Nachrichten aus Irland

Februar 2011

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Montag, 28. Februar 2011

Die Auszählung der Stimmen – in drei Wahlkreisen wird sie auf Grund von Einsprüchen wiederholt – geht nach der Parlamentswahl vom Freitag in den dritten Tag. Noch 12 Sitze sind zu vergeben, doch dies vermag nicht an der historischen Wahlniederlage der Fianna Fáil rütteln. Die seit 1932 aus allen Wahlen als stärkste Partei hervorgegangenen ‘Krieger Irlands’ haben etwa drei Viertel ihrer Parlamentssitze verloren; in den Dubliner Wahlkreisen blieb von den 19 bisherigen FF-Abgeordneten mit Noch-Finanzminister Brian Lenihan, der es ganz knapp schaffte, gerade mal einer übrig. Die irischen Grünen (bislang sechs Abgeordnete), die durch ihren Austritt aus der Koalition mit der Fianna Fáil die Wahlen erzwungen hatten, sind im neuen Parlament nicht mehr vertreten.
Es ist das vorläufige Ende auch für manch eine Fianna-Fáil-Familiendynastie, in der seit Gründung der Partei die Abgeordnetenmandate von Generation zu Generation weitergereicht wurden. Wer hätte sich je einen Dáil vorstellen können, ohne ein Mitglied der Familie der Coughlans, Hanafins oder Haugheys? fragt heute die Irish Times. Nun ist der Fall eingetreten.
Nachdem 2009 ein Verlust von € 81 Mio. eingeflogen wurde, verzeichnete Aer Lingus im vergangenen Jahr bei weniger Passagieren einen operativen Gewinn in Höhe von € 57,6 Mio. Ein Teil davon ging jedoch in Rückstellungen für die Kosten eines Vergleichs mit der Steuerbehörde, die nach einer Abfindungsaktion für 2009 ausgeschiedene Mitarbeiter Nachzahlungen für deren Lohnsteuer und Sozialversicherung zuzüglich Zinsen und Strafgebühren in Höhe von insgesamt € 32,5 Mio. geltend gemacht hatte. Die Fluggesellschaft beförderte 2010 gut 9,3 Mio. Passagiere bei einem Umsatz von durchschnittlich € 107 pro Reisenden. Gleichzeitig konnten die laufenden Kosten um rund 10 % gesenkt werden. Der Vorsteuergewinn betrug € 30,4 Mio.

Sonntag, 27. Februar 2011

Derweil in Irland weiter die Stimmen der Parlamentswahl ausgezählt und transferiert werden, bleibt Zeit für eine Meldung vom Wochenende, die unter den politischen Nachrichten ein wenig untergegangen ist. Floozie in the Jacuzzi, das ‘Flittchen am Whirlpool’, wie die Dubliner despektierlich den der Göttin ihres Flusses Liffey gewidmeten Anna Livia Brunnen (eine sich zurücklehnende Frau, über die Wasser rieselt) nennen, hat einen neuen Standort gefunden.
Die 1988 geschaffene, zirka viereinhalb Meter lange Bronzestatue war zur Jahrtausendfeier der Hauptstadt am Eingang der O’Connell Street installiert worden, passte dann jedoch nicht mehr zu den Plänen für die Neugestaltung der Straße und verbrachte die letzten zehn Jahren in einer Holzkiste. Am Donnerstag zog sie nun – wie es sich für eine Flussgöttin gehört auf einer Barkasse – ein Stück flussaufwärts in den Croppy Acre Memorial Park bei der inzwischen zum Nationalmuseum gehörenden Collins Kaserne nahe dem Ellis Quay. (s.a. 20.11.04)

Sonnabend, 26. Februar 2011

Um sieben in der Früh öffneten gestern morgen für die rund 3,2 Mio. Wahlberechtigten die Wahllokale und schlossen am Abend um zehn Uhr die Türen. Die Wahlbeteiligung war bei regnerischem Wetter mit zirka 70 % für irische Verhältnisse ungewöhnlich hoch.
Seit heute morgen werden die Stimmen ausgezählt, und nach ersten Schätzungen kann die Fine Gael mit 36 % der Erstpräferenzen rechnen, die Labour Party mit 20 %, die Fianna Fáil mit 15 %, die Sinn Féin mit 10 %, die Grünen mit weniger als 3 % und Unabhängige und sonstige Parteien zusammen mit 16 %. Damit wird die Fine Gael nach bisherigen Erfahrungen die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament wahrscheinlich nicht erreichen, doch ganz auszuschließen ist es nicht.

Zu denen, die sich – in diesem Fall nach knapp vierjähriger Pause – im neuen Parlament zurückmelden, gehört ‘Irlands letzter Sozialist’ Joe Higgins, der im Wahlkreis Dublin-West in der dritten Zählrunde die erforderliche Droop-Quota erreichte. Mit mehr Stimmen als der Fianna-Fáil-Spitzenpolitiker und ehemalige Finanzminister Brian Lenihan, der im gleichen Wahlkreis erst im vierten Count die Quote erreichte. Von seinem Abgeordneten-Gehalt, hatte er angekündigt, werde er wie schon als Europa-Parlamentarier nur den Teil für sich behalten, der dem Durchschnittslohn eines irischen Industriearbeiters entspricht.

