Es war einmal ...

... im April

April 1937 – Päpstlicher Segen für die Verfassung?

Der irische Regierungschef Éamon de Valera sendet den Chef seines Außenministeriums Joseph P. Walshe nach Rom, um vor der Abstimmung im Parlament von Papst Pius XI die neue Verfassung absegnen zu lassen. Der Papst versagt ihr zwar seine ausdrückliche Billigung, doch nennen hohe Vatikankreise sie einen großen Fortschritt verglichen mit der Verfassung des irischen Freistaates. Kritisiert wird vom Vatikan, dass der katholischen Kirche in Artikel 44 zwar ‘eine besondere Position’ im Staat zuerkannt wird, sie in der Verfassung aber nicht als ‘einzig wahre’ verankert ist.

Nach einem Bericht der Irish Times vom 27.11.06

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11. April 1994 – Hannigan, der Schlagloch-Schreck

Der 43-jährige Stahlpolierer Martin Hannigan hat den Kampf gegen die Schlaglöcher aufgenommen: Nacht für Nacht streift er sich sein T-Shirt über, auf das mit großen Buchstaben sein Pseudonym gedruckt ist: Schrecken aller Schlaglöcher. Dann packt er sein Schweißgerät sowie ein paar Töpfe Farbe ein und macht sich auf die Suche nach den größten Schlaglöchern Cavans. Mit der Flamme des Schweißgeräts trocknet er den Rand der Löcher und kreist es dann mit greller Leuchtfarbe ein oder verziert es mit Pfeilen, Kreuzen und Rautenmustern.

Die Grafschaftsverwaltung findet das nicht amüsant. Er bringe Schande über die ganze Grafschaft, sagt der Ratsvorsitzende. Das war leichtfertig: Hannigan fand heraus, wo der Ratsvorsitzende wohnte, fluoreszierte die Schlaglöcher in der Umgebung und schrieb neben jedes einzelne das Wort ‘Schande’. Die neue grellgelbe Straßenmarkierungsfarbe, die er aus Kanada importiert hat, sieht ‘verdammt gut auf irischen Straßen aus’, findet der Schlagloch-Schreck.

Nach Ralf Sotscheck, Ungekürzte Wahrheiten über Irland

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12. April 1928 – Mit der Bremen von Baldonnel über den Atlantik

Ein deutsch-irisches Gemeinschaftsprojekt. Auf dem Flugfeld von Baldonnel (zwischen Dublin und Kildare) starten gegen vier Uhr in der Früh die Deutschen Hermann Köhl und Baron von Hünefeld sowie der Ire James Fitzmaurice zum ersten Ost-West Atlantikflug. Bei dem Fluggerät handelt es sich um eine einmotorige, von Hugo Junkers konstruierte und auf den Namen Bremen getauften Maschine. Unter denen, die den Start beobachten, sind der Präsident des Exekutivrates des irischen Freistaates William T. Cosgrave und der deutsche Generalkonsul.

36,5 Stunden später landen die drei Flieger auf Greenly Island vor der Küste Labradors. Nach ihrer Rückkehr per Schiff und Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Dublin reisen sie zwei Monate später nach Bremen, wo man noch heute beim Erklingen des Glockenspiels am Roselius-Haus in der Böttchergasse ihre Konterfeis sehen kann. Am Bremer Rathaus befindet sich eine Gedenktafel.

Nach einem Bericht des irland journals, Heft 1/99

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15. April 1940 – Als die Straßenbahn nach Blackrock kam

“... Was Ihre kürzliche Notiz über das Verschwinden der Straßenbahnen betrifft, erzählte mir ein Freund, der zu den ältesten Einwohner Blackrocks zählt, dass er das Vergnügen hatte zu den Passagieren der ersten Bahn zu gehören, die von Dublin aus in Blackrock eintraf und nach Dalkey weiterfuhr.

Er erinnert sich, dass sich am Tag der Ankunft die gesamte Einwohnerschaft in höchster Aufregung befand, die Main Street war vollgepfercht mit Menschen und jeder erdenkliche Aussichtspunkt von Jugendlichen besetzt.

Es ging auf Mitternacht zu, als die ‘neue Maschine’ am Rock Hill auftauchte, und mein Freund berichtete mir, dass das Hauptobjekt der Bewunderung das ‘riesige strahlenden Licht’ vorne am Straßenbahnwagen war, das einige Beobachter mit dem Licht verglichen, das sich an den großen amerikanischen Lokomotiven befindet.

Der Wagen wurde vom Chefingenieur der neuen Gesellschaft gefahren, einem Mr. Clifton Robinson aus Bristol, auf dem Kopf der unvermeidliche Seidenzylinder und gekleidet im Gehrock seiner Zeit. Bei der Abfahrt wurde mein Freund mit einigen anderen eingeladen zuzusteigen und nahm in einem ‘schreckenserregenden Tempo’ an der Fahrt nach Dalkey teil. Und obwohl es weit nach Mitternacht war, erinnert er sich an die Menschenmassen entlang der Route und ihre begeisterten Rufe.”

Leserzuschrift an die Irish Times aus jenem Jahr

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16. April 1752 – Von Dublin nach Belfast

Der erste reguläre Postkutschenverkehr zwischen Dublin und Belfast nimmt seinen Dienst auf. Ausgestattet mit sechs Pferdestärken, benötigt die Kutsche für die 100 Meilen lange Strecke nur drei Tage.

Nach Aidan H. Crealey, An Irish Almanac

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20. April 1954 – Die letzte Hinrichtung

Im Dubliner Montjoy-Gefängnis wird der 25-jährige Michael Manning aus Limerick City wegen Mordes an einer älteren Krankenschwester gehenkt.

Anmerkung: 1990 wurde die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft, die Möglichkeit ihrer Wiedereinführung im Juni 2001 durch ein Referendum aus der Verfassung gestrichen.

Nach Aidan H. Crealey, An Irish Almanac

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24. April 2008 – Der Kampf um die Hurenfestung

Ein Dorf in der Grafschaft Limerick hat den Kampf um seinen historischen Namen gewonnen und nennt sich ab sofort offiziell Dún Bleisce, Hurenfestung.

Seit Jahrhunderten war der Ort im Englischen als Doon und im Irischen als Dún Bleisce bekannt, doch als im Jahr 2003 beschlossen wurde, in den Gaeltachtgebieten nur noch irische Ortsnamen gelten zu lassen, legte eine regierungsamtliche Kommission An Dún (dt.: Die Festung) als Ortsnamen fest. Das wollten sich die Einwohner nicht gefallen lassen und unterschrieben eine Petition, in der sie darauf hinwiesen, dass die Ortsbezeichnung Dún Bleisce bereits im Jahr 774 erwähnt wurde. Die wörtliche Übersetzung von bleisce möge zwar Hure sein, doch dürfe man eine solche nicht mit heutigen Huren vergleichen. In den alten Zeiten könne es sich um eine starke Powerfrau gehandelt haben, eine Feministin, wie die Grafschaftsrätin Mary Jackman meinte.

Worauf die Namenskommission nun einen Rückzieher machte und Gaeltachtminister Éamon Ó Cuív heute eine Verordnung unterzeichnete, nach der die Bewohner das Dorfes wieder stolz in einer Hurenfestung leben.

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Historische Berichte aus Irland – Letzte Ergänzung 07.05.2008