Nachrichten aus Irland

November 2011

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Mittwoch, 30. November 2011

Die Immobilienkrise hat ein neues Opfer zu verzeichnen. Im Jahr 2008 erwarb der Galwayer Geschäftsmann Gerry Barrett für € 50 Mio. Ashford Castle von amerikanischen Investoren; heute wird das Anwesen mit dem Schlosshotel mit € 21 Mio. bewertet und steht u.a. mit rund € 30 Mio. bei der BoSI und weiteren € 30 Mio. bei Gesellschaften der Edward Holding Group, die den Kauf 2008 abgewickelt hatte, in der Kreide. Im Jahr 2009 fuhr das Hotel einen Verlust von € 16 Mio. ein.
Nun haben Insolvenzverwalter das Sagen. Die 140 Mitarbeiter sollen zunächst weiterbeschäftigt werden und das Hotel bis nach Weihnachten geöffnet bleiben. Mit der Führung des Hotelbetriebs, der in der letzten Zeit besser gelaufen sein soll, wurde die Tifco Hotel Group beauftragt.

Das ursprüngliche Schloss wurde 1282 von der anglo-normannischen Familie de Burgo erbaut. 1852 erwarb Sir Benjamin Lee Guinness das Anwesen, der weiteren Grund und Boden hinzukaufte, zwei viktorianischen Anbauten errichtete und neue Straßen über das Gelände baute. Bis 1939 blieb es im Besitz der Guinness-Familie und wechselte dann zweimal den Besitzer, ehe es 1985 von amerikanischen Finanzinvestoren erworben wurde, die unmittelbar vor dem Platzen der irischen Immobilienblase mit Gerry Barrett noch einen neuen Käufer fanden.

Dienstag, 29. November 2011

Laut Plan hätten die vor sechs Wochen wegen mangelndem Brandschutz aus ihren Wohnungen in der Appartement-Anlage Priory Hall ausquartierten 240 Bewohner gestern in ihre Wohnungen zurückkehren dürfen, doch die Arbeiten zur Behebung der Mängel ruhen, während es vor Gericht darum geht, wer dafür aufzukommen hat.
Gestern Abend versammelten sich rund hundert der Ausquartierten zu einer Nachtwache mit Kerzen vor dem Gebäudekomplex, den sie nicht betreten dürfen. Man fühle sich von der Politik vergessen, protestierten sie, und forderten Umwelt- und Innenminister Phil Hogan zu einem Gespräch auf. Die Kosten für ihre Unterbringung in Ausweichquartieren zahlt bislang auf Anordnung des High Courts die Stadt Dublin, die jedoch am Freitag vor dem Supreme Court Einspruch dagegen erhoben hat. (s.a. 18.10.11, 17.11.11)

Montag, 28. November 2011

Fußball in Zeiten der Rezession, da gibt sich auch der italienische Trainer der irischen Nationalmannschaft mit weniger Geld zufrieden. Statt nach der erfolgreichen Qualifikation für die im kommenden Jahr im Polen und der Ukraine stattfindende Europameisterschaft eine Gehaltsaufstockung zu fordern, wird Signore Giovanni Trapattoni nach dem Bericht mehrerer Sonntagszeitungen seinen Vertrag beim irischen Fußballverband FAI noch in dieser Woche um zwei Jahre verlängern und dabei eine Senkung seines Gehalts von 1,8 Mio. auf 1,5 Millionen Euro im Jahr in Kauf nehmen.
Damit bekommt der Nationaltrainer nur noch das Siebeneinhalbfache des Gehalts des irischen Regierungschefs – ob das dem Stress und der hohen Verantwortung in dem Job noch gerecht wird? Einen nicht unerheblichen Teil davon zahlt der auf vielen Feldern tätige irische Unternehmer Denis O’Brien, der seinen Wohnsitz aus steuerlichen Gründen nach Malta verlegt hat.

Sonntag, 27. November 2011

Eine Meldung zum Thema Kirche und Staat. Der Vatikan hat einen Nachfolger für seinen nach der Veröffentlichung des Berichts über den Kindesmissbrauch durch Priester der Diözese Cloyne abberufenen päpstlichen Botschafters Erzbischof Giuseppe Leanza bestimmt. Neuer Nuntius in Dublin wird der 52-jährige irisch-amerikanische Monsignore Charles Brown. Damit schickt Papst Benedikt XVI einen seiner Mitarbeiter aus früheren Tagen nach Irland, war sein neuer Botschafter doch Mitglied der ~~Inquisition~~ Kongregation für die Glaubenslehre, der er selbst bis zu seiner Wahl zum Papst vorstand. (s.a. 29.07.11)