Freitag, 25. Februar 2011

Die Abwicklung der Anglo Irish Bank schreitet voran, und ihre Einlagenkonten werden von der AIB-Bank übernommen. Diese hatte zuvor bei einer Ausschreibung durch die NTMA das beste Angebot abgegeben und sieht den Erwerb als bedeutenden Schritt zur Erhöhung der eigenen Liquidität. Für die Inhaber der Guthaben in Höhe von geschätzt € 9 Mrd. soll sich nichts ändern, während Gespräche mit dem Ziel begonnen haben, die Arbeitsplätze der Mitarbeiter, die diese Guthaben bisher bei der Anglo Irish Bank verwaltet haben, gleichfalls auf die AIB-Bank zu übertragen. Aus der bisherigen Anglo Irish Bank wird die Irish Bank Resolution Corporation (IBRC).
Siehe a.: 30.09.08, 17.01.09, 24.03.10, 25.03.10, 10.06.10, 01.09.10, 02.09.10, 08.09.10, 09.09.10, 29.09.10, 01.10.10, 06.10.10, 30.11.10
Dass er ein begeisterter Hobby-Archäologe war, ist reiner Zufall, doch vielleicht wäre einem anderen die Bedeutung des Fundes gar nicht aufgefallen und er hätte die Knochen, die er nach einem kleinen Erdrutsch zusammen mit einer Schale beim Bau eines Schuppens ausgebuddelt hatte, für Tierknochen gehalten. Pat Tiernan aus Richardstown in der Grafschaft Westmeath jedoch hatte nach einem Besuch der alten Kultstätte Newgrange einen Verdacht und nahm Kontakt zu Experten des Nationalmuseums auf. Die reisten an und kamen zum Schluss, dass es sich um das Grab eines Menschen aus der Bronzezeit handelt. Die sterblichen Überreste des vor mehr als 4.000 Jahren Verstorbenen werden nun im National Museum in Dublin näher untersucht, und der Familie Tiernan wurde das Recht zugestanden, sie nach Anmeldung zu besichtigen.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Der Fine-Gael-Vorsitzende Enda Kenny ist sich des morgigen Wahlsieges sicher und plant schon einmal seine ersten hundert Tage als Regierungschef. Sie dürften mit einigen Reisekosten für die Steuerzahler verbunden sein, denn als Erstes will er alle Botschafter des Landes nach Dublin holen, um sie auf seinen neuen Kurs, wie immer er sein wird, einzustimmen.
Enda Kennys Versprechen, die Abschaffung des Senats in die Wege zu leiten, wird von der – sollten die Meinungsforscher kein Fiasko erleben – kommenden Fianna-Fáil-Opposition als “zynisch und leer” bezeichnet. Schließlich habe man, stellt ihr Vorsitzender Micheál Martin fest, in der vergangenen Woche aus Fine-Gael-Kreisen gehört, dass die geplante Regierung “in den ersten paar Jahren” wohl nicht die Möglichkeit dazu haben werde. Kein Wunder, meint er, denn da die Parteien in Abhängigkeit von der Zahl ihrer Senatoren eine staatliche Zuwendung bekommen, müsste die Fine Gael bei einer Abschaffung des Senats auf bis zu vier Millionen Euro verzichten.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Die letzte (Fernseh-)Schlacht ist geschlagen, und am Freitag stimmen die meisten Iren darüber ab, von wem sie in den nächsten Jahren regiert werden möchten. Micheál Martin von der noch regierenden Fianna Fáil versuchte hartnäckig, den Top-Favoriten für das Amt des Regjerungschefs Enda Kenny mit dem Thema Steuerpolitik in Bedrängnis zu bringen, doch der entkam dieser der Attacke ohne große Ausrutscher. Ganz gut schlug laut Irish Times der Labour-Vorsitzende Eamon Gilmore, dem es dieses Mal besser als bei den vergangenen Debatten gelang, die politischen Vorstellungen seiner Partei rüberzubringen.
Mit dem 42 Kilometer langen Great Western Greenway, der über weiter Strecken der 1938 stillgelegten Eisenbahnlinie von Westport zum Achill Sound folgt, entsteht derzeit im Nordwesten der Insel Irlands längster Rad- und Wanderweg abseits von Straßen. Das Besondere daran: die gesamte Strecke ist komplett autofrei. Das erste 18 km lange, von Newport nach Mulranny führende Teilstück des Fernwanderwegs wurde bereits im April vergangenen Jahres freigegeben, das zweite 19 km lange von Mulranny nach Achill Island wird nun im März eröffnet. Bis zum Jahresende soll der Weg dann bis zum Endpunkt Westport weitergeführt werden.

