Nachrichten aus Irland

Aktueller Monat & Archiv

Mittwoch, 31. Oktober 2001

• Der katholische Erzbischof von Dublin, Kardinal Desmond Connell, entschuldigt sich für ein vor längerer Zeit gegebenes Interview. Darin hatte er sein Gegenüber von der Church of Ireland, Erzbischof Walton Empey, einen Mangel an theologischer Kompetenz vorgeworfen; zudem gelte dieser nicht gerade als Überflieger. Weiterhin hatte er Dublins Trinity College und den für die Rechte Homosexueller sich einsetzenden Senator und Joyce Experten David Norris kritisiert. Dieses Interview, gab er heute zu, ‘würde wahrscheinlich Missverständnisse hervorrufen’.

• Der staatliche irische Rundfunk und Fernsehsender RTÉ muss 31 Mill. Euro einsparen, um aus den gegenwärtigen finanziellen Schwierigkeiten zu kommen. Selbst dann wird für das kommende Jahr ein Minus von bis zu 15 Mill. Euro erwartet. Letzteres entspricht dem Betrag, um den in diesem Jahr die Werbeeinnahmen gefallen sind, wobei für 2002 ein weiteres Absinken erwartet wird. Am Angebot des Senders mit zwei Fernseh- und vier Radiokanälen soll sich allerdings nichts ändern, auch die Pläne für ein digital ausgestrahltes Programm werden weiterverfolgt.

Dienstag, 30. Oktober 2001

• Der kommende Vorsitzende der SDLP Mark Durkan plädiert in seiner ersten größeren Rede seit seiner Nominierung für einen ‘neuen Nationalismus ohne wehende Flaggen, Triumphgebaren oder konfessionelle Kämpfe’. Zentrales Anliegen seiner Partei seien die Menschenrechte und die Entwicklung einer neuen Menschenrechtskultur. Die SDLP arbeite für die Einheit Irlands, richte aber ihren Blick über Mehrheiten und Minderheiten hinweg darauf aus, dass man von allen akzeptierte Regierungsstrukturen brauche, die von beiden großen Traditionen in Irland akzeptiert werden.

• Dissidente Republikaner werden für den in der gestrigen Nacht verübten Mord an einem entlassenen loyalistischen paramilitärischen Gefangenen in Strabane, Co Tyrone, verantwortlich gemacht.

• Irland, das Land der Gebildeten? Die Irish National Teachers’ Organisation (INTO) fordert die Gründung eines Komitees zu Förderung der Lese- und Schreibfähigkeit der Grundschüler. Nach den Worten ihres Generalsekretärs Senator Joe O’Toole haben 15 % aller Erwachsenen erhebliche Probleme mit dem Lesen und Schreiben, und es sei wichtig, dass dieses Problem endlich erkannt werde. Er fordert die Einrichtung von Lese- und Schreibkursen sowie die Einstellung von 500 speziell ausgebildeten Lehrern.

Montag, 29. Oktober 2001

• Mehr als 8.000 Teilnehmer aus fünfzig Ländern, darunter 3.000 Amerikaner, nehmen am 22. alljährlichen Dublin City Marathon teil. Es gewinnt Zacharia Mpolokeng aus Südafrika in 2 Stunden, 14 Minuten und 3 Sekunden. Bester Ire wird der Veteran John Giffin, der mit neun Minuten Rückstand als dreizehnter durchs Ziel geht.

• Irlands führende Umweltschutzorganisation An Táisce schlägt Alarm. Ganze Landstriche an Irlands Küste seien durch unkontrollierte Baumaßnahmen verdorben, so dass große Teile der Küsten Donegals und Galways unwiderruflich abgeschrieben werden müssten.

• Nach einer telefonischen Bombenwarnung ist der Eisenbahnverkehr zwischen Dublin und Belfast unterbrochen.

Sonntag, 28. Oktober 2001

• Der irisch-gälische Fernsehkanal TG4 feiert seinen fünften Geburtstag, und die Ministerin für Kunst, Kulturerbe, die Gaeltacht und die Inseln, Síle de Valera, findet sich mit einem Geburtstagsständchen über 2,5 Mill. Euro ein.

• Und noch einmal zeigt sich Síle spendabel und verspricht dem irischen Heinrich Böll Committee auf Achill Island einen Zuschuss in Höhe von 76.200 Euro zum Erwerb des früheren Hauses des Nobelpreisträgers, das die Familie Böll verkaufen will. Die Gesamtkosten für den Erwerb und die Renovierung des Hauses werden mit 244.000 Euro veranschlagt.

