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Anne ChambersGranuaile – Grace O’MalleyErstveröffentlichung: 1979 |
Aus einem Brief von Sir Henry Sidney, Lord Deputy of Ireland, aus dem Jahr 1577:
There came to me also a most famous feminine sea captain called Granny Imally and offered her service unto me, wheresoever I would command her, with three galleys and two hundred fighting men, either in Scotland or in Ireland. [...] This was a notorious woman in all the coasts of Ireland.
Als furchtlose Anführerin zu Land und zur See, politische Pragmatikerin und Taktikerin führte die nach den Worten des englischen Vizekönigs Sir Henry Sidney an allen Küsten Irlands berühmt-
Im Alter von 16 Jahren verheiratet sie ihr Vater gegen ihren Willen mit ‘Donal dem Schlachtenreichen’ von den O’Flahertys aus Connemara. Sie bekommt drei Kinder, doch dann macht sie ihrem Gatten Konkurrenz und mehr Beute zu Wasser als er zu Lande. Als Donal ermordet wird, kehrt sie als Witwe heim nach Clare Island und wird als erste Frau Oberhaupt ihres Clans. Als Höhepunkt in ihrem Leben gilt ihre Begegnung mit der mächtigen und unnahbaren englischen Königin Elisabeth I, zu der sie 1593 reiste, um ihren gefangenen Sohn Tibot freizubekommen. Ihre Nachfahren arrangieren sich mit den englischen Herrschern. Lord Jeremy Altamont vom Westport House im County Mayo ist stolz, sie zur Vorfahrin zu haben.
In der Rubrik Nicht nur für Kinder finden Sie in deutscher Sprache einen historischen Roman über das Leben von Grace O’Malley.
Anne ChambersRanji – Maharajah of ConnemaraSprache: Englisch |
Wie alles begann – einige Zeilen aus dem Prolog:
17 July 1924. ... The mail boat sailed into Kingstown Harbour and tied up at its accustomed berth. To the curious bystanders it was obvious that this daily occurrence was, that morning, different. A contingent of the newly formed national Guard was drawn up on the quayside. Irish Free State ministers and officials stood waiting nearby. Attracted by the spectacle the crowd of onlookers grew. All eye were riveted on the gangway. After a slight delay, to a murmur of astonishment from the crowd, a figure appeared, dressed in a blue silk dress-
Unweit von Roundstone an der Küste Connemaras liegt Ballynahinch Castle, ein Hotel für wohlbegüterte Angler. In dieser abgelegenen Region tauchte 1924 ein regierender indischer Prinz auf und verliebte sich in die Angelgründe und das Anwesen, das er nach einigen Sommeraufenthalten mit einem in England aufgenommenen Kredit erwarb. Eine schillernde Figur mit guten Beziehungen zur Regierung des Freistaates und beliebt bei den Bewohnern Connemaras, denn er zahlte höhere Löhne als üblich und beglich in Irland entgegen seinen sonstigen Geflogenheiten seine Rechnungen. Alljährlich kaufte er fünf neue Autos, die er am Ende der Sommersaison an verdiente Einheimische verschenkte. Zwei seiner Nichten gingen in Kylemore Abbey zur Schule, wo man noch heute stolz ihre Fotos zeigt.
Anne Chambers hat unter Nutzung von Regierungs- und Privatarchiven sowie Berichten von Zeitzeugen eine lesenswerte Biographie mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos verfasst.
Terry EagletonThe Truth about the IrishErstveröffentlichung: 1999 |
The Truth about the Irish, die Wahrheit über die Iren von A bis Z, von Alcohol bis Zoological Gardens, so wie sie man sie bisher noch nicht kannten. Die Wahrheit ist selbst mit beschränkten Englischkenntnissen zu verstehen. Hier zwei Ausschnitte:
“Bodhrán: (Pronounced bow-
Joyce: One of Ireland’s leading industries, involving T-shirts, summer schools, pub crawls and a huge amount of kitsch. Rumour has it that this all goes back to an Irish writer called James Joyce, but this is probably mythical and certainly irrelevant ...”
