Es war einmal ...

... im Dezember

3. Dezember 1990 – Here’s to you, Mrs. Robinson

“Ich bin in Dublins Nordstadt geboren und aufgewachsen. Meine ersten Erinnerungen an Präsidenten sind die einer vagen Gestalt eines alten Mannes, der im Präsidentenpalais Áras an Uachtaráin lebte [...] und dessen Hauptbeschäftigung darin bestand, beim alljährlichen St.-Patricks-Umzug seinen Hut zu schwenken”, schrieb Audrey O’Toole-Pfeil im Dezember 1990 im irland journal.

BuchcoverMit dem heutigen Tag ist die Zeit der alten Männer im Präsidentenpalast abgelaufen und mit der 51-jährigen parteilosen Rechtsanwältin und Professorin für Kriminalrecht Mary Robinson leistet zum ersten Mal eine Frau den Eid auf das höchste Amt im Staate. Aufgestellt durch die oppositionelle Labour Party, deren Mitglied sie einst selbst war, hatte sie bei der Wahl im November überraschend die männlichen Kandidaten der Regierungs- und größten Oppositionspartei geschlagen. Nach Ablauf ihrer Amtszeit verzichtete Sie 1997 auf die als sicher geltende Wiederwahl und wurde UN-Hochkommissarin für Menschenrechte.

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6. Dezember 1988 – Dubliner Tauben lieben Guinness

Auch die Tauben der irischen Hauptstadt Dublin lieben Guinness. Sie platzieren sich so, dass sie die alkoholischen Dämpfe aus der Brauerei am St. James Gate abbekommen – und fallen dann benebelt von den Dächern und Bäumen.

Nach einem Bericht der Westfälischen Rundschau

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7. Dezember 1888 – Wenn ein Tierarzt keinen Lärm mag

Der in Irland praktizierende Tierarzt John Boyd Dunlop meldet ein Patent für einen Luftreifen an. Am 5. Februar 1840 in Schottland geboren, war Dunlop 1867 nach Belfast gekommen. An einem schönen Tag des Jahres 1888, so lautet eine Anekdote, ärgerte er sich über den Krach der Metallreifen des Dreirads seines Sohnes, wickelte dem Gefährt aus dünnen Gummischeiben zusammengeklebte Schläuche um die Räder und pumpte die Hüllen mit einer Fußballpumpe auf. Im Jahr darauf gründete er das erste Reifenwerk der späteren Dunlop-Gruppe, wurde damit jedoch nicht reich und verkaufte das Patent einige Zeit später an William Harvey Du Cros. Er starb am 23. Oktober 1921 in Dublin.

Nach einem Bericht der Westfälischen Rundschau

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9. Dezember 1725 – Spaßvogel Jemmy Carson

Das Erscheinen des Dublin Weekly Journal im Jahr 1725 markiert eine neue Ära im irischen Journalismus. In der von James Carson in einem Hinterhof der Dame Street herausgegebenen Zeitschrift erscheinen vor Ort recherchierte Artikel, ein bis dahin völlig unbekanntes Feature für eine Dubliner Zeitung. Im Jahr 1729 beklagt sich Carson über den Geiz der Leute, die sich, anstatt seine Zeitung für drei Halfpence zu kaufen, bei einem Zeitungshausierer für einen Halfpence einen Einblick darin verschaffen:

“Ich sehe mich genötigt”, teilt uns der wütende Journalist und Drucker mit, “mir Sekretäre, Boten und Teufel zu halten, muss zu Bällen, Kostümfesten, Opern und Theaterstücken gehen. Ich muss die Börse besuchen, Luca’s Kaffeehaus, Templeogue (ein Kurort); dann in den Stephens Green und zu Bason in die St. James Street, um den letzten Schrei für die Ladies mitzubekommen.”

Lange Zeit als ‘Spaßvogel Jemmy Carson’ bekannt, war er oft die Zielscheibe der Dichterlinge und Witzbolde Dublins.

Aus einem zeitgenössischen Bericht der Irish Times

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19. Dezember 1938 – Ein Präsident beim ‘falschen’ Fußball

Der irische Präsident Dr. Douglas Hyde, seit 30 Jahren Schirmherr der Gaelic Athletic Association, muss dieses Amt abgeben, nachdem er am 13. November zusammen mit Taoiseach Éamon de Valera und Postminister Oscar Traynor das Fußballspiel zwischen Irland und Polen in Dublin besucht hatte. Der Grund: Nach den Regeln der Gaelic Athletic Association gehört Fußball zu den nicht-gälischen, ausländischen Sportarten.

Nach einem zeitgenössischen Bericht der Irish Times

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22. Dezember 2002 – Going like the clappers

Die Sorge, dass das traditionelle Einläuten des neuen Jahres von der Christ Church Cathedral in diesem Jahr ausfällt, entfällt. Vor zwei Monaten war der ca. 1,5 Meter lange und 30 kg schwere Klöppel der großen Tenorglocke gesprungen und wurde nun gerade noch rechtzeitig ersetzt. Zum dritten Mal in zwanzig Jahren, so dass es bei den Dublinern inzwischen going like the clappers heißt. Der schiedeeiserne Klöppel, der bis zum Umgießen der Glocke im Jahr 1979 seinen Dienst tat, hatte mehr als ein Jahrhundert gehalten.

Nach einem Bericht der Irish Times

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Weihnachten 1996 – Das Recht auf Selbstgebranntem ...

... bestritten in der Weihnachtszeit wieder einmal die irischen Gesetzeshüter. Nachdem die Polizei im County Galway gleich dreizehnmal schwarzgebrannten Poitín beschlagnahmte und im Süden Connemaras eine Schwarzbrennerei zerstörte, wurde die Fahndung schwerpunktmäßig in die Grenzregion Cavan/Fermanagh verlagert. Dort hatten die Schwarzbrenner offenbar darauf vertraut, dass die Polizei mit der Jagd auf BSE-Kuh-Schmuggler ausgelastet sei.

Nachdem eine 16-jährige nach dem Trinken eines Fusels beinahe gestorben wäre, warnt die irische Polizei eindringlich vor dem Genuss von Poitín, Die gute alte Zeit, wie sie Sean McGuffin in seinem 1978 erschienenem Buch Zum Lobe des Poitín beschreibt, scheint vorbei zu sein. Panscher, nur interessiert am schnellen Geld, üben Verrat an der jahrhundertelang gepflegten geheimen Kunst.

Nach einem Bericht des irland journals

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28. Dezember 2006 – Busse mit bekannten Abfahrtszeiten?

Eine geradezu revolutionäre Idee äußert Mary Upton, die Labour-Abgeordnete für Dublins südliche Mitte. An den Haltestellen der Dubliner Stadtbusse, so schlägt sie vor, sollten auf den Fahrplänen die Abfahrtszeiten der Busse angegeben werden. Sie verweist darauf, dass es so etwas in Belfast schon gebe, in London ebenso und desgleichen in Paris.

Zur Information: Auf den Fahrplänen an den Bushaltestellen werden nur die Abfahrtszeiten der Busse am Startpunkt der Route angegeben. Es werden dann die Stadtteile aufgelistet, die der Bus durchfährt, so dass man nur noch schätzen muss, welche Strecke das sein mag und wie lange der Bus bis zu der Haltestelle, an der man steht, braucht.

Nach einem Bericht der Irish Times

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Historische Berichte aus Irland – Letzte Ergänzung 30.05.2011