Dienstag, 22. Februar 2011

Britische Umweltschützer sorgen sich um die Moore und Vogelhabitate auf ihrer Nachbarinsel und fordern vom britischen Schatzkanzler eine Steuer auf den vor allem aus Irland importierten Torf in Höhe von umgerechnet 1,20 Euro pro Sack, um die Gärtner von seiner Verwendung abzuhalten. Nach drastischen Beschränkungen für das Abstechen von Torf in den Mooren des Vereinigten Königreichs war der Export von irischem Torf nach Großbritannien in den letzten 10 Jahren drastisch angestiegen und wurde für Bord na Móna, der 80.000 Hektar Torfmoore auf der grünen Insel gehören, zu einem Millionengeschäft.
Mehr als 50.000 Tonnen Kartoffeln wurden in den letzten drei Monaten von Irland nach Russland exportiert, denn während die irische Ernte des vergangenen Jahres um 10 % über der des Jahres 2009 lag, hatte Russland aufgrund einer außergewöhnlichen Trockenheit eine beispiellose Missernte zu beklagen. Eingefädelt wurde der Deal von holländischen und belgischen Lebensmittelexporteuren mit Geschäftsbeziehungen zu Russland.

Montag, 21. Februar 2011

Am kommenden Freitag wird in Irland ein neues Parlament gewählt. Überall in Irland? Nicht ganz, denn da es keine Briefwahl gibt, haben in Seniorenheimen, Pflegeheimen und Krankenhäusern nicht mehr mobile Menschen schon seit Mittwoch vergangener Woche die Möglichkeit, ihren Stimmzettel auszufüllen und abzugeben. Man geht davon aus, dass es landesweit rund 8.000 solche als ‘Special Voters’ registrierte Wahlberechtigte gibt. Früher gewählt wird auch auf den ‘entlegenen Inseln’ vor der irischen Westküste, wo die Bevölkerung bereits am Mittwoch und Donnerstag zu den Wahlurnen geht, auf dass die Stimmzettel am Tag nach der Wahl rechtzeitig zur Auszählung auf dem Festland sind.

Sonntag, 20. Februar 2011

In Dublins Pro-Kathedrale waschen Dublins Erzbischof Diarmuid Martin und der Erzbischof von Boston Kardinal Seán O’Malley einer repräsentativen Gruppe von Opfern des Kindesmissbrauchs durch Priester und Kirchenangehörige als Zeichen der Bitte um Vergebung die Füße und bitten um Verzeihung dafür, dass die Kirche die Täter lange Zeit gedeckt hat. Im Rahmen des Gottesdienstes werden von Opfern und Verwandten von Opfern des Missbrauchs Auszüge aus dem Ryan- und Murphy Report gelesen.
Siehe a.: 18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09, 17.12.09, 23.12.09, 25.12.09, 27.12.09, 30.01.10, 07.02.10, 21.02.10, 07.03.10, 15.03.10, 17.03.10, 21.03.10, 27.03.10, 12.05.10, 18.05.10, 12.08.10, 17.12.10, 23.01.11
Seit bald fünf Jahren plant Irlands größte Gewerkschaft SIPTU ihr Hauptquartier, die nicht gerade als architektonisches Meisterwerk geltende, in ihrer heutigen Form 1965 fertiggestellte Dubliner ‘Liberty Hall’, abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Im vergangenen Jahr wurden die Abbruchgenehmigung beantragt und die Pläne für einen 20 Stockwerke hohen Neubau eingereicht, doch der Antrag nun überraschend wieder zurückgezogen. Man brauche noch Zeit, um bestimmte Design-Fragen zu klären, hieß es in der vergangenen Woche, und plane binnen eines Vierteljahres einen neuen Bauantrag einzureichen. (s.a. 20.10.06, 09.10.09)

Sonnabend, 19. Februar 2011

Auf Anfrage des nordirischen Justizministers David Ford (Alliance Party) stellt die britische Regierung auf die kommenden vier Jahre verteilt für den Etat der nordirischen Polizei zusätzliche € 235 Mio. und weitere € 50 Mio. für Sicherheitsvorkehrungen bereit, um der Bedrohung Nordirlands durch dissidente Republikaner zu begegnen. So wurden erst vor kurzem an der Antrim Road in Belfast zwei funktionsfähige Bomben entdeckt, eine davon an einem Kinderfahrrad. Die PSNI glaubt, dass Polizeibeamte getötet werden sollten.

