirtschaftliche Strategie seines stärksten Mitbewerbers zu beeinflussen und zu koordinieren.
Siehe auch: 07.08.07, 09.08.07, 10.08.07, 12.08.07, 14.08.07, 22.08.07., 26.08.07
Bleiben wir bei Aer Lingus. 6 % mehr Passagiere und gleichzeitig einen Gewinneinbruch von 42 % im Vergleich zum Vorjahr meldet die Fluggesellchaft für die ersten sechs Monate dieses Jahres. Höhere Treibstoffpreise, Flugplatzgebühren und Gehälter werden dafür verantwortlich gemacht. Der kürzlich vermiedene Pilotenstreik habe der Fluggesellschaft € 3,3 Mio. gekostet und die Abwehrschlacht gegen den Übernahmeversuch von Ryanair € 8 Mio. All dieses konnte durch neue, den Passagieren auferlegte Gepäck- und Buchungsgebühren nicht kompensiert werden, doch vermutlich denkt man sich in der Kreativabteilung der Fluggesellschaft schon weitere aus. Wie wäre es mit einer Gebühr von einem Euro pro Kleidungsstück, dass der Passagier am Leibe trägt?

Donnerstag, 30. August 2007

Trotz aller Wetterkapriolen, liest man in der Irish Times, erwarten die irischen die Getreidefarmer eine der besten Ernten der letzten Jahrzehnte. Mehr als 80 % des Weizens und der Gerste sind eingefahren, und man zeigt sich sehr zufrieden. Dabei ist es gerade einmal zehn Tage her, dass das vom Staat finanzierte landwirtschaftliche Forschungsinstitut Teagasc vor einem wetterbedingten Ernteausfall in Höhe von € 100 Mio. warnte.
Die Zeiten, in denen in Irland jedermann willkommen war, sind Geschichte. Rund 2000 Menschen, warnt der Immigrant Council of Ireland, könnten von Überlegungen der Regierung betroffen sein, ohne Aufenthaltserlaubnis im Lande lebende, nicht aus einem EU-Land stammende Ehepartner irischer Bürger zu deportieren. Nach einem Urteil des High Courts, stellt das Justizministerium heute fest, habe man das Recht dazu.

Mittwoch, 29. August 2007

Nach der Behandlung der Einsprüche hat An Bord Pleanála unter 30 Auflagen grünes Licht für den Bau des zweiten Terminals und einer weiteren Startbahn für den Dubliner Flugplatz gegeben. Die Kosten für das Projekt werden mit € 609 Mio. beziffert. Das Bauvorhaben soll bis Mitte 2010 realisiert werden. Man geht davon aus, dass das jährliche Passagieraufkommen am Flughafen von zuletzt knapp 20 Mio. in den kommenden fünf Jahren auf 30 Mio. steigen wird. (s.a. 26.10.06)
Marinetaucher entschärften gestern vor der Küste Corks eine Mine mit 163 kg Sprengstoff aus dem zweiten Weltkrieg. Die 1,2 m lange lange deutsche U-Boot-Abwehrmine mit einem Durchmesser von 60 cm war einem Fischkutter ins Netz gegangen. Der Zünder war arg korrodiert, doch der Sprengstoffzylinder noch intakt.

Dienstag, 28. August 2007

Im Dubliner Fitzwilliam Hotel wurde gestern Abend die fünfte Dublin Fashion Week eröffnet, 25 Modeschöpfer und Schmuckdesigner zeigen in den kommenden drei Tagen ihre Kollektion für Frühjahr und Sommer 2008. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung vor fünf Jahren von der Event-Managerin Sonia Reynolds, die in diesem Jahr einen Umsatz von € 1,7 Mio. erwartet. “Es ist weiterhin eine Plattform für irische Designer”, so das frühere Model in einem Interview mit der Irish Times, “und wir achten auf Qualität und Kaliber unserer Teilnehmer. Doch sind jetzt auch britische Labels zugelassen.”
Rückblende: Heute vor 101 Jahren wurde in Gort na gCapall auf Inis Mór, der größten Aran-Insel, Liam O’Flaherty geboren, einer der bedeutendsten irischen Erzähler des vergangenen Jahrhunderts. Rechts ein Foto von ihm auf einer bei Merlin Publishing erschienenen Buchausgabe seiner Briefe. ‘Der Mensch ist ein geborener Lügner’, beginnt er seine 1934 verfasste Biografie Shame the Devil; was soll man also in wenigen Zeilen über ihn schreiben? Er gehörte 1921 zu den Mitbegründern der Irish Communist Party, besetzte als Gegner des Freistaates 1922 mit einer Hand voll Arbeitsloser den Rotunda Konzertsaal in Dublin, hisste die Rote Fahne und rief die ‘Irische Sowjetrepublik’ aus, bis die genervten Dubliner der Sache nach wenigen Tagen ein Ende machten.
Neben 14 Romanen verfasste er rund 500 Erzählungen. In ihnen finden wir, schreibt die Herausgeberin und Übersetzerin Elisabeth Schnack, “die Zartheit und die Heftigkeit, ein verstecktes Pathos und einen scheinbar kühlen Realismus, einen oft skurrilen Humor und ein (nie sentimentales) Mitgefühl mit den Armen, Unterdrückten und Erniedrigten. Trotz seiner Anteilnahme am Schicksal von fast pathologisch Kranken, von Trunksüchtigen oder von angeblich von dämonischen Mächten Bedrohten wurde er dabei nie zum Moralisten”. Wie Liam O’Flaherty die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in seinem Land einschätzte, liest man noch heute in seiner großartigen Satire A Tourist’s Guide to Ireland. Er starb am 7. September 1984 in Dublin.