• Nachdem ein Mitglied seiner eigenen Fraktion im nordirischen Parlament angekündigt hat gegen ihn zu votieren, steht die Wiederwahl von David Trimble als nordirischer Regierungschef auf Messers Schneide.

Sonnabend, 27. Oktober 2001

• Der Exekutivausschuss der Ulster Unionist Party befürwortet die Entscheidung des Parteivorsitzenden David Trimble, seine Minister in die Regierung zurückkehren zu lassen und sich in der kommenden Woche erneut zur Wahl als nordirischer Regierungschef zu stellen. Ein Antrag, die Entscheidung einem Sonderparteitag zu überlassen, wird zurückgewiesen.

• Allein in der vergangenen Woche wurden zehn neue BSE-Fälle in der Republik Irland bekannt. Damit gibt es mit 170 aufgedeckten Fällen in diesem Jahr bereits 21 mehr als im vergangenen.

Freitag, 26. Oktober 2001

• Der irische Außenminister Brian Cowen widerspricht Behauptungen einiger Hardliner aus den Reihen von UUP und DUP, dass die gegenwärtige Entwaffnung der IRA nur minimal sei. Die Modalitäten seien Teil eines detaillierten Plans, der vom britischen und irischen Parlament abgesegnet sei, und die Entwaffnungsbehörde bezeichne den gegenwärtigen Umfang als signifikant. Später teilt die Führung der UUP mit, dass der Vorsitzende der Entwaffnungsbehörde, der kanadischen General John den Chastelain, die Waffen vor ihrer ‘Unbrauchbarmachung’ inspiziert und verifiziert habe.

• Taoiseach Bertie Ahern wiederholt im irischen Rundfunk seine Position, dass die Sinn Féin in der Republik Irland trotz aller Fortschritte erst dann als Koalitionspartner in Frage käme, wenn die IRA als Organisation abgewickelt sei.

• Die nordirische Polizei bewertet einen Rohrbombenanschlag auf die Wohnung eines SDLP-Ratsmitglied und seine Familie in Derry als Mordversuch.

• Pläne für neue Bahnverbindung zwischen Galway und Cork über Limerick und dem Flughafen von Shannon werden in einem Gutachten befürwortet. Die Kosten für diesen West Ireland Line Service werden auf gut 50 Mill. Euro veranschlagt.

Donnerstag, 25. Oktober 2001

• Nach einer Verlautbarung der britischen Armee werden die Wachtürme in South Armagh an der Grenze zur Republik Irland innerhalb der nächsten zehn Tage abgerissen.

• Eine bedeutende Sammlung von Dokumenten von und über James Joyce werden am 5. und 6. Dezember bei Mealy’s of Castlecomer im County Kilkenny versteigert. Falls Sie also noch etwas Geld übrig haben ... Zu den Objekten gehören einige Briefe von Joyce an Thomas Keohler, einem Dichter und Freund des Ulysses-Autors aus den ersten Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

• Die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushalts in der Republik Irland sind nach einer heute veröffentlichten Studie des Zentralamtes für Statistik (CSO) in den letzten fünf Jahren um 46 % gestiegen, wobei sich die Einkommen um 53 % steigerten. Im Schnitt werden heute 578 Euro pro Haushalt und Woche ausgegeben.

Mittwoch, 24. Oktober 2001

• Am Nachmittag teilt der Vorsitzende der Ulster Unionist Party David Trimble dem britischen Unterhaus offiziell mit, dass er seine drei Minister in der nordirischen Exekutive neu ernannt habe. Der britische Premierminister Tony Blair ruft die loyalistischen Paramilitärs auf, sich nun gleichfalls zu entwaffnen um so die Gewalt in Nord-Belfast zu beenden. Auch die britische Armee verspricht in Nordirland abzurüsten.

• Mehrere hundert in der SIPTU organisierte Mitarbeiter von Aer Lingus marschieren zum irischen Parlament um gegen ca. 2000 Entlassungen und den in der vergangenen Nacht angekündigten Verkauf von 35 % der (noch) staatlichen Fluggesellschaft zu protestieren.

• Eine völlig ungewohnte Einigkeit. Die Anhänger eines vereinigten republikanischen Irlands und die einer Union mit Großbritannien sprechen in der Nacht von einem Wendepunkt in der Geschichte Nordirlands. “Dies ist der Tag, von dem man uns gesagt hatte, es würde ihn nie geben”, lauteten die Worte des Vorsitzenden der Ulster Unionist Party David Trimble, nachdem General John de Chastelain ihm erläutert hatte, wie die IRA damit begonnen hatte ihre Waffen unschädlich zu machen.

