Nachrichten aus Irland

August 2015

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Montag, 31. August 2015

Nach einem Treffen der Führungsgremien beschloss die Ulster Unionist Party (UUP) am Wochenende, ihren Minister aus der nordirischen Regierung zurückzuziehen. Begründet wird das damit, dass es nach Einschätzung der nordirischen Polizei noch organisatorische Strukturen der einst eng mit der Sinn Féin verbundenen Provisional IRA gibt, aus denen heraus der Mord an dem ehemaligen IRA-Mitglied Kevin McGuigan erfolgt ist. Selbst wenn dieser Mord nicht von der IRA-Führung sanktioniert worden sei, heißt es weiter, sei damit das Vertrauen in die den stellvertretenden nordirischen Regierungschef stellende Sinn Féin erschüttert.
Die Frage ist jetzt, ob sich die den nordirischen Regierungschef stellende DUP dem anschließen wird, was den Kollaps der nordirischen Exekutive und die Übernahme der Regierung durch die britischen Nordirlandministerin in London zu Folge hätte. In dieser Woche ist eine Reihe von Treffen auf Ministerebene zwischen Vertretern der britischen Regierung, der Republik Irland und Nordirland angesetzt, um dies abzuwenden. Nach Ansicht des irischen Außenministers Charlie Flanagan steht dabei die Sinn Féin in besonderer Verantwortung, die ihren Einfluss geltend zu machen habe um sicherzustellen, dass die IRA in jeglicher Form endgültig “aus dem Geschäft” ist.

Siehe auch: 14.08.15, 21.08.15, 24.08.15, 25.08.15, 26.08.15, 27.08.15

Sonntag, 30. August 2015

Gleich dreimal ist Irland bei einer Umfrage unter den Lesern des amerikanischen Travel and Leisure Magazine nach der besucherfreundlichsten Stadt der Welt auf den ersten zehn Plätzen vertreten, mit Galway auf Platz 1, Dublin auf Platz 3 und Cork auf Platz 4. Das Lob der Leser in den veröffentlichten Kommentaren war allumfassend, mit “freundliche und gesellige Menschen umgeben von grünen Hügeln” könnte man es zusammenfassen. Auf Platz 2 kam Charleston im US-Bundesstaat North Carolina. Gleichfalls unter den ersten zehn Platzierungen lagen das australische Melbourne und das schottische Edinburgh.

Sonnabend, 29. August 2015

Zum fünften Mal, seitdem das Trinkwasser nicht mehr kostenlos ist, ziehen mehrere zehntausend Demonstranten durch Dublins Straßen um gegen die Gebühren für zu demonstrieren. 57 % der Haushalte, so die Right2Water-Kampagene, würden sich derzeit weigern zu zahlen, und dieser Anteil könne sich leicht erhöhen, wenn die Zahler erkennen, dass sie ihr Geld wegwerfen.
Siehe a.: 31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14, 23.06.14, 20.08.14, 02.10.14, 11.10.14, 13.10.14, 16.10.14, 28.10.14, 30.10.14, 02.11.14, 04.11.14, 05.11.14, 17.11.14, 19.11.14, 20.11.14, 21.11.14, 31.01.15, 21.03.15, 01.04.15, 19.04.15, 09.05.15, 02.07.15, 15.07.15
Justizministerin Frances Fitzgerald weist den Vorwurf der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zurück, Irland würde sich – wie auch das Vereinigte Königreich und Dänemark – einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik verweigern. Ihr Land habe sich bereit erklärt zwischen 2015 und 2016 mit 520 Flüchtlingen fast doppelt so viele anzusiedeln, wie es die Europäische Kommission empfohlen habe, widerspricht sie dem in der heutigen Ausgabe des Irish Independent.
Siehe auch: 23.08.14, 05.09.14, 19.05.15

Freitag, 28. August 2015

Die 19-jährige Joanne O’Riordan aus Cork erhält den Outstanding Young Person of the World Award. Sie ist einer von sieben Menschen weltweit, der ganz ohne Gliedmaßen geboren wurde. Verliehen wird der Preis durch Junior Chamber International (JCI), eine Organisation, in der sich rund 200.000 Mitglieder in 5.000 unabhängigen lokalen Gruppen aus mehr als 100 Ländern und Regionen zusammengeschlossen haben. Sie hat sich zur Aufgabe gestellt, Menschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren in die Lage zu versetzen, positive Veränderung in der Gesellschaft zu bewirken.
Vor einem Jahr hatte das hübsche Mädchen ihr Leben von ihrem Bruder in dem Film No Limbs, no Limits (Keine Glieder, keine Limits) dokumentieren lassen und war von Staatspräsident Michael D. Higgins, den der Film sehr beeindruckt hatte, am Vortag ihres 18. Geburtstages eingeladen worden. Die gestrige Auszeichnung erfolgte laut Laudatio der Juroren für ihren Einsatz für Kinder, den Weltfrieden und die Menschenrechte. Der Preis ist mit einem Stipendium im Wert von bis zu 10.000 Euro verbunden. (s.a. 24.04.14)
Ein paar Zahlen zur Beschäftigungslage. Nach Angaben des Zentralamtes für Statistik hatten im zweiten Quartal dieses Jahres so viele Menschen einen Arbeitsplatz wie schon seit sechs Jahren nicht mehr. Die Arbeitslosenrate sank von 10 auf 9,6 %. Das größte Plus bei den Arbeitsplätzen gab es im vergangenen Jahr mit einer Zunahme um 18,5 % im Baugewerbe, gefolgt von 5,7 % auf dem Finanzsektor.
Weiterhin düster sieht es bei der Arbeitslosigkeit junger Menschen unter 25 Jahren aus, die derzeit bei 22,4 % liegt. Dies entspricht einer Zunahme um zwei Prozent seit Jahresanfang, ist allerdings immer noch 4,5 % weniger als im Sommer letzten Jahres.