Sonnabend, 26. November 2011

Der Minister für Kunst, Kulturerbe und die Gaeltacht Jimmy Deenihan hat herausgefunden, was ausländische Investoren an Irland reizt: nicht allein die geringe Körperschaftssteuer von 12,5 %, sondern darüber hinaus, dass die Iren glückliche Menschen sind. “Wir sind ein glückliches Volk”, erläuterte er das vorgestern bei der Vorstellung des Programms 2012 der Dubliner Science Gallery, “und ein aufrichtiges und herzliches, und für manche, die ihr Geld im Ausland investieren wollen, ist das eine Überlegung wert.” “Die Iren sind eine philosophische Rasse”, fuhr er fort, “und nicht wenige Menschen im Lande stehen auf dem Standpunkt, das alles, was passiert der Wille Gottes ist. Ich habe dies all die Jahre so viele Menschen sagen hören; das ist unsere Einstellung, und sie ist eine sehr gute.
Anlass zu diesen philosophischen Gedanken des Ministers war eine Veranstaltungsreihe der Science Gallery mit dem Titel Happy?, in der im kommenden Jahr in Kooperation mit der psychologischer Fakultät des Trinity College dem Paradoxon nachgegangen werden soll, dass die Iren laut Umfragen trotz der Rezession zu den glücklichsten Bewohnern Europas zählen.

Freitag, 25. November 2011

Liegt der Zurückweisung des von der irischen Regierung nominierten Kandidaten Kevin Cardiff für den Job eines EU-Finanz-Controllers der Racheakt eines Landsmanns zugrunde? Wie jetzt bekannt wurde, schrieb der bisherige, von Irland gestellte EU-Rechnungsprüfer Eoin O’Shea, nachdem seine Regierung nicht bereit war ihn erneut zu nominieren, eine E-Mail an die Fraktionsvorsitzenden der Sozialisten und Christlichen Demokraten im Europäischen Parlament, in der er darauf hinwies, dass sein von Irland vorgeschlagener Nachfolger verantwortlich für die Aufsicht über das irische Finanzwesen vor und während des Zusammenbruchs des irischen Bankensystems gewesen war. Zudem deutete er an, dass es, was diese Ernennung betrifft, weitere interessante Details von wegen einer Augenwischerei bezüglich Konten der IL&P-Group bei der Anglo Irish Bank gebe, bei denen es um bis zu sieben Milliarden Euro gegangen sei. (s.a. 20.05.11)

Donnerstag, 24. November 2011

Was nun? Das irische Kabinett diskutiert das weitere Vorgehen, nachdem ihr für den Posten des europäischen Finanz-Controllers nominierter Kandidat Kevin Cardiff nach seinem Vorstellungsgespräch in Brüssel überraschend durchgefallen ist. Dumm für ihn, dass sein bisheriger Posten bereits zur Neubesetzung ausgeschrieben ist.
Ob bei der Ablehnung eine Rolle spielte, dass sich der Nominierte erst kürzlich als Generalsekretär im Finanzministerium bei der Ermittlung der irischen Staatsschulden um € 3,6 Mrd. verrechnete, bleibt Spekulationen. Doch sollte das Land genügend erfahrene Finanzjongleure mit den für einen Rechnungsprüfer wertvollen Kenntnissen der Tricks bei der Gestaltung eines Staatshaushaltes haben, um der EU alternative Kandidaten präsentieren zu können. Die derzeit arbeitslosen ehemaligen Finanzminister Bertie Ahern und Brian Cowen kommen mir da in den Sinn, die zudem Erfahrungen in höchsten Staatsämtern nachweisen können.

Mittwoch, 23. November 2011

Es lohnt sich weiterhin mit dem Hauskauf in Irland zu warten, will man nicht die Gefahr eingehen, dass das Objekt der Begierde in einem Jahr weniger Wert ist als der Kredit, den man heute dafür aufnimmt. Ganz offensichtlich ist die so oft zitierte Talsohle bei den Immobilienpreisen noch nicht erreicht, und sie sind in den vergangenen zwei Monaten stärker gefallen als in irgendeinem Vergleichszeitraum der letzten beiden Jahre. Landesweit liegen die Hauspreise nach Angaben des Zentralamtes für Statistik nun um 45 % unter denen des Jahres 2007, in Dublin gar um 51 % und bei Appartements in der Hauptstadt um 60 % niedriger. Seit Herbst 2010 sind sie bezogen auf das damalige Niveau um 17 bis 21 % gesunken.
Im Mittelpunkt des Medieninteresses stand gestern der Bürgermeister und Stadtverordnete der 20.000-Einwohner-Stadt Naas in der Grafschaft Kildare Darren Scully von der Regierungspartei Fine Gael, als er in einem Radiointerview kundtat, sich nicht mehr als Vertreter der schwarzhäutigen Bewohner seiner Stadt zu fühlen. Er habe die Schwarz-Afrikaner von Naas als aggressiv und schlecht erzogen erlebt und würde sie nicht mehr repräsentieren. Nachdem er in weiteren Interviews seine Position zunächst verteidigt und den Vorwurf des Rassismus zurückgewiesen hatte, sah er sich am Abend von seiner Partei zu einer Entschuldigung und zum Rücktritt gezwungen.