Montag, 27. August 2007

‘In Irland gibt es die wenigsten Selbstmörder auf dieser Erde’, schrieb Heinrich Böll vor 50 Jahren in sein Irisches Tagebuch. Seither hat sich die Zahl der Suizide pro Jahr mehr als verzehnfacht. Rund 600 Menschen nehmen sich nach der letzten Statistik in jedem Jahr in der Republik Irland das Leben. Die tatsächliche Zahl liegt nach Einschätzung des Fine Gael Abgeordneten Dan Neville, der zugleich Präsident der irischen Sektion der International Association for Suicide Prevention ist, noch höher. Bei vielen Todesfällen durch Ertrinken und Autounfällen, in die kein zweites Fahrzeug verwickelt ist, handelt es sich nach seiner Einschätzung um einen Suizid. Morgen beginnt in Killarney ein viertägiger Weltkongress der internationalen Vereinigung zur Suizidvermeidung.
Mark Kenny ist wieder hinter Gittern. Der wegen bewaffneter Raubüberfälle verurteilte Mann war im Juni aufgrund einer Namensgleichheit versehentlich aus der Haft im Mountjoy-Gefängnis entlassen worden. Gegen mehrere Gefängnisbeamte wurden Disziplinarstrafen erlassen.

Sonntag, 26. August 2007

Nach eine Meldung von heute Vormittag plant die irische Regierung, sich bei einer von Ryanair geforderten Aktionärsversammlung auf die Seite des Aer-Lingus-Management zu schlagen und mit ihren Stimmen gegen die Forderung des größten Anteilseigners Ryanair zu votieren, der die Fluglinie zur Beibehaltung der Route Shannon-London Heathrow zwingen will. Zwar hat die Regierung das Kappen der Verbindung bedauert, doch werde man nichts tun, was die Position der Aer-Lingus-Geschäftsführung unterminiere. (s.a. 22.08.07)
Nordirlands Staatsdiener sind fleißige Leute, auch wenn es darum geht, sich und ihr Land in der Wikipedia-Enzyklopädie darzustellen. Fast 1.000 Änderungen und Ergänzungen wurden in der letzten Zeit von Computern der nordirischen Beamtenschaft aus an der Datenbank durchgeführt. Da es den Mitarbeitern gestattet ist, ihre Dienst-PCs außerhalb der Bürostunden privat zu nutzen, ist das legal. Die meisten Einträge seien seriös, heißt es in einem Bericht der vergangenen Woche, einige offenichtlich auch politisch motiviert.

Sonnabend, 25. August 2007

Die Kongregation der Christian Brothers zeigt sich ‘geschockt und betroffen’, dass der Erzbischof von Dublin Diarmuid Martin ohne Rücksprache mit ihnen einen vor 45 Jahre verfassten Bericht freigegeben hat, der sich äußerst kritisch mit der Art und Weise ihrer Führung der Artane Industrial School zu jener Zeit auseinandersetzt. Das Dokument lag einer Kommission vor, die sexuelle Übergriffe von Ordensbrüdern auf in ihrer Obhut befindliche Jugendliche untersucht und die Anhörungen kürzlich abgeschlossen hat. Die Weitergabe eines einzelnen Berichts vor der Bewertung durch die Kommission stellt nach Ansicht der Kongregation eine ‘skrupellose’ Vorverurteilung dar, nur die Kommission selbst hätte ihn bei der abschließenden Bewertung der Vorfälle öffentlich machen dürfen.
Der Erzbischof hatte den Inhalt des Berichts im Juli an einen Vertreter der Opfer des jahrelangen Kindesmissbrauchs weitergeleitet.

Freitag, 24. August 2007

Auch für viele seiner Parteifreunde kam der gestrige Rücktritt von Labour-Chef Pat Rabbitte überraschend. Der Beginn einer neuen Legislaturperiode sei ein geeigneter Zeitpunkt für einen Nachfolger, sich für die kommenden Herausforderungen zu profilieren, begründet der in keiner Weise unglücklich wirkende bisherige Vorsitzende seinen Schritt. Sein Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin wird voraussichtlich Ende Oktober durch Briefwahl von der Parteibasis bestimmt; bis dahin wird Pats bisherige Stellvertreterin Liz McManus, die auch als mögliche Nachfolgekandidatin gilt, als amtierende Vorsitzende agieren. Die Buchmacher geben ihr allerdings nur geringe Chancen, ihren bisherigen Chef zu beerben, und sehen den umweltpolitischen Sprecher der Partei Eamon Gilmore in der Favoritenrolle.
Nicht alle in der irischen Polizei sind glücklich mit einer Entscheidung von Garda Commissioner Noel Conroy, Anhängern der im 15. Jahrhundert im Panjab (Nord-Indien) begründeten Sikh-Religion das Tragen eines Turbans zu ihrer Uniform zu verwehren. Die Kontroverse habe eine ‘Büchse der Pandora’ geöffnet, so der Pressesprecher der Garda Kevin Donohue. Womöglich müssen man Polizisten nun auch das Tragen anderer religiöser Symbole im Dienst verbieten, so z.B. Kruzifixe oder das Aschekreuz auf der Stirn am Aschermittwoch. Die Frage werde zur Zeit untersucht.