Donnerstag 27. August 2015

Die politische Lage in Nordirland spitzt sich zu. So droht der stellvertretende Vorsitzende der DUP Nigel Dodds, dass seine Partei ihre Minister aus der Regierung mit der Sinn Féin und den anderen Parteien zurückziehen wird, falls die Provisional IRA noch existiert und für den Mord an ihrem ehemaligen Mitglied Kevin McGuigan verantwortlich ist – was zu Folge hätte, dass Nordirland wieder von London aus regiert werden müsste. Dahinter steht, dass in den Augen der Unionisten eine weiterhin existierende PIRA zwangsläufig auch weiterhin mit der Sinn Féin verbunden ist.
Siehe auch: 14.08.15, 21.08.15, 24.08.15, 25.08.15, 26.08.15
Anwohner zeigen sich auf einer Bürgerversammlung in Bayside besorgt über das Vorhaben der Dubliner Hafengesellschaft, zehn Millionen Tonnen Sandaushub in der Dublin Bay zu versenken. Befürchtet werden eine Zunahme der Überflutungen, Beeinträchtigungen für Schwimmer und Taucher sowie Belästigungen für die Anwohner, da die Einbringung Tag und Nacht sowie bei jedem Wind und Wetter erfolgen soll.

Mittwoch, 26. August 2015

Das Gezerge um die Existenz oder Nichtexistenz der Provisional IRA füllt die Ränge des Sommertheaters. Und so hat Justizministerin Frances Fitzgerald jetzt die irische Polizeipräsidentin Noirín O’Sullivan beauftragt, in Zusammenarbeit mit der nordirischen Polizei PSNI eine neue Einschätzung zur Bewertung dieser Sachlage abzuliefern. Sie habe keinen Zweifel daran, so die Ministerin, das Personen, die mit der IRA verbunden waren oder es immer noch sind, in schwerwiegende Verbrechen verwickelt sind, und weder Gerry Adams noch die Sinn Féin könnten diesbezüglich ihre Hände in Unschuld waschen. Es mache die Sache kompliziert, dass viele wenn nicht gar alle Mitglieder der IRA auch Mitglieder der Sinn Féin gewesen seien.
Laut einem Artikel des früheren Justizministers Michael McDowell in der heutigen Ausgabe der Irish Times haben die britische und irische Regierung der Provisional seinerzeit willentlich zugestanden als “unbewaffnete und verdorrenden leere Hülse” weiterzuleben, um damit zu verhindern, dass der frei werdende Raum durch radikale Dissidenten aufgefüllt wird. Eine solche inaktive IRA habe man als eine mit der “alten IRA vergleichbar harmlosen Gruppierung und das kleinere von zwei Übeln gesehen”.

Mit dem Auftrag der Justizministerin an die irische Polizei, eine neue Einschätzung bezüglich der Provisional IRA zu liefern, hat die Sinn Féin nach eigenem Bekunden kein Problem. Man sei überzeugt, heißt es, dass diese Einschätzung zu dem Ergebnis führen wird, dass die Organisation nicht mehr existiert.

Siehe auch: 14.08.15, 21.08.15, 24.08.15, 25.08.15
Gegen halb acht in der Früh bricht in einem Hangar auf dem Dubliner Flugplatz außerhalb der Passagierterminal ein Feuer aus und der Flugplatz wird geschlossen. Ankommende Flüge werden auf andere Flugplätze umgeleitet und alle Starts gestrichen. Menschen werden nicht verletzt. Gegen zehn Uhr ist das Feuer gelöscht und der Flugbetrieb wird wieder aufgenommen.

Dienstag, 25. August 2015

Gibt es die IRA noch oder gibt es sie nicht mehr, lautet die Frage, über die seit Tagen heiß diskutiert wird. Die Garda Síochána gehe davon aus, so Polizeipräsidentin Noirín O’Sullivan, dass die Provisional IRA als Organisation nicht mehr existiere, jedoch frühere Mitglieder sich zusammengetan haben und weiterhin in kriminelle Aktivitäten wie dem Dieselwaschen (Entfernung des Farbstoffes aus Heizöl, um ihn als Dieseltreibstoff verkaufen zu können) verstrickt sind. Der Umfang ihrer kriminellen Aktivitäten sei in der Republik allerdings deutlich geringer als in Nordirland.
Derweil geht der SF-Abgeordnete Caoimhghín Ó Caoláin auf die Forderung von Innen- und Umweltminister Alan Kelly ein: “Sie [die IRA] existiert nicht mehr und wird nicht wieder neu entstehen”, heißt es in seiner Erklärung. Der Fianna-Fáil-Vorsitzende Micheál Martin will das nicht glauben und beschuldigt die Sinn Féin der Verlogenheit, worin diese im Gegenzug eine den Friedensprozess in Nordirland gefährdende Wahlkampftaktik sieht, mit der er der in den Umfragen vor der Fianna Fáil liegenden Partei zu schaden versucht.

