Nachrichten aus Irland

Juni 2003

Zusammengestellt nach Berichten von RTÉ, der Irish Times,
des Irish Independent und anderen Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Montag, 30. Juni 2003

• Die Polizei untersucht das Verschwinden von einem Trainer und drei Athleten der Special Olympics Delegation des afrikanischen Staates Niger, zuletzt gesehen gestern Vormittag beim Verlassen ihres Hotels an der Merrion Road. Die vier Männer sprechen nur wenig Englisch. Später gehen zwei Trainer aus dem Sudan und Pakistan verloren. Als ihr Gepäck zum Heimflug aus dem Hotel gebracht wird, sind sie plötzlich verschwunden.

• Einem Bericht von Screen Producers Ireland (früher: Film Makers Ireland) zufolge hat die irische Filmindustrie das Potential, sich in den nächsten 10 Jahren zu verdreifachen und bis zu 11.000 Menschen zu beschäftigen – sollte die Steuerbefreiung erhalten bleiben.

• Irlands größte Windfarm bei Dungiven im County Derry wird offiziell ihrer Bestimmung übergeben. 20 Windturbinen erzeugen mit 26 Megawatt elektrischen Strom für 20.000 Wohnungen.

Sonntag, 29. Juni 2003

• Nach dem gestrigen Marsch des Oranierordens durch die von Nationalisten bewohnte Springfield Road im Westen Belfasts kommt es in der Nacht zu einem Zwischenfall. Nach Angaben von Loyalisten wurden Busse mit ihren Musikern von Nationalisten mit Steinen beworfen, nach einer Meldung der Sinn Féin ein Katholik von einem aus einem Bus springenden Loyalisten in den Magen gestochen und schwer verletzt.

Sonnabend, 28. Juni 2003

• Die umstrittene Parade des Oranierordens durch ein Wohngebiet von Nationalisten im Westen Belfasts verläuft ohne die befürchteten Zusammenstöße. Mit Bannern, in denen sie die Oranier zum Dialog auffordern, drücken die katholischen Anwohner ihren Protest aus. Vertreter der Sinn Féin und Ulster Political Research Group zeigen sich zufrieden über den friedlichen Verlauf des Protestes.

Freitag, 27. Juni 2003

• Der Parteipräsident Rev. Martin Smyth und die beiden Westminster-Abgeordneten David Burnside und Jeffry Donaldson werden von ihrer Partei suspendiert. Die drei hatten die Fraktion der Ulster Unionist Party im Londoner Unterhaus aus Protest gegen die Politik ihres Parteivorsitzenden David Trimble verlassen. (s.a. 17. Juni 2003)

• Irlands größtem Pharmazieunternehmen Elan droht die Pleite und den 560 Mitarbeitern in Dublin und Athlone die Arbeitslosigkeit.

Donnerstag, 26 Juni 2003

• FBI Agent David Rupert (51) sagt vor dem Special Criminal Court in Dublin aus, der vermeintliche Führer der Real IRA Michael McKevitt habe beim früheren Staatschefs des Iraks Saddam Hussein um Unterstützung für seine neue Terrororganisation nachgesucht. Bei einem Bombenanschlag der Real IRA in Omagh kamen 1998 neunundzwanzig Menschen ums Leben, mehr als 300 wurden verletzt. Die Real IRA hatte sich 1998 von der Provisional IRA abgespalten, als diese ihren Waffenstillstand verkündete.

Mittwoch, 25. Juni 2003

• Falsche Angaben bei Versicherungsschäden sollen in Irland künftig mit Gefängnis von bis zu 10 Jahren geahndet werden. Man hofft, dass mit dieser Maßnahme die hohen irischen Versicherungsprämien gesenkt werden können.

• Wasserknappheit in Irland erscheint zwar unwahrscheinlich, doch der Fingal County Council sieht Probleme für einige Regionen der Grafschaft und fordert zum Wassersparen auf: den Garten nicht mehr zu bewässern, keine Autos mehr zu waschen und zu Duschen anstatt zu Baden. Für Wasser muss in Irland keine Gebühr entrichtet werden.

Dienstag, 24. Juni 2003

• Irland braucht mehr Arbeitslose, könnte man das Ergebnis einer Studie des Irischen Arbeitgeberverbandes IBEC (Irish Business and Employers’ Confederation) interpretieren. Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss nach ihr im Irland der Zukunft mehr durch weniger Arbeitskräfte produziert werden, wobei bei für diejenigen, die ihren Job behalten, die Löhne steigen. Zudem scheint es, meint der Irisch Independent, in der Vorstellung der Arbeitgeber im Irland der Zukunft keinen Platz für soziale Partnerschaft und Gewerkschaften zu geben – sie tauchen in der Studie gar nicht erst auf.