Freitag, 18. Februar 2011

Bei den Gewerkschaften und Arbeitsloseninitiativen geht die Angst vor einer Alleinregierung der Fine Gael um. Diese in den Meinungsumfragen immer wahrscheinlicher werdende Möglichkeit sei “äußerst beunruhigend”, äußerte sich gestern die Sprecherin der Irish National Organisation of the Unemployed Bríd O’Brien auf einem Forum zum Thema Arbeitslosigkeit und verwies dabei auf den Vorschlag der Fine Gael, das Arbeitslosengeld um mehr als 40 Euro pro Monat zu senken.
In die gleiche Kerbe hatte zuvor der Präsident der Gewerkschaft SIPTU Jack O’Connor geschlagen und eine Alleinregierung der Fine Gael als “Rezept für ein Desaster” bezeichnet. Das Land brauche eine “ausgewogene Regierung”, lies er verlauten, worunter er eine Regierung aus Labour Party und Fine Gael verstand.
Die Gewerkschaft SIPTU hat Streikposten vor dem Dubliner Davenport Hotel postiert, nachdem fünf Angestellte, die den bisherigen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von € 8,65 pro Stunde erhalten hatten, nicht bereit gewesen waren, einen neuen Vertrag zum geänderten Mindestlohn von € 7,79 pro Stunde zu unterschreiben und deshalb entlassen worden waren. Vierzig andere Mitarbeiter hatten die Änderungsverträge akzeptiert.

Donnerstag, 17. Februar 2011

In einer dritten Fernsehrunde vor der Parlamentswahl diskutierten gestern Abend in den in der Connemara-Gaeltacht gelegenen Studios von TG4 die Vorsitzenden der drei größten irischen Parteien in der ersten Landessprache (Irisch-Gälisch) über ihre Vorstellungen zur Sanierung des Staatshaushaltes. Damit es nicht gar so wenige waren, die dieser Diskussion folgen konnten, wurde die Sendung mit englischen Untertiteln versehen.
Gemeinsam nahmen Micheál Martin von der Fianna Fáil und der Labour-Vorsitzende Eamon Gilmore den Fine-Gael-Chef Enda Kenny in die Zange und bezweifelten die Umsetzbarkeit seiner Ankündigung, als Regierungschef die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ohne Einschränkung des Services für die Bürger um 30.000 zu senken. Am Ende, so prognostizierten sie, werde die Fine Gael ein Bündel versteckter Steuern einführen. Auch beim Thema ‘irische Sprache’ kamen die beiden auf einen Nenner und kritisierten publikumswirksam in eben dieser das Vorhaben der Fine Gael, Irisch als Pflichtfach in der Oberstufe des irischen Schulsystems abzuschaffen.
Und nun noch etwas zum Amüsieren: Der in sich aus der Politik verabschiedende Corker Abgeordnete Ned O’Keefe warnt vor einem Militärputsch in Irland. Seit dem Abtreten seines geliebten großen Führers Charles J. Haughey (“... der beste Führer, den wir je hatten”) ist Irland für ihn nicht mehr das, was es einmal war, und in den letzten zweieinhalb Jahren, meint Ned, hätten die beiden Brians (Cowen & Lenihan) das Land derart in den Schlamassel gezogen, dass ein Eingreifen des Militärs nicht mehr auszuschließen sei.
Nun denn, der ehemalige Verteidigungsminister Willie O’Dea als Chef einer Militärjunta könnte es im Verein mit ein paar Freunden aus Limerick schon schaffen, die Abgeordneten aus dem Parlament zu werfen, und Spaß machen würde es ihm allemal. Ob es da ein Zufall ist, dass der neue Fianna-Fáil-Vorsitzende Micheál Martin ihn in seine Führungsmannschaft aufgenommen hat. Um mit Charlie Haughey zu sprechen: GUBU!

Mittwoch, 16. Februar 2011

Nachdem in den vergangenen Tagen die Meinungsverschiedenheiten zwischen Fine Gael und Labour Party bezüglich der Finanzplanung in einer in Aussicht genommenen Koalitionsregierung immer deutlicher wurden, bieten sich die irischen Grünen als möglicher Koalitionspartner an. Sollte die Fine Gael einer Reform des politischen Systems und des Wahlrechts zustimmen, könne er sich eine gemeinsame Regierung mit ihr vorstellen, ließ gestern der Vorsitzende der Green Party verlauten. Wobei jedoch keineswegs sicher ist, dass die Grünen nach der Wahl ins Parlament zurückkehren. Nach den letzten Umfragen liegen sie in der Wählergunst nur noch bei einem Prozent.
Der 1946 geborene irische Künstler Jim Fitzpatrick zieht vor Gericht, um die Verwertungsrechte für sein zum Kult gewordenes Bild Che Guevaras – rechts abgebildet auf einer Kachel – einzuklagen, das er 1968 nach einem Foto von Alberto Korda angefertigt hatte. Zwar liege dem Bild ein Foto zugrunde, doch weiche die Bearbeitung so stark von ihm ab, dass ein Copyright gerechtfertigt sei. Auch wenn er nie Lizenz-Gebühren eingefordert oder erhalten habe, betont der Künstler, wolle er nun die Rechte an diesem Werk der Familie Che Guevaras und dem kubanischen Volk schenken, wenn er im Herbst zur Eröffnung des Che Guevara Cultural Centre nach Havanna reise.
Wer 38 Euro übrig hat, kann dafür ab sofort von der irischen Zentralbank 10 Euro erwerben. Die in Sterlingsilber gefertigte, seit gestern erhältliche 10-Euro-Münze (Auflage 15.000 Stück) ist auch bei Münzhändlern im Internet erhältlich und zeigt (rechts oben) den Heiligen Brendan, wie er mit Mönchen über das Meer segelt. Die letzte neu herausgegebene irische Münze vor Einführung des Euros war gleichfalls St. Brendan gewidmet. Es war die ‘Millenium-1 Punt-Münze’ (rechts unten), die in den normalen Geldkreislauf ging und somit für nur ein Punt zu haben war.
In der Navigatio Sancti Brendani Abbatis, aufgezeichnet um das Jahr 800, liest man in lateinischer Sprache von St. Brendans Seereise, die er mit zwölf Gefährten zwischen 576 und 573 unternommen haben soll. Auf ihr hatte er, so glauben seine heutigen Fans, auch Nordamerika entdeckt – lange vor den Wikingern und erst recht vor Columbus. Er starb im Jahr 577 bei Clonfert im County Galway.