Dienstag, 23. Oktober 2001

• 20:50 Uhr. Der Vorsitzende der Ulster Unionist Party David Trimble teilt mit, er werde seiner Partei empfehlen, in die nordirische Regierung zurückzukehren.

• 20.40 Uhr. Der Vorsitzende der Internationalen Entwaffnungskommission de Chastelain bezeugt, dass die IRA damit begonnen habe sich zu entwaffnen.

• 17:00 Uhr. In einer Stellungnahme bestätigt die IRA, den mit der internationalen unabhängigen Entwaffnungskommission vereinbarten Entwaffnungsplan in Kraft gesetzt zu haben, um den Frieden in Nordirland zu sichern. Aus der Stellungnahme geht nicht hervor, in welchem Umfang dies geschehen soll. Man wartet nun auf den Bericht des Vorsitzenden der Entwaffnungskommission, dem kanadischen General de Chastelain, an den irischen Justizminister und britischen Nordirlandsekretär. Taoiseach Bertie Ahern spricht von ‘vorsichtigem Optimismus’, der UUP-Vorsitzende David Trimble kündigt eine Stellungnahme nach einem für heute Abend vorgesehenen Gespräch mit de Chastelain an.

• “Die Bühne ist bereitet für einen historischen Schritt der IRA”, schreibt heute Nachmittag die Irish Times in ihren Breaking News. Nachdem gestern Abend Sinn Féin Präsident Gerry Adams die IRA dazu aufgefordert hat, erwarten informierte Kreise für heute Abend oder Morgen eine Antwort. Der Vorsitzende der Ulster Unionist Party bezeichnet die Aufforderung Gerry Adams als ‘möglicherweise signifikant’. Er glaube nicht, dass Adams die Aufforderung öffentlich geäußert habe ohne eine Antwort zu erwarten.

  Ein Einlenken der IRA in der Entwaffnungsfrage würde den unionistischen Ministern erlauben in ihre Ämter zurückzukehren und damit die nordirische Regierung zu retten.

Montag, 22. Oktober 2001

• Erstmals empfiehlt die Sinn Féin öffentlich der IRA, damit zu beginnen ihre Waffen abzugeben. So teilt Sinn Féin Präsident Gerry Adams heute mit, er und Martin McGuinness hätten der IRA gegenüber zum Ausdruck gebracht, eine signifikante Geste in der Entwaffnungsfrage könne den Friedensprozess in Nordirland vor dem Kollaps retten. In seiner Rede vor Parteiaktivisten in Belfast fährt er fort, ein solcher Schritt könne die politische Situation in Nordirland grundlegend verändern. Er müsse jedoch von britischer Seite großzügig erwidert werden.

• 25 Jahre nach Stilllegung der Strecke verkehren ab heute wieder Züge zwischen Dublin und Monasterevan im County Kildare. In der Stadt wird ein neuer Bahnhof in Betrieb genommen. An jedem Werktag gibt es fünf Verbindungen zur Dubliner Heuston Station, an den Wochenenden weniger.

• Aus Protest gegen seine Versetzung verschanzt sich der 71-jährige Pfarrer James Cashman aus Ballycullane seit nun vier Wochen in seinem Pfarrhaus, während sein Nachfolger täglich 25 Kilometer weit zu seiner neuen Wirkungsstätte anreist. Der Bischof versteht das nicht und lässt mitteilen, Chasman sei ordnungsgemäß über seine Versetzung informiert worden und habe diese akzeptiert.

Sonnabend, 20. Oktober 2001

• Jeffrey Donaldson, obwohl eher ein Hardliner unter den Ulster Unionists, glaubt, die Entwaffnung der IRA in Nordirland sei näher als je zuvor. Sollte es einen wirklich glaubwürdigen Beginn der Waffenabgabe durch die IRA geben, könnten die vorgestern Nacht zurückgetretenen drei Minister der UUP in ihre Ämter zurückkehren. Donald sprach gestern vor dem Vorstand seiner Partei in Belfast.

Freitag, 19. Oktober 2001

• Der neue Vorstandsvorsitzende von Aer Lingus, Willie Walsh, gibt Einzelheiten des Rettungsplans für die Fluggesellschaft bekannt. Danach sollen insgesamt 2.026 Mitarbeiter (etwa ein Drittel der Belegschaft) entlassen werden, darunter 150 Piloten, 470 vom Bordpersonal, 500 vom Bodenpersonal und 550 Bürokräfte. Dies garantiere die Überlebensfähigkeit der Gesellschaft. Unsicherheit besteht noch über die Gewährung eines staatlichen Darlehens in Höhe von 127 Mill. Euro, dem die Europäische Kommission zustimmen muss. Ähnliches geschah zwar im Fall der belgischen Fluggesellschaft Sabena, jedoch zeigt die Kommission ein ausgesprochenes Unwillen den Regierungen zu erlauben, in Schwierigkeiten geratenen Fluggesellschaften weitere staatlichen Unterstützungen zu gewähren.