Dienstag, 22. November 2011

Die Weihnachtseinkäufer haben sich in Stellung gebracht, das Rennen ist eröffnet. Trotz aller wirtschaftlichen Probleme wird nach einer Studie der irischen Credit Unions jeder erwachsene Ire im Durchschnitt € 562 für Weihnachtsgeschenke ausgeben, und 38 % aller Xmas-Shopper werden auf Grund ihrer Einkäufe mit Schulden ins neue Jahr starten. Sieben Monaten dauert es nach der Studie im Schnitt, bis die Weihnachtsgeschenke bezahlt sind, und dann währt es nicht mehr lange, bis die nächste Runde eingeleitet ist.
Jenseits der irisch-irischen Grenze freut man sich über die angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Republik. Man gehe davon aus, erklärte gestern die Vorsitzende der Handelskammer von Derry Sinéad McLaughlin, dass die Erhöhung auf 23 % den Umsatz der Läden in der nordirischen Stadt deutlich beflügele. Als sie am letzten Wochenende über den Parkplatz des Foyleside Shopping Centre gewandert sei, habe ein Viertel aller Fahrzeuge Kennzeichen aus der Republik Irland getragen, die meisten davon aus der Grafschaft Donegal, und eine Erhöhung der MWSt dort dürfte dem Handel weiteren Aufschwung verleihen.

Montag, 21. November 2011

Aller Verkehrsteilnehmer sind gleich, doch Minister sind gleicher. Das findet der Labour-Abgeordnete Michael McCarthy nicht gut und kritisiert den Regierungsbeschluss, Ministern zu gestatten, im Straßenverkehr die Busspuren zu nutzen. Auch Verkehrsminister Leo Varadkar hatte sich gegen diese Änderung der Straßenverkehrsordnung ausgesprochen, jedoch dem Mehrheitsbeschluss des Kabinetts beugen müssen.
Ein Karton mit Büchern zum Verschenken ist bei mir eingetroffen, gespendet von einem Freund, der sich aus Irland zurückgezogen hat. Als erstes Buch hole ich Michael Farrells Roman Unter dem Jägermond (Originaltitel: Thy Tears Might Cease) hervor, erschienen in der Übersetzung von Hermann Stiehl 1967 in der Büchergilde Gutenberg. Das Buch ist sauber, in Leinen gebunden, der papierne Schutzumschlag nur wenig abgegriffen.
Zum Inhalt hier ein paar Zeilen vom Klappentext: “Der Schüler Martin Matthew Reilly wächst im alten, friedlichen Irland bei Tanten, Onkels und Pflegeeltern auf. Die Welt der großen Leute öffnet sich ihm erst auf dem Gymnasium. Zwei Ereignisse geben dort seinem Leben eine Wendung: der Versuch eines Priesters und Lehrers, ihn zu missbrauchen, und der Dubliner Aufstandes von 1916, als irische Freischärler zum ersten Mal zu den Waffen greifen. Martin wird Atheist und Freiheitskämpfer, ein eigenwilliger Gottloser und Freischärler, der die Idylle der Kindheit und das Leben der Erwachsenen miteinander verbinden möchte. Aber Hass und Unmenschlichkeit sind stärker …”

Das 680 Seiten dicke Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Adresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an einen Leser aus 57072 Siegen, der der erste war, der sich unter Angabe einer Versandadresse meldete.

Sonntag, 20. November 2011

Nordirlands Regierungschef Peter Robinson hält es in einem Interview mit der englischen Tageszeitung Times für nicht ausgeschlossen, dass er der letzte protestantische First Minister des Landes sein wird. Der Verbleib Nordirlands beim Vereinigten Königreich könne von Katholiken abhängen, meint er, die der wirtschaftlichen Entwicklung in der Republik Irland nicht trauen und in der Folge das traditionelle Wählerverhalten aufbrechen und bei einer Volksabstimmung mit den Unionisten stimmen.
Bei der Volkszählung 2001 hatten sich noch 53,1 % der Einwohner als Protestanten und 43,8 % als Katholiken bezeichnet. Das Ergebnis des Zensus von 2011 liegt noch nicht vor, doch geht man davon aus, dass sich die Lücke langsam schließt. Nach einem von der Zeitung zitierten landesweiten Audit nannten sich in diesem Jahr bereits 54,5 % der nordirischen Schüler und 49 % der Studenten Katholiken. (s.a. 19.06.11)

Sonnabend, 19. November 2011

Finanzminister Michael Noonan kündigt zum 1. Januar die Erhöhung des Standardsatzes der Mehrwertsteuer um 2 % auf 23 % an. In Abhängigkeit von der Art der Dienstleistungen und Produkte wird bislang eine MWSt zwischen 0 und 21 % erhoben, zum Beispiel:

0,0 %	für Tee, Kaffee, Milch, Brot, Bücher, Medikamente für Mensch und Tier, Kinderkleidung, Bildungsmittel und -dienstleistungen, Saatgut und Dünger,
4,8 %	für den Handel mit Vieh und Greyhounds,
9,0 %	für das Beherbergungsgewerbe, Restaurants, Kinos, Friseure und Zeitungen (als touristische Dienstleistungen bezeichnet, befristet bis Ende 2013),
13,5 %	für Brennstoffe und Energie, Baugewerbe, Reinigung, Wartung und Autovermietung und
21,0 %	als Standardrate für die meisten sonstigen Dienstleistungen und Produkte.