Donnerstag, 23. August 2007

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt überraschend tritt der Vorsitzende der Labour Party zurück. Er übernehme die Verantwortung dafür, so Pat Rabbitte auf einer Pressekonferenz in Dublin, dass seine Partei bei der Wahl in Mai keine Sitze hinzugewonnen habe und es nicht gelungen sei, die gegenwärtige Regierung gemeinsam mit der FG abzulösen. Betrachte man die Entwicklung seit 1922, seien 20 Sitze im Parlament und sechs im Senat zwar eine gute Performance, bezüglich der Erwartung, dass sich die Partei aus ihrer traditionellen Nische befreien könne, jedoch zu wenig.
Pat Rabbitte hatte im Oktober 2002 den Vorsitz der Labour Party übernommen. Nach Ruairí Quinn und Dick Springs ist er der dritte Labour-Chef in Folge, der nach einer Wahlschlappe das Handtuch wirft. (s.a. 26.10.02, 27.05.07, 16.07.07)
Am letzten Tag der neuntägigen Andacht am Schrein von Knock beschuldigt der Erzbischof von Armagh und katholische Primas von Irland Seán Brady ‘diejenigen, die von sich behaupten, Irland von den Fesseln des religiösen Glaubens befreit zu haben’, das Land in eine wahre Knechtschaft zu führen. Aus dem Land der Heiligen und Gelehrten sei das Land der Wertpapiere und Aktien geworden, in dem Horoskope, Astrologie, Handlesen und Tarot-Karten der neue Aberglaube sei. Das Resultat sei Alkohol- und Drogenmissbrauch, Arbeitsdruck und Konsumzwang, die Zunahme von Selbstmord und Gewalt und die konstante Angst um Geld und Zukunftssicherung. Immer mehr Iren seien gefangen von der Illusion, dass sie als Menschen selbst ihre Zukunft bis ins Letzte bestimmen können, statt auf Gottes Plan zu vertrauen.
Nach einer Befragung von 13.700 Schülern an 330 Schulen des Landes gab ein Drittel aller 15 bis 17-jährigen an, wenigstens einmal im Monat ‘richtig betrunken’ zu sein. Knapp die Hälfte der Befragten hatte in den letzten 30 Tagen Alkohol genossen, und 55 % gaben zu, schon einmal völlig betrunken gewesen zu sein. Das Rauchen ist nach der Studie bei den Mädchen verbreiteter als bei den Jungen: 27 % der 15 bis 17-jährigen weiblichen Jugendlichen stuften sich als Raucher ein, bei den Jungen in dieser Altersgruppe waren es 21 %. Der Gesundheitsexperte Dr. Joe Brady, ein früheres Mitglied der Arbeitsgruppe der Regierung gegen den Alkoholmissbrauch, fordert ein sofortiges ‘wasserdichtes Verbot’ von Alkoholwerbung im Fernsehen.

Mittwoch, 22. August 2007

Ryanair-Chef Michael O’Leary bringt Aer-Lingus-Chef Dermot Mannion gewaltig ins Schwitzen und hat als größter Anteilseigner (29,44 %) an der einst staatlichen Luftlinie eine außerordentliche Aktionärsversammlung beantragt, auf der Aer Lingus gezwungen werden soll, die täglichen Flugverbindungen von Shannon nach London Heathrow beizubehalten. Falls er sich mit dieser Forderung durchsetzt, ist nach Meinung vieler Dermot Mannion als Chef von Aer Lingus nicht mehr haltbar. Die Versammlung muss bis zum 4. September terminiert werden und spätestens am 12. Oktober abgehalten werden.
Zweitgrößter Aktionär bei Aer Lingus ist mit 25,3 % die irische Regierung, doch dürfte sie trotz ihres Plädoyers für den Erhalt der Verbindung nicht mit Ryanair stimmen, da sie in der Vergangenheit stets betont hat, sich aus geschäftlichen Entscheidungen herauszuhalten. Sollte sich die Regierung aber nur ihrer Stimmen enthalten und nicht gegen den Ryanair-Antrag stimmen, reichen bereits die Anteile von Ryanair und dem Employee Shares Ownership Trust (ESOT), der im Namen der Mitarbeiter 12,6 % der Aktien verwaltet, für die erforderliche einfache Mehrheit. ESOT hält sich bedeckt und plant dem Vernehmen nach eine Abstimmung unter seinen Mitgliedern.
She was lovely and fair, as the rose of the summer, / It was not her beauty alone that won me, / Oh no, t’was the truth in her eye ever dawning, / That made me love Mary, the Rose of Tralee – doch heißt die diesjährige ‘Rose of Tralee’ nicht Mary, sondern Lisa Murtagh und ist 27 Jahre alt. Gestern Abend wurde die rothaarige New Yorker Anwältin in der Hauptstadt des County Kerry zur ‘Rose of Tralee’ gewählt, und es ist bereits das vierte Mal, dass eine New Yorkerin diesen Titel erringt. Neben dem Titel, einer Silbertrophäe, ein Diadem und weiteren Schmuck erhält die junge Dame ein Auto und eine Reisekasse in Höhe von € 25.000.