Dienstag, 15. Februar 2011

Und so begab es sich elf Tage vor der Wahl, dass gestern eine zweite Fernsehdebatte übertragen wurde, an der dieses Mal die Vorsitzenden aller fünf im Dáil vertretenen Parteien teilnahmen: Micheál Martin von der Fianna Fáil (dt.: Irlands Krieger), Enda Kenny von der Fine Gael (dt.: Stamm der Kelten), Eamon Gilmore von der Labour Party, John Gormley von der Green Party und Gerry Adams von der Sinn Féin (dt.: Wir selbst).
Diskutiert wurd über den Umgang mit der Bankenkrise, die Lage auf dem Arbeitsmarkt, die zunehmende Auswanderung und die von allen geforderte Reform des politischen Systems. Glaubt man der Irish Times, gab es keinen klaren Gewinner, wenngleich Micheál Martin mit knappem Vorsprung am geschicktesten argumentiert haben soll. Die besten Bemerkungen des Abends kamen nach Ansicht der Zeitung von Eamon Gilmore, zum Beispiel indem er feststellte, dass der größte Bankraub in der Geschichte des Landes von den Banken selbst begangen wurde, doch gelang es ihm nicht, sich damit von seinen Konkurrenten abzusetzen.

Siehe auch: 29.01.11, 06.02.11, 09.02.11

Montag, 14. Februar 2011 – Valentine’s Day

Da oft nachgefragt, hier einige Liebeserklärungen zum Valentinstag. Um zu zeigen, wie die irische Sprache ‘funktioniert’, sind sie mit einer mehr oder weniger wörtlichen Übersetzung versehen, die jedermann selbst in ein elegantes Deutsch umzudenken vermag.
Is maith liom thú — Du bist gut mit mir (ich mag dich)

Tá mé mór leat — Ich bin groß mit dir (ich mag dich sehr)

Mo ghrá thú — Du meine Liebe

Tá mé i ngrá leat — Ich bin in Liebe mit dir

Is grá liom thú — Du bist Liebe mit mir

Tú mo ghrá geal — Du meine strahlende Liebe

Mo chroí, mo mhíle stór — Mein Herz, mein tausendfacher Schatz

Tá dúilmhór agam ionat — Ist ein großes Verlangen bei mir für dich

Tá mo chroí istigh ag pléascadh duit — Ist mein Herz da drinnen beim Explodieren für dich

Tá mé ag sileadh duit — Ich schmelze für dich dahin

Mehr irisches Alltagsgeplänkel nebst unverbindlichen, vagen Hinweisen zur Aussprache finden Sie unter Ein bisschen Gälisch und dort insbesondere unter ‘Konversation’.
Gegen Mittag machen sich mehrere hundert Studenten zu einem Schweigemarsch vom irischen Parlament zum Dubliner Hauptquartier der Fine Gael auf, um gegen den Plan des FG-Vorsitzenden Enda Kenny zu protestieren, die irische Sprache in der Oberstufe des irischen Gymnasiums von einem Pflicht- zu einem Wahlfach abzustufen, und geben dort eine Petition mit mehr als 15.000 Unterschriften gegen das Vorhaben ab. Viele der Demonstranten hatten sich den Mund mit Klebestreifen verklebt.

Sonntag, 13. Februar 2011

Auch wenn der Vorsitzende der Fine Gael Enda Kenny in den Medien nicht den besten Eindruck hinterlässt, steigen die Umfragewerte für seine Partei, während die für die noch regierende Fianna Fáil sowie die Labour Party, die zwischenzeitlich fast zur Fine Gael aufgeschlossen zu haben schien, wieder sinken. Mittlerweile erscheint selbst eine Alleinregierung der Fine Gael nicht mehr ausgeschlossen.

