Irische Ortsnamen ...

... gestern und heute

Clontarf – die Schlacht auf der Bullenwiese

Sehr interessant, die Sache mit den Ortsnamen, schreibt Rüdiger von celtic-lyrics.com, und er würde gerne ‘Clontarf’, was sich von ’Cloinn Tarbh’, der Bullenwiese, herleite, beisteuern.

Warum nicht, das bringt einen weiteren Buchstaben in diese Abteilung. Cluain Tarbh habe ich als irisch-gälische Schreibweise gefunden, wörtlich Wiese eines Bullen. Den unbestimmten Artikel ‘ein’ gibt es im Irischen nicht, man muss ihn sich zum Hauptwort hinzudenken.

Wie dem auch sei, in Cluain Tarbh unweit von Dublin schlug am Karfreitag des Jahres 1014, es war ein 23. April, der irische Hochkönig Brian Bórú die Dänen und läutete damit das Ende der Wikinger in Irland ein. Allerdings auch sein eigenes, denn er fiel in der Schlacht. Zwei übernatürliche Bullen spielen in der Táin Bó Cualinge, dem Rinderraub von Cooley aus der irischen Mythologie, eine entscheidende Rolle, und vielleicht ist das ein Grund, weshalb es noch weitere Bullenwiesen als Ortsnamen gibt, Cloontariff in Mayo, zum Beispiel, oder auch Cloontariv in Kerry.

 
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Connemara oder Die Hundesöhne des Meeres

Gefragt wurde vor längerer Zeit in einem Forum nach der Bedeutung des Namens der Region Connemara. ‘Berge und Meer’ wurde spekuliert, ein anderer meinte ‘Königreich Connacht’ und ein dritter zitierte den Reiseführer Lonley Planets, der Connemara mit ‘Inlets of the Sea’ (Meereseinbuchtungen) übersetzt.

Doch genug der Irrungen und Wirrungen, ich zitiere wieder einmal P.J. Joyce aus seinem 1869 erschienenen ersten Band seiner Irish Names of Places und übersetze ihn ins Deutsche:

“… Die Nachfahren von Conmac (Sohn von Maeve, Königin von Connaught) wurden Conmaicne genannt. Sie siedelten in Connaught, wo sie ihren Namen auf verschiedene Territorien übertrugen. Eines von ihnen, und zwar der Distrikt westlich vom Lough Corrib und Lough Mask, wurde um ihn von anderen zu unterscheiden aufgrund seiner Nähe zum Meer Conmaicne-mara (mara als Genitiv von muir, was Meer bedeutet) genannt, also das ‘Conmaicne am Meer’, woraus sich der Begriff Connemara entwickelte.”

Wozu Lars Bräsicke beisteuert, dass Conmac ganz wörtlich Hundesohn bedeutet womit Conmaicne Mara Hundesöhne des Meeres heißt. Doch dürfe dabei nicht vergessen werden, dass der Hund in der gälischen Kultur einen ganz anderen Stellenwert als heute hatte, und der Begriff Hundesohn alles andere als ein Schimpfwort war.

 
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Coosane – die ‘kleine Höhle’ in West-Cork

“Hier eine kurze Notiz von einem anderen Irlandfan”, bekam ich kürzlich eine nette Mail aus Wickede an der Ruhr. “Ich verliebte mich in West-Cork und habe starke Bindungen zu diesem so wunderbar wilden Teil der Grafschaft Cork. Daher meine eMail, in der ‘Coosane’ steckt, der Name der Bauernschaft, in der ich wohnte. Coosane, das heißt kleine Höhle.”

Stimmt, wobei dies eine lautmalerische Nachbildung des alten gälischen Ortsnamen ist. Cuas ist im irischen die Höhle und Cuaisín, die Verkleinerungsform, wenn man so will ein ‘Höhlchen’. Woraus sich lautmalerisch im Englischen Coosane abgeleitet hat. Es gibt eine Reihe weiterer Orte im Lande, die den gleichen Ursprung haben, so Coosan, Coosaun oder auch Coosheen, was vielleicht von allen die beste lautmalerische Nachbildung des ursprünglichen Namens ist.

 
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Ortsnamen in Irland, Stand 27.01.2015