Dienstag, 21. August 2007

In Longford streitet man sich um das ‘Rose Cottage’, das der gegenwärtige Besitzer abreißen möchte, um auf dem Gelände zehn einstöckige Häuser zu errichten. Die Longford Historical Society protestiert, denn in diesem Cottage hatte 1920 Seán MacEoin (1893–1973) von der ‘alten IRA’ sein Hauptquartier. Als enger Freund von Michael Collins avancierte der ehemalige Schmied später zum Stabschef der Armee des Freistaates und wurde Minister für die Fine Gael
Als ‘Blacksmith of Ballinalee’ war er eine prominente Gestalt im Unabhängigkeitskrieg von 1920/21 und führte nach Meinung vieler in der IRA die einzige wirklich effiziente Flying Column der Midlands an. 1921 wurde er gefangen genommen und zum Tode verurteilt, jedoch freigelassen, nachdem Michael Collins gedroht hatte, die Friedensverhandlungen mit der britischen Regierung in London platzen zu lassen.
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Montag, 20. August 2007

Nach fünf Monaten darf man das Trinkwasser in und um Galway wieder ohne Abkochen genießen und es sei besser als je zuvor, meldet die Gesundheitsbehörde HSE. Offiziell waren 240 Menschen an der Durchfallerkrankung Kryptosporidiose erkrankt, die Dunkelziffer dürfte erheblich höher liegen.
Siehe auch: 22.03.07, 30.03.07, 11.04.07, 12.04.07, 10.07.07
Nachdem sich die Führung von Aer Lingus bereit erklärt hat, den Streit mit ihren Piloten vor der Labour Relations Commission auszutragen, sagen diese den für die kommenden zwei Tage angekündigten Ausstand ab. Und was machen die Passagiere, die in Erwartung des Streiks zusätzlich bei anderen Fluggesellschaften gebucht hatten? Das ist nicht unser Problem, sagt Aer Lingus, die Buchung bei uns gilt und Kompensationszahlungen gebe es keine.
Ein Viertel der irischen Getreideernte gehe verloren, sollte sich das Wetter nicht bald bessern, warnt heute das landwirtschaftliche Forschungsinstitut Teagasc. Dies entspreche einem Einnahmeausfall für die Farmer in Höhe von mehr als € 100 Mio. Auch in der vergangenen Nacht kam es nach schweren Regenfällen zu Überflutungen.

Sonntag, 19. August 2007

Am kommenden Mittwoch vor 85 Jahren wurde in Béal na mBláth (dt. Mund der Blüte) in der Grafschaft Cork Michael Collins ermordet, ‘The Big Fellow’, wie er auch genannt wurde. Collins zog als Präsident des obersten Rates der IRB, Finanzminister und Geheimdienstchef der Untergrundregierung die Fäden im irischen Unabhängigkeitskrieg von 1920/21 und handelte den Vertrag mit aus, der zur Gründung des irischen Freistaates führte. 1922 wurde er als designierter Regierungschef des Freistaates bei einem Attentat durch Anhänger des ‘Long Fellow’ (de Valera) getötet, der sich anschließend in die Rolle des Vaters der Nation hochstilisieren ließ, diese jedoch in der öffentlichen Meinung posthum an Collins zurückgeben musste. Rechts sein Foto auf Tim Pat Coogans im Londoner Hutchinson Verlag erschienenen Biografie.
Die diesjährige Gedächtnisrede anlässlich seines Todes hält heute um 15 Uhr Lord David Puttnam, ein in West Cork lebender früherer Filmproduzent und großer Collins-Fan. Er war es, der 1987 Neil Jordan auf die Idee gebracht hatte, das Drehbuch über Michael Collins zu schreiben, aus dem später der Film wurde.

Sonnabend, 18. August 2007

Wenn es darum geht, streikende Piloten zur Raison zu bringen, sind sich die Chefs von Aer Lingus und Ryanair einig. Und so stellt Ryanair seinem Konkurrenten Aer Lingus mehrere Maschinen zur Verfügung, damit dieser die Auswirkungen des für Dienstag und Mittwoch angekündigten Pilotenstreiks gering halten kann. Aer Lingus hat das freundliche Angebot akzeptiert und sieht den Vorgang anders als seine Piloten als normales Leasing-Geschäft.
Zunehmend mehr irische Studenten werden im Ausland wegen ungebührlichen Verhaltens festgenommen, stellte gestern Außenminister Dermot Ahern fest und forderte die Schulabgänger zu verantwortlichem Benehmen auf, wenn sie ihre Schulabschlüsse mit einem Auslandsurlaub feiern. Insbesondere die irischen Botschaften in Spanien und Griechenland müssten sich mit einer zunehmenden Zahl solcher Fälle befassen. Doch nicht nur diese. Seit drei Wochen ist ein irischer Student im Senegal in Haft, weil er auf einer öffentlichen Straße ‘zum Spaß’ die Hosen heruntergelassen hatte. Seine Verhandlung steht für Ende des Monats an.

Donnerstag, 16. August 2007

Aer Lingus kündigt an, eine Reihe von Flugzeugen zu leasen, um die Auswirkungen des für Dienstag und Mittwoch angekündigten Pilotenstreiks zu minimieren. Die Piloten fordern für ihre in Belfast stationierten Kollegen die gleichen Arbeitsbedingungen und Gehälter wie in der Republik Irland. Sie sind bereit ihre Streikdrohung zurückzuziehen, sobald die Fluggesellschaft in Gespräche mit ihrer Gewerkschaft eintritt. Aer Lingus verlangt die Absage des Streiks vor Verhandlungsbeginn.
Derweil lehnt die Regierung die Forderung eines Ministers aus ihren eigenen Reihen ab, ihren Aktienanteil an der Fluggesellschaft zu nutzen, um den Erhalt der Route Shannon-London durchzusetzen. Man habe die Fluggesellschaft nicht privatisiert, um sich anschließend in den Geschäftsbetrieb einzumischen.