Siehe auch: 14.08.15, 21.08.15, 24.08.15
Die Dubliner Stadtverwaltung beschuldigt die Regierung, die Obdachlosigkeit in der Hauptstadt in die Höhe zu schrauben, indem das Wohngeld gedeckelt werden soll und die Regierung die bislang “traditionelle Erstattung” von 90 % der durch die Stadtverwaltung dafür aufgewandten Kosten nach und nach einstellen will. (s.a. 18.08.15, 09.07.15)

Montag, 24. August 2015

Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams weist Vorwürfe zurück, es gebe noch eine “gewisse organisatorische Infrastruktur” der Provisional IRA und aus ihr könne die Anordnung zum Mord an ihrem früheren Mitglied Kevin McGuigan gekommen sein. Die IRA, so Gerry Adams, sei “im Interesse des Friedensprozess unbesiegt von der Bühne verschwunden”, und die Mörder von Kevin McGuigan seien Kriminelle und repräsentierten in keiner Weise den Republikanismus.
Für Innen- und Umweltminister Alan Kelly sind diese Bemerkungen zu schwammig. Eine Aussage wie “ungeschlagen gegangen” verschärfe die Lage nur noch weiter, so der Minister. Er erwarte vom Sinn-Féin-Präsidenten die eindeutige Feststellung “die IRA existiert nicht mehr und wird nie mehr existieren”, und das irische Volk werde diese begrüßen. (s.a. 14.08.15, 21.08.15)

Sonntag, 23. August 2015

Vergangene Woche erschien im deutschsprachigen Blog von Markus Bäuchle aus Cork ein Beitrag unter dem Titel In Irland gehen die Uhren anders. Das erinnerte mich an eine Bemerkung zu dem Thema von Lord Dunsay (1878–1957) aus seinem 1936 erschienenen Buch My Ireland. Ehe ich die gesuchten Zeilen fand, stieß ich auf einen Absatz, in dem der exzentrische Lord aus dem County Meath sein Irland als ein “Land der Träume” beschrieb. Das wäre etwas als ‘Sonntagsnachricht fürs Sommerloch’, dachte ich und brachte ihn ins Deutsche. Am Ende jedoch wurde mir der Text für eine Meldung in den Nachrichten zu lang, so dass ich seinen diesbezüglichen Erkenntnissen hier eine Extraseite widme.

Sonnabend, 22. August 2015

Ein Bericht von Transparency International kritisiert die irische Regierung wegen ihres Nichtstun bei der Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Vor zwölf Jahren hatte Irland zusammen mit 40 weiteren Saaten ein Abkommen zur Bekämpfung von Korruption unterzeichnet, und bis heute, so heißt es, wurde in keinem einzigen Fall Anklage erhoben. Damit gehört die Grüne Insel unter den 41 Unterzeichnerstaaten zu den Ländern, die am wenigsten gegen die Korruption im eigenen Land tun.
Doch sehr viel besser, sieht es in vielen anderen Ländern auch nicht aus. Laut dem Bericht gibt es nur vier Länder, die aktiv und nachhaltig Korruptionsfälle verfolgen und Firmen vor Gericht stellen: Die USA, das Vereinigte Königreich, Deutschland und die Schweiz.
Im kommenden Monat findet, Zufall oder nicht, eine Woche vor dem Besuch von Papst Franziskus in den Vereinigten Staaten die dritte International Women’s Ordination Worldwide Conference statt, die die uneingeschränkte Zulassung von Frauen zum Priesteramt fordert. Zu den Unterstützern gehört neben der bekannten amerikanischen Benediktinernonne Sr. Joan Chittister und dem für sein politisches Engagement bekannten Schauspieler Martin Sheen mit irischen und walisischen Wurzeln der irischer Priester Fr. Tony Flannery von der Vereinigung katholischer Priester ACP, der dort als Redner auftreten wird.
2012 war Fr. Flannery wegen seiner, zur offiziellen Lehrmeinung der Kirche konträren Ansichten bezüglich Frauenordination, Homosexualität und Empfängnisverhütung mit einem Schreibverbot und dem Verbot öffentlich kirchliche Handlungen auszuüben belegt worden, hatte jedoch erst in der vergangenen Woche auf eine private Einladung hin eine Messe gehalten. “Ich habe keine Ahnung, ob ich das Verbot der Glaubenskongregation damit breche oder nicht”, äußerte er anschließend, “doch bereitet mir das keine schlaflosen Nächte.”

