Nachrichten aus Irland

März 2021

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Mittwoch, 31. März 2021

Einen Lichtblick gibt es (wieder einmal) in der Statistik der Corona-Pandemie – in der Hoffnung, dass bei den Einweisungszahlen in die Krankenhäuser dem Schritt nach unten nicht zwei Schritte nach oben folgen. Mit 290 Menschen, die gestern in den Krankenhäusern des Landes wegen einer Corona-Erkrankung behandelt wurden, sank ihre Zahl bezogen auf den Vortag um 20 und lag damit auf dem niedrigsten Stand seit drei Monaten. Am 18. Januar war mit 2.020 die höchste Zahl seit Beginn der Epidemie gemeldet worden. 65 Menschen wurden gestern mit einer Corona-Infektion auf den Intensivstationen behandelt, die geringste Zahl seit dem dritten Januar.
Zugleich wurden gestern 368 Neuinfektionen gemeldet und NPHET, die Taskforce der Regierung zur Eindämmung der Epidemie, warnt, dass aufgrund der beschlossenen Lockerungen die Zahl der Neuinfektionen in den kommenden vier Wochen auf bis zu 2.000 pro Tag steigen könnte.

Siehe auch: 09.03.21, 22.03.21, 30.03.21

Dienstag, 30. März 2021

Die Regierung kündigt für die Zeit nach Ostern eine Lockerung des landesweiten Lockdowns an. Statt begrenzt auf einen 5-Kilometer-Radius um seinen Wohnort darf man sich vom 12. April an in der gesamten Grafschaft bewegen, wobei die Bewohner an den Grenzen bis zu 20 Kilometer weit in die Nachbargrafschaft reisen dürfen. Darüber hinaus werden zu diesem Zeitpunkt der Präsenzunterricht an allen Schulen sowie die Bauarbeiten an Wohnhäusern wieder aufgenommen. Zudem dürfen sich vom 12. April an zwei vollständig geimpfte Personen aus verschiedenen Haushalten auch in Innenräumen treffen.
Vom 19. April an kann in einigen Sportdisziplinen wieder trainiert werden, am 26. April öffnen die Zoos und Stätten des Kulturerbes und vom 4. Mai an die Museen und Kunstgalerien. Nach einem Stufenplan sollen auch die Friseure im Mai wieder öffnen dürfen. (s.a. 09.03.21, 22.03.21)

Montag, 29. März 2021

Nach einem Maschinenausfall sank gestern Mittag zwei Meilen vor der Küste von Cork in etwa 80 Meter tiefem Wasser der Fischkutter Ellie Adhamh, nachdem die Küstenwache die sieben Besatzungsmitglieder am Samstagabend in Sicherheit gebracht und das Schiff seither unter Beobachtung gehalten hatte. Das vom Eigner auf den Weg geschickte Schleppboot musste unverrichteter Dinge umkehren.

Sonntag, 28. März 2021

Wie übersetzt man National Slow Down Day prägnant ins Deutsche? Nationaler mit dem Tempo runter Tag klingt nicht sehr einprägsam. Gestern früh um sieben Uhr ging die 24-Stunden-Periode, in der die irische Polizei landesweit angekündigt nach Temposündern suchte, zu Ende. Mehr als 150.000 Geschwindigkeitsmessungen wurden durchgeführt und trotz der Ankündigung rund tausend Temposünder erwischt. Spitzenreiter bei den Überschreitungen war ein Autofahrer im Donegal, der in einer 50 km/h-Zone 122 km/h fuhr, und als höchste Geschwindigkeit überhaupt wurde 183 km/h auf der Autobahn M1 gemessen. Maximal erlaubt sind auf irischen Autobahnen 120 km/h.

Sonnabend, 27. März 2021

Die Planungsaufsicht An Bord Pleanála weist Einsprüche der Irish Georgian Society, der führenden Umweltorganisation des Landes An Taisce und des in Cobh lebenden Künstlers John Adams zurück und gibt grünes Licht zum Bau des höchsten Gebäudes der Republik Irland. Dabei geht es um ein 140 Meter hohes Hotelgebäude mit 34 Stockwerken, das im Rahmen der Neubebauung des Custom House Quay am Hafen von Cork entstehen soll. Verbunden damit ist der teilweise Abriss einiger denkmalgeschützer Gebäude, unter ihnen das frühere Zollamt von Cork.

Freitag, 26. März 2021

Seit heute früh um vier Uhr müssen sich Besucher der Republik Irland, die aus einem von derzeit 33 auf der Liste der Hochrisiko-Länder stehenden Staat einreisen, für 14 Tage in einem dazu ausgewiesenen Hotel in Quarantäne begeben. Der Hotelaufenthalt muss vor der Anreise gebucht und bezahlt werden. Die davon betroffenen Reisenden werden in von Mitgliedern der Verteidigungsstreitkräfte eskortierten Bussen von den Flughäfen und Häfen in die Hotels gebracht, wo private Sicherheitskräfte ggf. mit Unterstützung durch die Polizei die Einhaltung der Quarantäne überwachen.
Bei den dreiundreißig Ländern handelt es sich im Wesentlichen um afrikanische und südamerikanische Staaten, als bislang einziger EU-Staat ist Österreich unter ihnen.