• Sowohl der britische Nordirlandsekretär John Reid als auch der irische Außenminister Cowen zeigen sich enttäuscht über den Rückzug der Minister der UUP aus der nordirischen Exekutive und drücken die Hoffnung aus, dass dies bald zurückgenommen wird. Dr. Reid: “Ich hoffe, dass sich in der Entwaffnungsfrage hinreichend viel bewegt, habe jedoch keine Informationen um sagen zu können, dass ich es erwarte. ... Ich würde die Lage morgen früh gerne gelöst sehen.”

Donnerstag, 18. Oktober 2001

• Der Vorsitzende der Ulster Unionist Party (UUP) David Trimble gibt bekannt, den Rücktritt der drei Minister seiner Partei in der nordirischen Exekutive eingereicht zu haben. Der britische Nordirlandsekretär John Reid habe nun sieben Tage Zeit zu entscheiden, ob er das nordirische Parlament auflösen will. Sollte eine Bewegung in der Frage der Entwaffnung der IRA eintreten, könnten die Minister unverzüglich neu ernannt werden.

Mittwoch, 17. Oktober 2001

• Die Spekulationen um eine baldige Bewegung der IRA in der Entwaffnungsfrage halten an, nachdem ein Sinn Féin Sprecher Gespräche seiner Partei mit der britischen und irischen Regierung sowie der UUP bestätigte.

Dienstag, 16. Oktober 2001

• In Dublin beginnt die Arbeit an einer zweiten Stadtbahnlinie von Sandyford ins Zentrum, die im Jahr 2003 bei einer Fahrzeit von 23 Minuten in Betrieb genommen werden soll.

Montag, 15. Oktober 2001

• Ian Paisley Jr. von der Democratic Ulster Party (DUP) im nordirischen Parlament wirft der irischen Regierung vor, gestern in einem siebenstündiges Fest den Terrorismus gefeiert zu haben.

Sonntag, 14. Oktober 2001

• Nach Ansicht der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte und früheren irischen Staatspräsidentin Mary Robinson gehört nun auch die Bevölkerung Afghanistans zu den Opfern des Terrorangriffs auf das World-Trade-Center in New York vom 11. September. Sie fordert die sofortige Einstellung der Bombenangriffe auf das Land.

• Im Rahmen eines großen Staatsaktes werden Kevin Barry und neun weitere 1920 hingerichtete republikanische Aufständige vom Mountjoy-Gefängnis auf den Friedhof von Glasnevin umgebettet. Nach den Worten von Taoiseach Bertie Ahern haben diese nichts mit der heutigen IRA gemein und die heutige IRA nichts mit der Zeremonie.

Sonnabend, 13. Oktober 2001

• Ein paar Zahlen zur Entwicklung der durchschnittlichen Hauspreise in der Republik Irland:

  Juni 1996, Neubauten:		84.717 €
  Juni 2001, Neubauten:		187.821 €
  Juni 1996, Altbauten:		85.459 €
  Juni 2001, Altbauten:		213.072 €

Freitag, 12. Oktober 2001

• Der britische Nordirlandsekretär John Reid verliert bei zunehmender Gewalt in Nordirland die Geduld und erklärt den Waffenstillstand der loyalistischen Ulster Defence Association (UDA), der Ulster Freedom Fighters (UFF) und der Loyalist Volunteer Force (LVF) als nicht mehr existent. Weiterhin anerkannt wird der Waffenstillstand der Ulster Volunteer Force (UVF) wie auf der Gegenseite der der IRA.

Donnerstag, 11. Oktober 2001

• Die wie viele Flugunternehmen angeschlagene irische Fluggesellschaft Aer Lingus versucht mit zeitlich befristeten Sonderangeboten Ryanair Paroli zu bieten: Inklusive aller Gebühren und Steuern nach Kontinentaleuropa hin und zurück für 125,70 Euro, nach New York für 214,59 Euro. Nach zwei Tagen sind 40.000 Plätze verkauft.

Mittwoch, 10. Oktober 2001

• Nach Plänen von Verteidigungsminister Michael Smith soll die irische Staatsbürgerschaft künftig nicht mehr erforderlich sein um in die irischen Armee einzutreten.

• Trotz der immer häufiger werdenden Meldungen über ein Ende des irisches Wirtschaftswunders nimmt die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in Irland zu. In diesem Jahr sind es über 26.000 verglichen mit 18.000 vor zwölf Monaten.

