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Eine zweite Frage von Ilka aus Nordfriesland. “Hill of Tara oder Temair, woher stammt die Bezeichnung für den sagenhaften Königssitz der Iren”, möchte sie wissen. “Ich habe einen Hinweis gefunden, dass der Ort in grauer Vorzeit von Frauen gegründet worden sein soll. Nur was bedeutet Temair, gibt es da einen mythologischen Hintergrund”
aut Deirdre Flanagan, bis zu ihrem frühen Tod eine führende Expertin auf dem Gebiet der Ortsnamen, haben die meisten Namen im Gegensatz zum verbreiteten Glauben keinen mythologischen Hintergrund, sondern beschreiben schlicht örtliche Gegebenheiten. Und so fällt die Antwort aus ihrem posthum veröffentlichten Buch Irish Place Names recht nüchtern aus. Tara, hergleitet vom irischen Wort teamhair, bedeutet vom Wortsinn her nicht mehr als auffallender/hervorgehobener Ort, Erhebung oder Hügel.
Dem schließt sich P.W. Joyce im 1869 veröffentlichten ersten Band seines dreibändigen Werkes Irish Names of Places an, wobei er etwas ausführlicher auf den Namen eingeht und ein Wörterbuch seiner Zeit (Cormac’s Glossary) zitiert, nach dem teamhair ein Hügel mit einer balkonartigen Plattform ist, von der aus man eine gute Sicht weit ins Land hat.
Sandra Guggisberg aus der Schweiz fährt Ende August für ein Jahr als Schülerin nach Togher im County Cork, um dort eine katholische Mädchenschule zu besuchen. Sie interessiert sich für die irische Sprache und würde gerne wissen, was hinter dem Ortsnamen Togher steckt.
n alten Zeiten wurden die Landstraßen oft auf Dämmen durch die Moore und Sümpfe geführt. Ihr Aufbau war unterschiedlich, doch bestanden sie im allgemeinen aus von Menschenfuß festgetretenen Schichten von Zweigwerk, Erde und Steinen. Tóchar lautet der irische Name für solche Dämme, und von diesem Begriff leitet sich Toghar ab.
Kein Wunder, wenn der Ortsname in Irland recht häufig anzutreffen ist, nicht nur alleinstehend, sondern auch in Zusammensetzungen: als Ballingtogher (Baile an Tóchar, Ort am Damm) zum Beispiel und in vielen anderen Kombinationen. So lässt sich vermuten, dass der Boden um deinen künftigen Wohnort einst recht feucht war, was ganz gut zum County Cork passt. Denn Cork hat seinen Ursprung im gälischen Corcaigh, und das bedeutet Sumpf.
Gisela Dresbach aus Ennepetal, mehrfach machte sie in den letzten 10 Jahren Urlaub auf Renvyle, weist mich darauf hin, dass ich auf der Eingangsseite zwar ein ihr wohl bekanntes Ortseingangsschild abbilde, jedoch nicht verrate, was es sich mit jenem ‘Kreuz von Tully’ auf sich hat. Denn das Kreuz klänge sowohl im gälischen als auch englischen Namen an.
timmt, Gisela. Tulach na Croise heißt wörtlich übersetzt Hügel oder Berg des Kreuzes. Kreuzberg könnte man auch sagen, für alle Berliner, die in nämlichen Stadtteil wohnen und eine gälische Übersetzung für ihn suchen. Cros (croise ist der Genitiv) ist zunächst einmal das Kreuz im religiösen Sinne, und Tulach na Croise ein Berg mit einem Kreuz.
Nun kann der gälische Begriff cros in Ortsnamen aber auch als crossroads, dt. Kreuzung, verstanden werden kann. Dann wäre Tulach na Croise oder Tullycross ein Ort an einem Berg mit einer Kreuzung, was im vorliegenden Fall wahrscheinlicher erscheint. Denn vor der Kirche von Tullycross treffen seit altersher vier Straßen aufeinander, die von Renvyle, Letterfrack, Kylemore und Leenaun. Und steil erhebt sich dahinter der ‘Tully Mountain’.