Donnerstag, 25. März 2021

Nach drei Jahren Bauzeit an Intels neuen Produktionsanlagen in Leixlip, County Kildare, beginnt im April die Einstellung der Mitarbeiter. Bislang beschäftigt der amerikanische Chiphersteller europaweit rund 10.000 Angestellte, davon etwa 5.000 in Irland, zu denen in den kommenden zwei bis drei Jahren 1.600 Arbeitsplätze hinzukommen sollen. Knapp sechs Milliarden Euro wurden in den letzten drei Jahren im Norden der Grafschaft Kildare investiert, und es wird bis zur endgültigen Fertigstellung der Fertigungsanlange geschätzt noch einmal diese Zeit dauern.
Außer in Leixlip, wo bislang 4.500 Mitarbeiter Chips produzieren, beschäftigt der Halbleiterhersteller fünfhundert Angestellte in Cork und Shannon.

Mittwoch, 24. März 2021

Und wieder einmal drängt Sinn-Féin-Präsidentin Mary Lou McDonald, in Nordirland zeitnah ein Referendum über den Anschluss an die Republik Irland abzuhalten. Nach dem Karfreitagsabkommen ist der britische Nordirlandminister angehalten ein solches in die Wege zu leiten, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass die Mehrheit der Bevölkerung dies wünscht.
Irland befinde sich im “Schlussspurt der Wiedervereinigung“ und gehe um “den Aufbau der Nation”, sagte sie in einer vom irischen Fernsehen am Montagabend übertragenen Debatte, an der auch Taoiseach Micheál Martin und Tánaiste Leo Varadkar teilnahmen. Dem widersprach der stellvertretende Regierungschef und Chef der Fine Gael Leo Varadkar, der für ein “graduelles Herangehen” plädierte und die Ansicht vertrat, die Zeit sei noch nicht reif für ein Datum für ein Referendum. “Jetzt über ein Datum zu reden”, sagte er, “wäre nichts anderes, als den Termin der Hochzeit vor der Brautwerbung festzulegen”. Es würde die Bevölkerung Nordirlands entzweien.

Micheál Martin stimmte ihm als Regierungschef und Vorsitzender der Fianna Fáil zu. Es gebe kein Rezept, wie ein vereinigtes Irland aussehen könne, sagte er, doch könnten die Bevölkerungsgruppen nur im gegenseitigen Einvernehmen auf der Basis gegenseitiger Achtung und Wertschätzung zusammenfinden. Die Sinn Féin versuche seit einiger Zeit einen Wettbewerb loszutreten, wer die besten Republikaner habe. Damit sei niemandem geholfen und damit komme man nicht weiter.

Siehe auch: 17.07.20, 08.08.20, 24.10.20, 21.11.20, 25.01.21, 13.03.21

Dienstag, 23. März 2021

Sie habe nichts mit der Sache zu tun, und es sei keineswegs so, dass man trickreich die Corona-Pandemie nutzt, um Werbung für die eigene Partei zu machen, betont die Fianna Fáil des irischen Regierungschef Micheál Martin. Darum geht es:
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde ein National Public Health Emergency Team, abgekürzt NPHET, zusammengestellt, ein Team von Experten aus der Medizin und den Gesundheitsdiensten, das die Regierung bei ihren Maßnahmen berät. Was macht nun im Zeitalter des Internets der Bürger, wenn er über diese Maßnahmen informiert sein will? Er tippt nphet.ie in seinen Browser ein … und bekommt die Website der Regierungspartei Fianna Fáil angezeigt, auf der sie (natürlich) Werbung für sich macht. Beim Aufruf von nphet.ie wird der Internetnutzer also automatisch zu https://www.fiannafail.ie weitergeleitet. Das bedeutet, dass jemand die (bis dahin nicht genutzte) Domäne nphet.ie erworben, darauf aber statt eigene Inhalte zu hinterlegen nur eine automatische Weiterleitung zur Website der Fianna Fáil installiert hat. Das ist technisch keine Kunst; es ist durchaus üblich, das Firmen aus Gründen des Marketings im Internet mehrere zum eigenen Business passende Namen für sich reservieren und sie beim Aufruf auf ihre ‘Hauptdomäne’ weiterleiten.

Nun stellt sich folgende Frage: Wurde nphet.ie von einem unbekannten Anhänger der Fianna Fáil erworben und auf die Website der Partei umgeleitet, oder war es ein Gegner der Partei, der sie kompromittieren will? Darüber wird jetzt gerätselt; heute Morgen zumindest funktionierte die Sache noch. NPHET selbst besitzt keine eigen Website und präsentiert seine Inhalte auf der des Gesundheitsministeriums.

Montag, 22. März 2021

Da ich nichts anderes finde, starte ich mit einer ‘Corona-Meldung’ in die neue Woche. Der Lockdown in der Republik Irland bedeutet, dass auch auf Baustellen nicht gearbeitet werden darf. Davon ausgenommen sind “Projekte des sozialen Wohnungsbaus, die vor dem Lockdown nahezu fertiggestellt waren”.
Auch wenn die Ansteckungsrate – gestern lag sie mit 769 neuen Corona-Fällen auf dem höchsten Stand seit drei Wochen – wieder deutlich nach oben geht, soll nach einem Bericht der Irish Times begründet mit dem Wohnungsmangel die Arbeit auf Baustellen von Wohnhäusern am Montag nach Ostern wieder aufgenommen werden. Baustellen von Büro- und Gewerbeimmobilien bleiben stillgelegt. Darüber hinaus gibt es Pläne, den 5-Kilometer-Radius, um den man sich von seinem Wohnort entfernen darf, auf acht oder zehn Kilometer zu erweitern. (s.a. 09.03.21)

Sonntag, 21. März 2021

In der Meldung zum heutigen Sonntag liefert Papst Franziskus ein Upgrade für den Marienschrein am Wahlfahrtsort Knock aus und erhebt ihn zum Internationalen Heiligtum der besonderen eucharistischen und Marienverehrung.