Mittwoch, 15. August 2007

Rund 150.000 Pilger werden zur 30. neuntägigen Marienandacht erwartet, die gestern in Knock begann. Am 21. August 1879 wurde hier gegen zwanzig Uhr am Westgiebel der Dorfkapelle die Erscheinung dreier lebensgroßer Figuren beobachtet. Die mittlere wurde als Jungfrau Maria erkannt, eine zweite später als Apostel Johannes identifiziert. Die Vision währte zwei Stunden, und obwohl die 22 Zeugen im strömenden Regen klatschnass wurden, fiel ihrem Bericht zufolge kein Regen auf die Gestalten und die Wand dahinter. Heute ist die Marienverehrung der größte Wirtschaftsfaktor der Region und hat dem Ort im County Mayo einen internationalen Flugplatz eingebracht.
Eine Frau im südlichen Dubliner Vorort Rathfarnham befreit ihren Garten vom Gestrüpp – und findet unter Bäumen und Büschen einen Schädel. Die Polizei hat einen Verdacht: könnte es sich um den Kopf des Afrikaners Farah Swaleh Noor handeln, der um den St. Patrick’s Day 2005 von den berüchtigten Mulhall Sisters, auch ‘Scheren-Schwestern’ genannt, ermordet wurde und dessen kopflosen Körper man später im Royal Canal fand? Doch der gefundene Schädel ist nach polizeilichen Erkenntnissen bereits rund 100 Jahre alt und sein Besitzer starb im Alter zwischen 25 und 45 Jahren eines natürlichen Todes.

Dienstag, 14. August 2007

Ryanair-Chef Michael O’Leary macht das Angebot, auf einer außerordentlichen Versammlung der Anteilseigner das seine zum Erhalt der Aer-Lingus-Route London-Shannon beizutragen. Ryanair hält 29,4 % der Aer-Lingus-Aktien, die irische Regierung 25,3 %. Alternativ könne sich Ryanair seiner Stimmen enthalten und die Regierung gemeinsam mit dem Employee Share Ownership Trust, der im Namen der Mitarbeiter 12,6 % der Aktien verwaltet, die Fluggesellschaft zur Revision ihres Vorhabens zwingen.
Die Wikinger sind wieder da, doch anders als ihre Vorfahren vor rund tausend Jahren legte die Havhingsten fra Glendalough (Seepferd von Glendalough) mit ihrer 65-köpfigen Besatzung kurz vor 14 Uhr ohne Kriegsgeschrei am Kai vor dem früheren Dubliner Zollamt an. Seit dem 1. Juli war der exakte Nachbau eines im Jahr 1042 in Dublin gebauten und vor 45 Jahren im dänischen Roskilde-Fjord gefundenen Schiffes auf der traditionellen Wikinger-Route über die Nordsee und um Schottland herum unterwegs. (s.a. 27.06.07 und 02.07.07)

Montag, 13. August 2007

Zwei der bekanntesten Dubliner Hotels, das Jury’s Ballsbridge in Dublin 4 und das angrenzende Berkeley Court schließen heute endgültig ihre Pforten. Die mehr als 600 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz und erhalten eine Abfindung in Höhe von sieben Wochengehältern pro Jahr Betriebsgehörigkeit. Der Komplex wurde für € 380 Mio. an den Unternehmer Sean Dunne verkauft, der ihn abreißen und Appartements und Ladeneinheiten errichten will. Die beantragte Baugenehmigung für ein 32-stöckiges Gebäude wurde von der Stadtverwaltung allerdings abgelehnt.
Nun mischen sich auch die 480 Piloten in den Streit um die Verlagerung von Aer-Lingus-Flügen von Shannon nach Belfast ein und drohen ab kommenden Montag um Mitternacht einen 48-stündigen Streik an. Dahinter steht der Plan der Fluggesellschaft, die in Belfast stationierten Piloten schlechter als die in der Republik zu bezahlen.

Sonntag, 12. August 2007

Die Diskussion um die Streichung der Aer-Lingus-Flugroute London-Dublin geht weiter. Nach lokalen Wirtschafts- und Tourismusvertretern fordern nun auch die irischen Bischöfe die Regierung zum Einschreiten zu Gunsten des Erhalts der Verbindung auf. Verkehrsminister Noel Dempsey bedauert zwar die Entscheidung, sieht aber keine Möglichkeit dagegen vorzugehen. Außerdem, so der Minister, würden die Auswirkungen gewaltig überschätzt. Sein Kollege und Verteidigungsminister Willie O’Dea, der seinen Wahlkreis in Limerick hat, sieht das völlig anders.
Derweil bleibt Aer-Lingus-Chef Dermot Mannion hart und verweist auf wirtschaftliche Gründe. Aer Lingus habe in der Vergangenheit schon mehr als genug für die Entwicklung der Region getan. Bei den meisten Passagieren der London-Shannon-Route handele es sich um Umsteiger aus den USA, die man zu einem späteren Zeitpunkt mit Direktflügen bedient werden werde.

