Irland-Lexikon

Begriffe und Abkürzungen aus Politik und Gesellschaft

UCC | UCD | UCG | UDA | UDP | UFF | UL | ULA | UoL | UPRG | USC | USI | UTV | UUP | UVF | USS

Uachtarán, An tUachtarán Externer Link zur Website des Präsidialamtes

Gälischer Titel der Staatspräsidentin bzw. des Staatspräsidenten, wird in den Medien nur selten verwendet. Das Staatsoberhaupt, das überwiegend repräsentative Funktionen ausübt, wird vom Volk für eine siebenjährige Amtszeit gewählt und kann einmal wiedergewählt werden. Kandidiert ein amtierendes Staatsoberhaupt für eine zweite Amtszeit und gibt es keinen Gegenkandidaten, kann es ohne Wahl bestätigt werden. Gewählt wird nach dem PR (STV)-Verfahren.

Nominiert zu werden ist nicht leicht, denn man muss – sollte man nicht bereits Amtsinhaber(in) sein – die Unterschriften von wenigstens 20 Mitgliedern aus Dáil und Senat oder das Votum von vier County-Councils vorweisen können. Gelingt dies nur einem Bewerber, so wird dieser ohne eine Wahl zum Präsidenten ernannt.

Údarás na Gaeltachta Externer Link zur Website der Einrichtung

Dt.: Gaeltachtbehörde. Staatlich finanzierte Einrichtung zur Förderung der irischsprachigen Regionen des Landes.

Ulster

Irisch: Cúige Ulaidh. Nördlichste der vier historischen Provinzen Irlands, bestehend aus den zur Republik Irland gehörenden Grafschaften Donegal, Cavan und Monaghan sowie den zu Nordirland gehörenden ehemaligen Grafschaften Antrim, Armagh, Derry, Down, Fermanagh und Tyrone. Der Begriff ‘cuige’ bedeutet ‘ein Fünftel’, was darauf hindeutet, dass es einst fünf Provinzen gab. Ulster grenzt im Süden an Connacht und Leinster, im Westen und Norden an den Atlantik und im Osten an die Irische See. Ulster hat eine Fläche von 21.532 km².

Siehe auch: Leinster, Munster, Connacht

Ulster Bank Externer Link zur Website der Bank

1836 gegründet gehört sie heute als Tochter der Royal Bank of Scotland Group mit im Jahr 2012 146 Zweigstellen in der Republik und 90 in Nordirland zu den vier großen Banken des Landes. Die Ulster Bank betreibt auf der Insel Irland 1.200 Geldautomaten und hatte Anfang 2013 bei 6.000 Angestellten 1,9 Millionen Kunden.

Ein Computer-Crash im Juni 2012 hatte zu Folge, das ihre Kunden wochenlang nicht an ihre Konten kamen und keine Überweisungen und Daueraufträge mehr ausgeführt wurden. Das Problem war endgültig erst Mitte August gelöst und kostete die Bank mehr als € 35 Mio. an Kompensationszahlungen. Im Februar 2021 kündigte die Bank an, sich aus der Republik Irland zurückziehen zu wollen.

Ulster Covenant (Ulster Vereinbarung)

Im Jahr 1912 von nordirischen Unionisten und der von ihnen gegründeten Ulster Volunteer Force unterzeichnete Vereinbarung gegen Bestrebungen des britischen Unterhauses, innerhalb des Vereinigten Königreiches der Insel Irland ein eigenes Parlament (Home Rule) zuzugestehen, wie es bis zum Jahr 1800 bestand. Das britische Unterhaus setzte das Home-Rule-Gesetz zwar gegen den Widerstand des Oberhauses durch, doch wurde es aufgrund des Ausbruchs des ersten Weltkrieges nicht in Kraft gesetzt.

Ulster Defence Association (UDA)

Dt.: Ulster Verteidungsvereinigung. In den frühen 70-er Jahren entstandene, größte paramilitärische loyalistische Organisation Nordirlands. Die Ulster Freedom Fighters gelten als ihr radikaler Flügel. Die UDA operierte in der Vergangenheit auch unter dem Decknamen Red Hand Defenders und bekennt sich seit dem Jahr 2006 zum Karfreitagsabkommen.

Ulster Democratic Party (UDP)

Radikale loyalistische Partei mit engen Bindungen zu UDA/UFF, gegründet 1989 als politischer Flügel der UDA. Löst sich im November 2001 nach einem länger anhaltenden Zerwürfnis mit ihren loyalistischen Paramilitärs auf.

Ulster Freedom Fighters (UFF)

Paramilitärische loyalistische Organisation, gilt als radikaler Flügel der UDA.

Ulster Political Research Group (UPRG)

Loyalistisches Beratungsgremium mit Verbindungen zur Ulster Defence Association (UDA), hervorgegangen aus der 2001 aufgelösten Ulster Democratic Party (UDP).

Ulster Television (UTV) Externer Link zur Website des Senders

Unabhängiger kommerzieller Fernsehkanal in Nordirland.

Ulster Unionist Party (UUP) Externer Link zur Website der Partei

Im Jahr 1905 gegründet war die protestantische, die Einheit Irlands mit Großbritannien vertretende UUP fast ein Jahrhundert lang die größte Partei Nordirlands, die während der ersten Selbstverwaltung von 1921 bis 1972 aufgrund des Mehrheitswahlrechts stets die absolute Mehrheit im nordirischen Parlament hatte und den Regierungschef stellte.