Montag, 23. Juni 2003

• Die griechischen Marine setzt eine ‘schwimmende Atombombe’, einen Seelenverkäufer mit 680 t TNT und 8.000 Sprengkapseln, fest. Betreiber des Schiffes unter der Flagge des afrikanischen Staates Comoro ist die irischen Firma Unithorn Ltd. in Sligo.

• Der überschuldete Hotelkette Le Meridien, die u.a. das Dubliner Traditionshotel Shelbourne betreibt (in dem 1921 der Vertrag über die Gründung des irischen Freistaates unterzeichnet wurde), steht der Konkursverwalter ins Haus, sollte das Management die Banker nicht zu einem Zahlungsaufschub für € 28 Mio. bewegen, die am kommenden Montag bei die Royal Bank of Scotland fällig sind.

Sonntag, 22. Juni 2003

• Nach Gesprächen zwischen der britischen und irischen Regierung dringt durch, dass sich die Regierungschefs für den Herbst auf die Durchführung der im Mai verschobenen Wahlen zum nordirischen Parlament geeinigt haben.

Sonnabend, 21. Juni 2003

• Polizeipferde dürfen, was Hunde und andere Tiere nicht dürfen: auf die Straße sch..., und so weist die Garda die Forderung, den Pferden Windeln anzulegen, zurück. Während Hundebesitzer mit bis zu € 1.900 bestraft werden, wenn sie die Hinterlassenschaft ihre Tiere nicht beseitigen, darf die Garda die öffentliche Straßenreinigung mobilisieren. So sind in Dublin alle berittenen Polizisten mit einer speziellen Telefonnummer ausgestattet, die sie im Fall des Falles anzuwählen haben.

Freitag, 20. Juni 2003

• In einer Ansprache vor der National University of Ireland in Galway fordert der frühere südafrikanische Staatspräsident Nelson Mandela das irische Volk auf, ‘ein Land und seinen Führer zu verurteilen, das versucht anderen Nationen seine Vorstellungen aufzuzwingen und außerhalb der UNO operiert’. Bezugnehmend auf den Irakkrieg drängt er die Iren, unabhängig zu handeln und das Falsche zu verurteilen – unbeschadet der Kosten. Wörtlich: “Wir müssen aufstehen und die Menschen verurteilen, die die Welt diktatorisch beherrschen wollen.”

• Nachdem die Versicherungsprämien für Gewerbe kaum noch zu bezahlen sind, verzichten große Firmen wie Supermacs und der Autoverleiher AVIS darauf sich zu versichern und wollen statt dessen eigene Rücklagen für Haftpflichtforderungen bilden.

Donnerstag, 19. Juni 2003

• ‘Das Grün wird grau’, schreibt der Irish Independent. Irland ist zwar immer noch das Land mit dem niedrigsten Durchschnittsalter, doch ist dieses in den letzten sechs Jahren um ein Jahr auf 35,1 gestiegen. Zugleich sang die durchschnittliche Kinderzahl pro Familie von 2,2 auf 1,6, so dass die weitere Entwicklung abzusehen ist.

• Peinlich: Die staatliche Denkmalschutzbehörde Dúchas hat in einem ausgewiesenen Schutzgebiet über Jahre hinweg eine illegale Müllkippe betrieben. Hunderte von Säcken mit Asbestabfällen werden gefunden.

Mittwoch, 18. Juni 2003

• Harry Potter kommt in Irland an und Hagrid persönlich liefert umgeben von Geheimdienstagenten den Koffer mit den ersten von 250.000 Exemplaren von Harry Potter and the Order of the Phoenix ab, die bis Freitagabend an die irischen Buchläden ausgeliefert werden. Und am Sonnabend um 00.01 Uhr beginnt dann der Verkauf.

• Irische Eltern beklagen sich über den oft schlechten Standard in den Gaeltacht Sommercamps, in denen die Stadtjugend die Chance hat, sich die erste Landessprache zueigen zu machen. Kommen Ausländer nach Irland um Englisch zu lernen, so müssen in den Unterkünften die Standards der Fremdenverkehrsbehörde Board Fáilte eingehalten werden. Die Eltern fordern, diese Standards auch für die Sommercamps vorauszusetzen.