Sonnabend, 12. Februar 2011

Während 2010 auf den europäischen Flugplätzen im Schnitt 4,8 % mehr Passagiere als 2009 abgefertigt wurden, kamen in Irland 13 % weniger Menschen per Flugzeug ins Land. In Großbritannien gab es ein Minus von 3,4 %. Den stärksten Rückgang hatte mit -37,2 % Shannon zu verzeichnen, wozu die Flugausfälle durch die Vulkanasche des isländischen Eyjafjallajökull erheblich beigetragen haben dürften.

Sonntag, 11. Februar 2011

Zwischen all dem Wahlgeplänkel hat in dieser Woche der Internationale Währungsfonds (IWF) Irland ein positives Zwischenzeugnis ausgestellt. Verfasst wurde der Bericht von IWF-Mitarbeitern, die nach Dublin gereist waren um zu überprüfen, ob die Bedingungen für den gewährten Kredit in Höhe von € 85 Mrd. eingehalten werden. In dem in Washington vorgestellten Bericht heißt es, ökonomische Indikatoren würden auf eine moderate, durch den Export getriebene Erholung hindeuten. Der amtierende Finanzminister Brian Lenihan freut sich und sieht das als einen Erfolg seiner Politik.
Ein positives Zwischenzeugnis hätte die verstaatlichte, auf ihre Abwicklung wartende Anglo Irish Bank auch ganz gerne, doch nach einem neuen Rekordverlust in Höhe von € 17,6 Mrd. für das Jahr 2010 ist ein solches kaum zu erwarten. Es ist der höchste Verlust, der je in der Wirtschaftsgeschichte des Landes verbucht wurde.
Siehe a.: 30.09.08, 17.01.09, 24.03.10, 25.03.10, 10.06.10, 01.09.10, 02.09.10, 08.09.10, 09.09.10, 29.09.10, 01.10.10, 06.10.10, 30.11.10, 30.11.10

Donnerstag, 10. Februar 2011

Nach Ablauf der Nominierungsfrist bewerben sich am 25. Februar 564 Kandidaten um die 165 frei werdenden Plätze im irischen Parlament, darunter so viele unabhängige Kandidaten wie nie zuvor. Bescheiden gibt sich dabei die noch regierende Fianna Fáil, die mit 75 Kandidaten 31 weniger als 2007 aufstellt und damit auch theoretisch keine Chance auf die absolute Mehrheit hat. Die Fine Gael lässt mit 104 Kandidaten 13 mehr als bei der letzten Wahl an den Start gehen, bei der Labour Party sind es mit 68 achtzehn mehr als 2007.
Doch warum lassen nicht alle Parteien so viele Kandidaten an den Start gehen, dass sie theoretisch die absolute Mehrheit erreichen könnten?

43 Wahlkreise gibt es in der Republik, aus denen nach dem PR (STV)-Verfahren jeweils drei bis fünf Abgeordnete ins Parlament geschickt werden. Die Tatsache, dass die Wähler nicht für eine Partei stimmen, sondern für individuelle Kandidaten, bringt die Parteien nun in eine Zwickmühle. Stellen sie in jedem Wahlkreis nur einen Kandidaten auf, können Sie maximal 43 Sitze erringen. Lässt eine Partei jedoch in einem Wahlkreis mehrere Kandidaten an den Start gehen und die Wähler nutzen bei ihrer Wahl nicht die Möglichkeit eines Stimmentransfers auf einen zweiten oder gar dritten Kandidaten ihrer Partei, kann es passieren, dass sich die Stimmen derart auf mehrere Kandidaten der Partei verteilen, dass am Ende keiner von ihnen genügend hat, um ins Parlament einzuziehen.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Nachdem gestern Abend in Abwesenheit des Vorsitzenden der größten Oppositionspartei die Chefs der Fianna Fáil Micheál Martin und Labour Party Eamon Gilmore im Fernsehsender TV3 auf einander eingedroschen und sich darüber gestritten haben, wie das irische Haushaltsdefizit in Höhe von € 19 Mrd. abgebaut werden kann, reklamiert die Fianna Fáil ihren Mann als “Sieger”, während sich Eamon Gilmore mit seinem Auftreten “sehr zufrieden” zeigte.

Dienstag, 8. Februar 2011

Seit dem Ausbruch der Immobilienkrise sanken in Irland auch die Mieten, doch dieser Trend scheint nun gestoppt zu sein. Nachdem die Mieten 2009 noch um durchschnittlich 15 % gefallen waren, sanken sie – glaubt man Irlands größtem Immobilienportal daft.ie – im vergangenen Jahr nur noch um 0,6 % und gingen in einigen Regionen Dublins bereits wieder nach oben. Landesweit lag die Durchschnittsmiete für eine Wohnung zu Beginn dieses Jahres bei € 830 im Monat und damit um 27 % niedriger als im Jahr 2007. Gleichzeitig sank in den letzten anderthalb Jahren die Zahl der zu Verfügung stehenden Mietwohnungen von über 23.000 auf weniger als 16.000.