Dienstag, 9. Oktober 2001

• Sinn Féin Präsident Gerry Adams weist Gerüchte, die IRA würde sich in Kürze in der Entwaffnungsfrage bewegen, als zurück. Die IRA hätte sich in den letzten Jahren sehr stark bewegt, und nun müsse ein Entgegenkommen der anderen Seite bei der Polizeireform und den Menschenrechten erfolgen.

• Die Conference of Religious of Ireland (CORI) fordert die Erhöhung der Sozialhilfe auf 30 % des durchschnittlichen Industrielohnes, was einem Betrag von ca. 635 Euro pro Monat entspricht.

Montag, 8. Oktober 2001

• Nachdem ein Antrag der UUP die Sinn Féin aus der nordirischen Exekutive auszuschließen im Parlament gescheitert ist, geht man davon aus, dass ihr Vorsitzender David Trimble durch Rückzug seiner Minister die nordirische Regierung platzen lässt, sollte die IRA nicht in letzter Minute mit einer Geste in der Entwaffnungsfrage einlenken.

Sonntag, 7. Oktober 2001

• Der nordirische Erziehungsminister und Sinn Féin Chefunterhändler Martin McGuinness reagiert empört auf Pressemeldungen, er sei zum neuen Stabschef der IRA ernannt um die Entwaffnung voranzutreiben. Entsprechende Meldungen seien falsch, böswillig und Quatsch.

Sonnabend, 6. Oktober 2001

• Der Vorsitzende der Ulster Unionist Party und frühere First Minister der Nordirischen Exekutive David Trimble erleidet vor dem Belfast Appeal Court eine überraschende Niederlage, als das Gericht urteilt, der Ausschluss der Sinn Féin Minister von Sitzungen des Nord-Süd-Ministerrats sei illegal (siehe auch 1. und 3. November 2000).

Freitag, 5. Oktober 2001

• Eltern sind empört, doch warum eigentlich? Die mit 1.200 Schülern größte Schule des Landes, die Mercy Secondary School in Tralee, plant Strafen in Höhe von 6,35 Euro für Schüler, die im Unterricht mit ihrem Handy telefonieren, Kaugummi kauen, auf dem Schulgelände rauchen und ähnliches veranstalten. Einem Schüler, der sich ein Handy leisten könne, könne auch eine entsprechende Strafe zahlen, meint der Schulleiter. Derzeit würden über 50.000 Euro pro Jahr an Reinigungskosten anfallen.

Donnerstag, 4. Oktober 2001

• Dreihundert aufgebrachte Postmeister marschieren in Dublin zum Parlament und blockieren die Eingänge, um gegen Pläne zu protestieren, künftig viele Postdienstleistungen Einzelhändlern zu überlassen. Zudem fordern sie eine sofortige 12 %ige Gehaltserhöhung. Eine Abstimmung über Streikmaßnahmen ist für den 19. Oktober geplant.

Dienstag, 2. Oktober 2001

• Auf einer Konferenz seiner Partei in Brighton spricht der britische Premierminister Tony Blair bemerkenswerte Worte: “Es wird kein vereinigtes Irland geben – außer durch Konsens, und es wird keine Rückkehr zu den Tagen einer unionistischen oder protestantischen Vorherrschaft in Nordirland geben, denn für solche Zeiten, gibt es keinen Platz mehr in der modernen Welt. Die Unionisten müssen Gerechtigkeit und Gleichheit für die Nationalisten akzeptieren. ... Und die Republikaner müssen zeigen, dass sie die Gewalt aufgegeben haben – nicht nur durch einen Waffenstillstand, sondern durch Abgabe ihre Waffen. ... Und was jene Menschen betrifft, die sich selbst Loyalisten nennen, dabei aber Terrorismus betreiben, so besudeln sie den Namen des Vereinigten Königreichs.”

Montag, 1. Oktober 2001

• Kein leichter Job in dieser spannungsgeladenen Zeit: Um Mitternacht übernimmt der irische UNO-Botschafter Richard Ryan für einen Monat die Präsidentschaft im UN-Sicherheitsrates.

• Schon lange hatte eine irische Regierung nicht mehr soviel Zustimmung in der Bevölkerung: nach den letzten Meinungsumfragen sind 64 % aller Iren mit ihrer Regierung zufrieden. Gleichzeitig steigt die Zustimmung zur Regierungspartei Fianna Fáil auf 51 %, und ihren Taoiseach mag sogar 70 % der Bevölkerung. Sollte da etwa im kommenden Jahr mit einer langen Tradition gebrochen und eine Regierung wiedergewählt werden?