Von Fatima bis Bethlehem,
Von Lourdes bis Kiltimagh,
Gab’s niemals so ein Wunder,
Wie den Flugplatz der Stadt Knock.

Christy Moore

“Seit der Erscheinung am 21. August 1879, als die gesegnete Jungfrau Maria zusammen mit dem heiligen Josef und dem heiligen Johannes einigen Dorfbewohnern erschien, haben die Iren, wo immer sie sich befinden, ihren Glauben und ihre Verehrung gegenüber Unserer Lieben Frau von Knock zum Ausdruck gebracht. Sie sind bereit, ihre Arme stets weit offen zu halten, um jeden Pilger, aus welchem Teil der Welt er auch kommen mag, willkommen zu heißen. Sie nehmen ihn, ohne etwas dafür verlangen, als Bruder oder Schwester auf, der mit ihnen die gleiche Erfahrung des brüderlichen Gebets teilen möchte”, so der Papst. Und damit das auch klappt, hatte die Jungfrau der Kleinstadt einen internationalen Flughafen beschert, für den Liedermacher Christy Moore das eigentliche Wunder von Knock.

Sonnabend, 20. März 2021

Der Nordirlandminister des Vereinigten Königreiches Brendon Lewis kündigt an, “über weitere rechtliche Schritte zur Inkraftsetzung des Gesetzes zur Liberalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Nordirland nachzudenken”.
Das Gesetz, nach dem Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft ohne medizinische Begründung zulässig sind, war in den drei Jahren, in denen Nordirland ohne funktionsfähige Regionalregierung war, in deren Vertretung durch das britische Unterhaus gegen den Willen der unionistischen Parteien des Landes beschlossen worden. Es gilt formal seit dem 1. April 2020, wurde jedoch von dem der UUP angehörenden nordirischen Gesundheitsminister Robin Swann noch nicht durch eine Ausführungsverordnung für das staatliche Gesundheitssystem in Kraft gesetzt.

Siehe auch: 10.07.19, 19.07.19, 23.10.19, 31.03.20

Freitag, 19. März 2021

Über den Anstieg der Preise für Wohnimmobilien wird regelmäßig in den Medien berichtet, doch auch die Preise für Farmland zeigen einen deutlichen Aufwärtstrend. Allein im vergangenen Jahr stiegen sie um 15 % und sind nun auf dem höchsten Stand seit der weltweiten Finanzkrise von 2008. Durchschnittlich 25.500 Euro pro Hektar wurden im vergangenen Jahr erzielt, wobei die zum Verkauf stehende Fläche um etwa ein Viertel niedriger als 2019 war. Auch berichteten die Aktionäre, dass einige Landbesitzer ihr Angebot zurückgezogen hatten und auf noch höhere Preise nach der Corona-Pandemie spekulierten.
Die höchsten Verkaufspreise wurden im letzten Jahr mit durchchnittlich 43.800 €/ha im Donegal erzielt, gefolgt von Kildare und Waterford mit 40.600 €/ha. Am preiswertesten war Farmland in den Grafschaften Leitrim, Clare und Mayo, wo die Preise zwischen 9.000 und 15.000 Euro pro Hektar rangierten. Dem Irish Farmers Journal zufolge kaufen seit einigen Jahren zunehmend Geschäftsleute bäuerliche Anwesen auf. Sie machten im vergangenen Jahr etwa ein Drittel der Käufer aus.

Donnerstag, 18. März 2021

Bis zu 200 der etwas mehr als 1.000 ländlichen Poststellen werden ohne eine finanzielle Neuregelung in den nächsten achtzehn Monaten schließen müssen, warnte gestern der Generalsekretär der Irish Postmasters Union (IPU) Ned O’Hara vor einem Ausschuss des irischen Parlaments.
$Postamt Letterfrack, Co. Galway, © 2015 Juergen Kullmann$ Die Postmaster sind Auftragsnehmer der Post und werden nach der Zahl der Transaktionen bezahlt. Bei den 2018 mit An Post vereinbarten Transformationszahlungen war man davon ausgegangen, dass ihnen von der Regierung bis 2021 eine Reihe ‘neuer’ staatlicher Dienstleistungen übertragen wird, sagte der Generalsekretär der IPU, doch sei dies in keinem Fall eingetreten, so dass, wenn die Zahlungen Ende Juni auslaufen, in einem schleichenden Prozess mit der Schließung von einem Fünftel der Poststellen zu rechnen sei. Verstärkt werde das dadurch, dass es unter den gegenwärtigen Bedingungen für die in den Ruhestand gehende Postmeister keine Nachfolger mehr geben wird.