Montag, 7. Februar 2011

Pläne zur Gründung der Partei gibt es seit dem letzten Frühsommer, doch nun wurde An Fís Nua (dt.: Eine neue Vision) noch gerade rechtzeitig offiziell registriert, um am 25. Februar mit sechs Kandidaten, allesamt enttäuschte ehemalige Mitglieder der Green Party, an der Parlamentswahl teilnehmen zu können.
Wie so oft bei Parteineugründungen hat man sich die Bekämpfung der Korruption in Politik und Gesellschaft ganz oben auf die Fahnen geschrieben, darüber hinaus fordert man unter anderem ein Grundeinkommen für alle, die Senkung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte und eine Entflechtung der Banken. (s.a. 28.06.10)
Die irische Zentralbank senkt erneut die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum. Während die Regierung für 2011 noch von einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (Gesamtwert aller Dienstleistungen und Waren, die innerhalb der Landesgrenzen hergestellt werden und dem Endverbrauch dienen) von 1,7 % ausgeht, rechnet die Bank aufgrund des im Januar endgültig verabschiedeten drastischen Sparhaushalts nur noch mit 1,0 %.

Sonntag, 6. Februar 2011

Enda Kenny will einfach nicht, und erklärt nach einigem hin und her, an einer für Dienstag geplanten Fernsehdiskussion mit den Vorsitzenden der Fianna Fáil und Labour Party nicht teilnehmen zu wollen. Am Freitag hatte der Fine-Gael-Vorsitzende dies u.a. mit einer Bemerkung des für die Sendung vorgesehenen Moderators Vincent Browne begründet, der ihm wegen seines Zögerns in einem Kommentar angeraten hatte, sich am besten mit einem Gewehr und eine Flasche Whiskey in einen dunklen Raum zurückzuziehen. Das heutige Angebot des Senders, den Moderator auszutauschen, mochte er dann allerdings auch nicht annehmen. Für Dienstag habe er nun andere Pläne, ließ er heute verlauten. (s.a. 29.01.10)

Sonnabend, 5. Februar 2011

Wie es aussieht, haben sich Aer Lingus und die durch die Gewerkschaft IMPACT vertretenden Flugbegleiter nach einem dreiwöchigem Arbeitskampf über die Dienstpläne auf einen Kompromiss geeinigt. Beide Seiten fühlen sich letztlich als Sieger. Was noch aussteht, ist eine verbindliche Entscheidung der Labour Relation Commission (LRC), die in den nächsten Tagen erwartet wird. Bis zu zwanzig Verbindungen pro Tag waren in den letzten Wochen gestrichen worden; ab Montag sollen wieder alle Flüge stattfinden.
Siehe auch: 05.03.10, 11.03.10, 20.03.10, 30.07.10, 12.08.10, 09.10.10, 14.10.10, 18.01.11, 21.01.11, 01.02.11

Freitag, 4. Februar 2011

Noch einmal darf er in Europa als Regierungschef auftreten. Heute Mittag reist Taoiseach Brian Cowen nach Brüssel, um an einer Sitzung europäischer Staatsoberhäupter und Regierungschefs teilzunehmen und mit seinen Kollegen über die europäische Energie- und Zukunftspolitik zu diskutieren.
Die im Herbst gegründete Vereinigung katholischer Priester Irlands (ACP) fährt schwere Geschütze gegenüber der Kirchenhierarchie auf und nennt das ab November verbindliche neue Messbuch mit seinen mehr als tausend Änderungen “sexistisch, archaisch, elitär und verworren”. Die katholische Bischofskonferenz Irlands wird aufgefordert, die Einführung zurückzustellen, solange darüber nicht mit den Laien und Priestern diskutiert worden ist. Laut Bischofskonferenz ist das Messbuch allerdings “in Stein gemeißelt”.