Nach dem Karfreitagsabkommen und Wiederaufleben der Selbstverwaltung wurde Ihr damaliger Vorsitzender und Friedensnobelpreisträger David Trimble 1998 erster First Minister der aus allen Parteien gebildeten nordirischen Regierung. Bei der Wahl zum nordirischen Parlament im Jahr 2003 fiel die Partei im unionistischen Lager hinter die radikalere DUP auf den zweiten Platz zurück. Nach einem weiteren Wahldebakel bei den Unterhauswahlen vom Mai 2005, bei der sie 5 ihrer 6 Sitze verlor, trat David Trimble ab. Doch auch unter seinen Nachfolgern setze sich der Niedergang fort; im nordirischen Parlament fiel sie 2017 noch hinter die Sinn Féin und SDLP auf den vierten Platz zurück.

Ulster Volunteer Force (UVF)

Ursprünglich bereits 1912 gegründete und nach dem Ausbruch der Troubles wiederbelebte loyalistische paramilitärische Organisation Nordirlands. Auf ihr Konto gehen die Bombenanschläge von Dublin und Monaghan im Jahr 1974, bei denen 33 Menschen, darunter 20 Frauen und zwei Säuglinge, ums Leben kamen. 1994 erklärte die UVF zwar einen Waffenstillstand, dennoch werden ihr seither 30 Morde (29 davon an Protestanten) angelastet.

Union Act 1800

Von den Parlamenten des Königreichs Großbritannien und des Königreichs Irland am 2. Juli 1800 verabschiedete zwei Gesetzesvorlagen, mit dem die Vereinigung der beiden Königreiche zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland beschlossen wurde, die zum 1. Januar 1801 in Kraft trat. Nach dem Anglo-irischen Vertrag von 1922 und der Gründung des irischen Freistaates wurde der Name 1927 in Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland geändert.

Unionist

Befürworter einer Union Nordirlands mit Großbritannien.

Union of Secondary Students (USS) Externer Link zur Website der Vereinigung

2001 gegründete Gewerkschaft der Sekundarstufenschüler. Zu ihren ersten Forderungen gehörte die nach dem Recht für Mädchen auf Schuluniformen mit Hosen.

Union of Students in Ireland (USI) Externer Link zur Website der Vereinigung

Irische Studentenvereinigung. Gegründet 1959, repräsentierte die USI Anfang 2014 rund 354.000 Studenten auf der Insel Irland.

Unitarian Church Dublin Externer Link zur Website der Kirche

Die Unitarian Church wurde von Puritanern gegründet, die im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert nach Irland kamen, doch kann man sich kaum eine Glaubensrichtung vorstellen, die liberaler und weiter von den Puritanern entfernt ist, als die Unitarier. Die Kirche kennt keine religiösen Leitlinien und Dogmen, sondern versteht sich als eine Vereinigung liberaler Christen, die die Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit verbindet, wobei sie Erkenntnisse auch in anderen Religionen und Philosophien suchen. Freiheit, Vernunft und Toleranz nennt sie ihre Grundprinzipen. Ihr Statement:

“Liebe ist die Doktrin dieser Kirche, die Suche nach der Wahrheit ihr Sakrament und Dienst ihr Gebet. Gemeinsam in Frieden leben, friedlich nach Erkenntnis suchen und der Menschheit gemeinsam dienen, auf dass alle Seelen sich im Einklang mit dem Göttlichen entwickeln – dies ist unser Bund, den wir miteinander und mit Gott eingehen.”

Unite Externer Link zur Website der Gewerkschaft

Untergruppierung der britischen Gewerkschaft ATGWU mit in Irland rund 60.000 Mitgliedern vor allem in den unteren Lohngruppen des öffentlichen Dienstes (Stand 2012).

United Irishmen

Die Belfast Society of United Irishmen wurde 1791 gegründet und setzte sich für die Gleichberechtigung von Protestanten und Katholiken sowie politische Reformen ein.

United Left Alliance (ULA) Externer Link zur Website der Vereinigung

Ende 2010 gebildetes Wahlbündnis aus der Socialist Party, der People Before Profit Alliance, einer Tipperary Workers and Unemployed Action Group sowie früheren Mitgliedern der Labour Party. Bei der Parlamentswahl im Februar 2011 errang sie vier Sitze.

Universal Social Charge (USC) Externer Link zur Website der Regierung

Zum 1. Januar 2011 eingeführte allgemeine Sozialabgabe, die alle zu zahlen haben, deren Einkommen oberhalb eines gewissen Mindesteinkommens liegt, wobei Leistungen der Sozialhilfe nicht mitgerechnet werden. Sie liegt je nach Einkommen, Alter und eine Reihe weiterer Bedingungen zwischen 1,5 und 8 % bzw. 11 % bei Selbständigen. Siehe auch: Income Tax.

University College Cork (UCC) Externer Link zur Website der Hochschule

Irisch: Coláiste na hOllscoile Corcaigh, 1845 als Queen’s College Cork gegründet.

University College Dublin (UCD) Externer Link zur Website der Hochschule

Irisch: An Coláiste Ollscoile, Baile Átha Cliath. 1854 gegründet war der spätere Kardinal John Newman erster Rektor der Hochschule.

University College Galway (UCG)

Siehe: National University of Ireland, Galway NUIG.

University of Limerick (UL, UoL) Externer Link zur Website der Hochschule

Irisch: Ollscoile Luimnigh, University of Limerick. 1972 als ‘National Institute for Higher Education, Limerick’ bekam sie 1989 den Status einer Universität.

top down


Irlandlexikon – Letzte Ergänzung 02.03.2021