Sieh auch: 09.04.12, 11.04.12, 17.04.12, 27.04.12, 14.10.12, 27.01.13, 08.01.14

Freitag, 21. August 2015

Die nordirische Polizei verdächtigt Mitglieder der Provisional IRA, für den Mord an ihrem ehemaligen Mitglied Kevin McGuigan verantwortlich zu sein. Man sei jedoch nicht in der Lage einzuschätzen, heißt es, ob es in der laut Sinn Féin erloschenen Organisation noch eine Kommandostruktur gebe, die dieses angeordnet habe.
Kevin McGuigan war im Verlauf einer vermuteten Fehde zwischen früheren IRA-Mitglieder in der vergangenen Woche erschossen worden. Die Provisional IRA hatte vor fast zwanzig Jahren einen Waffenstillstand verkündet und sich in der Folge entwaffnet, was durch eine unabhängige Kommission bestätigt worden war. Sollte die ehemalige PIRA als Organisation in den Mord verwickelt sein, könnte das schwerwiegende Folgen auf die Arbeit der nordirischen Regierung und den Friedensprozess haben. (s.a. 14.08.15)
Verkehrs- und Tourismusminister Paschal Donohoe warnt die Tourismusindustrie vor der Rückkehr zu einem “Rip-off Ireland”. Die Regierung habe den verminderten Mehrwertsteuersatz von 9 % für touristische Leistungen nicht eingeführt, damit die Industrie ihre Gewinne maximiere. Sollten diese Vergünstigung nicht weitergegeben werden und Restaurants, Cafés und Hotels die Preise erhöhen, werde sie wieder gestrichen, warnt er im Vorfeld der Beratungen für den Staatshaushalt 2016. Während des Booms hätten zu hohe Preise dem Tourismus einen gigantischen Schaden zugefügt, ein Fehler, der nicht wiederholt werden dürfte.

Donnerstag, 20. August 2015

Nach Ansicht von Verkehrsminister Paschal Donohoe erhält die 2006 privatisierte Luftverkehrsgesellschaft Aer Lingus mit der gestrigen Einigung über eine Eingliederung in die International Airline Group (IAG) die Plattform, die sie benötigt, um künftig mehr Passagiere mit mehr Service zu befördern. Der Verkauf des bisher vom Staat gehaltenen 25,1 %igen Aktienpaketes an die IAG wird € 335 in die Staatskasse spülen, die er zur Verbesserung der Infrastruktur des Landes einsetzen will.
Siehe auch: 12.12.14, 17.12.14, 20.12.14, 23.12.14, 11.03.15, 27.05.15, 28.05.15, 29.05.15, 19.08.15
Irische Vermieter sehen den Grund für die hohen und immer weiter steigenden Mieten im Steuersystem. Zwischen 20 und 26 % hätten sich die Kosten für sie in der letzten Zeit erhöht, heißt es vom irischen Haus- und Grundbesitzerverband. Die Mieter wären geschockt, wenn sie wüssten, dass zirka 62 % von dem, was sie an Miete zahlen, in Form verschiedener Steuern an die Regierung ginge. Von 1.000 Euro Monatsmiete erhalte allein € 620 Euro der Finanzminister. € 150 würden für die Begleichung der laufenden Kosten benötigt, so dass am Ende nur € 230 beim Vermieter blieben.

Mittwoch, 19. August 2015

Nach Zustimmung der beiden größten Anteilseigner (Ryanair mit 29,8 % und die irische Regierung mit 25,1 %) gibt nun auch der Vorstand von Aer Lingus seine endgültige Zustimmung für die Übernahme der einst staatlichen Luftlinie durch die International Airlines Group (British Airways und Iberia) unter Führung des früheren Vorstandsvorsitzenden von Aer Lingus Willie Walsh. Im Rahmen der gestern unterzeichneten Übereinkunft wurde festgelegt, das Aer Lingus als Marke erhalten bleibt und die Fluggesellschaft auch künftig von Irland aus geführt wird. Sollten die europäischen Wettbewerbshüter nicht einschreiten, steht der Übernahme jetzt nichts mehr im Weg.
Siehe auch: 12.12.14, 17.12.14, 20.12.14, 23.12.14, 11.03.15, 27.05.15, 28.05.15, 29.05.15
“Millionen von Menschen auf der ganzen Welt mit irischen Vorfahren” wollte man mit dem Certificate of Irish Heritage dazu bewegen, ihre Verbindung mit Irland durch einen Besuch des Landes zu erneuern. Bei einem Nachweis irischer Vorfahren in Ahnenreihe konnte man sich seine irische Abstammung gegen eine Gebühr in Höhe von 40 Euro auf einem Zertifikat im Format einer Scheckkarte bestätigen lassen und damit zu einem vergünstigten Preis touristische Leistungen von an dem Programm teilnehmenden Einrichtungen erhalten.
Zu den ersten Inhabern dieses Nachweises gehörte der amerikanische Präsident Barack Obama, doch darüber hinaus blieb das Interesse daran, sich sein ‘Irischsein’ offiziell bestätigen zu lassen, weit hinter den Erwartungen zurück. Nachdem in den vergangenen fünf Jahren nur 3.000 solche Ausweise ausgegeben wurden, wird das Projekt jetzt eingestampft, und vom kommenden Montag an werden keine neuen mehr ausgegeben. Wer also einen solchen Nachweis noch will, muss sich sputen. (s.a. 19.05.10)

