Bei den Gesprächen zwischen dem Taoiseach und dem britischen Premierminister in Belfast werden nach einer Osterbotschaft der IRA, sie würde ‘aus ganzem Herzen’ eine dauerhafte Konfliktlösung in Nordirland unterstützen, gewisse Fortschritte gemeldet.
Montag/Dienstag, 29./30. März 1999
Taoiseach Bertie Ahern und der britische Premierminister Tony Blair treffen sich in Belfast, um das Problem der Entwaffnung der paramilitärischen Gruppen in Nordlirland zu diskutieren. Man bemüht sich vom stellvertretenden nordirischen First Minister Séamus Mallon (SDLP) die Zusicherung zu erhalten, dass sich die SDLP auch ohne die Sinn Féin an der Regierungsbildung beteiligen würde. Das Problem liegt in der Weigerung der protestantischen Parteien, Sinn Féin Minister zu akzeptieren, solange die IRA ihre Waffen nicht abgeliefert hat.
Freitag, 26. März 1999
Die britische Nordirlandministerin, Mo Mowlam, gibt den nordirischen Parteien eine letzte Frist bis Mitte nächster Woche, sich über die Frage der Entwaffnung der IRA zu einigen. Nach Ablauf dieser Frist würde sie das im letzten Jahr gewählte nordirische Parlament zusammenrufen und nach dem d’Hondt-Verfahren die Zahl der Ministerposten für die verschiedenen Parteien bestimmen.
Der Vorsitzende der nordirischen SDLP und Friedensnobelpreisträger des letzten Jahres, John Hume, kündigt an, das Preisgeld für karitative Einrichtungen verwenden zu wollen. Dabei sollen die Heilsarmee, die Vincent de Paul Society, die Opfer des Bombenanschlags von Omagh und ein Victims’ Memorial Trust berücksichtigt werden.
Mittwoch, 24. März 1999
Der Justizminister kündigt einen Gesetzentwurf an, nach dem die Öffnungszeiten für Pubs bis 1 Uhr in der Früh verlängert werden sollen. (Anmerkung: an die jetzigen hält sich sowieso niemand).
Sonnabend, 20. März 1999
Sowohl der Vorsitzende der Ulster Unionist Party und Erste Minister der künftigen nordirischen Regierung, David Trimble, als auch der Vorsitzende der Sinn Féin, Gerry Adams, drücken ihre Zuversicht aus, dass es zu einer Regelung bezüglich der Entwaffnung der IRA kommen wird.
Freitag, 19. März 1999
Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder, derzeit Ratspräsident der EU, mag Guinness. Bei seinem Kurzbesuch in Dublin steht auch ein Besuch im Musikpub O’Donoghues auf dem Programm. Mit ihm am Tresen: Taoiseach Bertie Ahern und Alt-Barde Ronnie Drew von den Dubliners, der seine Gitarre mitgebracht hat.
Donnerstag, 18. März 1999
In der nordirischen Stadt Lurgan wird die am Montag bei einem Bombenattentat ums Leben gekommene Anwältin Rosemary Nelson beigesetzt. Dabei fordert der Priester Kieran McPartlan eine unabhängige Untersuchung des Anschlags.
Mittwoch, 17. März 1999
Bei nächtlichen schweren Unruhen zwischen Protestanten und Katholiken in der nordirischen Stadt Portadown werden mindestens 38 Menschen verletzt. Als die Polzei versucht die Parteien zu trennen, wird sie mit Molotow-Cocktails beworfen.
Dienstag, 16. März 1999
Frankie Curry, ein prominenter loyalistischen Dissident, wird in Nordirland ermordet. Man geht davon aus, dass der Mord auf das Konto einer loyalisten paramilitärischen Gruppe geht.
Montag, 15. März 1999
In Nordirland wird die Menschenrechts-Anwältin Rosemary Nelson bei einem Attentat der protestantischen Terrorgruppe Red Hand Defenders getötet. Mitglieder der Gruppe hatten in dem nordirischen Ort Lurgan eine Bombe unter ihrem Auto plaziert. Rosemary Nelson war als Anwältin irischer Nationalisten in Erscheinung getreten.