Die Kritik der Fianna Fáil an der Erhöhung, die sie vor einem Jahr selbst geplant hatte, weist Taoiseach Enda Kenny zurück. Letztlich seien alle politischen Optionen ‘nicht schmackhaft’, und bei der Erhöhung des Spitzensatzes der Mehrwertsteuer könne der Bürger in Gegensatz zu einer Erhöhung der Lohn- und Einkommensteuer durch das, was er kaufe, beeinflussen, in welchem Umfang er von ihr betroffen ist. Eine weitere Erhöhung der Mehrwertsteuer werde es zur Amtszeit dieser Regierung nicht geben.

Herr Müller ist mit dabei. Christoph Müller bzw. Mueller, wie die Iren schreiben, seit Juli 2009 Vorstandsvorsitzender von Aer Lingus, wird von Verkehrsminister Leo Varadkar zusammen mit sechs anderen führenden Köpfen aus der Tourismus-Branche in den Aufsichtsrat von Tourism Ireland berufen. Mit Michael O’Leary von Ryanair wären seine Sitzungen vermutlich etwas lebhafter geworden.

Freitag, 18. November 2011

Die Regierung stellt Details ihres Plans zur Rationalisierung des öffentlichen Dienst vor. Von den derzeit rund 300.000 Arbeitsplätzen (2008 waren es noch 320.000) sollen in den kommenden vier Jahren 23.500 wegfallen und damit Einsparungen in Höhe von € 2,5 Mrd. realisiert werden. Das vor zehn Jahren gestartete Projekt der Dezentralisierung von Regierungseinrichtungen, nach Ansicht von Taoiseach Enda Kenny die “törichtste und am schlechtesten geplante Idee” seiner beiden Vorgänger, wird gestoppt. 48 staatliche und halbstaatliche Einrichtungen werden aufgelöst und ihre Aufgaben an andere übertragen, über das Schicksal von 46 weiteren soll bis Juni 2012 entschieden werden.
Die Staatsministerin im Gesundheitsministerium Róisín Shortall will ein Versprechen der Labour Party aus dem Wahlkampf einlösen und kündigt bis 2015 eine kostenfreie medizinische Grundversorgung durch Hausärzte für jeden und im Folgejahr eine allgemeine Krankenversicherung für alle Bürger an. In einem ersten Schritt sollen ab März 2012 alle Langzeitkranken kostenlos ihren Hausarzt konsultieren können.

Donnerstag, 17. November 2011

Der Präsident des High Courts Nicholas Kearn hat mit seiner Drohung ernst gemacht und den Unternehmer Tom McFeely zu drei Monaten Gefängnis sowie einer Geldstrafe in Höhe von € 1 Mio. verurteilt, da er sich in “beispielloser Missachtung” der aus dem von ihm erstellten Appartementkomplex Priory Hall evakuierten Bewohner nicht um die Behebung der Brandschutzprobleme der Anlage gekümmert hat.
Nachtrag: Nach einer Anfechtung des Urteils vor dem Supreme Court wurde dem Unternehmer am Abend eine Fristverlängerung zur Behebung der Brandschutzprobleme bewilligt.

Mittwoch, 16. November 2011

In keinem anderen Land der Europäischen Union gibt es nach Zahlen der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) in Relation zur Einwohnerzahl so viele Heroinabhängige wie in der Republik Irland. Von tausend Iren zwischen 15 und 64 Jahren sind es acht, verglichen mit vier im EU-Durchschnitt. Dabei sterben von einer Million Einwohner jährlich 70 an einer Überdosis, verglichen mit 21 im europäischen Mittel.
Eine Schule mit nur einem Lehrer und einem Schüler gibt es hin und wieder auch in deutschen Landen, oder besser gesagt, auf den Halligen vor der nordfriesischen Küste. Doch eine Schule mit einem Lehrer und ganz ohne Schüler ist schon eine Erwähnung wert. Nachdem zu Beginn des neuen Schuljahres im September die letzten verbliebenen Schüler der Clonkeen National School nahe Killarney auf Sekundarschulen gewechselt sind, steht der weiterhin an dieser Schule angestellte Schulmeister vor einer leeren Klasse und wartet bis heute auf eine Entscheidung des Erziehungsministeriums, wie es denn nun weitergeht.