Mit dem Wegfallen von Poststellen gehen Schlüsselelemente der ländlichen Strukturen verloren und die Dörfer veröden, meinte ein Senator der Fianna Fáil, so dass eine Finanzierung, die sich allein an den Transaktionen ausrichte, nicht angemessen sei.

Siehe a.: 22.05.99, 27.05.99, 13.03.01, 19.03.01, 28.07.01, 04.10.01, 11.02.02, 15.11.04, 08.02.07, 05.05.08, 05.05.13, 26.02.14, 25.03.15, 15.07.15, 23.09.15, 26.10.15, 22.01.16, 17.11.16, 08.03.17, 09.03.17, 13.03.17, 30.03.17, 12.04.17, 07.05.17, 23.11.17, 12.05.18, 03.08.18, 29.08.18, 15.05.19

Mittwoch, 17. März 2021

Wir schreiben den irischen Nationalfeiertag, den St. Patrick’s Day. Schon zum zweiten mal in Folge bleiben der Regierungschef, seine Ministerriege und die führenden Oppositionspolitiker im Lande, während sie in den Jahrzehnten zuvor an diesem Tag in alle Welt ausgeschwärmt waren und das Land sich selbst überlassen hatten.
Ein Gruß von der großen Nachbarinsel kommt von der englischen Königin, die sich in einem Brief an Staatspräsident Micheal D. Higgins an ihren 10 Jahre zurückliegenden Besuch auf der Grünen Insel erinnert, es gar mit der irischen Sprache versucht (bei Michael D. kann sie sicher sein, dass er sie versteht, was nicht bei allen in der Regierung der Fall sein dürfte) und dem irischen Volk ein Lá Fhéile Pádraig sona daoibh go léir übermittelt. “In diesem Jahr sind es zehn Jahre seit meinem Besuch in Irland, an den ich mich gerne erinnere”, schreibt die Queen, “und es ist ein bedeutendes Jubiläum für diese Inseln. Uns verbinden Familien, Freundschaft und Zuneigung – die Grundlage unserer Partnerschaft, die heute noch genauso wichtig ist wie vor zehn Jahren.”
In einer Antwort auf die Rücktrittsforderungen der Sinn Féin erklärt der stellvertretende Regierungschef und Vorsitzende der Fine Gael Leo Varadkar, dass er bislang nur aus der Presse von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen ihn erfahren habe. Natürlich sei er bereit, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. “Ich habe nichts Illegales getan, ich habe niemanden verletzt”, fuhr er fort und ergänzt: “Das fragliche Dokument war nicht vertraulich, es war kein Dokument aus dem Kabinett, sondern ein Aktenvermerk, dessen Einzelheiten längst öffentlich bekannt waren, ehe sie in den Medien publiziert wurden.”
Taoiseach Micheál Martin von der Fianna Fáil stellt sich hinter seinen Tánaiste und Handelsminister. Er habe “keine Intentionen”, sich – wie von ihr gefordert – mit der Sinn-Féin-Präsidentin zu treffen, um mit ihr über seinen Stellvertreter zu sprechen. Ihr Brief an ihn sei “rein politisch motiviert”.

Siehe auch: 02.11.20, 06.11.20, 11.11.20, 16.03.20

Dienstag, 16. März 2021

Im Streit um die Kontrolle des Warenverkehrs zwischen Großbritannien und Nordirland hat die EU ein offizielles Verfahren gegen das Vereinigte Königreich angestrengt, in dem sie dem Land die Verletzung der im Nordirland-Protokoll von beiden Seiten unterzeichneten Vereinbarungen vorwirft. Zu ihnen gehört, dass Waren auf dem Weg von Großbritannien nach Nordirland vor der Ankunft daraufhin zu kontrollieren sind, ob sie zollfrei in Nordirland verbleiben oder von dort über die offene Grenze in die Republik transportiert werden, in welchem Fall dann Zollabgaben zu entrichten sind.
Durch die einseitige Verlängerung einer bis Ende März geltenden Übergangsphase mit vereinfachten Kontrollen und Deklarierungen von Waren für nordirische Supermärkte hat Großbritannien den Vertrag nach Ansicht der EU gebrochen.

Siehe auch: 07.02.21, 15.02.21, 22.02.21, 25.02.21, 05.03.21, 06.03.21
Anfang November 2020 geriet der stellvertretende Regierungschef und Vorsitzende der Fine Gael Leo Varadkar im Parlament unter Beschuss, nachdem bekannt geworden war, dass er im April 2019 als Taoiseach den Entwurf einer Gehaltsvereinbarung mit der Ärztevereinigung IMO als Kopie an einen Konkurrenzverband weitergeleitet hatte. Der daraufhin von der Sinn Féin eingereichte Misstrauensantrag fand keine Mehrheit.
Nachdem die Untersuchung des Vorgangs, der in seinen Augen zwar nicht illegal aber dennoch ‘nicht die beste Praxis’ gewesen war, gestern zu einer strafrechtlichen Untersuchung hochgestuft worden war, fordert ihn die Sinn Féin zum Rücktritt und in einem Brief den Regierungschef diesen zu seiner Entlassung auf.