Sonnabend, 13. März 1999
Ein Priester, der einem Prozess wegen sexueller Vergehen an 29 Jungen entgegensah, begeht in seiner Wohnung im County Wexford Selbstmord. Die Eltern der Kinder beschuldigen den Bischof von Ferns, Brendan Comiskey, nach Auftauchen der ersten Anschuldigungen gegen den Priester nichts unternommen zu haben.
Freitag, 12. März 1999
In Clonmel, Co Tipperary, will die Firma Guidant (Herstellung medizinischer Geräte) IR£ 31,5 Mill. investieren und damit 700 neue Arbeitsplätze schaffen.
Eine Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa plant in Galway eine Softwareabteilung mit 100 neuen Mitarbeitern.
Montag, 8. März 1999
Der First Minister Nordirlands, David Trimble, reagiert erbost auf die Ankündigung der britischen Nordirlandministerin Mo Mowlam, die Frist zur Bildung der nordirischen Regierung über Ostern hinaus zu verlängern (siehe 3. März). Währenddessen trifft Taoiseach Bertie Ahern in Dublin mit Sinn Féin Präsident Gerry Adams zusammen.
Der Erziehungsminister kündigt an, mit einem Kostenaufwand von IR£ 9 Mill. 150 neue Lehrerstellen an Grundschulen einzurichten, um von September an die Klassenstärken auf maximal 30 Schüler zu senken.
Sonnabend, 6. März 1999
In Nordirland treten führende Mitglieder der Ulster Unionist Party energisch Gerüchten entgegen, es gäbe einen geheimen Deal, der es der Sinn Féin ermögliche, auch ohne eine Entwaffung der IRA in eine nordirische Regierung einzutreten.
Die International Labor Organisation stellt Irland einen Modellfall für eine erfolgreiche Beschäftigungsstratgie dar.
Freitag, 5. März 1999
Die Arbeitslosenrate in Irland sinkt weiter und liegt nun bei 6,8 %.
Donnerstag, 4. März 1999
Der nordirische First Minister David Trimble und Taoiseach Bertie Ahern klären letzte Details in den Verträgen über gemeinsame Institutionen von Republik Irland und Nordirland.
Mittwoch, 3. März 1999
Die britische Nordirlandministerin, Mo Mowlan, erklärt ihre Bereitschaft, die bis Ende März geplante Institutionalisierung einer nordirischen Regionalregierung zu verschieben, um den Republikanern Zeit zu lassen, das Entwaffungsproblem der IRA zu lösen. Währenddessen fordert der künftige stellvertretende nordirische Regierungschef Séamus Mallon von der katholischen SDLP die IRA auf, öffentlich das endgültige Ende aller Gewalt zu verkünden, um so den Widerstand protestantischer Kreise gegen ein Eintreten der Sinn Féin in die nordirische Regionalregierung zu mildern.
Dienstag, 2. März 1999
Für den katholischen Erzbischof von Dublin, Desmond Connell, ist der Gebrauch von Verhütungsmitteln eine Ursache für die Zerüttung von Familien. Seinen Worten zufolge bedeutet ihre Verwendung eine Missachtung der Frau. Des weiteren führt er aus, dass Eltern, die ihre Kinder mit Hilfe von Verhütungsmitteln konkret planen, stets ein anderes Verhältnis zu ihnen haben und solche Kinder leichter unglücklich würden.
In der Nationalgalerie in Dublin wird ein Yeats Museum mit Gemälden Jack Butler Yeats und seines Vaters John eröffnet.
Nachdem sie am Vormittag The Viking Adventure besichtigt haben und dort dem Sklavenmarkt der Wickinger entkommen sind, reisen Hildegard & Jürgen Kullmann wieder aus Dublin ab. Im Juni werden sie in Connemara erwartet.
Montag, 1. März 1999
Die Regierung kündigt eine Initiative an, mit der Familien mit einem Einkommen von weniger als IR£ 20.000 (ca. 50.000 DM) pro Jahr besonders günstige Kredite zum Bau eines Hauses gewährt werden sollen.
Der Dubliner Stadtrat beschließt trotz aller Kritik mit 34 gegen 14 Stimmen, auf dem Fundament der ehemaligen Nelsonsäule in der O’Connell Street zur Feier der Jahrtausendwende einen 120 m hohen, spitz zulaufenden Turm zu errichten.
Irlandnachrichten: Nachrichten aus Irland – März 1999