Sonnabend, 11. August 2007

Nach jahrelangem Hickhack mit den Landbesitzern sind die Chancen, die Große Blasketinsel zu einem Nationalpark zu machen, gestiegen. Die meisten Landeigentümer haben das im November vorgelegte verbesserte Angebot des irischen Staates unterschrieben. (s.a.: 19.03.02, 10.07.05, 28.11.06)
Alle drei Jahre trifft sich die internationale Gemeinschaft der Quäker zu ihrem Weltkongress. In diesem Jahr ist es wieder so weit, und der Konferenzort ist Dublin. Mehr als 300 Teilnehmer aus vierzig Ländern werden ab heute zu der neuntägigen Veranstaltung unter dem Motto Finding the Prophetic Voice for our Times (Finden wir die prophetische Stimme für unsere Zeit) erwartet. Nach 1964 in Waterford ist es das zweite Mal, dass der Kongress in Irland abgehalten wird.

Freitag, 10. August 2007

Wirtschaftliche Interessensvertreter erwägen Rechtsmittel gegen die Entscheidung von Aer Lingus einzulegen, die Flugverbindung Shannon-London einzustellen. Die Irish Travels Agents Association (ITAA) erwartet katastrophale Auswirkungen auf die Tourismus-Industrie, wenn die Verbindung zum internationalen Drehkreuz London-Heathrow entfällt. Von der Regierung wird gefordert, dem Flugplatz von Shannon zu erlauben, Aer Lingus die gleichen finanziellen Anreize zur Beibehaltung der Verbindung anzubieten, die die Fluggesellschaft in Belfast bekommt. (s.a. gestern und 07.08.07)

Donnerstag, 9. August 2007

Wie nicht anders zu erwarten, hält Aer Lingus trotz aller Proteste an der Entscheidung fest, die Verbindung London-Shannon einzustellen und statt dessen in Belfast Maschinen zu stationieren. 45 Arbeitsplätze in Shannon und ca. 10 % des Passagieraufkommens fallen weg, zudem befürchtet man schwere wirtschaftliche Nachteile für die Region.
Weiterhin von großer Bedeutung ist der Flughafen von Shannon für das amerikanische Militär als Zwischenstation zu den Kriegshandlungen im Nahen Osten. Außerplanmäßig landete dort heute ein amerikanischer Truppentransporter auf dem Weg nach Leipzig, nachdem der Pilot ein Problem mit einer der drei Antriebsaggregate gemeldet hatte. Die Feuerwehren aus Limerick City und Ennis waren zur Stelle, mussten aber nicht eingreifen.
Ein anderes Problem gab es gestern auf dem Flugplatz von Derry. Eine Maschine mit heimkehrenden Urlaubern aus Spanien sank nach der Landung im Teer der Rollbahn ein. Um das Flugzeug zu erleichtern, wurden die Passagiere aus der Maschine geholt, bis sie sich schließlich aus eigener Kraft befreien konnte.

Mittwoch, 8. August 2007

Seit fünf Jahren bekommen die Passagiere der Dubliner Stadtbusse, die nicht den exakten Betrag in Kleingeld entrichten können, kein Wechselgeld mehr zurück, sondern müssen dieses im Hauptquartier der Busgesellschaft in der O’Connell Street einklagen. Ein nicht schlechtes Geschäft für die Gesellschaft, denn vielen Fahrgästen ist dieser Aufwand zu aufwändig – vor allem wenn sie eine weitere Busfahrkarte lösen müssen, um ins Stadtzentrum zu fahren, wo sie sich dann das Wechselgeld für die erste Ticket abholen können. Ungefähr € 1,9 Mio. pro Jahr an zusätzlichen Einnahmen kann die Busgesellschaft seither auf diese Weise verzeichnen.
Für € 410.000 wird nach einer Anordnung des High Courts der im Mai in New Ross, Co. Wexford, vom Zoll beschlagnahmte russische Frachter MV Lillian an eine griechische Rederei versteigert, um damit die ausstehenden Löhne der neunköpfigen Besatzung zu bezahlen und ihr die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen. Die International Transport Federation, die die Besatzungsmitglieder in den vergangenen zwei Monaten unterstützt hatte, zeigt sich erfreut.

Dienstag, 7. August 2007

Nordirlands Regierungschef Ian Paisley erwartet heute Nachmittag Aer-Lingus-Chef Dermot Mannion, der eine gute Nachricht im Gepäck hat: Belfast wird der erste Stützpunkt für die Fluggesellschaft außerhalb der Republik Irland. Drei Airbus A 320 werden dort zunächst stationiert, die in erster Linie Amsterdam Schiphol sowie viermal am Tag London Heathrow bedienen. Weitere Verbindungen nach Barcelona, Rom, Faro, Budapest, Malaga und Genf werden in Aussicht gestellt. Rund einhundert neue Arbeitsplätze sollen damit am 22 km nordwestlich von Belfast gelegenen Flugplatz geschaffen werden.
Entsetzt hingegen zeigt man sich in Shannon, denn in Gegenzug dazu wird die Verbindung Shannon-London Heathrow gestrichen, womit dem Flugplatz fast 10 % seines jährlichen Passagieraufkommens genommen wird.
Im nordirischen Strabane, der Geburtsstadt Flann O’Briens, berichtet ein katholisches Nachrichtenportal, hat Polizeiinspektor Graham Dodds den Kirchen vorgeschlagen, dass katholische und evangelische Geistliche die Polizei an den Wochenenden auf ihren Streifen begleiten. Damit erhofft er sich zum einen eine Eindämmung der alkoholbedingten Gewalt zwischen Katholiken und Protestanten, zum anderen könnten sich die Kirchengemeinden so besser mit den Problemen vertraut machen.
Die geplante 17 km lange U-Bahn von Swords (Flugplatz) zum Stephen’s Green in der Dubliner City wird nach einer Berechnung der Irish Times mehr als fünf Mrd. Euro kosten. Wenngleich in den vom Verkehrsministerium freigegebenen Plänen alle Kostenangaben ausgeschwärzt sind, komme man bei den Preisen von 2004 auf € 4,58 Mrd., was unter Berücksichtigung der Inflationsrate heute deutlich über € 5 Mrd. sind.