Dienstag, 17. Juni 2003

• David Trimble hat knapp gewonnen, doch viele sehen die Ulster Unionist Party vor der Spaltung. Mit 54 zu 46 % lehnte der Ulster Unionist Council die Forderung des Hardliners Jeffrey Donaldson ab, den gemeinsamen Friedensplan der englischen und irischen Regierung für Nordirland zurückzuweisen. Der Plan sieht Konzessionen an die Republikaner für den Fall der Auflösung der IRA vor.

• Schadensersatzforderungen in Höhe von bis zu € 2,5 Mrd. könnten auf Dublin Bus zukommen, sollte sich die Gesellschaft nicht außergerichtlich mit ihren Fahrern einigen. Dreißig Klagen von Busfahrern wegen Gesundheitsschäden aufgrund zu harter Fahrersitze stehen bereits an und 15.000 gegenwärtige und frühere Busfahrer in Wartestellung, um auch bei sich dauerhafte Gesundheitsschäden festzustellen. Nach Auskunft eines Sprechers der Busfahrer gibt es Tausende von Fahrern, bei denen sich ernsthafte Schäden herausgestellt haben.

Montag, 16. Juni 2003

• Aufgrund von Streiks bei der Post kommen Tausende von Arbeitslosen in Dublin nicht an ihre wöchentliche Unterstützungszahlung. Ähnliches passierte am Freitag in Cork, dort kamen Witwen und Rentner nicht an ihr Geld.

• Ob das Rauchverbot in Pubs zum 1. Januar des kommenden Jahres funktioniert – daran zweifeln alle Iren, mit denen ich in den letzten Tagen sprach. Dennoch zeigt eine heute veröffentlichte Umfrage, dass die Zustimmung zu dem Gesetz steigt. 67 % der Bevölkerung unterstützen es inzwischen, im Februar waren es noch 59 %. Selbst 40 % der Raucher sprachen sich dafür aus.

Sonntag, 15. Juni 2003

• Die Diözese von Ferns gibt zu, es sei ‘technisch wahr’, dass im Jahr 1988 das Dubliner Luxusappartement ihres Bischofs Brendan Cominskey vom Diözesankonto bezahlt wurde. Es sei allerdings zu jener Zeit so gewesen, dass auch die persönliche Einkünfte des Bischofs über dieses Konto abgewickelt wurden.

Sonnabend, 14. Juni 2003

• Arbeitskämpfe können auch ihren Vorteil für die Bevölkerung haben. Die staatliche irische Transportgesellschaft CIÉ, zuständig für die Eisenbahn und die Überlandbusse, soll nach den Plänen von Verkehrsminister Brennan zerschlagen werden und ihr Monopol verlieren. Das mögen die Mitarbeiter nicht, und so beschließen sie am 18. Juli in einem Teilbereich zu streiken. Streiken wollen sie jedoch nicht beim Fahren, sondern beim Kassieren, so dass man an diesem Tag kostenlos durch Irland reisen kann.

Freitag, 13. Juni 2003

• Kann man seine Kinder noch zur Schule schicken? Zweimal in dieser Woche ist in einer irischen Grundschule die Decke heruntergefallen, zum Glück jedes Mal zu einer Zeit, in der niemand im Klassenraum war.

• Die Inflationsrate in Irland erreicht mit 3,7 % den niedrigsten Wert seit dreieinhalb Jahren. Dennoch hält sie den Spitzenwert in der Europäischen Gemeinschaft.

Donnerstag, 12. Juni 2003

• Die irische Polizei weist nach einem Fotobericht des Irish Independent, in dem Drogenabhängige sich am Nachmittag in Dublins Temple Bar Heroin spritzen, die Behauptung zurück, der Kultbezirk sei nicht mehr sicher für Touristen. Die Darstellung sei verzerrt und falsch.

• Nach der Grant Thornton’s 2003 International Business Owener Survey gehören irischen Geschäftsleute zu den schlechtesten Zahlern der Welt. Im Schnitt dauere es nach dem Erhalt einer Rechnung 52 Tage, bis diese beglichen werde.

Mittwoch, 11. Juni 2003

• Ein Vertrag zum Bau der weltgrößten Windfarm außerhalb des Festlandes wird zwischen der irischen Firma Airtricity und der amerikanischen General Electric unterzeichnet. Auf einer Sandbank vor der Küste Arklows sollen für € 640 Mio. 200 Windturbinen aufgestellt werden.

Dienstag, 10. Juni 2003

• Das Wirtschaftsforschungsinstitut PricewaterhouseCooper sagt für die irische Wirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von 3,25 % voraus. Zum Vergleich: für die EU wird ein durchschnittliches Wachstum um 0,8 % erwartet, für Deutschland eine Stagnation.