Dienstag, 15. November 2011

Anders als die meisten Regierungschefs kann der nordirische weder Ministerposten nach seinem Gutdünken besetzen noch amtierende Minister abberufen, denn welche Partei wie viele Minister stellen darf, ergibt sich aus dem Wahlergebnis, und die Parteien entscheiden dann über die Besetzung der ihnen zustehenden Ressorts. Gefällt dem Regierungschef die Handlungsweise eines seiner Minister nicht, kann er letztlich nur selbst zurücktreten, um damit Neuwahlen zu erzwingen.
Eine solche Drohung kam gestern vom nordirischen Regierungschef Peter Robinson von der DUP, nachdem Justizminister David Ford von der Alliance Party Überlegungen angestellt hatte, im Rahmen der Reform des nordirischen Gefängniswesens die königlichen Insignien und Titel von den Gefängnissen des Landes zu entfernen. Eher werde er zurücktreten und auf Neuwahlen setzen, versprach er den loyal zum Vereinigten Königreich stehenden Abgeordneten seiner Partei.
Finanzminister Michael Noonan drängt auf mehr Befugnisse für die Bankenaufsicht, um es dieser zu ermöglichen, die Banken nach der vor zwei Wochen erfolgten Senkung des Leitzins durch die Europäische Zentralbank dazu zu bewegen, die Zinsen für Hypothekenkredite zu senken. Doch Finanzregulator Matthew Elderfeld stellt klar, dass er derzeit keine weiteren Befugnisse wünscht und erst einmal die Entwicklung der kommenden Wochen beobachten will. Die AIB-Bank war in der vergangenen Woche eher widerwillig der Forderung des Finanzminister nach einer Zinssenkung nachgekommen, die Bank of Ireland und Ulster Bank weigern sich weiterhin. (s.a. 10.11.11, 12.11.11)

Montag, 14. November 2011

Trotz aller Wahlkampfversprechungen, Schluss mit der traditionellen Sitte zu machen, treue Parteigänger, -strategen und -sponsoren nach gewonnener Wahl mit lukrativen Jobs in staatlichen Einrichtungen zu versorgen, haben Fine Gael und Labour Party im ersten halben Jahr nach der Regierungsbildung mehr als zwanzig freigewordene Spitzenpositionen an ihre Gefolgschaft vergeben. So sind fünf der sechs von der Regierung nominierten Richter mit einer der beiden Parteien verbunden. All das unter Wahrung der Geheimhaltung, sagen Fianna Fáil und Sinn Féin, denn die Verbindungen der Bewerber zu den Parteien wurden bei ihrer Ernennung nicht offenbart. In einer ersten Reaktion auf den Vorwurf beschränkt sich ein Regierungssprecher auf die Feststellung, alle Ernannten seien in hohem Maße für die jeweiligen Position qualifiziert.

Sonntag, 13. November 2011

Das Abbey Theater machte nach Jahren des Defizits im vergangenen Jahr erstmals wieder Gewinn, wozu vor allem die Neuproduktionen von Sean O’Caseys Bürgerkriegsstück Juno und der Pfau und Henrik Ibsens 1896 verfasstes Drama John Gabriel Borkman über einen Bankier, der seine Bank durch illegale Finanztransaktionen in den Ruin getrieben hat, beigetragen haben. Ob bei der Premiere die Vorstände der irischen Banken in der ersten Reihe saßen, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Sonnabend, 12. November 2011

Die AIB-Bank hat nachgegeben und kündigt nach Druck durch die irische Regierung an, die Senkung des Leitzins durch die Europäischen Zentralbank um einen Viertel Prozent an ihre Kunden weiterzugeben und die Zinsen für Hypothekenkredite entsprechend zu senken. Lob dafür gibt es nicht unerwartet von der Regierung, die 99 % der Aktien hält und damit praktisch Alleinbesitzer der Bank ist und nun weiter Druck auf die Bank of Ireland und Ulster Bank ausübt, die sich einem solchen Schritt weiterhin verweigern.
Einer Kürzungen der Sozialleistungen, Erhöhung der Mehrwertsteuer und die Einführung von Wassergebühren bedarf es nicht, um die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben im Haushalt für das kommende Jahr zu schließen – reklamiert die Sinn Féin im Vorfeld der Debatte über den Haushaltsentwurfs 2012 Regierung.
Die fehlenden € 3,5 Mrd., erläutert der finanzpolitische Sprecher der Partei Pearse Doherty, könnten im Wesentlichen durch eine Erhöhung der Einkommensteuer für Spitzenverdiener, die Schließung von Steuer-Schlupflöchern für sie sowie Eindämmung der staatlichen Geldverschwendung generiert werden. Zudem sehe das Konzept seiner Partei vor, dem nationalen Pensionsfonds € 7 Mrd. zu entnehmen, um diese in den kommenden drei Jahren in die Schaffung von Arbeitsplätzen zu investieren.

Freitag, 11. November 2011

“Meine ersten Erinnerungen an Präsidenten sind die einer vagen Gestalt eines alten Mannes, der im Präsidentenpalais Áras an Uachtaráin lebte [...] und dessen Hauptbeschäftigung darin bestand, beim alljährlichen St.-Patricks-Umzug seinen Hut zu schwenken”, schrieb Audrey O’Toole im Dezember 1990 im irland journal. Dann war die Zeit der alten Männer im Präsidentenpalast vorerst vorbei und mit der 51-jährigen parteilosen Rechtsanwältin und Professorin für Kriminalrecht Mary Robinson leiste zum ersten Mal eine Frau den Eid auf das höchste Amt im Staate, der ihr nach sieben Jahren für weitere vierzehn die bei ihrem Amtsantritt 46-jährige Mary McAleese folgte.
Seit heute wohnt mit dem siebzigjährigen Michael D. Higgins, lange Zeit als Labour-Abgeordneter für die Connemara-Gaeltacht im irischen Parlament, wieder ein Polit-Veteran im Präsidentenpalais. Im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängerinnen und ebenso wie der erste irische Staatspräsident Dubhlás de hÍde (Douglas Hyde) spricht der frühere Minister für Kunst, Kultur und die Gaeltacht fließend die erste Landessprache. Aber anderes als dieser hätte ihn, wäre auch er sein Auto selbst steuernd zur Amtsübernahme nach Dublin angereist, jeder Polizist erkannt.