Montag, 6. August 2007

“Wir sind überwältigt von dem unglaublichen Betrag, den uns der Daffodil Day 2007 eingebracht hat”, so heute Jill Clark von der Irish Cancer Society. Mit 3,8 Mio. Euro war es die höchste Summe, die je an einem Daffodil Day für die irische Krebshilfe gesammelt wurde.
Die Dubliner Stadtverwaltung will die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf vielen Straßen der Innenstadt auf 30 km/h senken, darunter die Westmoreland St., Dame St., D’Olier St. und der Nord- und Südkai. Zur Zeit gibt es dieses Limit bereits auf der O’Connell St., Teilen der Talbot St. und in der Temple Bar, während die meisten Straßen in der City – soweit dies denn im Dubliner Verkehr physikalisch möglich ist – noch mit 50 km/h befahren werden dürfen. Die Society of the Irish Motor Industry hat nichts gegen den Plan einzuwenden.

Sonntag, 5. August 2007

Wir schreiben den ersten Sonntag im August, und so findet heute, wie auf der Tafel rechts angekündigt, eine Messe auf dem Mám Ean oder Vogelpass statt, der das Inagh Valley mit dem Maum Valley in Connemara verbindet. Um 15 Uhr beginnt vom Inagh Valley aus der Aufstieg, und um 16.15 findet auf der Passhöhe der Gottesdienst statt, in irischer Sprache, versteht sich.
Die Statue vor der kleinen Kapelle zeigt einen noch jungen St. Patrick ohne Bart und Bischofsmütze, einen jungen Mann mit eng anliegender Kappe, der nachdenklich sinnend statt wie sonst grimmig streng über die Landschaft schaut. Recht grimmig hingegen zeigte sich im Vorfeld Father Micheál MacGréil, der die heutige Wallfahrt anführt, und sich vor einigen Tagen recht erzürnt über die Veranstalter der Galway Races geäußert hatte, die es gewagt hatten, ihre profane Lustbarkeit auf den heutigen Sonntag auszudehnen. So fordert er für Großevents künftig eine planning permission zur Voraussetzung zu machen, mit der zu verhindern sei, dass sie mit lokalen und für die Seele erbaulicheren Veranstaltungen konkurrieren.

So ganz heilig war die Wallfahrt zum Pádraig Mór na hÉireann, dem großen Patrick von Irland, wie unter der Statue steht, allerdings nicht immer. Im frühen letzten Jahrhundert wurde sie gar eingestellt, da auf ihr nur noch gesoffen und geprügelt wurde. Seit rund 20 Jahren gibt es sie wieder, und seither geht es etwas ziviler zu.

Sonnabend, 4. August 2007

Manchmal wird aus einem Aprilscherz Wirklichkeit. Vor vielen Jahren dachte sich das irland journal zum ersten April eine nette Geschichte aus, in der sich der DUP-Vorsitzende Ian Paisley und SF-Präsident Gerry Adams freundschaftlich auf die Schulter klopften und als nette Kerls bezeichneten. Gestern nun pries der zweite Mann der SF, vom früheren stellvertretenden IRA-Kommandanten von Derry zum stellvertretenden nordirischen Regierungschef avanciert, die Leistungen Ian Paisleys für den Frieden in der früheren britischen Unruheprovinz.
“Seit ich erwachsen bin”, so Martin McGuinness, “empfand ich eine tiefe Abneigung gegen ihn. Es war mir nicht einen Gedanken wert, wie er über mich dachte, doch während der letzten drei Monate kam ich täglich mit ihm in Stormont zusammen, und während dieser Zeit ist nie ein böses Wort zwischen uns gefallen. [...] Ich glaube daran, dass Ian Paisley wie ich und der Taoiseach daran interessiert ist, uns voran zu bringen. [...] Der Krieg ist wahr und wahrlich vorbei, und die nächste Herausforderung ist die Wirtschaft, die Schaffung von gut bezahlten Jobs für unsere jungen Leute. [...] Dr. Paisley ist ein sehr viel entschlussfreudigerer Führer als David Trimble, schaut nicht laufend über seine Schulter auf andere. Ich denke, dass Ian Paisley mit mir, dem Taoiseach and anderen weiter daran arbeiten wird, dieses Projekt zum Erfolg zu führen.”
Während dessen steigt in der Republik die Arbeitslosigkeit. Die Zahl derer in Irland, die ohne Job sind oder von ihrem Einkommen nicht leben können, hat ein neues Dreijahres-Hoch erreicht. 163.000 Iren standen saisonbereinigt im Juli im Live Register.
Auch irische Universitäten klagen über Geldmangel, doch Erziehungsministerin Mary Hanafin weist alle Spekulationen über die Wiedereinführung von Studiengebühren zurück. Solange die gegenwärtige Regierung Bestand habe, werde es dergleichen nicht geben. Die Abschaffung der Studiengebühren habe einer bereiten Bevölkerungsschicht den Weg in die Hochschulen geöffnet. Es sei unerlässlich, so vielen Menschen wie möglich eine Universitätsbildung zu ermöglichen.