Oliver St. John GogartyAs I was going down Sackville StreetEine Phantasie in Tatsachen Erstveröffentlichung: 1935 (As I was going down Sackville Street) |
“Haben Sie Gogartys Buch gelesen? Hier liest es derzeit jeder”, schrieb W.B. Yeats an seine literarische Freundin Dorothy Wellesley, “einen Wirt am Fluss hörte ich zu einem Gast sagen: Sie können es aufschlagen, wo Sie wollen, wie die ‘imitatio Christi’
As I Was Going Down Sackville Street lautet der Titel des Buches, um das es hier geht, und die Sackville Street heißt heute O’Connell Street. Gogarty war wegen seines Sarkasmus gefürchtet und stand in den 20-er Jahren mit allen bedeutenden Persönlichkeiten Dublins aus Kultur und Politik in Verbindung, unter ihnen W.B. Yeats, Lady Gregory, James Joyce, George Bernard Shaw, John Millington Synge, George Moore, AE, Lord Dunsany, Arthur Griffith und Michael Collins. Seine biographischen Betrachtungen folgen keiner chronologischen Ordnung. “Erwarten Sie von mir keine Perspektive. Die einzige Art, diese Stadt darzustellen, ist die Art, in der die Chinesen ihre Bilder malen: die Perspektive meiden”, schrieb er einem Verleger. “Ich glaubte, der Freiheit entgegen zu schreiten, eine Bastille niederzureißen – es war nur das Öffnen eines Irrenhauses.”
Mag sein, dass James Joyces Ulysses das große literarische Werk über Dublin ist, doch ‘As I Was Going Down Sackville Street’ ist mein Dublin-
Anne GregoryMe & Nu – Childhood at CooleErstveröffentlichung:1970 |
Lady Augusta Gregory (1852–1932) wurde nach dem Tod ihres 35 Jahre älteren Mannes zur Organisatorin und einer der treibenden Kräfte des Irish Literary Revival, einer Bewegung, die die traditionelle irische Literatur förderte. Gemeinsam mit William Butler Yeats und anderen gründete sie das Abbey Theater, das heute als irisches Nationaltheater gilt. Ihr Landsitz Coole Park nahe dem Städtchen Gort in der Grafschaft Galway galt als ein wichtiger Treffpunkt irischer Dichter, Künstler und Literaten wie William Butler Yeats, sein Bruder Jack B. Yeats, Sean O’Casey und George Bernard Shaw.
Fast vierzig Jahre nach dem Tod von Lady Gregory erinnert sich in diesem Buch ihre Enkelin Ann Gregory (1911–2009) an ihre Kindheit, die sie nach dem Tod ihres Vaters im ersten Weltkrieg mit ihrer Schwester Catherine, genannt ‘Nu’, auf dem Anwesen ihrer Großmutter verbrachte. Und falls Sie einmal nach Gort kommen, so wandern Sie durch den Coole Park und lassen sich in dem Besucherzentrum (Eintritt kostenfrei) von Ann & Nu in alten Filmaufnahmen in jene Zeit zurückführen.
James MacIntyreThree Men on an IslandSprache: Englisch |
Im Frühjahr 1951 bekam der junge Belfaster Künstler James MacIntyre einen Brief von seinem Künstlerkollegen Gerard Dillon: ob er wohl Lust habe, mit ihm einen Monat oder auch länger auf einer kleinen Insel vor der Küste Connemaras zu verbringen. Sollte er 15 £ auftreiben können, so werde dies alle Kosten decken. Das Wunder geschah, es gelang ihm für 17 £ ein Bild zu verkaufen und er machte sich auf den Weg nach Connemara. In Dublin übernachtete er bei seinem Freund George Campell, der sich ihm anschloss.
Und so begann ein unvergesslicher Sommer dreier irischer Maler auf Inishlacken, einer winzigen Insel vor Roundstone, über den 45 Jahre später dieses Buch entstand. Ein großartiges, humorvolles Buch mit vielen Illustrationen und Bildern des Autors aus jener Zeit.