Montag, 9. Juni 2003

• Junge irische Autofahrer können die exorbitanten Kosten für die Haftpflichtversicherung deutlich senken, wenn sie ein satellitengestütztes Überwachungssystem akzeptieren, bei dem der Gesellschaft alle 15 Sekunden der Ort und die Geschwindigkeit des Wagens übermittelt wird. Dabei sinkt z.B. für den 22-jährigen Inhaber einer vorläufigen Fahrerlaubnis die Prämie von € 5.651 auf € 2.824 pro Jahr. Rund 1.200 Fahrer machen inzwischen Gebrauch davon, und der eine oder andere kann eine amüsante Geschichte berichten. So der 23-jährige David Fitzgerald, der von der Polizei angehalten und gefragt wurde, ob er getrunken habe, da er sich als einziger an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Meilen pro Stunde halte.

Sonntag 8. Juni 2003

• Schamrote Gesichter bei den irischen Grünen, als bekannt wird, dass ihr umweltpolitischer Sprecher Ciaran Cuffe Aktien im Wert von € 1,1 Mio. von Chemiefirmen besitzt, die durch umweltschädigende Aktivitäten bekannt wurden. Herr Cuffe bedauert seinen Fehler, verspricht alle Aktien zu verkaufen (nennt man das nicht auch Gewinn realisieren?) und wird schließlich zum Rücktritt von seinem Posten gedrängt.

Sonnabend, 7. Juni 2003

• Das Zitat der Woche: “Ich sehe keinen Grund dafür, dass in 10 Jahre nicht jeder kostenlos fliegt. Warum sollen die Flughäfen uns nicht dafür bezahlen, dass wir ihnen die Passagiere in ihre Shops bringen?” So Michael O’Leary, Chef von Ryanair.

Freitag, 6. Juni 2003

• Die irische Regierung gibt dem Drängen der EU nach und will bei Überseeflügen die Pflichtlandung in Shannon entfallen lassen. Die irischen Gewerkschaft warnen, dies könne den Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen bedeuten.

• Schon seit Dienstag gibt es einen neuen Fahrplan für die Dubliner S-Bahn DART – doch die Lokführer fahren weiterhin nach dem alten. Die neuen Dienstpläne seien nicht mit ihnen abgestimmt worden, und so kümmern sie sich nicht um die geänderten Fahrzeiten.

Donnerstag, 5. Juni 2003

• Die Badewasserqualität an Irlands Ostküste scheint entgegen dem allgemeinen Trend schlechter zu werden. So verlor der County Wicklow zwei von seinen drei blauen Flaggen. Nur Seapoint bei Dún Laoghaire bekam die im Vorjahr verlorene Auszeichnung wieder zurück.

• Aus den Reihen der Fianna Fáil wird gefordert, Handys, mit denen man Fotos versenden kann, grundsätzlich aus Freizeitzentren zu verbannen, um Pädophilie daran zu hindern heimlich Fotos von Kindern zu machen.

Mittwoch, 4. Juni 2003

• In den ersten vier Monaten des Jahres gab der irische Staat gut € 1,2 Mrd. mehr aus, als er eingenommen hatte. Der Finanzminister weist darauf hin, dass dies noch unter dem vorhergesagten Defizit von € 1,9 Mrd. für dieses Jahr liege und sich die Einnahme-Ausgabe-Bilanz im Laufe des Jahres ausgleichen werde.

Dienstag, 3. Juni 2003

• Das Amt des Oberbürgermeisters der nordirischen Hauptstadt Belfast bleibt bei den Nationalisten/Republikanern: auf Alex Maskey von der Sinn Féin folgt der 36-jährige Martin Morgan von der SDLP. Für Morgan stimmten gestern Abend alle 26 Abgeordneten der Sinn Féin, SDLP und Alliance Party. Auf Bob Stoker von den Ulster Unionisten entfielen 14 Stimmen, Robert Newton von Ian Paisleys Democratic Unionist Party bekam 10. Zur stellvertretenden Bürgermeisterin wurde anschließend Margaret Crook von der UUP gewählt, die zwar nur 9 Stimmen aus ihrer eigenen Partei erhielt, jedoch von Alliance Party, Sinn Féin und SDLP unterstützt wurde. Der Kandidat der DUP erhielt 15 Stimmen.

  Die Amtszeit der Bürgermeister beträgt ein Jahr, und mit dem Martin Morgan wird erst zum dritten Mal in der Geschichte ein Nationalist/Republikaner Oberbürgermeister von Belfast – und dies seit 1997. Zur schwierigsten Aufgabe des neuen Amtsinhabers dürfte es werden, die Spannungen zwischen den beiden gesellschaftlichen Gruppen im Norden Belfasts abzubauen.