Dienstag, 3. Februar 2011

Noch wurde zwar nicht gewählt, doch scheint selbst die zur Zeit noch regierende Fianna Fáil davon auszugehen, dass die künftige Regierung aus Fine Gael und Labour Party gebildet wird. Aber nicht für lange, sagt der Vizepräsident der Fianna Fáil Gerry Collins voraus, denn die Differenzen zwischen Fine Gael und Labour Party seien so groß, dass ihre Koalition in spätestens zwei Jahren zerbrechen und Fianna Fáil aus Neuwahlen als Sieger hervorgehen wird.
Zum ersten Mal seit 30 Jahren werden in Irland die Zigaretten billiger. Vom kommenden Montag an hat P. J. Carroll den Richtpreis für eine 20er-Packung Pall Mall von € 7,75 auf € 7,25 gesenkt, als “Antwort auf den zunehmenden Zigarettenschmuggel”, wie die Firma verlauten lässt. Möglich wurde das erst durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, dass den von der irischen Regierung festgelegten Mindestpreis für Tabakprodukte als Verstoß gegen EU-Recht bewertet hatte.
Da bleibt im März der neuen Regierung nur eines, wenn sie diesen Verkaufspreis für zu niedrig hält: sie könnte wieder einmal die Tabaksteuer erhöhen. Am neuen Finanzminister sollte das nicht scheitern.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Frühling lag in der Luft, als Taoiseach Brian Cowen gestern Nachmittag zu Staatspräsidentin Mary McAleese in den Phoenix Park fuhr, sich mit seinem irischen Namen Brian Ó Comhain und dem Zusatz Taoiseach ins Gästebuch eintrug und bei der Präsidentin um die Auflösung des Parlaments nachsuchte, einer Bitte, der sie nachkam. Ein neuer Frühling auch für die irische Politik? Im Anschluss kündigte der amtierende Umwelt- und Innenminister Éamon Ó Cuív für den 25. Februar Neuwahlen an.
Vor seiner Abfahrt zum Amtssitz der Präsidentin hatte der amtierende Regierungschef in seiner letzten Rede vor dem Parlament seine Amtsführung der letzten zweieinhalb Jahre verteidigt: “Ich möchte ganz schlicht sagen, dass die Zeit, in der ich Taoiseach war, eine Zeit großer Belastung und eine große Bewährungsprobe für das Land war. Ich glaube, wir haben hart gearbeitet, um die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und die künftige Erholung unseres Landes zu sichern.”
Wenn nach der Wahl im Februar der 31. Dáil zusammentritt, wird man im Parlament so viele neue Gesichter wie noch nie zuvor sehen, denn mehr als 20 % aller derzeitigen Abgeordneten kandidieren nicht mehr. Am größten ist der Schwund bei der Partei des scheidenden Regierungschefs Brian Cowen: von den zur Zeit 70 Abgeordneten der Fianna Fáil wollen am 25. Februar zwanzig nicht mehr antreten.

Dienstag, 1. Februar 2011

Der neue Vorsitzende der Fianna Fáil Micheál Martin hat seine Führungsmannschaft vorgestellt und die bisherige stellvertretende Parteivorsitzende Mary Hanafin in diesem Amt bestätigt. Zur neuen Front Bench gehören wie erwartet die bisherigen Juniorminister Barry Andrews, Dara Calleary und Billy Kelleher, die sich in den vergangenen Tagen bei seinen zwei Anläufen, seinen Vorgänger Brian Cowen abzulösen, öffentlich auf seine Seite gestellt hatten, sowie der vor einem Jahr nach einer eidlichen Falschaussage zurückgetretene ehemalige Verteidigungsminister Willie O’Dea, der ihn gleichfalls offen unterstützt hatte.
Derweil kündigt der frühere Vorsitzende der Fianna Fáil und amtierende Taoiseach Brian Cowen an, sich aus der Politik zurückzuziehen und bei der Wahl im Februar nicht mehr für das Parlament zu kandidieren. In seinem bisherigen Wahlkreis wird sich nun sein jüngerer Bruder Barry um die Nominierung bemühen. Der nun scheidende Regierungschef selbst war erstmals 1984 ins Parlament eingezogen worden, indem er bei einer Nachwahl den Platz seines verstorbenen Vaters übernommen hatte.
Während die heiße Phase des Arbeitskampfes bei der Fluggesellschaft Aer Lingus in die dritte Woche geht und die Verhandlungen vor der Labour Relations Commission (LRC) am Vormittag wieder aufgenommen wurden, fallen heute zwanzig meist innereuropäische Flüge aus. Rund 300 Flugbegleiter wurden bislang im Streit um die Dienstpläne von der Gehaltsliste gestrichen.
Siehe auch: 05.03.10, 11.03.10, 20.03.10, 30.07.10, 12.08.10, 09.10.10, 14.10.10, 18.01.11, 21.01.11
Ich weiß nicht, ob der frühere Besitzer des Buches, das ich heute zu verschenken habe, einen Kulturschock bekommen und deshalb Irland verlassen hat. CultureShock! Ireland – A survival Guide to Customs and Etiquette lautet der Titel des praktisch neuwertigen Taschenbuchs in englischer Sprache.
Der Ratgeber von Patricia Levy, selbst ein blow-in und mittlerweile in Cork ansässig, erschien erstmals 1996. Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um eine aktualisierte Neuausgabe aus dem Jahr 2005, wenngleich einige Angaben bei der Aktualisierung übersehen wurden. Hier eine kurze Beschreibung vom Rückendeckel:

“CultureShock! Ireland cuts across the many stereotypes of Ireland and the Irish to offer enlightening insights into this fascinating land and its people. Discover a people whose lives, values and attitudes have been significantly affected by history, religion and politics. Avoid social and cultural pitfalls with the practical advice from this book on how to relate to the country’s people and knowing what to do on social occasions. [...] CultureShock! Ireland will help you to integrate into Irish Society more seamlessly and make your stay in the country more fulfilling.”

Der Kulturschock geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an einen Leser aus 49356 Diepholz.

Nachrichten aus Irland – Februar 2011