Wie auch immer, siebzig Jahre waren (bis vor 21 Jahren) kein Alter für einen irischen Staatspräsidenten. Douglas Hyde war 78 bei Amtsantritt, Old Dev(il) desgleichen, und der war bis zum 92. Lebensjahr im Amt. Diesen Rekord will der neue Amtsinhaber keineswegs brechen und kündigte bereits vor einigen Tagen an, dass er in sieben Jahren nicht erneut kandidieren wird.
Just for fun! kann man die Empfehlung der seit heute Mittag ehemaligen Staatspräsidentin Mary McAleese an ihren Nachfolger zusammenfassen. “Genieße es, genieße es Präsident zu sein”, so die Empfehlung an ihren Nachfolger. “Jeden Morgen bin ich voll Freude aufgewacht. Ich habe diesen Job Tag für Tag geliebt. Er hat mich unter Strom gesetzt, und die Menschen, die ich traf, waren die Quelle dieser Energie.”

Donnerstag, 10. November 2011

Nachdem die drei größten irischen Banken (AIB-Bank, Bank of Ireland, Ulster Bank) verkündet haben, sie würden die von der Europäischen Zentralbank beschlossene Zinssenkung nicht an ihre Kunden weiterreichen und die Zinsen für Hypothekenkredite nicht senken, droht Taoiseach Enda Kenny, die Kompetenzen der Regulierungsbehörde auszuweiten und ihr die Möglichkeit zu geben, die Banken dazu zu zwingen.
Vor einem Monat beschloss die RPA, den Sieger in der Ausschreibung zum Bau und Betrieb einer U-Bahn (Metro Nord) vom Flughafen zum Stadtzentrum zu küren, und nun wurden die Mittel für das Projekt gestrichen. Frühestens in fünf Jahren, so der Verkehrsminister, könne noch einmal darüber nachgedacht werden. Zu den weiteren Infrastruktur-Projekten, die dem Rotstift zum Opfer fallen, gehören eine als Erweiterung der S-Bahn DART gedachte unterirdische Verbindung zwischen den nördlichen Docklands und der Heuston-Station, eine von der geplanten Metro Nord abzweigende Schnellbahn vom Flughafen um den Westen der Hauptstadt herum nach Tallagh, eine Bahnstrecke von Dublin nach Navan, der weitere Ausbau des Bahnnetzes im irischen Westen und die Weiterführung der Straßenbahn Luas bis nach Lucan und Bray.
Zu den Projekten, die wie geplant durchgeführt werden sollen, gehören die Verbindung zwischen den beiden in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung verlaufenden Linien der Straßenbahn LUAS, der Bau eines nationalen Kinderkrankenhauses sowie der Neubau von 40 Schulen und die Erweiterung von 180 bestehenden.

Siehe a.: 12.02.04, 02.11.05, 19.10.06, 07.08.07, 06.07.09, 27.07.10, 27.09.10, 05.10.10, 28.10.10, 08.04.11, 04.07.11, 12.08.11, 03.09.11, 06.10.11

Mittwoch, 9. November 2011

Natürlich sei sie gegen Geschlechterdiskriminierung, erklärt die Labour-Abgeordnete Joanna Tuffy, aber bitte in beide Richtungen. Daher werde sie dem heutigen Treffen zum Thema ‘Gleichberechtigung der Geschlechter in der irische Politik’ fernbleiben, zu dem unter anderen ihre Kollegin Mary Mitchell O’Connor von der Fine Gael ausschließlich die weiblichen Abgeordneten und Senatorinnen eingeladen hatte.
“Ich denke, es wäre der Teufel los, wenn zu einem Treffen nur männliche Vertreter eingeladen worden wären”, erläuterte die Abgeordnete. “Ich sehe mich als eine Volksvertreterin der politischen Mitte, die mit ihren männlichen und weiblichen Kollegen auf allen Gebieten zusammenarbeitet. Ein Treffen wie dieses trennt Vertreter des Volkes nach ihrem Geschlecht, und das ist ein Schritt rückwärts, ganz egal, welche Themen diskutiert werden.”
Der Winter naht, doch nach Einschätzung des irischen Wetteramtes spricht nichts dafür, dass er so “arktisch” wie in den letzten beiden Jahren wird. Immerhin hat die Regierung € 16 Mio. in 200.000 Tonnen Streusalz investiert, doppelt so viel wie im vergangnen Jahr. Für € 7 Mio. haben die Flughäfen des Landes Salz eingekauft.