Siehe auch: 02.11.20, 06.11.20, 11.11.20

Montag, 15. März 2021

Um die neue Woche nicht mit neuen ‘Corona-Zahlen’ beginnen zu müssen, schaue ich mal nach, was die ‘Verschenkkiste’ noch zu bieten hat, und hole mit Toren des Glücks einen Romans von William Trevor hervor.
Fools of Fortune lautet der Originaltitel des 1983 erschienenen Romans des 1928 in Cork geborenen und 2016 Somerset in England verstorbenen Autors. Ins Deutsche übersetzt wurde er von Helga Huisgen. Ich zitiere ein paar Zeilen aus dem Vorwort und vom Rückendeckel: “Willies glückliche Kindheit findet ein jähes Ende, als der Vater, Gutsbesitzer und Sympathisant der irischen Freiheitsbewegung, einem Racheakt zum Opfer fällt. Als Willie später seine englische Kusine trifft, wiederholt sich scheinbar eine Liebesgeschichte wie seit Generationen, überschattet jedoch von der unversöhnlichen Geschichte zweier Völker, die auf den Einzelnen keine Rücksicht nimmt. […] Wenn man die Landkarte genauer betrachtet, sehen Irland und England aus wie zwei Liebende, heißt es an einer Stelle des Romans. In der Begegnung zwischen dem Iren William Quinton und seine englischen Kusine Marianne scheint sich das Vermächtnis ihrer Vorfahren zu erfüllen, doch ist ihre leidenschaftliche Liebe überschattet von der Geschichte zweier unversöhnlichen Völker.”

Das Taschenbuch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute per E-Mail (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und eine Versandadresse in Deutschland angibt. Die Daten werden nicht weitergegeben und die Mails nach dem Versand gelöscht.

Nachtrag: Ganz knapp ging es heute zu. Um 11.54 Uhr meldete sich ein Leser aus 63571 Gelnhausen, gefolgt um 11.55 Uhr von einer Interessentin aus Diepholz. Und so geht das Buch dieses Mal nach Hessen.

Sonntag, 14. März 2021

Nach Dänemark, Norwegen, Island und Bulgarien hat nun auch Irland Corona-Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca ausgesetzt. Dahinter stehen Meldung über die vereinzelte Bildung von Blutgerinnseln nach der Impfung, wobei bislang nicht bewiesen ist, dass sie mit den Impfungen in einem ursächlichen Zusammenhang stehen.
Rund 30.000 Menschen sollten in dieser Woche in Irland mit diesem Stoff geimpft werden. Gesundheitsminister Stephen Donnelly weist Vorwürfe, die irische Gesundheitsbehörde würde mit dem Aussetzen der Verimpfung dieses Mittels ‘übervorsichtig’ reagieren, zurück. “Ich denke, dieses Vorgehen ist richtig”, sagte er, “und ich denke, die Menschen hier müssen darauf vertrauen können, dass das irische Impfprogramm von einem verantwortungsbewusstem klinischen Team organisiert wird, das sehr vorsichtig ist.”

Sonnabend, 13. März 2021

Auf die seit dem Brexit von der Sinn Féin immer wieder neu erhobene Forderung nach einer Volksabstimmung in Nordirland über einen Anschluss an die Republik eingehend, bringt der langjährige Taoiseach und Vorsitzende der Fianna Fáil Bertie Ahern ein Referendum für den dreißigsten Jahrestag des Karfreitagsabkommen ins Gespräch. In einem Interview mit einer italienischen Zeitung antwortete er auf die Frage, ob er eine irische Wiedervereinigung für erreichbar hält:
“Ja, das tue ich. Auf längerer Sicht ist das möglich. Nicht in den nächsten Jahren, eine Abstimmung könnte vielleicht am 30. Jahrestag des Karfreitagsabkommen stattfinden. Doch ist das nur möglich, wenn die Nationalisten, die Republikaner und alle Menschen in der Republik Irland unsere unionistischen Freunde bis dahin überzeugen können, dass dies das Beste für die gesamte Insel ist.”

Siehe auch: 17.07.20, 08.08.20, 24.10.20, 21.11.20, 25.01.21

Freitag, 12. März 2021

Die Regierung hat ein Problem: Erstmals bekommt mit Justizministerin Helen McEntee eine Ministerin während ihrer Amtszeit ein Kind und will anschließend auch noch für ein halbes Jahr in den Mutterschaftsurlaub gehen, ein Fall, der in der Geschäftsordnung nicht vorgesehen ist. Die einzige Möglichkeit, den Job als Ministerin trotz Abwesenheit nicht zu verlieren, ist die Krankmeldung, doch kann man eine Geburt wohl kaum als Krankheit bezeichnen, und einen Mutterschaftsurlaub schon einmal gar nicht.
Nun wurde eine Lösung gefunden: Der Regierungschef wird Frau McEntee zum 1. April zur ‘Ministerin ohne Portfolio’ ernennen und die Aufgaben der Justizministerin als weiteren Aufgabenbereich der Ministerin für Soziales und die Entwicklung der ländlichen Räume Heather Humphreys zuordnen. Damit bleibt Frau McEntee Mitglied des Kabinetts und kann im Fall des Falles Frau Humphreys bezüglich ihrer zusätzlichen temporären Aufgaben beratend zu Verfügung stehen. Nach Abschluss des Mutterschaftsurlaub ist dann für den 1. November die Rückernennung vorgesehen.