Dienstag, 18. August 2015

Das Anmieten von B&Bs und Hotelzimmern zur Unterbringung obdachloser Familien mit Kindern müsse untersagt werden, denn solche seien zur Unterbringung von Kindern völlig ungeeignet und falsch ausgestattet, fordert die Irische Gesellschaft zur Verhinderung von Grausamkeiten an Kindern ISPCC in einer Eingabe an den Haushaltsausschuss des Parlaments, der in Kürze mit seinen Beratungen für 2016 beginnt. Gefordert wird an ihrer Stelle die Errichtung von Wohneinheiten aus industriell produzierten Fertigmodulen, die innerhalb von sechs Wochen aufgebaut werden könnten. (s.a. 09.07.15)
Nach einer Zählung in der Woche vom 20. bis zum 26. Juli leben derzeit in Irland 1.383 Kinder in 657 obdachlosen Familien, eine Zunahme um 63 % seit Januar dieses Jahres.
… und wollt euch sagen, es weihnachtet sehr, heißt es ab Donnerstag wieder bei Brown Thomas in Dublin, Cork und Limerick. Bei Außentemperaturen von 20 Grad bauen die Abgestellten der drei Kaufhäuser seit Wochenbeginn mit Bäumen und Christbaumkugeln die Weihnachtsmärkte auf, unter anderem mit Ständen zu den Themen Ich liebe Kandis, Die Reise des Weihnachtsmann, Eispalast und Venezianischer Winter. 127 Tage haben die Kunden von Brown Thomas dann Zeit, um in die richtige weihnachtliche Stimmung zu kommen. Warum der frühe Start? Man reagiere damit auf die Wünsche der Kunden, so ein Sprecher von Brown Thomas, und habe herausgefunden, dass viele Menschen gerade zu dieser Jahreszeit gerne Weihnachtsartikel kaufen.

Montag, 17. August 2015

Die Labour Party kommt ein gutes halbes Jahr vor den Parlamentswahlen in den Umfragen “auf keinen grünen Zweig”. Hatte sie bei der letzten Wahl noch knapp 20 % der Erstpräferenzen eingefahren und war damit zweitstärkste Partei geworden, sind es nach einer gestern in der Sunday Times veröffentlichten Umfrage gerade einmal sechs Prozent, die den Juniorpartner in der Regierung mit der Fine Gael noch unterstützen. Da bereitet es nur wenig Trost, dass ihre Vorsitzende Joan Burton mit 37 % die zweitbeliebteste Parteivorsitzende ist, knapp hinter dem Vorsitzenden der Fianna Fáil Micheál Martin mit 39 %. Beliebteste Partei war nach dieser Umfrage die Regierungspartei Fine Gael mit 27 %, gefolgt von der Fianna Fáil mit 20 % und der Sinn Féin mit 19 %.

Sonntag, 16. August 2015

Es würde mich nicht wundern, wenn Ray O’Donnell der einzige Kantor einer Kathedrale weltweit ist, der von sich sagen kann, seinen Job fast halb so lange ausgeübt zu haben, wie seine Kathedrale alt ist. Denn seit 1994 ist der geborene Dubliner Kantor der Kathedrale der Stadt Galway, die als jüngste europäische Kathedrale gestern vor 50 Jahren geweiht wurde.
Angestoßen hatte das Projekt in den 1940er Jahren der damalige Bischof von Galway Miceál Browne, den es gestört haben mag (wie der Dubliner Erzbischof) einen Bischofssitz ohne Kathedrale zu haben. So schlug er dem Stadtrat vor, das Gelände des früheren Galwayer Gefängnisses der Kirche zum Bau einer Kathedrale zu überlassen. Die Idee stieß bei den Stadtvätern auf Zustimmung, und das einstige Gefängnis ging zum symbolischen Preis von £ 10 in den Besitz der Kirche über. Papst Pius XII genehmigte den Plan 1957, im Jahr darauf begann der Bau, und am 15. August 1965 wurde die Kathedrale durch den Erzbischof von Boston Kardinal Richard Cushing geweiht.

Dass die Weihe durch einen Bischof aus der Neuen Welt erfolgte, hatte seinen Grund, denn von den Gesamtkosten in Höhe von einer Million Pfund sammelte die Erzdiözese Boston allein £ 100.000, und ihr Bischof gab noch einmal £ 30.000 dazu. Heute dominiert die 44 Meter hohe Kuppel der Kathedrale die Skyline von Galway, im Volksmund auch Taj Miceál genannt, zu Ehren von Bischof Miceál Browne, dem die Galwayer den Bau zu verdanken haben.

Sonnabend, 15. August 2015

Am Vormittag explodiert in einem Lieferwagen der Post auf einem Kasernengelände in Belfast ein Paket, worauf das Feuer auf zwei benachbarte Fahrzeuge und drei Garagen übergriff. Der Fahrer hatte den Wagen bereits verlassen, so dass es keine Verletzte gab. Die Palace Barracks sind seit 2008 Hauptquartier des Royal Irish Regiment des Vereinigten Königreiches und waren in der Vergangenheit mehrfach Ziel von Angriffen dissidenter Republikaner.
In einem neuen Anlauf die Wohnungskrise in Dublin in den Griff zu bekommen soll laut einer Verordnung von Innen- und Umweltminister Alan Kelly bis Ende Januar 2016 die Hälfte aller verfügbaren Sozialwohnungen an Obdachlose vergeben werden. Im Januar 2015 hatte er bereits € 25 Mio. für ein Programm zur Bekämpfung der Krise zu Verfügung gestellt, im Rahmen dessen in der ersten Hälfte dieses Jahres mehr als 500 Obdachlose eine Wohnung erhalten hatten.