Éamonn Mac ThomáisMe Jewel and Darlin’ DublinErstveröffentlichung: 1974 |
Wer Dublin liebt, mag dieses Buch, steht auf dem Klappentext: In der Stimme Éamonn Mac Thomáis werden der Geist der Stadt, ihre Charaktere, die kleinen alltäglichen und großen historischen Ereignisse sowie ihre Wahrzeichen und Geschichten zu einem lebendigen Gobelin aus Farbe und Sprache verwoben. Er führt uns durch die Straßen, die Hintergassen, die Pfandleihen, Märkte und in die alte mittelalterliche Stadt – als kundiger Führer, Historiker und Reporter.
Der Buchtitel klingt etwas kitschig, doch man sollte sich nicht davon irritieren lassen. Éamonn Mac Thomáis schrieb das Buch vor fast vier Jahrzehnten im Gefängnis, wo er als Editor der Sinn-
Pete McCarthyMcCarthy’s BarErstveröffentlichung: 2000 (McCarthy’s Bar) |
Pete McCarthy hat seinen Hut genommen. Im Alter von 51 Jahren starb am 7. Oktober 2004 in London der Autor von McCarthy’s Bar. Sein Buch McCarthy’s Bar – A Journey of Discovery in Ireland wurde nicht nur in Irland zu einem Bestseller.
Wie lautete seine achte Reiseregel? Laufe niemals an einem Pub vorbei, der deinen Namen trägt! Womit Pete’s Streifzug über die grüne Insel begann, durch Pubs, die wie Gemüseläden und Touristenfallen, die wie Pubs aussahen. Er kostete die berühmten irischen Kartoffeln um dann zu erfahren, dass sie aus Ägypten stammten, fand sich in ein angeregtes Gespräch über Gott, das Wetter und Rugby verwickelt, als er nur nach dem Weg fragen wollte.
Ein durch und durch vergnügliches Buch, mitunter etwas bissig gegenüber deutschen Touristen, und manchmal schießt er in seinem Bemühen, aus jedem Satz eine Pointe ziehen zu wollen, ein wenig übers Ziel hinaus und der Witz wirkt etwas aufgesetzt. Doch dies trübt das Lesevergnügen nur marginal, es bleibt ein rundum empfehlenswertes Buch.
Sean McGuffinZum Lobe des PoitínGeschichten aus der irischen Schwarzbrennerei Erstveröffentlichung: 1978 (In Praise of Poteen) |
Eine Lobrede auf ‘die starke farblose Spirituose, in eigener Brennblase mit traditionellen Zutaten unter Steuerbefreiung gebrannt, zum Wohle und der Erquickung des harten irischen Daseins’. Dies die Definition des Autors von Poitín (engl.: Poteen), einem gälisches Wort, das eigentlich ‘Pöttchen’ bedeutet.
Sechs angenehme Monate verbrachte Sean McGuffin (1942–2002) nach eigenem Bekunden mit Recherchen, Reisen auf den abgelegensten Straßen Irlands und dem Verkosten von Unmengen von Moonshine, dem zumeist von älteren Männern in versteckten Destillen der Hügel Irlands schwarzgebrannten Whiskey. Er schreibt über die Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung des Poitíns und berichtet, illustriert mit historischen Fotos, über die Jagd auf Schwarzbrenner, die mitunter selbst im Gefängnis ihrer Profession nachgingen. Auch alte Rezepte werden aufgelistet, doch Autor und Verlag erklären kategorisch, auf gar keinen Fall die Leserinnen und Leser dazu verleiten zu wollen, Poitín selber herzustellen oder Schwarzgebranntes käuflich zu erwerben.
Daneben finden wir eine Vielzahl von Anekdoten, Gedichten, Liedern und Erzählungen über dieses Lebenselixier, von dem ein irischer Arzt im Jahre 1760 feststellte: 1. es heilt die rissige Haut an den Händen / 2. tötet Würmer / 3. kuriert Kopfschmerzen / 4.verhindert das Altern / 5. stärkt die Jugend / 6. hilft bei Verstopfung / 7. löst das Phlegma / 8. vertreibt die Melancholie / 9. erfreut das Herz / 10. vertreibt den Grieß / 11. kuriert die Wassersucht / 12. heilt den Harndrang / 13. klärt den Geist und beflügelt die Sinne / 14. mindert das Gewicht / 15. lässt den Wind abgehen / 16. bewahrt den Kopf vor Schwindel.