Anders ausgedrückt: Die Regierung schafft für ein halbes Jahr ein ‘Ministerium ohne Aufgaben’, dem die bisherige Justizministerin (ohne Personal zu haben) vorstehen wird. Gleichzeitig wird das Justizministerium für ein halbes Jahr dem Ministerium für Soziales und die Entwicklung der ländlichen Räume angegliedert. Sollte die dafür zuständige Ministerin bezüglich ihres temporären zusätzlichen Aufgabenbereichs Fragen haben, ist die Ministerin ohne Aufgaben bereit, ihr Tipps zu geben.

Donnerstag, 11. März 2021

Nach der Entlassung von sechzehn leitenden Angestellten und dem Ausschluss vom Wertpapierhandel mit Staatsanleihen hat der Börsenmakler Davy unter seinem Interims-Vorsitzenden Bernard Byrne Probleme, das Geschäft nach dem Finanzskandal zu stabilisieren und die Firma wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu bringen. In dieser Situation klopft die Bank of Ireland an die Tür und bietet sich an, sie zurückzukaufen. Erste Kontakte auf hoher Ebene sollen dem Vernehmen nach stattgefunden haben. Damit hätte Davy seinen früheren Besitzer zurück, denn bevor das Management des Brokers die Firma im Jahr 2006 für 350 Millionen Euro aufkaufte, war sie im Besitz der Bank.
Zuvor hatte mit der AIB Bank der Hauptrivale der Bank of Irland angekündigt, den Börsenmakler Goodbody Stockbrokers zu übenehmen, den sie zehn Jahr zuvor in der Finanzkrise als Bedingung für ihre Rettung durch den Staat hatte verkaufen müssen.

Nachtrag: Am Abend wird bestätigt, dass der Börsemakler Dayy mit seinen rund 700 Angestellten nun auch offiziell zum Verkauf ausgeschrieben ist. Finanzminister Paschal Donohoe begrüßt den Schritt.

Siehe auch: 10.03.21
Bleiben wir bei den Finanzen, die sich für die meisten hoffnungsvollen Hauskäufer in der Corona-Pandemie verbessert haben. Bei einer Umfragen unter 2.521 Iren, die auf der Suche nach einem eigenen Heim sind, gaben sechs von zehn an, dass sie im letzten Jahr mehr für den Kauf zurücklegen konnten als in früheren Jahren. Allerdings ging knapp die Hälfte von ihnen auch davon aus, dass die Immobilienpreise steigen werden.

Mittwoch, 10. März 2021

Ein in diesen Tagen aufgedeckter Finanzskandal lenkt ein wenig von den vielen Corona-Meldungen ab. Ich hoffe, ich habe den Vorgang richtig verstanden:
Der Fall betrifft den Verkauf von Anleihen der damals in Abwicklung befindlichen Anglo Irish Bank im Jahr 2014. Wenn ein Investor eine Anleihe in einem Unternehmen kauft, verleiht er diesem de facto ein Darlehen, für das Zinsen gezahlt werden. Der Börsenmakler Davy wurde von einem Klienten, dem nordirischen Immobilien-Entwickler Patrick Kearney, angesprochen, um solche in seinem Besitz befindlichen Anleihen in seinem Namen zu verkaufen. Doch anstatt sie auf dem Markt zu verkaufen, schuf die Firma ein Konsortium – die O’Connell Partnership mit 16 Davy-Mitarbeitern – um die Anleihen zu erwerben. Tatsächlich verkauften die leitenden Angestellten des Börsenmaklers die Anleihen also an sich selbst.

Der Wirtschaftsminister und Tánaiste Leo Varadkar hat das wie folgt erklärt: Es ist, als ob der Auktionator beim Verkauf Ihres Hauses so tut, als ob er versuchen würde, den besten Preis für Sie zu erzielen, in Wirklichkeit aber der Käufer selbst ist, womit er ein offenkundiges Interesse daran hat, den Verkaufspreis möglichst niedrig zu halten.

Finanzminister Paschal Donohoe nennt das Verhalten der Davy-Angestellten ‘empörend’. Die Firma wurde vom Handel mit irischen Staatsanleihen ausgeschlossen und von der Zentralbank mit einer Strafe von € 4,1 Mio. belegt, da sie die Gruppe von leitenden Angestellten, die von dem Privathandel profitiert hatte, nicht hinreichend beaufsichtigt hatte.

Dienstag, 9. März 2021

Nach Aussage des Epidemiologen und Präsidenten der Maynooth University Prof. Philip Nolan macht Irland, derweil die Zahl der Neuinfektionen um rund drei Prozentpunkte pro Tag sinkt, rasche Fortschritte bei der Eindämmung der Corona-Pandemie. Nach 8.248 bestätigten Neuinfektionen am 8. Januar lag die Zahl gestern bei 437. Die Republik Irland hat rund 4,8 Millionen Einwohner. Bis zum 5. März wurden 513.322 Impfdosen verabreicht, wobei 363.601 Personen ihre erste und 149.721 die zweite Impfung erhielten.
Mit Bezug auf die oben genannten Zahlen werden in Irland von Montag an alle Schüler wieder die Schule besuchen. Für Grundschüler bis zur 3. Klasse und Schüler der Abschlussklassen der Sekundarschulen war der Präsenzuntericht bereits in der letzten Woche aufgenommen worden. In einem Brief des Bildungsministerium wird festgestellt, dass sich die Gesundheitsbehörden über die Hygienemaßnahmen und Kontrollen in den Schulen sehr zufrieden geäußert haben. Eltern und Schüler werden daran erinnert, Ansammlungen auf dem Schulgelände und vor den Toren weiterhin zu vermeiden.