Freitag, 14. August 2015

Der nordirische Regierungschef Peter Robinson (DUP) fordert, die Sinn Féin (Partei seines Stellvertreters Martin McGuinness und zugleich die zweitstärkste des Landes) von der Regierung auszuschließen, sollte sich herausstellen, dass die 2005 nach eigenen Angaben entwaffnete Provisional IRA hinter der Ermordung ihres früheren Mitgliedes Kevin McGuigan am vergangenen Mittwoch steht.
Kevin McGuigan stand in Verdacht, vor drei Monaten den früheren IRA-Führer Gerard ‘Jock’ Davison in Belfast erschossen zu haben. In der Folge wird nun unter Unionisten die Vermutung propagiert, dass es sich beim Mord an Kevin McGuigan um einen Akt von Selbstjustiz aus Kreisen der IRA handelt. Die Sinn Féin weist dies zurück, fordert ein Ende der ihrer Meinung nach unbegründeten und willkürlichen Spekulationen und drückt ihre Hoffnung aus, dass die Polizei den Vorfall möglichst rasch aufklären wird.
Die Zahl der neu zugelassenen Autos ist erstmals seit 2011 wieder gestiegen. Mit 117.652 gab es 2014 mehr als ein Viertel mehr Neuzulassungen als im Jahr zuvor. Insgesamt hat die Zahl der motorisierten Fahrzeuge auf Irlands Straßen erstmals die Marke von 2,5 Mio. überschritten. Ende 2014 waren es 1.943.866 Privatwagen, 317.378 Lastwagen, 85.042 landwirtschaftliche Fahrzeuge und 36.573 motorisierte Zweiräder – und das alles bei knapp 4,6 Mio. Einwohner in der Republik Irland.

Donnerstag, 13. August 2015

“Ich denke, es liegt etwas fundamental Störendes darin, wenn Eltern meinen sie müssten ihr Kind katholisch taufen lassen um für sie einen Platz in der örtlichen Schule zu bekommen, ohne an das zu glauben, was die katholische Lehre mit der Taufe verbindet”, erklärte Bildungsministerin Jan O’Sullivan gestern in Limerick und versprach die von der Kirche durchaus erwünschte, bislang jedoch nur schleppend verlaufende Übernahme einer größeren Zahl katholischer Grundschulen in staatliche Trägerschaft zu beschleunigen.
Siehe auch: 18.05.00, 04.09.07, 06.09.07, 02.10.07, 27.01.08, 11.04.08, 11.05.08, 27.01.09, 25.03.12, 02.04.13, 05.08.15
Im von der irischen Regierung in Auftrag gegebenen 2015 National Risk Assessment Report (Bericht zur Einschätzung der Risiken für die weitere wirtschaftliche Erholung des Landes) wird der mögliche Austritt des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland aus der EU wegen der engen wirtschaftlichen Verflechtung mit der Republik Irland als eines der Hauptrisiken genannt.

Mittwoch, 12. August 2015

Aus meiner Verschenkkiste nicht mehr benötigter oder mehrfach vorhandener Bücher und CDs hier eine Produktion lokaler Musiker von der Renvyle-Halbinsel:
The Last Lakes of Kylemore lautet der Titel des Albums von Jackie Coyne aus dem Jahr 2008, und diese Seen haben es ihm auch in anderer Hinsicht angetan, den er gilt vor Ort als der beste Angler. “This CD and booklet is a collection of wonderful songs and poems, all created by Jackie Coyne”, schreibt der Sekretär der Letterfrack Writers Group Tom Mongan in seiner Einführung und fährt fort: “This collection takes you on a voyage, it brings you onto the stepping stones of life, to the musical tones of running streams, the sadness of tragedy, to the joy of great expectations and new beginnings. All the songs and poems are original, many were created as he looked at the splendid scenery at Lettergesh beach on waves, that tell tales that are both beautiful and sad. […]”

Die CD und das Booklet gehen frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Gleich drei Interessenten innerhalb weniger Minuten nach Veröffentlichung des obigen Beitrags: Die CD ist vergeben und geht an eine Leserin aus 44789 Bochum, die sich um 9.59 Uhr als Erste gemeldet hat.

Dienstag, 11. August 2015

Taoiseach Enda Kenny pfeift seinen Fraktionsvorsitzenden Paul Kehoe (ein bisschen) zurück. Er denke nicht darüber nach, auch nach der nächsten Legislaturperiode im Amt zu bleiben, erklärte er gestern im Irish Independent. Es wäre sehr arrogant und anmaßend für einen Volksvertreter, davon auszugehen, das Volk werde ihn wählen solange er nur wolle. Wer das Land regiere entscheide allein das Volk, und seine Priorität liege darin, seinen Job zu einem erfolgreichen Abschluss zubringen. Sein Fraktionsvorsitzender Paul Kehoe habe sich da einer “großen poetischer Freiheit” bedient, als er seine Aussage machte.
Der Kampf gegen Drogen in Irland ist verloren, meinte gestern der Anti-Drogen-Aktivist Fr. Peter McVerry vor einem Ausschuss des Parlaments, der darüber berät, ob das Mitführen kleiner Drogenmengen entkriminalisiert werden soll. “In den letzten 30 Jahren”, so Fr. McVerry, “haben wir vermutlich mehrere Milliarden Euro aufgewandt, um das Drogenproblem in den Griff zu bekommen, mit dem Resultat, dass in jedem Dorf und in jeder Stadt mehr und mehr Drogen erhältlich sind. Der Kampf gegen Drogen ist verloren, und das schon seit langem. Wir müssen uns das eingestehen, und wir müssen unsere Politik bezüglich des Drogengebrauchs ändern.”