Dienstag, 8. November 2011

Róisín Shortall, Staatsministerin für Drogenfragen im Gesundheitsministerium, greift die in seltener Einigkeit vom Verband der Pubbesitzer und der Gewerkschaft der Ärzte vorgebrachte Forderung auf, Mindestpreise für alkoholische Getränke vorzuschreiben, und deutet eine entsprechende Gesetzesvorlage an. Während sich die einen um die Gesundheit vor allem jugendlicher Konsumenten sorgen, geht es den anderen um ihr Geschäft, da viele Supermärkte nach dem Fall des Verbots, Waren unter ihrem Einkaufspreis zu veräußern, Alkohol als Lockmittel zu Dumpingpreise anbieten, wodurch sich immer mehr Pubs in ihrer Existenz bedroht fühlen.
So musste nach einem Bericht des Irish Independent seit 2005 jeder achte Pub schließen und ihre Zahl sank von 8.617 auf derzeit 7.509. Die Einigkeit von Ärzten und Wirten hört folglich dort auf, wo es um die Senkung des Alkohol-Limits für Autofahrer geht. Vor zwei Wochen wurde dieses ungeachtet ihres Protestes für ‘normale Fahrer’ von 0,8 auf 0,5 ‰ und für Fahranfänger und Berufsfahrer auf 0,2 ‰ gesenkt.

Montag, 7. November 2011

Nach einem Bericht des Irish Examiner werden Jugendliche zunehmend abhängig von Beruhigungsmitteln wie Valium und Xanax (Alprazolam), in der Szene als ‘Sweets’ oder ‘Smarties’ bezeichnet, und geraten massiv in Schulden, um diese zu finanzieren. Nach Angaben von Sozialarbeitern werden die auch als ‘Benzos’ bezeichneten Pillen von bis zu 90 % der ihnen bekannten Jugendlichen ab 14 Jahren konsumiert, in der Regel nicht vom Arzt verordnet, sondern zum Preis von 50 Cent bis zu 5 Euro pro Stück von Dealern auf der Straße erworben. Oft würden die Eltern das erst mitbekommen, wenn “jemand an die Tür klopft”, um Schulden von bis zu 1.000 Euro einzutreiben, oder sie ihre Kinder beim Stehlen erwischen.

Sonntag, 6. November 2011

Die Betreibergesellschaft für das Stromnetz des Landes berichtet von einem Rekord bei der Erzeugung elektrischer Energie aus Windkraftanlangen. 1.412 Megawatt wurden am Mittwochabend erzeugt, was dem Bedarf von mehr als 900.000 Haushalten entspreche. Man hoffe auf eine Erhöhung der Zahl der Windfarmen in den kommenden fünf Jahren und arbeite an Plänen, Strom ins benachbarte Wales zu exportieren. (s.a. 08.06.10, 02.10.10)
Wenig Änderung gab es im Oktober bei den Arbeitslosenzahlen. Saisonal bereinigt schrieben sich 2.700 weitere Personen ins Live Register ein, und die Arbeitslosenrate stieg leicht von 14,3 auf 14,4 %.

Sonnabend, 5. November 2011

Das Rennen galt als offen. Beim Wettanbieter Paddy Powers wechselten in den letzten Tagen mehrfach die Favoriten unter den vier Kandidaten für die Nachfolge von Margaret Ritchie als Vorsitzende der nordirischen SDLP, die sich nach nur 18 Monaten im Amt und zunehmender Kritik aus den eigenen Reihen nicht zur Wiederwahl gestellt hatte. Heute Nachmittag setzte sich dann der mit 62 Jahren zehn Jahre ältere Belfaster Abgeordnete Alasdair McDonnell durch, der schon im Februar 2010 vergeblich versucht hatte, den Parteivorsitz zu erlangen, Margaret Ritchie aber recht deutlich unterlegen war. Ob es ihm nun gelingen wird, den Abwärtstrend der einst größten Partei des national-republikanischen Lagers Nordirlands zu stoppen, der sich unter seiner Vorgängerin weiter fortgesetzt hatte, bleibt abzuwarten.