Montag, 8. März 2021

In einer Zeit, in der Urlaubsreisen nach Irland kaum möglich sind, hole ich mal wieder Lesestoff aus der ‘Verschenkkiste’, dieses Mal verfasst von einer deutschsprachigen Autorin. Und wie es sich für einen achten März gehört, steht auch im Mittelpunkt ihrer Geschichten eine Frau: Maureen lautet der Titel des Buches.
“Ich will von Irland erzählen, indem ich von Maureen erzähle, in der sich dieses Land spiegelt”, mit diesem Satz leitet Barbara von Wulffen ihre im Jahr 1993 veröffentlichten Geschichten und Schilderungen um das Farmerehepaar Maureen und Kevin O’Molloy, das sich mitten in Irland im County Offaly niedergelassen hat, ein. Das Leben der beiden in der ländlichen Gemeinschaft, der Besuch von Viehmärkten und die Teilnahme an Wallfahrten und Tanzveranstaltungen beschwört immer auch die Vergangenheit herauf. In ihren Geschichten schreibt die 1936 geborene Autorin über die Härte und den Humor einer von der Kraft des Geschichtenerzählens getragenen Lebensform, und stets klingt in ihnen die Sorge um diese Lebensform mit, die in ihren Augen durch die moderne Welt mehr bedroht ist als durch die Leiden der Vergangenheit.

Bei der hier vorliegenden Ausgabe handelt es sich um eine Taschenbuchausgabe aus dem Jahr 1996, als Irland Schwerpunktthema der Frankfurter Buchmesse war. Sie geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich im Laufe des Tages per E-Mail (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und eine Versandadresse in Deutschland angibt. Die Daten werden nicht weitergegeben und die Mails nach dem Versand gelöscht.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an einen Leser aus 26427 Holtgast, der sich um 10.13 Uhr als Erster gemeldet hat.

Sonntag, 7. März 2021

Am Vorabend des Weltfrauentages wird die neunzigjährige irische Schriftstellerin Edna O’Brien durch die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot zum Commandeur des Arts et Lettres ernannt. Dies ist die höchsten Klasse des Orden der Künste und Literatur, der an Persönlichkeiten verliehen wird, “die sich durch ihr Schaffen im künstlerischen oder literarischen Bereich oder durch ihren Beitrag zur Ausstrahlung der Künste und der Literatur in Frankreich und in der Welt ausgezeichnet haben”. Im vergangenen Jahr hatte die am 15. Dezember 1930 im County Clare geborene und seit 1959 in London lebende Autorin mit einer Lesung aus ihrem Roman Girl, einer Geschichte über die Gewalt gegen Frauen, das Avignon Theatre Festival 2020 eröffnet.
Seit ihrem im Jahr 1960 erschienenen Erstlingswerk The Country Girls (in deutscher Übersetzung erschien der Roman 1961 unter dem Titel Die Fünfzehnjährigen) in dem sie Kritik an den Frauen unterdrückenden Strukturen in ihrer Familie aber auch in Irland insgesamt übte, hat sie mehr als zwanzig Romane, neun Erzählbände und eine Reihe von Theaterstücken verfasst. Bei der Online-Verleihung werden die irische Kulturministerin Catherine Martin, der Schriftsteller Column McCann, der Schauspieler Gabriel Byrne und der Direktor des New York Irish Center Georges Leslie ihr Lebenswerk würdigen.

Sonnabend, 6. März 2021

Die nordirische Regierungschefin und Vorsitzende der DUP Arlene Foster wirft dem irischen Außenminister Simon Coveney vor, die Sichtweisen und Sorgen der Unionisten Nordirlands zu ignorieren. Als Antwort zu seinen kürzlich in einem Radiointerview gemachten Äußerungen erklärte sie: “Wir müssen ob unserer tiefen Besorgnis bezüglich der Handelsgrenzen gehört werden. […] Er ignoriert uns und denkt, wir werden von der Bildfläche verschwinden – doch das wir werden nicht.”
Siehe auch: 07.02.21, 15.02.21, 22.02.21, 25.02.21, 05.03.21
Rund 110 Kilogramm Lebensmittel pro Einwohner werden in Irland laut einer neuen Studie der Vereinten Nationen pro Jahr vernichtet, das ist etwa doppelt so viel, wie man zuvor angenommen hatte. Weltweit kamen im Jahr 2019 mit 930 Millionen Tonnen etwa 17 % aller erzeugten Lebensmittel auf den Müll.