• Die Bürgermeisterin von Dungarvan im County Waterford fordert künftig den Einsatz der Armee, um Traveller-Invasionen zu begegnen. Eine größere Gruppe von Travellern hatte am Wochenende auf einem idyllischen Platz oberhalb des Hafens kampiert und sich nach Worten der Bürgermeisterin wie Tiere benommen. Ein Sprecher der Irish Traveller Movement ITM zeigt sich betroffen über die Bemerkungen der Fianna Fáil Politikerin.

Montag, 2. Juni 2003

• Die Amtszeit von Alex Maskey, dem ersten Sinn-Féin-Oberbürgermeister der nordirischen Hauptstadt Belfast, läuft heute ab und die Wahl seines Nachfolgers gilt als offen. Die Sinn Féin unterstützt den Kandidaten der SDLP Martin Morgan, so dass dieser von nationaler Seite 23 Stimmen erwarten kann. Auf unionistischer Seite haben UUP und DUP zusammen 25 Abgeordnete, können sich jedoch nicht auf einen Kandidaten einigen. Und dann sind da noch die drei Stimmen der Alliance Party, die bei der letzten Wahl gemeinsam mit der SDLP Alex Maskey von der Sinn Féin zu seinem Sieg verholfen hatte.

• Der Feenbusch von Latoon im County Clare schlägt acht Monate, nachdem Vandalen ihm sämtliche Zweige abgeschnitten hatten, allen Befürchtungen zu Trotz wieder aus. Seit einigen Tagen zeigen sich grüne Blätter an dem Weißdornbusch am Rande der für € 90 Mio. gebauten Umgehungsstraße bei Newmarket-on-Fergus. Eddie Lenihan zeigt sich begeistert und erleichtert. (siehe auch 13. August 2002).

• Noch eine Meldung vom Sport: Sonia O’Sullivan erreicht als erste der fast 39.000 Läuferinnen des 20. Dubliner Mini-Marathon das Ziel.

Sonntag, 1. Juni 2003

• So ein Heiliger ist zu beneiden! Selbst 800 Jahre nach seiner Geburt vermag er Irland zu besuchen, und das, ohne für die Kosten aufkommen zu müssen. Die Gebeine des Fernando de Bulhoes, bekannt auch als St. Antonius von Padua, werden am kommenden Donnerstag von mehreren tausend Fans auf der grünen Insel erwartet. Geplant ist eine Rundreise, und am 13. Juni will er nach Padua zurückkehren. St. Antonius wurde 1195 in Lissabon geboren und auf den Namen Fernando de Bulhoes getauft. Er starb 1231 im Alter von 36 Jahren in der Nähe von Padua.

• Der Sprecher der Fine Gael für Sozial- und Familienangelegenheiten fordert den irischen Verkehrsminister auf, die Verkehrsregeln nicht nur als Buch, sondern auch auf Video und CD zu veröffentlichen. Nur so hätten Iren mit Lese- und Schreibproblemen – von denen es eine ganze Menge gebe – die Chance, sich erfolgreich auf die Führerscheinprüfung vorzubereiten.

• Iarnród Éireann, die irische Eisenbahn, entschuldigt sich bei den über hundert Reisenden, die heute Morgen ohne nähere Information auf der Connolly Station in ihrem Zug nach Wexford saßen, bis er schließlich mit fast drei Stunden Verspätung abfuhr. Nach den Worten eines Bahnsprechers war man zu dem Zeitpunkt, als die Reisenden den Zug bestiegen, davon ausgegangen, er würde pünktlich abfahren. Wegen sich verzögernder Arbeiten an einem Bahnübergang habe man die tatsächliche Abfahrtszeit nicht abschätzen können.

• Mehr als 37.000 Läuferinnen werden morgen zum 20. Dubliner Damen Mini-Marathon erwartet, unter ihnen Sonia O’Sullivan und Catherina McKiernan, zwei Stars auf der Mitteldistanz. Die zu bewältigenden 10 km verlaufen in einer Schleife um das Stadtzentrum, gesäumt von Popbands, Musikzügen, Tänzern und Disk-Jockeys. Die Sponsoren lassen sich nicht lumpen; man geht von € 5 Mio. aus, die wohltätigen Zwecken zufließen sollen. Seit dem ersten Rennen von 1983, an dem rund 9.000 Läuferinnen teilnahmen, gingen rund € 60 Mio. an karitative Einrichtungen.