Freitag, 3. August 2007

Mehr Arbeitsplätze für Hochqualifizierte sagt Dr. Pete Lunn vom ESRI voraus, während die Zahl der Jobs für gering qualifizierte Arbeitnehmer zurückgehen werde. Zudem erwartet man deutlich mehr Frauen in Führungspositionen. In fünf Jahren, so die Vorhersage, werden 44 % aller Managementposten von Frauen eingenommen sein. Zu Recht, wenn man sich anschaut, wie junge Männer und Frauen in der Schule und im Studium abschneiden. (s.a. 18.08.06 und 27.07.07)
Seán und Sarah waren nach Angaben des Zentralamtes für Statistik im vergangnen Jahr die beliebtesten Vornamen für neue Erdenbürger und verwiesen damit bisherigen Spitzenreiter Emma und Jack auf den zweiten Rang. Insgesamt zeigten sich die Eltern bei den Mädchen einfallsreicher als bei den Jungen. Knapp 40 % der Mädchen bekamen Namen mit auf den Lebensweg, die nicht zu den ‘Top 100’ gehörten, während dies bei den Jungs nur 30 % waren.

Donnerstag, 2. August 2007

In Nordirland gibt es keinen Platz für Homophobie (Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit), so gestern der stellvertretende nordirische First Minister Martin McGuinness bei der offiziellen Eröffnung des Gay and Lesbian Foyle Pride Festival von Derry. Das zwei Monate zurückliegendes Interview von Staatsminister Ian Paisley jr., er fühle sich von Schwulen und Lesben abgestoßen und halte eine solche Lebensweise für falsch, sei Schnee von gestern. Dessen Vater, der heutige First Minister Ian Paisley sen., hatte sich schon 1977 mit seiner Kampagne ‘Rettet Ulster vor Sodomie’ blamiert. (s.a. 28.07.07)
And my fourth green field will bloom once again she said, so endet der vielleicht bekannteste Song des 1932 im County Armagh geborenen Liedermachers Tommy Makem. Gestern Nacht endete sein Leben im Alter von 74 Jahren in New Hampshire in den Vereinigten Staaten. “Stets ein exzellenter Musiker”, so heute Staatspräsidentin Mary McAleese, “war er auch ein erstklassiger Botschafter seines Landes, einer, auf den wir immer stolz sein werden.”
Mit der Eröffnung der neuen vierspurigen Schnellstraße zwischen Dundalk (Republik) und Newry (Nordirland) verkürzt sich die Fahrtzeit zwischen Dublin und Belfast auf zwei Stunden. Das Teilstück verbindet die N1 in Dundalk mit der A1 in Nordirland und wird heute vom irischen Außenminister Dermot Ahern und dem nordirischen Minister für Regionalentwicklung Conor Murphy seiner Bestimmung übergeben.
Heute auf der Titelseite der Irish Times: Paul und Helen Cunningham aus Fairhill, Cork City, halten vor dem Büro der Nationallotterie den Kameras der wartenden Journalisten einen Scheck in Höhe von € 16.185.749 entgegen. Es ist der höchste Gewinn, der je in der Geschichte der Nationallotterie ausgespielt wurde.
Seit gestern Mittag gibt es in Leenaun wieder eine Autobrücke über den Lahill River. Der Verkehr über die einspurige Behelfskonstruktion wird durch eine Ampelanlage geregelt, und somit kann sich das Dorf nun der einzigen Ampel an der N 59 auf rund 150 km zwischen Moycullen (bei Galway) und Westport rühmen. (s.a. 19.07.07)

Mittwoch, 1. August 2007

Im County Cavan wird die neue Windfarm bei Bindoo nahe Cotehill offiziell eröffnet. 32 Windturbinen mit eine Kapazität von 48 MW erzeugen eine Strommenge, die den Bedarf von 30.000 Haushalten deckt. Betreiber der Anlage ist das irische Unternehmen Airtricity, das kürzlich auch die Federführung des Bürgerwindparks in der Nordsee westlich von Sylt übernommen hatte.
Mitunter hat man den Eindruck, die Bevölkerung der Republik wachse nur durch Zuwanderung, doch auch die Zahl der Geburten im Lande ist beachtlich. Den 27.500 Sterbefällen standen im vergangenen Jahr 64.000 Geburten gegenüber, ein so hoher Geburtenüberschuss wie zuletzt 1982. 30 % dieser Neubürger wurden außerhalb einer Ehe geboren. 409 Menschen hatten sich 2006 das Leben genommen, 78 % davon Männer.
Die Dubliner Stadtverwaltung fordert Umweltminister John Gormley auf, mit besonderen gesetzlichen Regelungen für die Genehmigung von Sexshops, Erotikclubs und anderen ‘Einrichtungen zur Erwachsenenunterhaltung’ deren ungehinderte Ausbreitung in der City einzuschränken. Bislang braucht ein Striptease-Club nur die Lizenz einer Tanzbar, und um einen Sexshop einzurichten reicht die Genehmigung für einen normalen Laden. Auch kann jedes Geschäft ohne Genehmigung in einen Sexshop umgewandelt werden.

Irlandnachrichten: Nachrichten aus Irland – August 2007