Freitag, 4. November 2011

Wie bereits im Juli angedeutet, beschließt die Regierung die Schließung ihrer Botschaft beim Vatikan. Dies habe, betont Außenminister Eamon Gilmore, nichts mit dem Streit zwischen Irland und dem Vatikan bei der Bewertung des Cloyne-Reports zu tun, sondern ausschließlich finanzielle Gründe. Ebenso geschlossen werden die diplomatischen Vertretungen Irlands im Iran und Osttimor. Entgegen früheren Vermutungen plant die Regierung jedoch nicht, die Villa Spada, in der die Vertretung am Vatikan ihren Sitz hat und die als das wertvollste Gebäude des auswärtigen Amtes gilt, zu verkaufen, sondern die diplomatische Vertretung Irlands in Rom, die in einem gemieteten Gebäude untergebracht ist, in diese umziehen zu lassen.
Der Primas der katholischen Kirche Irlands, Kardinal Seán Brady, äußert seine “tiefste Enttäuschung” über die Entscheidung. Seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem irischen Freistaat und dem Vatikan im Jahr 1929 gab es stets einen Botschafter Irlands am Heiligen Stuhl.
Eine Wohnungsbesichtigung stand gestern Nachmittag an. Der in der vergangenen Woche gewählte irische Staatspräsident Michael D. Higgins war mit seiner Frau Sabina Coyne und seinen vier erwachsenen Kindern bei der scheidenden Präsidentin Mary McAleese und ihrem Ehemann Martin zu Gast und besichtigte sein künftiges Heim, in dem er nach seiner Amtseinführung am 11. November für sieben Jahre wohnen wird.
Die offizielle Residenz des irischen Präsidenten Áras an Uachtaráin liegt im Dubliner Phoenix Park. Das 1751 vom Park Ranger Nathaniel Clement errichtete Gebäude hat 29 Räume und wurde, nachdem dieser es 1782 für £ 25.000 an die englischen Krone verkauft hatte, als Sommerresidenz des auch Vizekönig genannten Lord Lieutenant of Ireland und später von zwei der drei Generalgouverneure des irischen Freistaates genutzt.

Donnerstag, 3. November 2011

Nach den letzten Zahlen aus dem Finanzministerium lag das Steuerdefizit in den ersten zehn Monaten dieses Jahres bei € 22,2 Mrd., verglichen mit € 14,4 Mrd. unter der Vorgänger-Regierung im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Finanzminister Noonan führt diesen Anstieg auf übernommene Altlasten in Zusammenhang mit der Rekapitalisierung der Banken und Abwicklung der Anglo Irish Bank zurück, doch liegen auch die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer schon im fünften Monat in Folge unter den Erwartungen.
Noch einmal zur Anglo Irisch Bank. Turbulent ging es gestern im Parlament bei einer Diskussion über den Beschluss der Regierung zu, Inhabern ungesicherter Anleihen der verstaatlichten und in Abwicklung befindlichen Bank € 715 Mio. zurückzuzahlen. Die Erklärung von Taoiseach Enda Kenny, dass ihm die Vorgaben der Europäischen Zentralbank keine andere Möglichkeit lassen, wurde nicht von allen Abgeordneten akzeptiert. Aus Protest verließen die der Sinn Féin und United Left Alliance den Saal und schlossen sich einer Protestversammlung von rund hundert Demonstranten vor dem Parlamentsgebäude an, die ein Referendum forderten. Auch drei vom Regierungschef ernannte Senatoren kritisierten die Zahlung.
Zum Monatsbeginn hier eine CD aus meiner ‘Verschenkkiste’, zu Verfügung gestellt von der Zeitschrift irland journal in Verbindung mit Gaeltacht Irland Reisen.
Blue Twine, so der Titel der CD, die Musik zum 2003 im Verlag cant edition erschienenen Buches ‘Tinker Pony – Ansichten eines Pferdes’. Eingespielt wurden die zwölf Titel der CD im Jahr 2008 von den auch in Irish Pubs auftretenden Trägerinnen des Nachwuchspreises des Deutschen Folkförderpreises Graziella Azad und Stefanie Saß. Die Texte spricht der Schauspieler Andreas Thiek. Die CD geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Adresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Die CD ist vergeben und geht an einen Leser aus 58300 Wetter.

Mittwoch, 2. November 2011

Während man sich in Deutschland über einen Rechenfehler in Höhe von € 55 Mrd. bei der 2009 verstaatlichten Pleitebank Hypo Real Estate lustig macht, ist man in Irland bei Rechenfehlern deutlich bescheidener. Somit liegen nach Auskunft des Finanzministeriums Irlands Schulden um € 3,6 Mrd. niedriger als bisher angenommen, da eine Zahlung zwischen zwei staatlichen Behörden versehentlich doppelt verbucht wurde.

Dienstag, 1. November 2011

Seit der Entscheidung von Verkehrsminister Leo Varadkar, die Subventionierung der irischen Regionalflughäfen zu streichen, droht dem Flughafen von Galway das Aus. Nun hat als letzte noch verbliebene Linienflug-Gesellschaft Aer Arann mit Beginn des Winterflugplans den Flugverkehr von und nach Galway eingestellt und der Flughafen angekündigt, im Rahmen der Restrukturierung 40 der verbliebenen 55 Arbeitsplätze streichen zu wollen. Über die Einzelheiten laufen zur Zeit Konsultationen.
Die Landschaft alleine reicht nicht mehr, um die Touristen von heute ins Land zu holen, meint die irische Vereinigung der Tourismusindustrie, und verweist darauf, dass die Besucherzahlen im irischen Westen von 1999 bis 2010 um 37 % gesunken sind. Der Urlauber von heute braucht konkretere Gründe, meint der Verband, und fordert für die Westküste vom Donegal bis Cork ein größeres Angebot von Abenteuer- und Aktivurlaub und mehr Promotion von Events und Festivals.

Nachrichten aus Irland – November 2011