Montag, 10. August 2015

Tierschützer protestieren gegen den Killorglin Puck Fair, ein auf vorchristliche Traditionen zurückgehendes dreitägiges Volksfest, bei dem am 10. August eines jeden Jahres eine Ziege von der ältesten Jungfrau im Dorf (üblicherweise ein Mädchen aus der 6. Klasse der örtlichen Grundschule) zum König von Killorglin gekrönt und in einem Käfig über die Dorfstraße gezogen wird.
Das Animal Rights Action Network (ARAN) sieht in dieser Praxis einen Bruch der neuen Tierschutzregeln und fordert die Regierung auf, dagegen vorzugehen. Die Veranstalter können das nicht nachvollziehen: “Tausende von Menschen werden heute Abend einen gesunden Ziegen-Puck sehen, der in den letzten Wochen eine exzellente Behandlung erfahren hat”, so ihr Sprecher.

Sonntag, 9. August 2015

Die nordirische Polizei hat es nicht einfach. Nachdem ihre Polizisten vor drei Wochen beim Versuch, loyalistische Paraden am Eindringen in katholische Viertel zu verhindern, mit Wurfgeschossen attackiert wurden, flogen gestern von republikanischer Seite Benzinbomben, Steine und Flaschen, als die Polizei eine republikanische Parade stoppte, die in einen für den Umzug gesperrten Stadtbezirk einmarschieren wollte.

Sonnabend, 8. August 2015

Rund 26.000 Haushalte bekommen in diesen Tagen Post von Irish Water mit der Warnung vor Blei in ihrem Trinkwasser, ein Problem, das schon seit Jahren bekannt, aber erst mit der Zentralisierung der Wasserversorgung landesweit ins Bewusstsein gedrungen ist. Private Haushalte können einen staatlichen Zuschuss beantragen, um alte Bleileitungen in ihren Häusern austauschen zu lassen. (s.a. 26.09.08, 07.05.15, 10.06.15, 17.06.15)
Der Ombudsmann für Kinder Niall Muldoon wirft der Gesundheitsbehörde HSE vor, privat betriebenen Kinderheimen die Zulassung nicht zu entziehen, auch wenn es ihr bekannt ist, dass sich die Betreiber nicht an gesetzliche Vorgaben halten. Obwohl ein Heim innerhalb eines halben Jahres nach seiner Registrierung inspiziert werden müsse, dauere in der Praxis bis zu 14 Monate, bis es ein Kontrolleur in Augenschein nehme.

Freitag, 7. August 2015

Staatspräsident Michael D. Higgins vor 400 Delegierten des Jahreskongress von Amnesty Internation in Dublin zur Flüchtlingskrise: “Die Antwort von Europa als Ganzem kommt nicht nur zu spät, sondern ist auch völlig unzureichend, indem es Italien, Spanien, Malta und Griechenland in ihrem verzweifelten Bemühen um die Flüchtlinge und Migranten allein lässt, ein Versagen, das man nur schändlich nennen kann.”
Derweil wurden gestern vom im Mittelmeer kreuzenden Patrouillenschiff LE Niamh der irischen Marine vor der libyschen Küste 360 Flüchtlinge und 25 Tote geborgen. Weitere 200 Flüchtlinge werden noch vermisst und Chancen, sie noch lebend zu finden, als sehr gering eingeschätzt.

Donnerstag, 6. August 2015

Ein anspruchsvolles Ziel hat sich Taoiseach Enda Kenny gesetzt: Nach den Worten seines Fraktionsvorsitzenden will er nicht nur nach der Parlamentswahl im kommenden Frühjahr wieder Regierungschef werden, sondern in der Folge auch bei der Wahl im Jahr 2021 wieder für dieses Amt kandidieren. Dabei ist er sich weiterer Aspiranten auf den Job auch aus der eigenen Partei bewusst: “Es gibt da schon eine Menge anderer, die auf das Amt aus sind”, erklärte er in einem Interview, “und ich würde sagen, es sind mehr als nur Simon [Coveney] und Leo [Varadkar], die gerne Taoiseach dieses Landes werden würden.”
Der Fraktionsvorsitzende der Fine Gael Paul Kehoe ist sich “absolut sicher”, dass es bei der Wahl im Frühjahr einen Pakt mit dem gegenwärtigen Koalitionspartner geben wird, auch wenn in Teilen der Labour Party Widerstand dagegen laut wird. Im Rahmen eines solchen Abkommens würden die Kandidaten der einen Partei ihren Wählern empfehlen, die Zweitpräferenz dem der jeweils anderen zu geben.

Mittwoch, 5. August 2015

Eltern starten eine Kampagne um Schulen in katholischer Trägerschaft das Recht zu nehmen, katholische Schüler bei der Aufnahme zu bevorzugen. Bislang wurden mehr als 10.000 Unterschriften für eine Petition gegen Paragraph 7, Abschnitt 3c des Equal Status Act aus dem Jahr 2000 gesammelt, nach dem es den katholischen Schulen erlaubt ist, freie Plätze zunächst an katholisch getaufte Schüler zu vergeben.
Der Erzbischof von Dublin Diarmuid Martin verteidigt die gegenwärtige Praxis und hält es für ganz natürlich, dass freie Plätze an Schulen in katholischer Trägerschaft zunächst an katholische Kinder vergeben werden. Das Problem, das Eltern nicht katholischer Kinder dieses nicht in eine (katholische) Grundschule in ihrer Nähe einschulen können und auf weiter eine entfernte angewiesen sind, habe der Staat zu verantworten, indem er zu wenige konfessionell ungebundene Schulen in eigener Trägerschaft einrichte.