Freitag, 5. März 2021

Die Regierung des Vereinigten Königreiches erklärt einseitig, die Übergangsperiode, in der der Warenversand über die Irische See von Großbritannien nach Nordirland nicht im Detail kontrolliert wird, von Ende März bis Oktober zu verlängern. Bei diesen Kontrollen ist zum einem zu überprüfen, ob die Waren in Nordirland verbleiben oder später über die Grenze in die Republik Irland transportiert werden, in welchem Fall dann Zollabgaben zu entrichten sind. Zum anderen müssen Supermärkte, da Nordirland de facto im EU Binnenmarkt bleibt, nach der Übergangsperiode Gesundheitszertifikate für alle aus Großbritannien eingeführten Produkte vorweisen können, was mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist.
Die Ankündigung der einseitigen Verlängerung der Übergangsperiode stößt in der Republik Irland auf harsche Kritik. Es sei sehr frustrierend, dass die britische Regierung immer wieder das Nordirland-Protokoll und ihre eigenen Versprechen breche, sagte Außenminister Simon Coveney in einer Radiointerview und fuhr fort: “Es ist nicht das erste Mal, dass dergleichen passiert, sie [die EU] verhandelt hier mit einem Partner, dem schlichtweg nicht zu trauen ist.”

Siehe auch: 07.02.21, 15.02.21, 22.02.21, 25.02.21

Donnerstag, 4. März 2021

Ist eher ein Zufall, eine statistische Schwankung, oder ein weiteres positives Zeichen? Wie auch immer, die Zahl von 359 Neuinfektionen war gestern die niedrigste seit zehn Wochen. Mit weiteren vierzehn Toten stieg die Zahl der mit oder an dem Corona-Virus Verstorbenen auf 4.333. Die Zahl der Infektionen unter dem Krankenhauspersonal ging in den letzten Wochen um 95 % zurück, für Gesundheitsminister Stephen Donnelly ein Beweis für die Wirksamkeit des Impfprogramms der Regierung. (s.a. 26.02.21)

Mittwoch, 3. März 2021

Nach dem Tod seiner Bernhardiner-Hündin Síoda, die mit ihrem Bruder Bród so manchen Staatsgast auf Áras an Uachtaráin begrüßt hatte, gibt es wieder zwei Hunde am Amtssitz des irischen Staatspräsidenten. Nachdem das Staatsoberhaupt, das im April seinen achtzigsten Geburtstag feiern wird, mit einem Hundewelpen im Phoenix Park gesichtet worden war, bestätig ein Sprecher, dass Michael D. “einen fünf Monate alten Bernhardiner namens Misneach (das irische Wort für ‘Mut’) im Training hat”. Die Hunde des Staatspräsidenten stehen seit Jahren im Blickpunkt der Öffentlichkeit und haben einen offiziell-inoffiziellen Twitter-Account mit mehr als 20.000 Followers, auf dem sie kein Geheimnis aus ihren politischen Einstellungen machen. Would bite Trump, black live matters, las man dort im vergangenen Sommer. (s.a. 19.09.20)

Dienstag, 2. März 2021

Die Bank of Ireland kündigt die Schließung von 88 ihrer bislang 257 Filialen in der Republik und von 15 der bislang 28 Filialen in Nordirland an. Der Ankündigung vorhergegangen war ein Abkommen mit der irischen Post, die künftig an rund 900 Poststellen bestimmte Bankservices anbieten wird. Nach Angaben der Bank wird die Kundenberatung durch die beschlossenen Schließungen kaum berührt, da es sich dabei meist um Selbstbedienungs-Filialen handele. Die Sinn Féin sieht das anders und spricht von einer “falschen Entscheidung zur schlimmstmöglichen Zeit”.
Eine gesetzliche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall kennt man in Irland nicht. Wer wegen Krankheit nicht arbeiten kann, bekommt zunächst einmal keinen Lohn und muss auf das staatliche Krankengeld warten, das seit 2014 erst vom siebten Krankheitstag an gezahlt wurde. Die Zahl dieser ‘waiting days’ wurde nun wieder auf drei Tage reduziert, so dass man seit gestern wieder vom vierten Krankheitstag an ein Einkommen hat.

Montag, 1. März 2021

In den kommenden zehn Jahren, so hat es sich die irische Regierung zum Ziel gesetzt, sollen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen eine halbe Million Wohnhäuser energetisch saniert werden. Ein ehrbares Unterfangen, sagen Experten der Universität Galway, doch heißt es dabei aufzupassen, dass man sich nicht ein anderes Problem einfängt – nämlich die Erhöhung der Radon-Konzentration in den Wohnräumen, die aus geologischen Gründen auf der Grünen Insel höher als im weltweiten Durchschnitt liegt.
Radon ist ein farbloses, geruchloses und geschmackloses radioaktives, dem Erdreich entweichendes Gas und gilt in Irland nach dem Rauchen als die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. 460.000 Menschen in der Republik, das sind zehn Prozent der Bevölkerung, leben nach heutigen Erkenntnissen in Wohnungen, in denen die Belastung den Referenzwert überschreitet, wobei das Gas für jährlich 300 neue Fälle von Lungenkrebs verantwortlich gemacht wird. Daher, so die Forscher, sei es dringend angeraten, Abdichtungen von Wohnräumen stets mit Maßnahmen zum Luftaustausch zu verbinden, wodurch die Radonkonzentration sogar auf ein Niveau unterhalb des ursprünglichen Levels reduziert werden könne.

Siehe a.: 14.11.02, 14.05.04, 22.02.05, 21.06.05, 25.06.06, 20.09.07, 04.03.08, 29.07.08, 14.12.08, 25.01.10, 17.09.10, 17.06.11, 24.11.12, 17.02.14, 06.07.14, 07.11.15, 24.05.17, 15.05.19

Nachrichten aus Irland – März 2021