Liam O’FlahertyA Tourist’s Guide to IrelandErstveröffentlichung: 1929 |
“Willkommen in Irland, unserem gloreichen unzivilisiertem Land, in unbefleckter Jungfräulichkeit bewahrt durch die vier Säulen der irischen Gesellschaft: dem Gemeindepriester, dem Politiker, dem Bauern und dem Kneipenwirt. Nie werden die Wellen des Fortschritts die heiligen Werte untergraben, auf denen unsere große Nation begründet ist. Solange diese Bastionen halten, wird Irlands Ruhm und Ehre sicher sein vor der Verderbnis der modernen Zivilisation ...”
Eine großartige Satire zu den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen im irischen Freistaat. Liam O’Flaherty wurde am 28.08.1896 auf Inis Mór geboren und ist Autor vieler Kurzgeschichten und des auch in deutscher Übersetzung erschienenen Romans Hungersnot.
Ralf SotscheckGebrauchsanweisung für IrlandErstveröffentlichung: 1996 |
Was soll man zu diesem Standardwerk, das mittlerweile (2018) bereits in 7. Auflage vorliegt, noch sagen? Ein Zitat aus dem Vorwort des Autors aus dem Jahr 1996: “Es gibt drei große Lügen in Irland, so behaupten jedenfalls die Einheimischen – und die müssen es ja wissen. Erstens: Das ist wirklich das letzte Bier für heute. Zweitens: Wir treffen uns um halb neun. Und drittens: Der Scheck ist bereits unterwegs.” Vielleicht gibt es noch eine vierte Lüge, die da wäre: “Dieses Buch muss man nicht lesen.”
Dass die Iren sowohl rothaarig als auch gottesfürchtig sind und – sofern sie nicht gerade betrunken sind – Werke der Weltliteratur verfassen, wissen Sie vermutlich schon. Dass es darüber hinaus noch viel mehr Wissenswertes über das Land gibt, zeigt der Autor in seinen liebenswürdig-
Rainer ThielmannIrland von innenVerse in Farbe Gedichte und Fotos |
Liegt da ein Schaf oder ein Stein?
Rauscht da die Zeit oder das Meer?
Ist das ein Ast oder ein Bein?
Willst du nach Haus oder wo kommst du her?
Irland von innen, das sind Gedichte des Autors interpretiert durch Fotos des Autors – oder auch umgekehrt. Mit ihnen spannt der Dichter einen weiten Bogen von Irlands einzigartiger Natur bis zum Nordirlandkonflikt, von Feen und keltischen Kraftplätzen zu gesellschaftlichen Missständen, und immer wieder dringt in ihnen die keltische Mythologie durch. Durch seine sensiblen Verse und ausdruckstarken Fotos eröffnet er einen ganz neuen Zugang zu Land, Menschen, Kultur und Geschichte, heiter und tiefgründig zugleich. An der Verarbeitung des Buches, fadengeheftet, auf dass auch künftige Generationen beim Aufschlagen keine losen Blätter in den Händen halten werden, können sich auflagenstarke Großverlage ein Beispiel nehmen.
Da der Verlag des Autors nach einem Unwetter sein Lager teilweise räumen muss, bietet er die letzten Exemplare für nur jeweils zehn Euro über den Irish Shop an. Doch bevor Sie jetzt zu Smartphone oder Tablet greifen, hier noch eine ‘Warnung’: Als Gott die Zeit erschuf, heißt in einem alten Sprichwort, gab er den Iren genug davon, und so stammt die Software des Shops noch aus den rare old times und funktioniert problemlos nur auf PCs und Laptops.
Jürgen TronickeFeuer über der SeeLeuchttürme Irlands und der Isle of Man 144 S., geb., Fadenheftung ISBN 978-3-89225-573-4 |
Leuchtturm-
Seit 20 Jahren setzt sich Jürgen Tronicke für die Erhaltung alter Leuchttürme ein, unter anderem im Verein Rettet den Roten Sand und als Vorsitzender der World Lighthouse Society.