Siehe auch: 18.05.00, 04.09.07, 06.09.07, 02.10.07, 27.01.08, 11.04.08, 11.05.08, 27.01.09, 25.03.12, 02.04.13

Dienstag, 4. August 2015

Gesundheitsminister Leo Varadkar stellt 25 Millionen Euro zu Verfügung, um die langen Wartelisten für Krankenhausbehandlungen abzubauen. Krankenhäuser, bei denen man bis Ende des Jahres länger als 15 Monate auf eine Behandlung warten muss, sollen die Mittel hingegen gekürzt werden. Ob diese Kürzung dann zu kürzeren Wartezeiten führt … ?
Verglichen mit anderen europäischen Ländern vermeiden es irische Mütter, ihre Neugeborenen zu stillen. Unmittelbar nach der Geburt stillt nur knapp die Hälfte ihre Säuglinge. Zwei Wochen nach der Geburt sind es nur noch ein Drittel und nach einem halben Jahr gerade einmal zwei bis drei Prozent, die ihren Kindern die Brust geben. Je jünger die Mütter sind, desto geringer ist die Bereitschaft zum Stillen.

Montag, 3. August 2015

Das Bank Holiday Weekend geht seinem Ende zu, die Ausflügler fahren heim und die irische Straßensicherheitsbehörde warnt vor Unfällen durch Übermüdung. Um dem zu begegnen wird ihnen heute im Verein mit der Tankstellenkette Appelgreen an ausgesuchten Stationen kostenlos eine Tasse Kaffee angeboten.
Irlands jüngster Millionär – natürlich kann es auch eine Millionärin sein – weiß noch nichts von seinem oder ihrem Glück. € 6,3 Mio. entfielen bei der Ziehung am Sonnabend für sechs Richtige plus Zusatzzahl auf einen in Ballinrobe in der Grafschaft Mayo ausgegeben Lottoschein, doch bis jetzt hat sich der Inhaber noch nicht gemeldet. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Gewinn in dieser Höhe in den Jackpot zurückfließt.

Sonntag, 2. August 2015

Mehr als achtzigjährige Bewohner eines Seniorenheimes in Strabane, Co. Tyrone, werden kurz nach Mitternacht aus ihren Betten geholt und evakuiert, nachdem bei einem nahegelegenen Friedhof eine Bombe entdeckt worden ist. Auch wenn sich bislang niemand zu dem Anschlag bekannt hat, geht man von republikanischen Dissidenten aus, die in den vergangenen Jahren mehrere Polizeibeamte, Soldaten und den Beamten einer Haftanstalt ermordet hatten.

Sonnabend, 1. August 2015

Auf dem Friedhof von Glasnevin gedenkt die irische Staatsführung in Gegenwart von Staatspräsident Michael D. Higgins und Taoiseach Enda Kenny des hundertsten Todestages von Jeremiah O’Donovan Rossa, der im Juni 1915 in den Vereinigten Staaten starb, und eröffnet damit gleichzeitig eine Reihe Veranstaltungen anlässlich des hundertsten Jahrestags des Osteraufstandes im kommenden Frühjahr.
Als Mitglied der Irish Republican Brotherhood (IRB) war Jeremiah O’Donovan ein unversöhnlicher und fanatischer Gegner der britischen Herrschaft und rief in seiner ab 1863 herausgegebenen Zeitschrift Irish People zum Aufstand gegen die “blutigen Sachsen” auf. Zu lebenslanger Haft verurteilt wanderte er nach seiner Begnadigung im Jahr 1870 in die USA aus, schloss sich dort der Fenierbewegung an und propagierte den “Kampf gegen England durch Dynamit und Brandstiftung”. Am 29. Juni 1915 starb er nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren in New York, wurde nach Irland überführt und auf dem Friedhof von Glasnevin beigesetzt. Die Grabrede hielt Pádraig Pearse, der am Ostermontag des Folgejahrs vor dem General Post Office in Dublin die Proklamation der Irischen Republik verlas.
Vor dem Justizministerium versammelten sich gestern Mittag Demonstranten und forderten von Justizministerin Frances Fitzgerald Schutz und Freilassung für einen jungen, asylsuchenden afghanischen Mann, der am Mittwoch in einem Dubliner Gefängnis von Mitgefangenen tätlich angegriffen und verletzt worden war. Der 21-jährige war vor zwei Wochen an einer Schnellstraße aufgegriffen und ins Gefängnis eingewiesen worden. Der junge Mann, so Shane O’Corry vom Europäischen Netzwerk gegen Rassismus in Irland, verdiene Hilfe und Schutz vor Übergriffen. Er habe keine Straftaten begangen und es gebe keinen Grund dafür, dass seine erste Unterkunft in Irland ein Gefängnis ist.

Nachrichten aus Irland – August 2015